MINIFOSSI Impressum & Datenschutzerklärung |
Sonderseite südlicher Teilabschnitt der Vorderen Linie im Großen Wiesental. | |||||||||
Auf der Suche nach den regionalen missing links im Vorder- und im Hinterhag. | |||||||||
Die Redan-Linie von Ehrsberg. | |||||||||
Archäologische Spurensuche, kombiniert mit taktisch-strategischen Überlegungen. | |||||||||
Mit missing links (englisch für „fehlendes Bindeglied“) | |||||||||
Quelle Google Earth, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich, nicht vollständig, generalisiert: Schanzen & Signahfeuer. | |||||||||
Von 2002 an unser Untersuchungsgebiet: der südwestliche und südliche Teilabschnitt der Vorderen Linie ohne das Hochrheingebiet. | |||||||||
Quelle Fotos Privat | |||||||||
Erste Impulsgeber für die neuen Forschungsarbeiten im Bereich von Ehrsberg waren Hinweis von Wanderern, die dort im den Areal nordöstlich von Ehrsberg auffällige Bodenspuren in Form von Gräben und lochartigen Vertiefungen entdeckt hatten und keine Erklärungen dafür fanden. | |||||||||
Quelle: Google Earth, Grafik Werner Störk (nicht maßstäblich). | |||||||||
Da die Untersuchungen auf dem Eselsköpfle und dem Saufert (gelb) bei Mambach noch liefen, wurden das Areal von Ehrsberg (rot) mit in das Projekt aufgenommen. | |||||||||
Quelle: Geoportal BW, Grafik Werner Störk (nicht maßstäblich). | |||||||||
Zur ersten Orientierung: Ehrsberg (Kreis). | |||||||||
Quelle: Geoportal BW, Grafik Werner Störk (nicht maßstäblich). | |||||||||
Das weitere Umfeld von Ehrsberg: Schönau (hellgrün), St. Blasien (orange), Todtmoos (gelb), Zell (blau), Gersbach (braun), Todtmoos-Au (grün) und Wehr (weiß). | |||||||||
Quelle: Geoportal BW, Grafik Werner Störk (nicht maßstäblich). | |||||||||
Häg-Ehrsberg mit dem Angenbachtal (blau) sowie der territorialen und konfessionellen Grenzlinie (rot). | |||||||||
Quelle: Google Earth. | |||||||||
Die Raumschaft Kleines und Großes Wiesental mit Angenbachtal (Bildmitte oben: Schönau). | |||||||||
Quelle: Geoportal BW.. | |||||||||
Teilabschnitt des Großen Wiesentals und das Angenbachtal. | |||||||||
Quelle: Geoportal BW.. | |||||||||
Das vordere und mittlere Angenbachtal. | |||||||||
Quelle: Geoportal BW.. | |||||||||
Das Geoportal BW ermöglicht mit seinen Varianten eine sehr guten Einblick in die Geländestruktur. | |||||||||
Quelle: Geoportal BW.. | |||||||||
Der Grenzverlauf zwischen den Gemeinden Mambach im Westen und Häg-Ehrsberg im Osten. | |||||||||
Quelle: Geoportal BW.. | |||||||||
Die Geschichte der Allmendflächen und Ackerterrassen in der Gemeinde Häg-Ehrsberg wurden auch wissenschaftlich schon intensiv beleuchtet. Das zu untersuchende Areal liegt jedoch nachweislich außerhalb der der Ackerterrassen. | |||||||||
Quelle: Geoportal BW.. | |||||||||
Der Lidar-Geländescan ermöglicht eine bessere Einschätzung der topographisch-geomorphologischen Konditionen des Geländes. | |||||||||
Quelle: Geoportal BW, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Das fragliche Areal wird unter militärisch-taktischen Gesichtspunkten auf mögliche talseitige Aufstiegsrouten über den Mühlebach überprüft. | |||||||||
Quelle: Google Earth. | |||||||||
Der Angenbach - von der Quelle bis zur Mündung in die Feldbergwiese bei Mambach | |||||||||
Quelle: Google Earth, Grafik Werner Störk (nicht maßstäblich). | |||||||||
Das Untersuchungsgebiet (Kreis). | |||||||||
Quelle: Google Earth.. . | |||||||||
Das Waldgebiet vom Köpfle - Teil des Kreuz-Waldes - fällt durch eine besonders lineare Rand-Struktur auf - und erinnert mit seiner waldfreien "Gasse" sofort stark an den fortifizierten Holderkopf von Neuenweg (siehe unten).. | |||||||||
Ein Forstexperte erklärt die auffallend linearen Strukturen so: „Die langen linearen Waldgrenzen sind das Ergebnis des Badischen Forstgesetzes aus dem Jahr 1833. Vor dieser Zeit wurden Rinder und Ziegen auf den "Allmend-Flächen" gehütet ohne Rücksichtnahme auf den Wald. Dementsprechend minderwertig war der Holzvorrat, Holz war aber gefragt. In diesem Gesetz wurde die Trennung von Wald und Weide angeordnet. Eigentümer von Wald und Weide war vielfach die Gemeinde bzw. die Nutzbürger. Weidetiere ohne Zaun hüten war nicht einfach. Aus diesem Grunde wurden lange lineare Wald-Grenzen angelegt, gut ausgemarkt mit großen Steinen und zum Teil auch ein Graben ausgehoben um den Hirten die Grenzen aufzuzeigen. Vieh hüten im Wald ist heute noch ein Bußgeld-Tatbestand. Nur kurze Zeit nach dem 2. Weltkrieg war ein starker Rückgang bei der Weidehaltung, der Wald eroberte ehemalige Weide- oder auch nicht genutztes Grünland zurück. Nach neuester Gesetzgebung kamen diese sog. "Sukzessionsflächen" zum Wald und damit ist die Waldgrenze in Natur und auf der Karte nicht mehr so linear.“ | |||||||||
Quelle: Google Earth. | |||||||||
Der Holderkopf mit seiner waldfreien "Gasse" und lineare Waldgrenzen. | |||||||||
Quelle: Google Earth. | |||||||||
Das gesamte Waldareal vom Kreuzwald mit dem Köpfle. | |||||||||
Quelle: Landesarchiv BW https://www2.landesarchiv-bw.de/exporte/leo/archiv_4/bilder/bestand_0000008290/labw-4-467989-1.jpg | |||||||||
1899 Ehrsberg (Häg-Ehrsberg) und Stadel (Hinter und Vorder) . | |||||||||
Quelle: Landesarchiv BW https://www2.landesarchiv-bw.de/exporte/leo/archiv_4/bilder/bestand_0000008290/labw-4-467989-1.jpg | |||||||||
Ausschnitt der Karte von 1899 (1). | |||||||||
Quelle: Landesarchiv BW https://www2.landesarchiv-bw.de/exporte/leo/archiv_4/bilder/bestand_0000008290/labw-4-467989-1.jpg | |||||||||
Ausschnitt der Karte von 1899 (2). | |||||||||
Quelle Landesarchiv BW Leo Luftbild Film 72 | |||||||||
Luftaufnahme 1968 (Original Süd-Nord-Ausrichtung). | |||||||||
Quelle Landesarchiv BW Leo Luftbild Film 72 | |||||||||
Luftaufnahme 1968 in Richtung Nord-Süd gedreht. Die Aufnahme bestätigt den alten und neuen Waldbestand im Süden (dunkel).. | |||||||||
Quelle: Geoportal BW. | |||||||||
Auffällig und im Vergleich mit a l l e n benachbarten Waldgebiete sind die linear gezogenen und gleichmäßig ausgemessenen Außengrenzen - ungewöhnlich und überprüfenswert. | |||||||||
Quelle: Geoportal BW, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Noch auffälliger: eine nach Süden "auskeilende "Dreiecksform - der Flurgrenze angepaßt oder landwirtschaftlicher Bearbeitung geschuldet? | |||||||||
Quelle: Geoportal BW.. | |||||||||
Das ursprüngliche Untersuchungsgebiet wird deshalb nach Süden ausgedehnt. | |||||||||
Quelle: Geoportal BW, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Das von den Wanderern markierte Gebiet - zunächst wie Wegspuren und eigenartige Rundstellen aussehend... | |||||||||
Quelle: Geoportal BW, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Ebenfalls sehr linear aufgereiht - und ganz unterschiedlich von externen Experten bewertet: bergbauliche Schurfversuche bis hin zu Spuren von Feldgeschützen. | |||||||||
Quelle: Geoportal BW, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Ich werde versuchen, erfahrene Ortskundige zu befragen und habe Kontakt mit der Ortsverwaltung aufgenommen - dies dauert erfahrungsgemäß - man wird sehen.... bis dahin werde ich mich dem auffällig-ausfallenden Dreieck zuwenden. | |||||||||
Quelle: Geoportal BW, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Eine Überprüfung der Flurgrenzen zeigt, dass die Keilform nicht durch Grenzziehung entstanden ist. Auffällig ist auch die südlich stark ausgeprägte "Begleitung" einer übermannshohen Böschung (gelb). | |||||||||
Quelle: Google Earth... | |||||||||
Die Ackerterrassen von Häg-Ehrsberg waren schon mehrfach Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen (z. B. "Geschichte der Allmendflächen und Ackerterrassen in der Gemeinde Häg-Ehrsberg (Südschwarzwald)", 2008, Henschel & Konold, Naturforschende Gesellschaft Freiburg, Breisgau: Berichte der Naturforschenden Gesellschaft zu Freiburg i. Br.. - 98. 2008. - S. 143 - 179 | |||||||||
Quelle: Google Earth. Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Die Böschung südlich der Pfeilform (rot) hebt sich deutlich von der üblichen Terrassenstruktur und deren Höhen (gelb) ab. | |||||||||
Quelle: Google Earth. Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Die Böschung wird durch eine Wegführung begrenzt, die im südlichen Abschnitt Indizien aufweist, dass sie auf einer ursprünglichen Grabenlinie errichtet wurde. | |||||||||
Quelle: Geoportal BW, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Die pfeilförmige Struktur kenne ich bereits schon von anderen Schanzenstandorten - sei es auf dem Holderkopf östlich von Neuenweg, auf dem Gelände der Wüstmatt-Schanze an der Südflanke des Zeller Blauens oder auf dem Wolfsacker bei Fröhnd/Elbeschwand oder auch auf dem Wiedner Eck. In der Fachsprache nennt man solche Fortifikationselemente Redan. Bei der Kurbayerischen Landesdefensionslinie werden die hier benannten Redane auch als geflügelte Spirone bzw. Keilschanzen oder auch als Pfeilschanzen bezeichnet. Dabei werden die sich anschließenden Linien in symmetrische und asymmetrische, gleichlange und ungleichlange Parallelschenkel unterteilt. | |||||||||
Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, :Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich. | |||||||||
Redan auf dem Holderkopf: "H Neuenweg 4 Archivalieneinheit, IIter Plan Lit: B. C. über die Grenzlinea und darauf befindlichen Bannsteinen, Pfaehlen, Puncten und Loochen zwischen Neuenweeg, Birchau, Elbenschwand und Oestreich. Grenzkarte, Grenze farbig, Grenzsteine mit Nr., Grenzverlauf links Belchen (Gipfelkreuz) bis rechts "auf dem Hirschkopf". Höhenunterschiede mit Schraffen, Flurnamen, Wälder, Felder, Straßen, Wege und eine Verteidigungslinie ("Schanz") eingezeichnet. 2 Wegkreuze (bei Stein Nr. 21 rechts und bei Stein Nr. 25 links) eingezeichnet. Angrenzende Bänne benannt. Außerhalb der Karte am oberen Kartenrand Oberböllen und Haidflüh, am unteren Kartenrand Neuenweg und Bürchau als stilisierte Turmansichten gezeichnet. Titelkartusche rot umrahmt. Autor und Künstler: gef. Diezer Format: 43 x 164 cm. 1767 | |||||||||
Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich. | |||||||||
Redan auf dem Holderkopf: 1790 "Plan Nr. II über die Lands-Grenz-Steine, Linien und Winckel von Nr. 63 bis 124 Österreichischer Seits Vogtei Schoenau mit denen Ortschaften Schoeneberg, Oberboellen, Niederboellen, Heidfloehe und Wembach, Badischer Seits die Ortschaften Neuenweeg und Bürchau angrenzend" (nicht eingenordet). | |||||||||
Quelle Luftaufnahme Copyright Werner Störk, Geportal BW und Generallandesarchiv Landesarchiv http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=4-1704124--1Repro Sammlung & Archiv Werner Störk (Karte bearbeitet) | |||||||||
Links: Luftaufnahme der Wüstmatt-Schanze mit dem großen Sperrgraben und den zwei (von ursprünglich drei) Redans. Mitte: Vogelperspektive vom großen und kleinen Redan auf dem Zeller Blauen, rechts: Gemarkungsplan von Fröhnd: Karte (nicht eingenordet und seitenverkehrt) von 1785: die beiden Doppelwall-Sperren mit Redans im Gewann "Schanzgraben" speziell gekennzeichnet. | |||||||||
| |||||||||
Quelle: Google Earth, Grafik Werner Störk (nicht maßstäblich). | |||||||||
| |||||||||
Quelle: Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017 | |||||||||
Der Redan - aus der vom Französischen stark geprägten Fachsprache der Fortifikation (französische Manier) kommend - bedeutet übersetzt "Projektion" oder "hervorstehend" und umschreibt die "Pfeilform" eines ausspringenden - also V-förmigen Winkels. Im Gegensatz zu den mehrheitlich anderen - überwiegend gemauerten - Fortifikationsformen kann der Redan auch als Erdwerk errichtet werden. Somit wird er zu einem wichtigen Gestaltungselement einer optimal gesicherten Linie. | |||||||||
Grafik Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Eine einfache Linie (Graphik unten) ist nur in einer Richtung zu verteidigen - die eigenen Flanken sind völlig ungeschützt (A). Der Einbau von mindestens einem Redan bedeutet schon eine deutliche Verbesserung, da nun die beiden Flanken durch den seitlichen Beschuß bestrichen und damit auch effektiv geschützt werden können. Zudem gerät der Angreifer in ein Kreuzfeuer, das sein Risiko, eine verschanzte Linie anzugreifen, deutlich erhöht (B). Idealerweise werden mehrere Redans in eine Linie eingebaut und können so nicht nur die Seitenflanken der Linie, sondern auch sich selbst besser decken, da nun auch die langen Seitenlinien durch Musketen bestrichen werden können. (C). | |||||||||
Quelle: Geoportal BW, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Arbeitshypothetischer Rekonstruktionsversuch eines Teilabschnitts der Ehrsberger Linie | |||||||||
Unter Berücksichtigung und Einbeziehung der beim habsburgischen Reich und den Reichskreisen um 1700 üblichen technischen Ausrüstung an Feuerwaffen hätte man bei der Abwehr eines feindlichen Angriffs die Bestreichung (siehe Anmerkung unten) einer treffsichere Entfernung von ca. 75 Metern erreicht (rot). Wobei die Sicherung der eigenen Flanken (orange/gelb) ebenfalls ca. 75 Meter mißt. Bei der Ausmessung der Teilsegmente fällt dabei sofort auf, dass diese Maß (rote Pfeile) bei allem Abschnitten eingehalten wurde, also der gegenseitige Flankenschutz gewährleistet wurde - Zufall? Sicherlich nicht! Denn dieses Maß begegnet uns in allen Bereichen dieser Linie. Auch dass die Keilformn des Redans exakt die Aufstiegslinie (kaminrote Linie) aus dem Mühlebach markiert - also der wichtigsten Verteidigungspunkt (weißer Kreis), um ein Aufsteigen feindlicher Truppen durch Kreuzfeuer effektiv zu unterbinden, ist kein Zufall!. Die optimale Aufteilung der einzelnen Segmente erlaubt einer relativ kleinen Gruppe von Verteidigern (blauen Dreiecke) ein relativ starke feindliche Abteilung erfolgreich aufzuhalten und gleichzeitig die eigenen Flanken zu decken. Weshalb waren die Angreifer gezwungen, diese Route zu nehmen? Das gesamte Quellgebiet des Mühlebachs mit drei Quellen ist war ein ausgedehntes Feuchtgebiet und schwer begehbar, da sehr sumpfig. Daher konnten sich die vom Tal her kommenden Fußtruppen im oberen Teil nur am Rande des Feuchtgebietes auf der östlichen Hangseite relativ sicher bewegen und mussten dann über die steile Erosionsrinne auf die Höhe gelangen. Daher auch exakt dort der Redan. Noch nicht abschließend geklärt: Winkelgraben (braun). "Das Bestreichen eines Geländes ist die geeignete Aufstellung und Verwendung von Feuerwaffen, um einen größtmöglichen Bereich unter wirksames Feuer nehmen zu können. In der Befestigungskunst gilt das in gleicher Weise von den einzelnen Walllinien und deren vorliegenden Gräben aus. Man erreicht dies dadurch, dass man die zur Bestreichung (Flankierung) bestimmte Linie unter einem rechten Winkel zu der zu bestreichenden anlegt, bei voneinander getrennten Werken durch eine Anordnung der gegenseitigen Lage in diesem Sinn. Bestrichener Raum ist diejenige am ebenen Boden gemessene Strecke, innerhalb deren sich die Geschossbahn nicht über die Zielhöhe (Reiterhöhe, ganze, halbe oder viertel Mannshöhe) erhebt. Die Länge des bestrichenen Raums hängt ab von der Konstruktion der Waffen und der Patronen, von deren Schußweite und der damit fortwährend zunehmenden Bahnkrümmung, der Zielhöhe, der Anschlagshöhe des Schützen, vom Vorhaltepunkt und von der Neigung des Geländes am Ziel." Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Bestreichen_(Milit%C3%A4r) | |||||||||
Quelle: Google Earth | |||||||||
Der "einladende" Zugang nach Ehrsberg über die Einmündung des Mühlebachs in den Angenbach. | |||||||||
Quelle: Google Earth | |||||||||
Der Mühlebach - von der Quelle bis zur Mündung in den Angenbach - eine ideale Aufstiegsroute. Standort des Redan (rot).. | |||||||||
Quelle: Google Earth, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Quell- und Feuchtgebiet des Mühlebachs (blau) mit östlicher Aufstiegsrinne (rot) und Standort des Redans (gelb). | |||||||||
Quelle: Google Earth | |||||||||
Am nördliche Ende der Linie: Ein klar anthropogen gestalteter Korpus - vom Aufwand her als nur landwirtschaftlich nutzbare Terrasse nicht überzeugend. | |||||||||
Quelle: Google Earth, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
In Google Earth gut erkennbar der dreidimensionale Korpus - ausgebauter Endpunkt der Redan-Linie? | |||||||||
Quelle: Geoportal BW, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Im Luftbild gut erkennbar - bildet sich aber z. B. nicht im Flurbild ab. | |||||||||
Quelle: Geoportal BW, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Im Lidarscan eher unauffällig. | |||||||||
Quelle: Google Earth, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Arbeitshypothese: So könnte die Redan-Linie ausgebaut gewesen sein (1). | |||||||||
Quelle: Google Earth, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Arbeitshypothese: So könnte die Redan-Linie ausgebaut gewesen sein (2). | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Auf dem Rundweg Richtung Redan. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Das Gelände fällt hier relativ steil in Richtung Ehrsberg ab | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Freier Blick auf Ehrsberg - auch hier fällt das Gelände relativ schnell sehr steil ab. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Fällt sofort auf: die Terrassierung des oberen Hanges - ohne Abbildung im Flurbild bzw. der Flureinteilung (Allmendfläche). | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Das in das Wiesengelände hineinragende Waldstück markiert weithin sichtbar die Redan-Stelle. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Am Fuß der mittleren Terrassenböschung verlief wohl ein alter Weg. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Rechts fällt das Gelände sehr steil ab - eine ideale Verteidigungsstelle. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Von links ragt die bewaldete Redan-Fläche in das Wiesengelände - in Falllinie das steile Quellgebiet des Mühlebachs. | |||||||||
Quelle: Google Earth. | |||||||||
Die naturräumliche Gliederung des Quellgebiet vom Mühlebach (1). | |||||||||
Quelle: Google Earth, Grafik Werner Störk (nicht maßstäblich). | |||||||||
Auffallend exakte Fortführung zum Redan (1). | |||||||||
Quelle: Google Earth. | |||||||||
Die naturräumliche Gliederung des Quellgebiet vom Mühlebach (1). | |||||||||
Quelle: Google Earth, Grafik Werner Störk (nicht maßstäblich). | |||||||||
Auffallend exakte Fortführung zum Redan (2). | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
In Blickrichtung Redan. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Rund um das Redan-Gelände ein auffällig gestaltete Terrassierung und einer davor liegenden Wegführung - möglicherweise auf einem einstigen Graben liegend. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Das bewaldete Redan-Areal mit erkennbarer beidseitiger Winkelabbildung. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
In Blickrichtung Westen. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Panoramablick. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Das Foto vermittelt nur teilweise, wie steil das Gelände in Wirklichkeit hier abfällt. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Direkte Blickverbindung auf die Hirschbühl-Schanze auf der Südflanke des Zeller Blauens. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Direkte Blickverbindung auf die Zimmerplatz-Schanze von Pfaffenberg und das Signal- und Alarmfeuer auf dem Zeller Blauen. | |||||||||
Quelle Google Earth & Grafik Werner Störk Copyright 2022 | |||||||||
Freie Sichtverbindung (s.o.) mit dem Alarm- und Signalfeuer auf dem Zeller Blauen, der Hirschbühl-Schanze auf dem Zeller Blauen, der Zimmerplatz-Schanze und dem Gatter von Pfaffenberg sowie dem Gleichen-Paß und der Schanze auf der Hebelhöhe. | |||||||||
Indizien weisen den Weg... | |||||||||
Um sich ein abschließendes Gesamtbild gestalten zu können, ist es notwendig, nochmals alle Indizien zu sammeln und zuzuordnen - diese Prozedere ist zwar zeit- und platzaufwendig, aber hilft, sich ein noch genaueres Bild der Fortifikationselemente zu entwickeln, um so den tatsächlichen Gegebenheiten Vorort - zur damaligen Zeit - gerecht zu werden. Dazu habe ich das Forschungsgebiet mehrmals besucht und auch fotografisch sehr umfassend dokumentiert. | |||||||||
Quelle: Google Earth, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Das Untersuchungsgebiet liegt nordöstlich von Ehrsberg und fällt durch eine strenge lineare Waldrandstruktur auf. | |||||||||
Quelle: Google Earth, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich.. | |||||||||
Forstexperten verweisen im Zusammenhang mit den linearen Waldrandlinien gerne auf das Badische Waldgesetz von 1833 hin - was in diesem Fall jedoch auffällig ist: im weiten Umfeld - siehe Foto - gibt es keine auch nur annähernd vergleichbare Linienführung. Der Kreuzwald mit seinem Köpfle bildet die absolute Ausnahme. Insbesondere die Westseite ist in speziellen Segmente aufgeteilt, die wiederum durch ihre Maße auffallen und ungewöhnlich sind. | |||||||||
Quelle: Google Earth. | |||||||||
Die Westseite vom Kreuzwald und seine auffällig gestaffelte Segmentierung. | |||||||||
Quelle Geoportal BW. Grafik Copyright Werner Störk (nicht maßstäblich). | |||||||||
Innerhalb der Segmentierung fällt weiterhin eine redanähnliche Struktur (rot) mit einer Schenkellänge von je 27 Metern auf. Weiterhin entsprechend die einzelnen Segmente auffallend jenen Maßen, welche man bei Fortifikationselemente als Basis für den sicheren Flankenschutz verwendet und der sicheren Musketenschussweite von 75 Metern entspricht. Insbesondere die Segmente mit 145 Metern, 148 Metern sowie 120 Meter könnten so optimal von jeder Seite bestrichen und damit auch effektiv geschützt werden. Insgesamt wäre eine solche Redan-Linie mit einem relativ kleinen Kontingent von ca. 30 Soldaten gut zu verteidigen. | |||||||||
Quelle Geoportal BW. Grafik Werner Störk (nicht maßstäblich). | |||||||||
Redan-Winkelschenkellängen im Vergleich: Wiedner Eck 20 Meter, Wolfsacker 30 Meter und Wüstmatt 30 Meter. | |||||||||
Quelle Geoportal BW. Grafik Werner Störk (nicht maßstäblich). | |||||||||
Der Redan fällt durch eine aus dem sonst geschlossene Waldrand herausragende Baumgruppe auf, wobei sich der Redan selbst nicht in der Flureinteilung abbildet. | |||||||||
Quelle Geoportal BW. Grafik Werner Störk (nicht maßstäblich). | |||||||||
Ebenfalls unauffällig im Lidar - mit Transparent Hybrid vom Geoportal BW (Mitte) jedoch eindeutig abgebildet. | |||||||||
Quelle Geoportal BW. Grafik Copyright Werner Störk (nicht maßstäblich). | |||||||||
Eine arbeitshypothetische Simulation mit Hilfe einer maßstäblichen Messbasis von 75 Meter als treffsichere Musketenentfernung macht deutlich, dass der Kernbereich einer möglichen Defension (blau) vor dem Redan durch ein starkes Kreuzfeuer vom Tal aufsteigende, durch die Mühlbach-Rinne (grüner Pfeil) kommende Angreifer, effektiv stoppen und erfolgreich zurückschlagen könnte. Auch die nördliche und südliche Flanke wäre sehr gut gedeckt - ebenso auch die eigenen anderen Flanken. Ein Durchbruch nach Norden oder Süden (gelb) würde so ebenfalls unterbunden. | |||||||||
Quelle Geoportal BW. Grafik Copyright Werner Störk (nicht maßstäblich). | |||||||||
„Aufgrund des glatten Laufes und der Kugelform des Geschosses ist die Treffgenauigkeit bei Entfernungen von über 100 m vergleichsweise gering. Durch die militärisch eingesetzte Rollkugel – die zum leichteren Laden kleiner als der Laufdurchmesser ist und nicht geführt wird – wurde diese nochmals herabgesetzt. Man hoffte, durch eine hohe Anzahl an Schützen dennoch die erforderliche Wirkung zu erzielen. John Churchill, Duke of Marlborough, (Fürst von Mindelheim KG PC,* 26. Mai 1650 in Ash, Devonshire; † 16. Juni 1722 in Cranbourn Lodge, Berkshire, war englischer Feldherr im Spanischen Erbfolgekrieg) entwickelte die Taktik, die feindlichen Truppen auf ca. 75 Meter herankommen zu lassen, um dann die gewünschte Wirkung durch Massenfeuer zu erreichen. Von der Infanterie Friedrichs des Großen ist bekannt, dass sich die Kompanien im Feuer abwechselten, um das Musketenfeuer stets aufrechtzuerhalten, es feuerte zunächst die erste Kompanie, dann die dritte (während die erste wieder lud), danach die zweite (während die erste den Ladestock wieder an den Ort brachte), zuletzt die vierte, wonach sofort die erste Kompanie wieder anlegen konnte.“ | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Um einen intensiven Abgleich von Terrassen- und Böschungsstrukturen durchzuführen, habe ich nochmals den südwestlichen Waldrand untersucht. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Wald- und Wiesengelände setzen sich deutlich voneinander ab und bilden gleichzeitig eine Gewanngrenze. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
In Blickrichtung Süden - südlicher Segment-Eckpunkt. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
In Blickrichtung Westen - hin zum Redan - deutliches
"Podest" zwischen Waldrand und Böschungskante. Nimmt man es als Terrasse, so ist sie mit durchschnittlich nur 1,5 Meter Breite sehr schmal. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Gut erkennbar: ein rückwärtiger kleiner Wall trennt Wald und Wiesengelände. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Im rückwärtigen Waldraum - leicht ansteigendes Gelände. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Der Wall bildet die Grenzlinie des Gewanns. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Die Grenzmarke - ein Grenzstein. | |||||||||
Foto Copyright Werner Störk 2022 | |||||||||
Der Redan-Standort - die auffallend in das Wiesegelände hineinragende Baumgruppe, |