Sonderseiten
im Rahmen der
WEA-Windpark-Diskussion Zeller Blauen
- Neuenweg |
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Werden Wahrheit und Ethik in der Wissenschaft beliebig? |
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Kollateralschäden der Energiewende
im Denkmalschutz. |
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Exemplarisch aufgezeigt am Beispiel aktueller
Veröffentlichungen in: "Im Krieg ist weder Glück noch Stern"
(2021). |
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Wenn Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler Erkenntnisse öffentlich zugänglich gemacht
haben und ihnen dazu im Nachgang Unstimmigkeiten oder Fehler
auffallen, berichtigen sie diese. Bilden die Unstimmigkeiten
oder Fehler Anlass für die Zurücknahme einer Publikation, wirken
die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei dem
entsprechenden Verlag oder dem Infrastrukturanbieter etc.
schnellstmöglich darauf hin, dass die Korrektur beziehungsweise
die Zurücknahme erfolgt und entsprechend kenntlich gemacht wird.
Gleiches gilt, sofern die Wissenschaftlerinnen oder
Wissenschaftler von Dritten auf solche Unstimmigkeiten oder
Fehler hingewiesen werden.“
Quelle: "Leitlinien zur Sicherung
guter wissenschaftlicher Praxis – Kodex", Deutsche Forschungsgemeinschaft
Bonn, 2019. |
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Prüffall 5: Defensivsystem
Schönau (Landkreis Lörrach). |
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Beispiel 1: Dr. Andreas
Haasis-Berner schreibt weiter (S. 89):
„Bei
dem nördlich von Zell im Wiesental liegenden Städtchen Schönau sind keine
Befestigungen bekannt, die sich mit diesen Baumaßnahmen in Verbindung gebracht
werden können“.
Diese Feststellung bedarf einer Korrektur.
Ein Blick auf die obigeBZ-Grafik genügt!
In Wirklichkeit
besteht – in Teilen sogar heute noch eindrucksvoll begehbar –
ein umfangreiches Netz von Fortifikationselementen, von denen ein Großteil
dem fraglichen Zeitraum zuzuordnen sind. Daneben gibt es auch Letzinen,
die wesentlich älter sind: Sperrmauer (schriftliche Quellen, überbaut, nicht
mehr im Gelände nachweisbar) zwischen der
nördlichen Mairösleinhalde
und Mündung des Aiternbachs
ca. 160 Meter mit noch bestehender
Wachtstation, der großer Letzigraben 1488
(70 m-Teilstück noch nicht abgeklärt) ca. 95 Meter
(im Gelände noch gut erkennbar), Letzigraben östliche Talseite auf
Höhe der der Kapelle von Schönenbuchen ca.100 Meter (im Gelände noch gut
erkennbar), Loetzi- oder
Letzigraben südlich der Kapelle
von Schönenbuchen ca. 150 Meter (nur noch über Luftbild nachweisbar), große
Sperrmauer zwischen westl. Mühlhalde/Obere
Mühlmatte und östlichem Haideck
ca. 550 Meter (180 Meter noch sichtbar, Linie folgt der nördliche Friedhofsmauer),
großer Sperrgraben zwischen westlicher.
Mühlhalde/-Obere Mühlmatte und
östlichem Haideck (teilweise
noch sichtbar) ca. 550 Meter (mitten durch den heutigen Friedhof), 6-Eck-Schanze
Durchmesser ca. 70 Meter (überbaut, nur noch über Luftbild nachweisbar)
und mögliche Segmente einer 5- oder 6-Eck-Polygonalschanze im Ortsteil
Bifang (teilweise überbaut).
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Beispiel 2: Dr. Andreas
Haasis-Berner schreibt in seinem zweiten Artikel auf S. 88:
„Ebenso
unklar ist die Lage der Pässe bei Schönau (Neuenweg?, Wieden?)“.
Diese
Feststellung bedarf einer Korrektur.
Dass
Dr. Andreas Haasis-Berner dabei nur Neuenweg und Wieden nennt, verdeutlicht,
dass ihm möglicherweise der wichtigste Passweg, nämlich den über die
Krinne, nicht bekannt ist. Dieser war (vor Neuenweg)
die einzige Ost-West-Saumpfad-Verbindung ins Münstertal. Schönau
lag somit an einem sehr wichtigen Verkehrsknotenpunkt: zivil wie militärisch,
handelsmäßig wie taktisch-strategisch elementar, Verbindungsbrücke zwischen
Wiesental und Hochrhein, zwischen Breisgau und der Schwäbischen Alb, Zugangsweg
nach St. Blasien und idealerweise an den beiden Hauptrouten (Hau-Pass/ Böllen/Neuenweg
und dem älteren Saumweg über die Krinne ins Münstertal bzw. nach
Aitern und Utzenfeld) in West-Ost-Richtung gelegen.
„Die Krinne war wichtig für die Zufuhr
von Getreide und Wein aus dem Breisgau
und auch zur Durchreise vom Breisgau
nach St. Blasien, Waldshut und der Schweiz benützt wurde. Seine Weiterführung
zog über die Wacht“.
Quelle: Eduard Böhler (1960): „Die Geschichte von Schönau im Schwarzwald“.
Rombach, Freiburg im Breisgau 1960, S. 188.
Ebenso
wenig erwähnt Dr. Andreas Haasis-Berner jene sehr wichtige Pass-Sicherung,
die das Gebiet vom Osten her sicherte, die
„Wacht“. Nur das Zusammenspiel
aller vier Pass-Sicherungen versprach einen sicheren Schutz für Schönau.
Wobei man auch die Schanzanlagen von Muggenbrunn nicht unerwähnt lassen
darf, da sie ebenfalls ihren wichtigen Anteil am Zusammenspiel des Defensivsystems
hatten. Für Militärs war die Krinne eine höchst unangenehme und
komplizierte logistische Angelegenheit - sehr steil, sehr eng - für Infanterie
wie auch Kavallerie nur unter höchster Anstrengung zu nehmen - steiler An-
und ebenso steiler Abstieg im Gänsemarsch - idealer Angriffspunkt für die
sonst in linearer Kampfaufstellung agierenden Soldaten. Diese nicht planbare
Risiko war in vielfacher Weise zu hoch. Daher genügte ein Blockhaus - denn
die Franzosen zogen die Hüningen-Kleines-Wiesental- bzw. Hüningen-Neuenburg-Sirnitz-Heubronn-
und Klemmbachtal-Route vor, die dementsprechend stark befestigt
wurden (siehe nachfolgende Karte).
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Quelle
Geoportal BW 2021 Grafik Werner Störk
©
2021 |
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Französische Angriffsrouten
auf Schönau, Pässe und Defensivsystem Vorderer Linie. |
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Quelle Geoportal BW 2021 Grafik Werner
Störk ©
2021 |
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Das
Defensivsystem aus Schanzen und Sperren (generalisiert, nicht maßstäblich)
rund um Schönau mit Krinne (blauer Kreis) und Wacht (orange). |
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Quelle Quelle
Geoportal BW 202 |
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Der interdisziplinäre Ansatz mit der Anwendung
verschiedener Wissenschaften ermöglicht eine genaue Standortanalyse
und lässt die lokalen Konditionen für entsprechend favorisierten Fortifikationsformen
besser verstehen. |
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Quelle
Geoportal BW 2021
Grafik Werner Störk
©
2021 |
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Schanzenareal Neuenweg (gelb)
und Wacht (rot). |
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Quelle
Geoportal BW 2021
Grafik
Werner Störk ©
2021 |
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Utzenfeld (rot) und der Wacht-Pass (gelb). |
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Quelle
Geoportal l BW 2021 |
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Die Wacht mit Steinbruchgelände. |
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Quelle
Geoportal BW 2021 |
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Passhöhe Wacht. |
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Die Krinne als einst wichtigster Pass-Übergang
vom Großen Wiesental ins Münstertal und den Breisgau. |
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Quelle
Geoportal BW 2021 Komi
LiDAR
Grafik Werner Störk
©
2021 |
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Die Krinne:
einst einziger Saum- und Sattelpfad-Übergang vom Großen Wiesental ins Münstertal
-
wichtigste Verkehrsverbindung zwischen Breisgau und St. Blasien. |
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Quelle Google
Earth 2021
Grafik Werner Störk
©
2021 |
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Passübergang
Krinne. |
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Quelle
Geoportal BW 2021
Grafik Werner Störk
©
2021 |
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Einzugsbereich
der Krinne. |
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Quelle Geoportal l BW 2021
Grafik
Werner Störk ©
2021 |
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Die Krinne. |
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Quelle
Geoportal BW 2021
Grafik Werner Störk
©
2021 |
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Wie immer sind es die Bäche, welche die Auf- und Abstiege bevorzugter Routen
bedingen. |
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Quelle
Geoportal BW 2021
Grafik Werner Störk
©
2021 |
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Krinne und Wiedener Eck. |
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Quelle
Geoportal BW 2021
Grafik Werner Störk
©
2021 |
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Die Saum- und Sattelpfadroute
zwischen dem Rübgartenkopf und dem Heidstein. |
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Quelle
Geoportal BW LiDAR 2021
Grafik Werner Störk
©
2021 |
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Der LiDAR-Scan zeigt den starken Einschnitt zwischen dem Rübgartenkopf
und dem Heidstein |
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Quelle
Google Earth 2021
Grafik Werner Störk
©
2021 |
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Untermünstertal (rot), Krinne (hellgrün), Belchen
(gelb), Neuenweg (blau), Bürchau (orange) und Schönau (hellgrün). |
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Quelle
Google Earth 2021
Grafik Werner Störk
©
2021 |
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Einstieg in die Krinne (hellgrün), Belchen (braun),
Eck (grün), Neuenweg (rot), Hau (orange), Holderschanze
(blau) und Schönau (weiß). |
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Quelle
Google Earth 2021
Grafik Werner Störk
©
2021 |
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Belchen (orange), Krinne (rot) und Untermünstertal (gelb). |
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Sonderseiten zum Thema
Südabschnitt der Vorderen
Linie |
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Grendel- Schanze
südlich Zell i. W. |
Schanze
Hebelhöhe
nördlich Raitbach |
Ruine Bärenfels
nördlich Wehr |
Wallmauer & Redoutes
Bergalingen - Hütten |
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Missing links 1
Suche im Großen Wiesental |
Missing links 2
Suche bei Hasel & Gersbach |
"Natürliche"
Defension
Ober-Blauen bei Zell |
Defension Zeller
Blauen
Zell im Wiesental |
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Jeder Leser kann sich anhand von
sechs
exemplarisch ausgewählten Prüffällen
selbst einen sachgerechten Faktencheck
zusammenstellen: |
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Prüffall 1: Sternschanze
von Böllen/Neuenweg. |
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Prüffall 2: Holderschanze Neuenweg/Böllen. |
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Prüffall 3: Ganz aktuell: Mettlenkopf Gersbach |
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Prüffall 4: Tannenkopf & Wolfsacker Elbenschwand. |
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Prüffall 5: Defensionssystem Schönau. |
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Prüffall 6: Vordere & Hintere Linie
Gersbach - Todtmoos-Au - Bergalingen |
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Man könnte noch weitere markante Beispiele aufführen wie z. B.
dieses auf S. 92: "Wechle Anlage
mit der "oberen Schanz" gemeint ist, ist unklar, könnte jedoch
die Redoute von Adelsberg sein." Abgesehen davon,
dass es in Adelsberg zwei Schanzanlagen gab und diese sogar
namentlich als "Äußeres" und "Inneres Schänzle"
betitelt sind, liegt dem Autor die von ihm seitenlang
detailliert besprochene Karte von 1701 vor. Auf ihr ist - leicht
erkennbar - direkt über der auf dem Talboden der Feldbergwiese
liegende großen Sternschanze auf dem östlichen Bergsporn des
Grendels - quasi nur ein Steinwurf davon entfernt - in
ideal exponierter Lage die Grendelschanze. Wieder
einmal einfach mal was übersehen... |
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Repro ©
Landesarchiv
Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245
2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner.
Rechts: Geoportal BW, Grafik Werner
Störk, nicht maßstäblich. |
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Linke Grafik: Ausschnitt aus der Karte 1701: Die "Obere
Schanz" - die Redoute auf dem Grendel. Rechts:
Sternschanze mit Schanze auf dem Grendel (rot),
Adelsberger
Schanzen (gelb) - um auch zu verdeutlichen, wie weit weg - nicht
nur geographisch - eine Annahme liegt, dass eine der
Adelsberger Schanzen gemeint sein könnte... |
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"Wenn Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler Erkenntnisse öffentlich zugänglich gemacht
haben und ihnen dazu im Nachgang Unstimmigkeiten oder Fehler
auffallen, berichtigen sie diese. Bilden die Unstimmigkeiten
oder Fehler Anlass für die Zurücknahme einer Publikation, wirken
die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei dem
entsprechenden Verlag oder dem Infrastrukturanbieter etc.
schnellstmöglich darauf hin, dass die Korrektur beziehungsweise
die Zurücknahme erfolgt und entsprechend kenntlich gemacht wird.
Gleiches gilt, sofern die Wissenschaftlerinnen oder
Wissenschaftler von Dritten auf solche Unstimmigkeiten oder
Fehler hingewiesen werden.“ |
Quelle: "Leitlinien zur Sicherung
guter wissenschaftlicher Praxis – Kodex", Deutsche Forschungsgemeinschaft
Bonn, 2019. |
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Die Beispiele lassen sich beliebig noch erweitern - nehmen wir das
Beispiel mit Muggenbrunn oder auch das von Neuenweg: Dr. Haasis-Berner
führt akribische Aufzählungen auf der Basis der von mir dem LAD und ihm
zur Verfügung gestellten Karte von 1701 auf und listet alle von ihm
wahrgenommenen Details auf. Dabei geht er jedoch sehr nachlässig mit den
Fakten gerader bestimmter Anlagen um, die durch ihre Besonderheit aus
dem üblichen Rahmen fallen und es eigentlich wirklich wert sind,
vorgestellt zu werden. Da dies nicht geschieht, wirft ein solches
"favorisierte" Auswahlverfahren nicht für mich Fragen auf. Zum
einen impliziert der Autor dem Leser einen scheinbar umfangreiche
Ansammlung von Daten, nimmt aber jene Anlagen nicht mir auf, die für die
Gesamtbeurteilung der Vorderen Linie von wirklichem Aussagewert
sind. So weist er z. B. lediglich auf eine Wallanlage in Muggenbrunn
hin, unterschlägt aber die Tatsache, dass es hier eine Doppelsicherung
von Schanzen gibt, deren eine Schanzenform eindeutig das Regelmaß und
die Form verläßt und wirklich etwas Besonderes ist. Genausowenig erwähnt
er die spezielle Sicherung der Paßstraße auf dem Hau, die wiederum mit
der von Wieden korrespondiert. Nur zwei Beispiele im Kanon von
unzähligen "Favorisierungen"... |
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Repro ©
Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner |
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Die Karte von 1701 zeigt auf der Ostseite –
was mir sofort auffiel – keine korrekte
Signatur einer Redoute – sondern ein auf der ganzen Karte nur
hier verwendetes Zeichen, das auch in der Original-Legende nicht
erklärt wird. Und es ist das
einzige Symbol bei allen drei Pass-Sicherungen Neuenweg, Wieden
und Muggenbrunn, das keine Raute bzw. auch kein klares Quadrat zeigt. Vergrößert man es vorsichtig, zeigt sich kein Vier- sondern ein
unregelmäßiges Fünfeck mit den Winkelfunktionen 87°, 87 °,110°, 130° und
145° - wobei diese Figur entsteht:
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Repro ©
Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner ,
Grafiken 1 + 2
© Werner Störk Copyright |
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Man muß die
linke geometrische Figur
noch im Uhrzeigersinn drehen, da die historische Karte nicht eingenordet
ist. Im eingenordeten Zustand und auf den heutigen Standort platziert,
zeigt die Spitze nach Westen zum Langenbach, während die rechte Linie
auf der östlichen Hangseite verweist und sich überraschend genau an den
tatsächlichen geographischen bzw. topografischen Eckpunkten hält.
Natürlich ist dies kein Beweis – aber zumindest ein Indiz dafür, dass
diese Schanze auf der Ostseite
eine Fünfeckschanze war. Sie besitzt
eine besondere geometrische Grundform
– vermutlich auf Grund der konkreten Bodenbeschaffenheit, da hier
überall unmittelbar der felsige Untergrund ansteht bzw. massive
Blockmeere vorhanden sind. Weiterhin kommt die relativ schmale Basis zum
Tragen, da das Gelände sehr steil ist und die Anlage einer breiten
Terrasse nicht möglich ist.
Da der historische Weg zwischen Aftersteg – Muggenbrunn und
Notschrei-Pass hier möglichst nachhaltig gesichert werden sollte, musste
man bei Bau der beiden Schanzen, insbesondere aber der auf Ostseite,
Kompromisse in der Größe sowie der Formgebung eingehen. |
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Luftbild von
Muggenbrunn
1968 © Landesamt für
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
www.lgl-bw.de 2017, Az.:2851.3-A/899
Freigabe am
06.02.2017 durch
Luftbildstelle
des
Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung
Baden-Württemberg
©
Archiv
& Sammlung Werner Störk 2017 |
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Schanzenstandorte in
Muggenbrunn:
West-Redoute (rot) und östliche Polygonalschanze (gelb) |
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Luftbild von Muggenbrunn 1968 © Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung Baden-Württemberg www.lgl-bw.de
2017, Az.:2851.3-A/899, Grafik
& Archiv
& Sammlung Werner Störk 2017 |
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Legende: Viereckschanze, reguläre Redoute (1),
Fünfeckschanze, irreguläre Polygonalschanze (2), Unterstände (3),
Scheren-Schanze, lunetteartige Wallgraben-Anlage (4), Sperrgraben
zwischen Redoute und Ost-Schanze (5), Sperrwall der West-Schanze (6),
Sperrwall (7), doppelte Steinwall-Sperre (8), Kommunikationslinie
(Laufgraben, unten: z. T. Funktion als Sperrgraben) zur Scheren-Schanze (9), Kommunikationslinie Süden:
Aftersteg, Kommunikationslinie Westen: Wieden (11), Kommunikationslinie
Norden: Hörnle und
Gätterle (12), Kommunikationslinie (Laufgraben) (13)
von der Ost-Schanze zum Alarmfeuer (14),
Gätterle (15). |
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Repro ©
Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner |
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Detail der Karte von 1701: die Paßhöhe
"Hau" mit Holderkopf und seinen vier Schanzen sowie einem
Alarm- und Signalfeuer.. |
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LGL & LAD ©
Landesvermessungsamt BW Stuttgart ©
2017 |
Archiv
Werner Störk 2017
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Legende: Flureinteilung auf der Basis eines
Lidar-Geländescans des "Hau"-Pass-Geländes mit Gemarkungsgrenze (rot), der
rautenförmigen Schanzanlage analog der Karte 1701 sowie der Redoute auf der östlichen Kuppe. Gut erkennbar ist
die heute noch sichtbare Kommunikationslinie, die nach Osten talwärts
auf die historische Wegverbindung ins Böllenbachtal hinunter führte.
Dass die Einteilung der Flur auch auf der Gemarkungsseite von Neuenweg
bei der Neueinteilung den bereits bestehenden Fortifikationslinien
folgte, ist erwiesen. So gibt es wohl auch auf dem einstigen
Reichsgebiet eine Analogie. Wobei die langgezogene Linie (orange), die
ich als Kommunikationslinie einordne, auch ein Indiz dafür ist, dass sie
schon v o r der Flureinteilung bestand: sie zieht an ihrem
talseitigen (östlichen) Ende in ein Flurstück, das jedoch nicht
aufgeteilt wurde. Ansonsten orientieren sich aber alle anderen
Flureinteilungen exakt an diese Linie. Und diese stark ausgeprägte Grabenlinie
(keine landwirtschaftliche Bearbeitungsspur!) bildet
gleichzeitig die Linie, an die sich der nördliche Wallkörper der
dortigen Viereckschanze ausrichtet bzw. "anlehnt". Auffallend auch
–
nicht nur in dem abgebildeten Bereich
–
gibt es nirgends eine
vergleichbare Rautenform, auch wenn man das Untersuchungsgebiet
großflächig nach allen Seiten ausdehnt. Ebenfalls interessant die beiden
anderen Linien, die sich nur im Gelände, aber nicht im Flurbild
abzeichnen. Ich deute auch sie als Kommunikationslinie von der "Rauten-Redoute"
hoch zur Ostkuppen-Redoute sowie zur Westkuppen-Redoute
- was natürlich
Sinn macht, da es sonst noch keine anderer Wegführung gab. An ihrem
"Knotenpunkt" steht heute der Grenzstein (schwarzer
Kreis). |
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Luftbild von 1968 © Landesamt für
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
www.lgl-bw.de 2017, Az.:2851.3-A/899 Freigabe am
06.02.2017 durch
Luftbildstelle
des
Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung
Baden-Württemberg Stuttgart
©
Archiv
& Sammlung Werner Störk 2017 |
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Legende: Luftaufnahme 1968 von Neuenweg mit "Hau"-Pass (Ausschnitt):
idealtypischer Rekonstruktionsversuch der Schanzanlagen und ihrer
Kommunikationslinien inkl. der historischen Wegführung (grün). Im
Verteidigungsfall wurde die an der Rauten-Redoute (gelb) der sonst an
ihr außen auf der Nordseite vorbeiführende Weg gesperrt und der Personen-
und Frachtverkehr durch die Schanze geleitet und kontrolliert bzw. ganz
gesperrt (z. B. mit Spanischen Reitern, Verhack und Verhau, rote Rauten).
Interpretiert man die beiden auf der nördlichen Straßenseite unmittelbar
anschließenden nach oben laufenden parallelen Doppel-Gräben (rot) als
Sperrgräben, ergäbe dies zusammen eine effektive Fortifikationseinheit. Die auch heute noch im Gelände erkennbare stark gewulstete
Linie (grün) kann ein erst später entstandenes Objekt sein, im
Idealfalle war es eine schon damals bestehende Sperrlinie,
möglicherweise eine mit Palisaden versehene Schutzeinrichtung für die
auf den Kuppen liegenden Schanzen, sollte vom "Hau"-Pass aus ein Angriff
auf diese erfolgen. Gleichzeitig konnte so auch der Laufgraben effektiv
gesperrt und verteidigt werden. Möglicherweise ist es aber nur noch ein
Teilstück einer ehemals weiter in östlicher Richtung verlaufender
Sperrwall mit Palisaden, der beide Anlagen schützte. Hinzugekommen
in der Interpretation auf Grund der Auswertung der Luftaufnahmen plus
Geländebegehungen: die südlich der Schanze auf der östlichen Kuppe
verlaufende Linien-Graben-Struktur, die sich mit der Linie trifft, die
vom historischen Weg in Richtung Süden läuft und keinerlei Bezüge zur
Flureinteilung aufweist! |
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Zurück zum
Kollateralschaden &
Denkmalschutz |
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Interessante Web-Seiten
ergänzen die bereits dokumentierten Fakten: |
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Der
"Fall Raitbach"
(2012/2013). |
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Die
Holderschanze
auf dem Holderkopf. |
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Einzigartige bastionierte
Polygonalschanze:
Die Sternschanze von Neuenweg/Böllen
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Walderdbeer-Anbau im Hochmittelalter
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Hangterrasssen am
Tannenkopf. |
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Die Signalfeuer-Station am
Tannenkopf |
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Die Redan-Anlagen auf dem
Wolfsacker. |
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Schönau & Schönenbuchen:
Schanzen, Letzinen und Kapelle |
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Als Diskussionsgrundlage sowie presserechtlich gilt immer nur
die aktualisierte Webseite: 02.05.2022 |
Hinweis:
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