Sonderseiten
im Rahmen der
WEA-Windpark-Diskussion Zeller Blauen
- Neuenweg |
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Werden Wahrheit und Ethik in der Wissenschaft beliebig? |
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Kollateralschäden der
Energiewende im Denkmalschutz. |
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Exemplarisch aufgezeigt am Beispiel aktueller
Veröffentlichungen in: "Im Krieg ist weder Glück noch Stern"
(2021). |
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„Wenn Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler Erkenntnisse öffentlich zugänglich gemacht haben
und ihnen dazu im Nachgang Unstimmigkeiten oder Fehler auffallen,
berichtigen sie diese. Bilden die Unstimmigkeiten oder Fehler Anlass
für die Zurücknahme einer Publikation, wirken die Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler bei dem entsprechenden Verlag oder dem Infrastrukturanbieter
etc. schnellstmöglich darauf hin, dass die Korrektur beziehungsweise
die Zurücknahme erfolgt und entsprechend kenntlich gemacht wird.
Gleiches gilt, sofern die Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler
von Dritten auf solche Unstimmigkeiten oder Fehler hingewiesen werden.“
Quelle: "Leitlinien zur Sicherung
guter wissenschaftlicher Praxis – Kodex", Deutsche Forschungsgemeinschaft
Bonn, 2019. |
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„Unredlichkeit hingegen gefährdet die Wissenschaft. Sie zerstört
das Vertrauen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
untereinander sowie das Vertrauen der Gesellschaft in die
Wissenschaft, ohne das wissenschaftliche Arbeit ebenfalls nicht
denkbar ist.“
Quelle: „Vorschläge zur Sicherung
guter wissenschaftlicher Praxis Denkschrift,“
Memorandum, Empfehlungen der Kommission „Selbstkontrolle in der
Wissenschaft“, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bonn,1998/2013. |
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Prüffall
2: Die
Holderschanze
von Neuenweg/Böllen (Landkreis Lörrach). |
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Quelle Geoportal BW kombinierte LiDAR
2021 Grafik Werner Störk |
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Mit dem Bau der Holder-Linien-Verschanzung
wollte man nicht den Hau-Pass zusätzlich sichern, sondern
eine zusätzliche Sicherung der südlichen Holderkopf-Übergänge
erreichen. Deren westliche Bacheinschnitte über den Steinihöff-Graben
und den Rehgraben waren für die Franzosen ideale Aufstiegsrouten
(rot) mit jeweils leichten Abstiegen in Richtung Wembach und Schönau
- als dem eigentlichen Angriffsziel auf Reichsterritorium. Eine
Linienverschanzung allein hätte jedoch eine Angriffswelle der Franzosen
nicht effektiv aufhalten können, da sie keine vorgelagerten und
auch keine rückwärtigen Angriffs- bzw. Rückzugszonen (blau, siehe
nachfolgende Fotos) in der Tiefe aufweisen konnte. Erst durch die
Einrichtung der vorgelagerten und rückwärtigen Linienelemente war
eine funktionsfähige und erfolgreiche Verteidigung möglich. Da ist
das LAD-Argument, die Holderschanze sei "keine
flächige Schanz-Anlage" natürlich weder militärisch-taktisch
noch fortifikatorisch, noch und vor allem auch durch die archäologische
Befundsituation haltbar. |
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Foto
©
Archiv &
Sammlung Werner Störk
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Relikte der ersten Verteidigungslinie
vor dem Graben (1). |
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Foto
©
Archiv &
Sammlung Werner Störk
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Relikte (keine Lesesteinhaufen!) der ersten
Verteidigungslinie vor dem Graben (2) . |
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Quelle Geoportal BW kombiniertes LiDAR.
Grafische Nachgestaltung
© Archiv Werner Störk
2021 |
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Die französischen Alternativrouten zur
Umgehung von Eck und Hau - und die Gegenmaßnahmen
des Reichs mit der
Schanze oberhalb des Klemmbachtals und der Holderschanze. |
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Quelle Geoportal BW kombiniertes LiDAR.
Grafische Nachgestaltung
© Archiv Werner Störk
2021 |
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Die südliche Fortsetzung der
Reichs-Defension der Vorderen Linie liegt nördlich vom
Dachseck mit der Bürchauer Schanzanlage (weißer Kreis). |
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Quelle
Google Earth 2021
Grafik Werner Störk
©
2021 |
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Schönau (orange), Hau
(hellgrün), Neuenweg (grau), Eck (blau), Bürchau
(hellbraun) und Dachseck (gelb). |
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Quelle
Google Earth 2021
Grafik Werner Störk
©
2021 |
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Dachseck mit Schanzanlage
(rot), Bürchau (gelb) und Holderschanze (orange). |
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Gleichzeitig wird aber auch klar, dass
die primäre Verteidigungssitutation - d. h. die zu erwartenden erste
Feindberührung (unten, weiße Vierecke) - nicht im Norden auf der
Passhöhe, sondern eben am südlichen Punkt der Holderschanze
lag. Dies wird auch durch die Anlage des Blockhauses am nördlichen
Punkt der Holderschanze strategisch unterstrichen. Auch
die Anlage der Redoute oberhalb der Passhöhe mit einem sehr schnellen
Kommunikationslinie zum Holderkopf belegt dies. Dies gewährleistete
die optimale Kontrolle des Passes sowie die schnelle Zuführung von
zusätzliche Kräften der Verteidiger auf dem Holderkopf.
Bei einem möglichen Überrennen der dortigen Verteidigungslinie wäre
die Pass-Redoute ein wichtiger Rückzugspunkt geworden, der selbst
eben nicht im unmittelbaren Zentrum des Kampfgeschehens lag.
Eine genaue Analyse der Anlage macht aber auch deutlich, warum gerade
die südlichen Verteidigungsstellungen nicht vom LAD wahrgenommen
wurden - sie dehnen sich eben weiter nach Osten in die Planungsfläche
von WEA 1 aus wie anfänglich skizziert, Und sind keineswegs "Grenzrelikte"
einer festen Grenzlinie, die es damals beim Bau der Linie so
noch nicht gab. Die gezielt gerodeten "rasierten"
Flächen waren grundsätzlich für den Glacis-Bereich
wichtig, um ungehindertes, freies Schussfeld zu erhalten, aber auch
um Angreifern jede Deckungsmöglichkeit zu nehmen bzw. ein
unbemerktes Anschleichen zu ermöglichen. Wir wissen aus Neuenweg,
dass sich die später erfolgte Flureinteilung sehr stark an den noch
bestehenden Landmarken der Schanz- und Wallanlagen orientierten,
da es zum großen Teil "unverrückbare Landmarken"
und damit ideale Vermessungsfixpunkte waren. Wir sehen auch
in der Grenzziehung zwischen Neuenweg und Böllen diese "Blaupausen". |
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Quelle: © Google Maps, Bilder ©
2016 DigitalGlobe, Kartendaten © 2016 GeoBasis-DE/BKG (©
2009),Google © 2017.
Grafische Nachgestaltung
© Archiv Werner Störk
2018 |
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Diese Grafik macht schnell
klar, dass - ohne die zusätzlich zu den markanten Grabenlinien
eingerichteten und deutlich vorgeschobenen ersten Verteidigungslinien
(rot) - eine effektive Musketen-Bestreichung (gelbe Kurzlinien ca.
100 Meter) der Rückzugs- und Hauptverteidigungslinie (durchgezogene
gelbe Linie) nicht möglich gewesen wäre. Und sich ein Angreifer
ohne Risiko direkt vor der Schanzlinie hätte sammeln und formieren
(weiße Rahmen) können, um so einen breit angelegten Angriff in die
Fläche wie auch in die Tiefe erfolgreich zu führen. Die Schanze
wäre überrannt worden, da dies die linienformal ausgerichtete Musketenbestreichung
nicht verhindert hätte. Erst der starke Ausbau der vorgelagerten
"Bastion" (drei Terrassen) im Süden und Südwesten
sowie die ersten westlichen Verteidigungslinien haben eine erfolgreichen
Abwehr (orange Kurzlinien, ca. 100 Meter) gewährleistet: der Angreifer
konnte sich nach dem Mann-hinter-Mann-Aufstieg nicht in der Breite
- also Linie - aufstellen, sondern geriet bereits beim Heraustreten
aus der Waldeckung unter relativ treffsicheren Bestreichung (also
innerhalb der 100-Meter-Distanz). Gleichzeitig ermöglichten die
sich gegenüberliegenden südlichen Stellungen - jeweils an den Enden
(gelbe Pfeile) des großen Sperrgrabens -
den anstürmenden Feind ins Kreuzfeuer zu nehmen.
Um das komplexe Zusammenspiel der einzelnen Fortifikationselemente
der Holderschanze zu verstehen, ist - auch als ausgesprochener
Pazifist (wer Kriege verhindern möchte, muss wissen, welche Faktoren
sie auslösen können) , aber faktenorientierter Fortifikationskenner
- das konkrete Wissen um die technische und fortifikatorische Entwicklung
des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts
genauso wichtig wie die Kenntnis von Taktik und Strategie
jener Epoche. Lässt man dieses Wissen außen vor, kommt es zu
fachlichen Fehleinschätzungen - mit sehr nachteiligen Folgen für
die archäologischen Objekte - wie man am Beispiel der Holderschanze
nachdrücklich vorgeführt bekommt
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Quelle Google Earth, grafische Nachgestaltung
© Archiv Werner
Störk 2021
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Das Zusammenspiel der Fortifikations-Eck-Punkte:
Holderschanze (rot), Hau-Pass-Sicherung (gelb),
Eck-Pass-Sicherung (blau),
Schlossboden (grau) und Schänzle (orange). |
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Quelle Google Earth, grafische Nachgestaltung
© Archiv Werner
Störk 2021
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Die defensiven Sperr-Systeme von
Eck und Hau als Gegenmittel zu den französischen
Alternativrouten. |
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Quelle Google Earth |
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Archäologisch stand die längste Zeit immer
der Hau (linke Bildhälfte) mit der dominanten Sternschanze
und der gegenüberliegenden Redoute im Vordergrund der Forschungen.
Dabei ist das westlich gegenüberliegende
Eck strategisch genauso
wichtig und militärisch genauso relevant - was aber bis heute immer
wieder gerne "übersehen" wird. Wobei die gesamte
Ostflanke vom Eck fortifikatorisch eng besetzt und massiv
verbaut wurde. Nur wer beide Pässe besetzt halten konnte, hatte
frei Angriffs - und gedeckte Rückzugsmöglichkeiten ins Reichsgebiet
nach Schönau. Oder konnte sich nur so als Schutzmacht der evangelischen
Wüstgläubigen der Markgrafschaft aufstellen - wie z. B.
im Dreissigjährigen Krieg die Schweden. |
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Quelle Google Earth |
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In Blickrichtung Westen: im Vordergrund
der Hau, Neuenweg im Tal und dann der Eck-Pass
mit dem Schlossboden (rechts) und dem Spitzkopf
(links). |
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Quelle Google Earth |
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In Blickrichtung Osten Schönau im
Großen Wiesental - nach Süden (Bildmitte) ziehend das Kleine
Wiesental. |
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Quelle Google Earth, grafische Nachgestaltung
© Archiv Werner
Störk 2021
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Schönau (rot), Holderschanze
(gelb), Hau (orange), Schänzle (weiß) zur Beobachtung
der Ausweichroute der Franzosen und den Weg zum Holderkopf,
Eck (blau) und Schlossboden (hellgrün). |
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Quelle Google Earth |
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In Blickrichtung Nordosten - Neuenweg
und Böllen und Hau und Eck, als "Einfallstor
ins Reich". |
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Quelle Google Earth, grafische Nachgestaltung
© Archiv Werner
Störk 2021
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Holderschanze (rot), Hau
(gelb), Eck (orange) und Schlossboden (blau). |
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Quelle Geoportal BW |
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Eck, Schlossboden und Neuenweg. |
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Wie
wichtig die schnelle Inventarisierung ist und damit überhaupt erst
auch die Möglichkeit, auch mit anderen Behörden wie z. B. dem Forst
rechtzeitig und vollumfänglich denkmalschutzrechtliche Hinweise
zu kommunizieren, zeigte bereits schon der „Fall Raitbach".
Die Ergebnisse unserer Forschungsarbeiten auf dem Eck wurden
am 04.03.2017 dem LAD RP Freiburg detailliert mitgeteilt. „Die
Felderkundungsarbeiten begannen im Februar 2016 und dauerten bis
Februar 2017. Für den Gesamtbereich Neuenweg stehen aktuell 1.200
Fotos und Grafiken im Netz - basierend auf 32 Web-Sonderseiten.“
Das komplette Sonderseitenarchiv wurde gleich mitgeliefert.
Am 20.02.2020
teilte mir das LAD RP Stuttgart jedoch mit
„insbesondere westlich von Neuenweg
viele Einträge (sind), deren archäologische Existenz und Relevanz
derzeit völlig unklar sind.“
Also offensichtlich
unsere Hinweise über drei Jahre noch nicht aufgearbeitet und ggfs.
dann inventarisiert wurden. Dies unterstreicht die Bedeutung vor
allem auch der personelle Ausstattung dieses Bereiches, wo gerade
hier eine personelle Kontinuität wichtig ist – da sonst wertvolle
ehrenamtliche Arbeit im wahrsten Sinne verloren geht. Wobei der
dadurch nicht bestehende Bestandsschutz von Bodendenkmälern wesentlich
schwerer wiegt, da eine nicht erfolgte "Markierung"
bei geplanten Baumaßnahmen oder Forsteingriffen keine aussagekräftige
Datenbasis bietet und damit auch keine möglichen Schutzmaßnahmen.
Der Fall Raitbach ist in unserem Raum lediglich publikes
archäologisches Beispiel - während die meisten Bodendenkmäler auf
diese Weise einfach spur- und lautlos verschwinden.
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Quelle Geoportal BW, grafische Nachgestaltung
© Archiv Werner
Störk 2021
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Die gesamte Ostflanke bis hoch auf den
Schlossboden weist noch gut erkennbare Bodenspuren der
einstigen Fortifikation auf. |
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Quelle Geoportal BW |
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LiDAR-Übersicht. |
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Quelle Geoportal BW |
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Detaillierte Abgleiche mit den historischen
Gemarkungsplänen belegen eindrücklich, wie sehr sich die Gewanneinteilung
an den historischen
Fortifikationslinien als unverrückbare Landmarken und dadurch ideale
weil feste Vermessungspunkte orientierten. |
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Foto
©
Archiv &
Sammlung Werner Störk
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Blick auf den Spitzkopf mit bewachsener
Eck-Redoute, Kommunikations- und Grabenlinien. |
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Foto
©
Archiv &
Sammlung Werner Störk
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Blick auf den Schlossboden -
links gut erkennbar die Kommunikations- und Grabenlinie, die sich
über die Straße hinweg bergauf zieht.. |
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Google-Earth & Foto
©
Archiv &
Sammlung Werner Störk
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Redoute mit Wallgraben. |
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Foto
©
Archiv &
Sammlung Werner Störk
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In Blickrichtung Westen zur Sirnitz
- Anmarschroute der Franzosen. Im Vordergrund der querlaufende Wallgraben,
der sich als massiver Sperrriegel über den gesamten Pass hinzog. |
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Google Earth & Foto
©
Archiv &
Sammlung Werner Störk
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Im Vordergrund der von Süd nach Nord laufende
Sperrriegel, im Hintergrund am Waldrand der von Ost nach West hangabwärts
laufende Riegel. |
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Foto
©
Archiv &
Sammlung Werner Störk
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Das Haus steht auf dem direkt auf
der Pass-Straße liegenden Schanzenkorpus einer Redoute. |
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Foto
©
Archiv &
Sammlung Werner Störk
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Umfangreiche Wall-Graben-Systeme erschließen
den gesamten Ostflankenbereich des Ecks. |
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Foto
©
Archiv &
Sammlung Werner Störk
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Entlang der heutigen Waldgrenze finden
sich gleich mehrfach Geschützstellungen. |
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Foto
©
Archiv &
Sammlung Werner Störk
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Ausgedehnte Wall-Grabe-Systeme - teilweise
wohl auch mit Palisaden - überziehen die Ostflanke des Ecks. |
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Quelle Google Earth |
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In Blickrichtung Süden: die Ostflanke
und Passhöhe des Ecks, |
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Quelle Google Earth, grafische Nachgestaltung
© Archiv Werner
Störk 2021
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Die multiepochalen, multifunktionalen
und multinationalen Fortifikationsspuren auf dem Eck und
zum Eck -
arbeitshypothetisch mindestens zwei unterschiedliche Epochen und
Funktionen. |
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Quelle Google Earth, grafische Nachgestaltung
© Archiv Werner
Störk 2021
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Einstieg in das Klemmbachtal
(gelb), Aufstiegsrouten Steinihöff (blau) und Rehgraben
(hellgrün), starke Sicherung vom Eck-Pass )grün) und vom
Hau-Pass (orange), Holderschanze (roter Pfeil),wichtiger
Übergangspunkt (weiß) in Richtung Schönau (Einmündung des Wildböllenbaches). |
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Quelle Google Earth |
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Topografischer Gesamtüberblick über den
Holderkopf und das Kleine Wiesental mit Neuenweg. |
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Quelle Google Earth |
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Die exponierte Kamm- und Waldrandlage
bietet bei Sturm- und Orkanlagen extreme Angriffsflächen mit entsprechenden
Schadensbildern.
Ein Eingriff an der Stelle der Holderschanze würde diese
Gefahr potenzieren und zur Vernichtung des Schanzenareals führen. |
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Quelle Google Earth, grafische Nachgestaltung
© Archiv Werner
Störk 2021
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Die exponierte Lage der Holderschanze. |
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Quelle Google |
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Diese zwei hervorstechenden Waldstücke,
die auffällig in die Weidwiese hineinragen, gehören mit archäologischen
Befunden (u.a. Fortführung der Grabenlinie)
arealmäßig eindeutig zur Holderschanze und fehlen bei der
LAD-Inventarisierung (siehe unten). |
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Grundlage DG 1 : 5.0000, LA-Inventarisierungs-LiDAR,
grafische Nachgestaltung
© Archiv Werner Störk
2021
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In der Inventarisierung sind lediglich
die kurze südliche Verlängerung neu aufgenommen worden, jedoch die
archäologische Befunde vor und hinter der Graben-Linie
(rote Kreise) genauso wenig wie die noch südlicher sich anschließenden
Befestigungspunkte. So wurde auch der obige Inventarisierung-LiDAR-Scan
an die EWS weitergeleitet, wovon ich mich anlässlich einer gemeinsamen
EWS-Begehung selbst überzeugen konnte. |
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Quelle Geoportal BW Kombination LiDAR.
Grafische Nachgestaltung Werner Störk 2021 |
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Auch auf dem LiDAR sind die einzelnen
archäologischen Spuren gut zu erkennen - sie fehlen in der mir bekannten
LAD-Inventarisierung. Dies mag für den Außenstehenden kleinlich
und zu vernachlässigen sein, in der fortifikatorischen Bedeutung
ist jedoch jedes Detail wichtig, um die Funktionen und Funktionalität
einer solche komplexen Defensivanlage richtig zuzuweisen. Gleichzeitig
wird sie durch das Weglassen oder "Übersehen"
solcher Details auch als Ensemble und Gesamtheit entwertet, da sie
mittels favorisierter
Selektion in ihrer Bedeutung gemindert wird und somit leichter
"aufgegeben" werden kann. |
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Quelle Google Earth. Grafische Nachgestaltung
Werner Störk 2021 |
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Diese Bild zeigt die zu prüfenden Objekte
vor dem Graben. |
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Quelle Geoportal BW. Grafische Nachgestaltung
Werner Störk 2021 |
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Diese Bild zeigt
die zu prüfenden Objekte vor und hinter dem Graben. |
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Luftbild von 1968 © Landesamt für
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
www.lgl-bw.de 2017, Az.:2851.3-A/899
Freigabe am 06.02.2017
durch
Luftbildstelle
des
Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung
Baden-Württemberg Stuttgart
©
Archiv &
Sammlung Werner Störk 2017 |
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Auch das Luftbild von 1968 weist auf gut
erkennbare Bodenanomalien vor und hinter der Grabenstruktur hin. |
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Quelle Geoportal BW LiDAR. Grafische Nachgestaltung
Werner Störk 2021 |
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Natürlich ist es fraglos ein Vorteil,
wenn man die jeweiligen Bodenspuren real und am besten bei tiefstehender
Abendsonne oder bei Neuschnee besuchen kann. Dennoch: man muss nicht
unbedingt im Gelände Vorort gewesen sein - auch die LiDAR-Scans,
Satellitenbilder und Luftaufnahmen lassen die deutlichen Auffälligkeiten
vor und hinter dem großen Sperr- und Wallgraben erkennen, ohne dass
man über ein archäologisch geschultes Auge verfügen muss. Das praxisnahe
und vergleichende Wissen über die Fortifikation im Barock - speziell
der Vorderen Linie - ist dann jedoch für eine fachgerechte
Interpretation sehr hilfreich. |
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Quelle Geoportal BW LiDAR. Grafische Nachgestaltung
Werner Störk 2021 |
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Im Süden schließen sich an den großen
Graben noch weitere, dazugehörende archäologischen Spuren an, welche
die Frage: Henne oder Ei wiederbeleben -
orientierte sich die Grenzziehung an bestehenden Fortifikationsspuren
oder handelt es sich um reine, spätere Grenzmauern? |
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Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe:
Plan Nr. II über die Lands-Grenz-Steine, Linien und Winckel von
Nr. 63 bis 124 Österreichischer Seits Vogtei Schoenau mit denen
Ortschaften Schoeneberg, Oberboellen, Niederboellen, Heidfloehe
und Wembach, Baadischer Seits die Ortschaften Neuenweeg und Bürchau
angrenzend.
Grenzkarte wie Nr. 43 , entgegengesetzte Orientierung, Schraffen,
außerhalb der Karte Neuenweg mit stilisierter Kirchenansicht markiert.
Legende.1790 |
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Die Karte von 1790 zeigt auch, wie sich
der Waldbestand völlig verändert hat: damals - und wohl auch um
1700 - lag das gesamte Areal der Holderschanze im Freien
und der obere waldfreie Bereich der Aufstiegsrinne vom Steinihöff-Gelände
reichte weit nach Osten - ebenso wie das gesamte waldfreie Areal.
Der heutige Wald beherrscht das Gebiet des auffallenden Winkels
entlang der Grenzlinie. Das Blockhaus wurde relativ genau in der
Mitte der Gesamtanlage errichtet, um so zu beiden Seiten schnell
den jeweiligen Angriffspunkt verteidigen bzw. die dortigen Kräfte
verstärken zu können.. |
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Quelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe:
Plan Nr. II über die Lands-Grenz-Steine, Linien und Winckel von
Nr. 63 bis 124 Österreichischer Seits Vogtei Schoenau mit denen
Ortschaften Schoeneberg, Oberboellen, Niederboellen, Heidfloehe
und Wembach, Baadischer Seits die Ortschaften Neuenweeg und Bürchau
angrenzend.
Grenzkarte wie Nr. 43 , entgegengesetzte Orientierung, Schraffen,
außerhalb der Karte Neuenweg mit stilisierter Kirchenansicht markiert.
Legende.1790 |
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Als Arbeitshypothese: eine Analyse der
geometrischen Grundstrukturen unter besonderer Berücksichtigung
von Topographie und Hydrologie lässt die Vermutung zu, dass in dem
Bereich des großen Grabens der Grenzverlauf den damaligen Fortifikationsformen
folgte und auch die jeweiligen Abstände zwischen Waldbereich und
Weide weisen auf fortifikatorisch bedingte Mindestabstände hin,
die damals durch die Reichweite eines Musketenschusses definiert
wurden. So sind die jeweiligen Rückzugszonen (grün) klar erkennbar,
ebenso wie die Zentren der unmittelbaren Feindberührung (Kreise).
Nur so konnte man beide Aufstiegsrouten - Rehgraben im
Süden und Steinihöff-Graben im Norden - optimal sichern.
Ebenfalls deutlich erkennbar: die offen gehaltenen Fläche sind gezielte
Rasierungen, um unliebsame Besucher frühzeitig ins Kreuzfeuer
nehmen zu können. |
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Quelle Geoportal BW 2021 |
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Das heutige Bild zeigt gut die beiden
möglichen Aufstiegsrouten, die sich gegenüber der Einmündung des
Klemmbach-Tales in das Kleine Wiesental anbieten. |
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Noch ein
Beispiel aus der inzwischen dreijährigen Diskussion um die Holderschanze,
unmittelbar betroffen durch die EWS-Verschiebefläche der WEA 1. |
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Laut einer Stellungnahme des Landesamt für Denkmalschutz (LAD) in
einem Schreiben an Landrätin Marion Dammann vom 16.07.2018 ist die
Holderschanze
keine flächige Schanzanlage.
Das heißt für das LAD im Klartext: alle hinter der Grabenlinie,
also östlich davon auf Böllener Gemarkung liegenden Flächen sind
keine Bodendenkmäler, nur die Grabenlinie auf der Neuenweger Gemarkung
selbst ist ein Bodendenkmal. Für mich wieder einmal mehr
Beweis dafür, dass es auf der Gemarkungsseite von Böllen, dem Bauerwartungsland
des WP der EWS, eben keine Bodendenkmäler geben darf – auch
wenn das ganze Gelände dort sichtbar und nachweislich zur Holderschanze
gehört und damit eine archäologische Einheit bildet. Mit tragfähiger
Fachkompetenz und realem Denkmal-Schutz hat das schon lange nichts
mehr zu tun. Leider – und sehr bedauerlich: für den Landkreis,
das Kleine Wiesental, für die Kultur- und Landesgeschichte. Und
damit auch für die geschichtlich gewachsenen Wurzeln unserer Region.
Wer die konkrete Situation Vorort kennt, weiß, dass diese Holderschanze
sehr wohl Fläche und damit eine Korpus hat, also einen umfassenden
3-dimensionalen Körper, einen regelrechten Schanzenkörper, der nicht
nur dadurch entstanden ist, dass die eigentliche Linienschanze im
Kuppenbereich errichtet wurde, sondern weil zusätzliche Fortifikationsmaßnahmen
einen nachträglichen Aus- und Umbau mit sich brachten - welche aber
vom LAD negiert und ignoriert werden. Mit dem Ziel, den WEA-Standort
WEA1 für die EWS keinesfalls zu gefährden. Die Holderschanze
ist für mich das exemplarisches Beispiel für eine behördliche Fehleinschätzung
auf der Basis einer unvollständigen Datenbasis - die aber nicht
zugegeben und so unkorrigiert von Behörde zu Behörde weitergereicht
wird. Und Fakten scheut wie der Teufel das Weihwasser. Und das sogar
gleich
"nach mehrfachen Begehungen"
wie das LAD dem Landratsamt versicherte. War wohl gerade dichter
Nebel oder ein schweres Gewitter oder hüfthoher Tiefschnee...reiner
Galgenhumor. |
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Grundlage DG 1 : 5.0000, LA-Inventarisierungs-LiDAR,
grafische Nachgestaltung
© Archiv Werner Störk
2018
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Links: amtliche DG-Karte 1:5000 mit eingetragener
Grabenlinie (südlichster Teil des Sperrgrabens fehlt, ebenso das
auffallend in das Wiesengelände hereinragende Waldstück, vergl.
Google-Aufnahme unten), Mitte: die vom LAD übernommene und im Süden
ergänzte Karten-Linie und exakt so an die EWS weiter übermittelten
Lidar-Linie, rechts: das tatsächliche Schanzenareal mit Blockhaus,
einzubeziehendes Waldstück sowie die südliche Bastion - ohne den
vollständigen "Winkel" (nicht maßstäblich). Aber
was meint dazu das LAD:
keine flächige Schanze....
da wichtige Teile der Schanze (vergl. oben) nicht aufgenommen wurden.
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Grundlage DG 1 : 5.0000, grafische Nachgestaltung
© Archiv Werner
Störk 2018
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Rot = Gemarkungsgrenze Neuenweg –
Böllen, dunkelblau = Schanzenareal Holderschanze Neuenweg,
hellblau = Schanzenareal Holderschanze Böllen, orange =
das unmittelbar durch die geplante Verschiebefläche betroffene
Schanzenareal, gelb = das mittelbar durch die dafür notwendigen
Rodungsarbeiten etc. betroffene Schanzenareal, grün = das verbleibende
Restareal würde durch Wind- und Schneebruch innerhalb kurzer Zeit
restlos verwüstet.
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Detail
aus der offiziellen Planungskulisse
©
der ENERKRAFT GmbH und
der EWS 2018
mit grafischer Nachgestaltung
©
Archiv
Werner Störk 2018 |
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Der Kartenausschnitt aus der offiziellen
Planungskulisse der ENERKRAFT GmbH und der EWS belegt die
unmittelbare Gefährdung der Holderschanze. |
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Quelle Google
Grafische Nachgestaltung
© Archiv
Werner Störk 2018
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Die Grafik-Serie zeigt - im Vergleich zu den
Raummaßen der Windanlagen auf dem Gersbacher
Rohrenkopf
- dass die Auswirkungen der Großbaustelle auf die dann übriggebliebenen
Restrelikte des jetzt homogenen Waldes sehr nachhaltig und auch
zu einer weiteren - wohl völligen Zerstörung der
Holderschanze beitragen
würden. Selbst wenn die Verschiebefläche weiter östlich läge (wie
hier im Gegensatz zur offiziellen Verschiebefläche angenommen wurde),
sind negative Auswirkungen über Wind- und Schneebruch an den Zuwegungen
und vor allem am dem nördlichen Baustellenbereich fast schon zwangsläufig
zu befürchten. Gleichzeitig macht die Montage sichtbar, dass es
einen bedeutsamen Unterschied zwischen den Verschiebungsfläche und
dem tatsächliche Flächenbedarf für die Einrichtung und Betriebsführung
gibt.
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Foto
©
Archiv
Werner Störk 2018 |
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Vorgelände, Graben und Schanzkorpus. |
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Foto
©
Archiv
Werner Störk 2018 |
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Blick über den Graben in Richtung Norden. |
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Grafik ©
Archiv Werner Störk 2021
(nicht maßstäblich, ohne Berme) |
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Die Grafik soll veranschaulichen, warum
es keinen Sinn macht, gerade bei einer im Kuppenbereich angelegten
Linearverschanzung zu argumentieren, dass dies
keine flächige Schanzanlage
sei. Denn schon allein dadurch, dass man eine solchen Schanzenform
im Kuppenbereich (2) wählt, macht deutlich, dass es den Fortifikationsoffizieren
darum ging, eben mit einfachen Mitteln ein kompaktes Schanzenareal
(und damit auch einen Schanzenkorpus) zu erhalten. Wer an einem
Hang einen Graben einrichtet, der hat auf der Hangseite immer den
angegrabenen Resthang als Bestandteil des ansonsten aufgeworfenen
Walls. Nur in der Ebene oder auch auf freiem (planen) Feld (1) ist
die klassische Linienverschanzung als lineare Graben-Wall-Struktur
umsetzbar. Wobei man erfahrungsgemäß feindwärts noch einen kleineren
glacisartigen Vorwall auflegt, um so die Grabentiefe zu erhöhen
und das Überspringen des Grabens zu erschweren. Und auch eine solche
Schanzenstruktur benötigte Raum für die dafür notwendige Infrastruktur
hinter und vor der Linie - insofern ist
die ganze Diskussion ob flächig
oder nicht aus der Sicht der Fortifikation nicht ertragreich.
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Noch ein paar strategisch-taktische Grundüberlegungen
kurz zusammengefasst: auf dem Holderkopf mussten die Reichs-
und Kreistruppen eine Linie von rund 500 Metern kontrollieren und
ggfs. auch effektiv verteidigen. Dies bedeutet im Gegensatz zu einer
reinen "Flächenschanze" eine hohe Beweglichkeit
der Wachmannschaften entlang der Linie. Während bei einer "Flächenschanze"
lediglich ein Bereich von rund 100 x 100 Metern abgedeckt
werden kann und die Verteidiger fest an dien Schanzenstandort gebunden
sind, muss die Linie auf eine Länge von rund 500 Metern und einer
Tiefe von 200 Metern abgedeckt werden. Dies bedeutet auch im konkreten
Fall der Holderschanze erste Abfangstellungen vor der Linie
sowie eine sichere Bewegungsfreiheit direkt hinter der Linie - also
dem Graben. Dies wird z. B. mit einer Palisadenwand auf dem hinteren
Wall erreicht. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde mit dem Allianzwechsel
von Bayern zu Frankreich auch auf der Holderschanze die
Ostseite mit einer Palisadenwand geschützt. Die Vermutung stützt
sich auf die Grabenlinie, die sich östlich vom Blockhaus nach Süden
zieht. In der nachfolgenden Stellungnahme habe ich nochmals die
wichtigsten Punkte zusammengefasst, welche der LAD-Annahme, dass
es sich hier um keine flächige Schanzanlage
handelt, widersprechen. |
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Aus der Stellungnahme zum Schreiben von
Landrätin Marion Dammann vom 16.07.2018 zum geplanten Windpark
Zeller Blauen. |
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"Eine flächige Schanzanlage zeichnet
sich durch einen dreidimensionalen Schanzenkörper mit klar abgegrenzten
Flächen aus, wobei der Schanzenkorpus selbst durch das Ausheben
eines Wallgrabens und dem Aufwerfen und Ausformen der dort entnommenen
Erde als Wall verdichtet wird. Bei einem bereits natürlich starkem
Hangrelief kann die ausgehobene Erde auch teilweise zur Ausformung
einer feindwärts vor dem Wallgraben erhöhten und damit künstlich
versteilten Fläche genutzt werden. Dass die Holderschanze eine flächige
Schanzanlage und keine primäre Linienverschanzung ist, kann man –
im wahrsten Sinn des Wortes – dann gut ermessen, wenn man
sich – sei es vom Norden, Westen oder auch vom Süden her dem
Areal nähert. Und die tiefen Gräben auf der Nord- und Westflanke
- teilweise übermannshoch – sieht. Und auch die dahinter liegenden
Flächen wahrnimmt, die gemeinsam mit der Linie einen dreidimensionalen
Körper bilden, der mathematisch-geometrisch wie auch räumlich natürliche
Flächen beinhaltet, die exakt zuweisbar sind.
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Um eine Schanzlinie wie die einer
Linien- oder Linearschanze zu verteidigen, benötigt es natürlich
auch einen Flächenbereich vor, aber vor allem hinter den Grabenlinien.
Ebenso benötigt es für die Verteidiger einen weiteren Raum, also
eine Fläche, auf der sie sich – hinter der Linie –
geschützt aufhalten: zum Essen, Trinken oder Schlafen. Einen solchen
Raum sieht das Landesamt für Denkmalpflege LAD, für die Holderschanze
aber so nicht vor, da es „keine
flächige Schanzanlage“ sei. Schliefen die Verteidiger
in den Gräben, kämpften und verteidigten sie direkt auf bzw. in
der Grabenlinie oder standen sie gar feindwärts vor den Gräben?
Weil es laut LAD ja hinter der „Linie“ und deren
Gräben keine fest zur Schanze gehörenden Flächen gab, es also keinen
faktischen Fortifikationszusammenhang zwischen der Grabenlinie und
der dahinter liegender Fläche gibt. Das heißt nun für das LAD im
Klartext: alle hinter der Linie liegenden Flächen sind keine Bodendenkmäler,
nur die Grabenlinie selbst ist ein Bodendenkmal.
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Wobei sich die strategisch wichtige
Frage stellt: wie konnte die Holderschanze dann auf einer Länge
von rund 500 Metern effektiv verteidigt werden, wenn es wiederum
„keine flächige Schanzanlage“
war. Erfahrungsgemäß und entsprechend der historisch verbürgten
Quellen erfolgte die Verteidigung einer solchen Anlage stets hinter
den dafür ja extra aufgeworfenen Wällen bzw. genauer ausgedrückt:
auf den Wällen, denn das aufgeworfene Erdmaterial der Wallkrone
erhöhte gewollt das Terrain – möglicherweise trug sie Palisaden
oder Schanzkörbe und bot so dem dahinter agierenden Verteidiger
zusätzlichen Sicht- und Bewegungsschutz. Aber alle Experten
des LAD erklären übereinstimmend „keine
flächige Schanzanlage“. Also hinter der „Linie“ –
die so auch das LAD dem EWS und dem Wirtschaftsministerium (als
höchste Denkmalschutzbehörde!) übermittelt hat - denkmalmäßig nichts,
keine Spuren, keine Indizien, keine Fläche, quasi terra incognita,
Niemandsland – luftleerer, pardon: flächenleerer Raum –
das wäre die Konsequenz aus der Aussage des LAD, dass es sich um
„keine flächige Schanz-Anlage“
handelt. |
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Aber warum wurde dann hinter der „Linie“
sogar ein Blockhaus genau in jenes „flächenleere“ Areal
gebaut und dieses sogar noch zusätzlich mit Wällen geschützt? Eben
eine jener bewusst hinter der Linie und durch sie geschützte Rückzugsmöglichkeit –
und fester, überlebenswichtiger Bereich als Bestandteil der Gesamtanlage.
Und warum haben wir auf weitflächigen Arealen wieder exakt hinter
der „Linie“ auffällig künstlich plane Flächen? Lag dort
das Zeltlager der für eine effektive Verteidigung größere Anzahl
notwendiger Infanteristen oder Grenadiere? Aber laut LAD eben
„keine flächige Schanz-Anlage“
- nur die „Linie“, also die Graben-Wall-Linie. Die man
hier gleich über mehrere hundert Meter dem Boden abgerungen hat,
um sie wohl kampflos dem Feind zu überlassen. Denn zum Kämpfen,
insbesondere zum notwendigen Verteidigen der Linie fehlte einfach
die Tiefe in der Fläche, auf der man stehen und handeln konnte –
würde man konsequent der Logik des LAD folgen. |
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Hat man sich seitens des LAD epochenmäßig
wirklich mit der Fortifikation und deren Strategie vertraut gemacht,
mit den Fakten und Mechanismen auseinandergesetzt, die hinter dem
Bau einer solch komplexen Anlage steht? Sich ernsthaft bemüht, das
filigrane Zusammenspiel zwischen den Verteidigungs- und Rückzugslinien
einer Linienschanze auch nur ansatzweise zu verstehen und dann auch
noch ins Gelände zu transferieren? Die Landschaft damals zu erfassen
und zu begreifen, wie man die Geländestrukturen optimal einbaut
und damit effektiv und defensiv nutzt? Und welche Flächen
mussten zwingend vor und gerade hinter einer Linienschanze
zur Verfügung stehen und fest eingebaut sein?
Flächen, die ganz eindeutig auch zur
archäologischen Gesamtheit einer Anlage zählen – auch
wenn man diese gerade bei der Holderschanze jetzt erneut amtlicherseits
sorgfältig herauslösen und die Anlage nun hochoffiziell und scheinbar
sogar fachlich legitimiert versucht, zu filetieren. |
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Dass das LAD – entsprechend
eigener Darstellung – sogar nach gleich mehreren Begehungen
keine Indizien dafür finden konnte, dass der von mir aufgeführte
Bereich auf dem Holderkopf Teil einer flächigen Schanzanlage war –
wen wundert das wirklich angesichts der fachkompetenten Expertise,
die Holderschanze sei
„keine flächige Schanzanlage“?
Warum konnte das LAD auch auf dem Tannenkopf –
ebenfalls WEA-Gelände – bislang keine Indizien für die anthropogene
Herkunft der dortigen historischen Ackerterrassen finden? Oder weshalb
hat das LAD die zweite große Doppelsperre mit Redan – nur
ein Steinwurf weiter als die von ihm beim Scoping-Treffen im Landratsamt
Lörrach vorgestellte Wolfsacker-Anlage – einfach „übersehen“
und so ein in der Region einmaliges Ensemble offiziell und –
einfach mal so – zu einen solitären Objekt degradiert.
Über die Holderschanze mit Eröffnung der Planungskulisse des Windparks
habe ich zwischenzeitlich persönlich mehr als 80 Personen geführt,
darunter nicht nur interessierte Bürger aus dem Kleinen Wiesental,
nein, auch offizielle EWS-Vertreter sowie die Bürgermeister von
Böllen, dem Verwaltungsverband Kleines Wiesental und Zell. Dabei
gab es auch Termine, an der auch das LAD hätte teilnehmen können. |
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Welchen
Wert sollte jetzt aber eine von Landrätin Dammann aktuell als dringend
vorgeschlagene gemeinsame Vorortbegehung mit dem LAD denn noch haben –
wo doch die einzige Deutungshoheit und das ungeteilte Wissensmonopol
nun mal allein in dessen nicht zu hinterfragenden Experten-Händen
liegt – und dem ohne wirkliches Nachfragen alle anderen Behörden
blindlings folgen. Wer die LAD-Expertise liest, die zu
dem Schluss kommt, die Holder-Schanze sei
„keine flächige Schanz-Anlage“
und die reale Situation Vorort kennt, ist nicht wirklich überrascht –
auch nicht über die Einschätzung des Landratsamtes. Denn ganz offensichtlich
wird die Wertschätzung klarer Fakten - vor allem dann, wenn sie
unliebsam sind - zunehmend geringer und Postfaktisches salonfähig.
So stellt man sich "oben" die scheinbar politisch
allseits begrüßte Bürgerbeteiligung und aktive Bürgermitbestimmung
von „unten“ wohl doch nicht vor. Was sagte
mir – lächelnd – der für die archäologische Überprüfung
der WEA-WP-Standorte zuständige LAD-Denkmalpfleger bei Scoping-Termin: “Wir
sind eben keine Verhinderungsbehörde“! (ZE) Was den Umkehrschluss
impliziert – dann eben wohl doch eher eine Zustimmungsbehörde. |
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Das LAD hat nachweislich in den an
die EWS übermittelten Daten mehrere Flächen, die eindeutig mit Fortifikationselementen
besetzt sind, nicht aufgenommen, obwohl sie fester Bestand der Linie
sind. Dazu zählen das auffallend in das Wiesengelände hineinragende
Waldstück, dass gleich mehrere – leicht und deutlich erkennbare –
Wallgrabenbereiche trägt, weiterhin die stark befestigte südliche
und bastionsartige Verteidigungsstelle zum Schutz des dort abgehenden
großen Sperrgrabens sowie die gut erkennbaren Fortifikationswerke
entlang der damalige Landesgrenze. Ganz abgesehen von der im Norden
massiven Verbauung hinter der Linie, wo u. a. auch das einstige
Blockhaus stand. |
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Für mich alles Hinweise darauf, dass
es auf der Gemarkungsseite von Böllen, dem WP-Bauerwartungsland
der EWS, eben keine Bodendenkmäler geben darf – auch wenn
das ganze Gelände dort sichtbar und nachweislich zur Holderschanze
gehört und damit eine archäologische Einheit bildet.
Mit tragfähiger, also fundierter Fachkompetenz und realem Denkmalschutz
hat das schon lange nichts mehr zu tun. Leider – und sehr
bedauerlich: für den Landkreis, das Kleine Wiesental, für die Kultur-
und Landes- aber auch für die Regionalgeschichte. Und damit für
die geschichtlich gewachsenen Wurzeln unserer Region.
Eben ein kalkulierbarer Kollateralschaden - aber auch einer für
das Vertrauen in alle Ebenen der Landesbehörden, die sich offenbar
blindlings gegenseitig Persilscheine ausstellen und damit auch noch
ernsthaft glauben, im Recht zu sein. Ganz gewiss nicht..." |
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Werner Störk 2018 |
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Hinter der Grabenlinie in Blickrichtung
Osten der anthropogen überformte Kuppenbereich: das mittlere Schanzenzentrum
(neben dem nördlichen Blockhaus). |
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Werner Störk 2018 |
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Laut LAD streift der Blick über keine
flächige Schanze, sondern nur über einen Graben |
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Werner Störk 2018 |
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Links der
Graben, in der Bildmitte eine künstlich geschaffene Kuppe mit im
Osten anschließenden schneegefüllten Graben. |
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Werner Störk 2018 |
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Der Schanzenkörper
mit erkennbar Mauer- und Grabenrelikten und einer künstlich geschaffen
Planfläche - gibt es nicht für das LAD. |
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Archiv
Werner Störk 2018 |
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Links der
Schnee gefüllte Graben, darüber der ebenfalls anthropogen überformte,
künstlich planierte Schanzenbereich
als fester Bestand einer 3-D-Schanze. |
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Werner Störk 2018 |
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Der mit Schnee gefüllte Graben bildet
den östlichen Abschluss der Holderschanze, die laut LAD
keine flächige Schanze, also als reine Linienschanze eigentlich
nur aus dem Graben auf der rechten Bildseite bestehen dürfte - und
daher diesen linken (östlichen) Graben wohl einfach übersehen
hat, wie z. B. auch die 300 x 100 Meter großen Hangterrassen am
Tannenkopf - ebenfalls geplantes WEA-Gelände wie dieses
auch! Da die Schanze nach 1701 hier eingerichtet wurde, musste sie
ab 1702 - d.h. nach dem Allianzwechsel von Bayern zu Frankreich-
auch im Osten gesichert werden - dazu wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit
hier eine Palisadenwand errichtet, die mit diesem Graben korrespondiert. |
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Werner Störk 2018 |
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Das bastionsartig
abgestufte südliche Eckstück der Holderschanze mit Mauerwerk
oberhalb des großen Sperrgrabens - gibt es für das LAD nicht! |
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Der Schwerpunkt der als Defensivsystem
errichteten Holderschanze lag nicht im archäologisch sehr
gut erhaltenen westlichen Anlagenbereich, sondern vor allem im Süden
und im Südosten. Dort sicherten beidseitige Verbauungen und Stellungen
den Aufstieg vom Steinehof-Tobel und vom Rehgraben –
den zwei wichtigsten Aufstiegsrouten französischer Truppen. Sie
kamen entweder von Neuenburg über die Sirnitz und durch das Klemmbachtal
oder rückten von Hüningen aus über Kandern und Tegernau durch
das Kleine Wiesental vor, um so den schwer gesicherten Hau-Pass
zu umgehen.
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Archiv
Werner Störk 2018 |
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Ebenfalls
auch bei diesen auffallenden archäologischen Spuren sieht das LAD
keinen Zusammenhang mit der Holderschanze -
liegen ja auch zu nah an der geplanten WEA. |
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Grendel- Schanze
südlich Zell i. W. |
Schanze
Hebelhöhe
nördlich Raitbach |
Ruine Bärenfels
nördlich Wehr |
Wallmauer & Redoutes
Bergalingen - Hütten |
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Missing links 1
Suche im Großen Wiesental |
Missing links 2
Suche bei Hasel & Gersbach |
"Natürliche"
Defension
Ober-Blauen bei Zell |
Defension Zeller
Blauen
Zell im Wiesental |
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Jeder Leser kann sich anhand von
sechs
exemplarisch ausgewählten Prüffällen
selbst einen sachgerechten Faktencheck
zusammenstellen: |
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Prüffall 1: Sternschanze
von Böllen/Neuenweg. |
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Prüffall 2: Holderschanze Neuenweg/Böllen. |
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Prüffall 3: Ganz aktuell: Mettlenkopf Gersbach |
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Prüffall 4: Tannenkopf & Wolfsacker Elbenschwand. |
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Prüffall 5: Defensionssystem Schönau. |
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Prüffall 6: Vordere & Hintere Linie
Gersbach - Todtmoos-Au - Bergalingen |
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Man könnte noch weitere markante Beispiele aufführen wie z. B.
dieses auf S. 92: "Wechle Anlage
mit der "oberen Schanz" gemeint ist, ist unklar, könnte jedoch
die Redoute von Adelsberg sein." Abgesehen davon,
dass es in Adelsberg zwei Schanzanlagen gab und diese sogar
namentlich als "Äußeres" und "Inneres Schänzle"
betitelt sind, liegt dem Autor die von ihm seitenlang
detailliert besprochene Karte von 1701 vor. Auf ihr ist - leicht
erkennbar - direkt über der auf dem Talboden der Feldbergwiese
liegende großen Sternschanze auf dem östlichen Bergsporn des
Grendels - quasi nur ein Steinwurf davon entfernt - in
ideal exponierter Lage die Grendelschanze. Wieder
einmal einfach mal was übersehen... |
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Repro ©
Landesarchiv
Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245
2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner.
Rechts: Geoportal BW, Grafik Werner
Störk, nicht maßstäblich. |
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Linke Grafik: Ausschnitt aus der Karte 1701: Die "Obere
Schanz" - die Redoute auf dem Grendel. Rechts:
Sternschanze mit Schanze auf dem Grendel (rot),
Adelsberger
Schanzen (gelb) - um auch zu verdeutlichen, wie weit weg - nicht
nur geographisch - eine Annahme liegt, dass eine der
Adelsberger Schanzen gemeint sein könnte.... |
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"Wenn Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler Erkenntnisse öffentlich zugänglich gemacht
haben und ihnen dazu im Nachgang Unstimmigkeiten oder Fehler
auffallen, berichtigen sie diese. Bilden die Unstimmigkeiten
oder Fehler Anlass für die Zurücknahme einer Publikation, wirken
die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei dem
entsprechenden Verlag oder dem Infrastrukturanbieter etc.
schnellstmöglich darauf hin, dass die Korrektur beziehungsweise
die Zurücknahme erfolgt und entsprechend kenntlich gemacht wird.
Gleiches gilt, sofern die Wissenschaftlerinnen oder
Wissenschaftler von Dritten auf solche Unstimmigkeiten oder
Fehler hingewiesen werden.“ |
Quelle: "Leitlinien zur Sicherung
guter wissenschaftlicher Praxis – Kodex", Deutsche Forschungsgemeinschaft
Bonn, 2019. |
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Die Beispiele lassen sich beliebig noch erweitern - nehmen wir das
Beispiel mit Muggenbrunn oder auch das von Neuenweg: Dr. Haasis-Berner
führt akribische Aufzählungen auf der Basis der von mir dem LAD und ihm
zur Verfügung gestellten Karte von 1701 auf und listet alle von ihm
wahrgenommenen Details auf. Dabei geht er jedoch sehr nachlässig mit den
Fakten gerader bestimmter Anlagen um, die durch ihre Besonderheit aus
dem üblichen Rahmen fallen und es eigentlich wirklich wert sind,
vorgestellt zu werden. Da dies nicht geschieht, wirft ein solches
"favorisierte" Auswahlverfahren nicht für mich Fragen auf. Zum
einen impliziert der Autor dem Leser einen scheinbar umfangreiche
Ansammlung von Daten, nimmt aber jene Anlagen nicht mir auf, die für die
Gesamtbeurteilung der Vorderen Linie von wirklichem Aussagewert
sind. So weist er z. B. lediglich auf eine Wallanlage in Muggenbrunn
hin, unterschlägt aber die Tatsache, dass es hier eine Doppelsicherung
von Schanzen gibt, deren eine Schanzenform eindeutig das Regelmaß und
die Form verläßt und wirklich etwas Besonderes ist. Genausowenig erwähnt
er die spezielle Sicherung der Paßstraße auf dem Hau, die wiederum mit
der von Wieden korrespondiert. Nur zwei Beispiele im Kanon von
unzähligen "Favorisierungen"... |
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Repro ©
Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner |
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Die Karte von 1701 zeigt auf der Ostseite –
was mir sofort auffiel – keine korrekte
Signatur einer Redoute – sondern ein auf der ganzen Karte nur
hier verwendetes Zeichen, das auch in der Original-Legende nicht
erklärt wird. Und es ist das
einzige Symbol bei allen drei Pass-Sicherungen Neuenweg, Wieden
und Muggenbrunn, das keine Raute bzw. auch kein klares Quadrat zeigt. Vergrößert man es vorsichtig, zeigt sich kein Vier- sondern ein
unregelmäßiges Fünfeck mit den Winkelfunktionen 87°, 87 °,110°, 130° und
145° - wobei diese Figur entsteht:
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Repro ©
Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner ,
Grafiken 1 + 2
© Werner Störk Copyright |
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Man muß die
linke geometrische Figur
noch im Uhrzeigersinn drehen, da die historische Karte nicht eingenordet
ist. Im eingenordeten Zustand und auf den heutigen Standort platziert,
zeigt die Spitze nach Westen zum Langenbach, während die rechte Linie
auf der östlichen Hangseite verweist und sich überraschend genau an den
tatsächlichen geographischen bzw. topografischen Eckpunkten hält.
Natürlich ist dies kein Beweis – aber zumindest ein Indiz dafür, dass
diese Schanze auf der Ostseite
eine Fünfeckschanze war. Sie besitzt
eine besondere geometrische Grundform
– vermutlich auf Grund der konkreten Bodenbeschaffenheit, da hier
überall unmittelbar der felsige Untergrund ansteht bzw. massive
Blockmeere vorhanden sind. Weiterhin kommt die relativ schmale Basis zum
Tragen, da das Gelände sehr steil ist und die Anlage einer breiten
Terrasse nicht möglich ist.
Da der historische Weg zwischen Aftersteg – Muggenbrunn und
Notschrei-Pass hier möglichst nachhaltig gesichert werden sollte, musste
man bei Bau der beiden Schanzen, insbesondere aber der auf Ostseite,
Kompromisse in der Größe sowie der Formgebung eingehen. |
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Luftbild von
Muggenbrunn
1968 © Landesamt für
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
www.lgl-bw.de 2017, Az.:2851.3-A/899
Freigabe am
06.02.2017 durch
Luftbildstelle
des
Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung
Baden-Württemberg
©
Archiv
& Sammlung Werner Störk 2017 |
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Schanzenstandorte in
Muggenbrunn:
West-Redoute (rot) und östliche Polygonalschanze (gelb) |
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Luftbild von Muggenbrunn 1968 © Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung Baden-Württemberg www.lgl-bw.de
2017, Az.:2851.3-A/899, Grafik
& Archiv
& Sammlung Werner Störk 2017 |
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Legende: Viereckschanze, reguläre Redoute (1),
Fünfeckschanze, irreguläre Polygonalschanze (2), Unterstände (3),
Scheren-Schanze, lunetteartige Wallgraben-Anlage (4), Sperrgraben
zwischen Redoute und Ost-Schanze (5), Sperrwall der West-Schanze (6),
Sperrwall (7), doppelte Steinwall-Sperre (8), Kommunikationslinie
(Laufgraben, unten: z. T. Funktion als Sperrgraben) zur Scheren-Schanze (9), Kommunikationslinie Süden:
Aftersteg, Kommunikationslinie Westen: Wieden (11), Kommunikationslinie
Norden: Hörnle und
Gätterle (12), Kommunikationslinie (Laufgraben) (13)
von der Ost-Schanze zum Alarmfeuer (14),
Gätterle (15). |
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Repro ©
Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner |
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Detail der Karte von 1701: die Paßhöhe
"Hau" mit Holderkopf und seinen vier Schanzen sowie einem
Alarm- und Signalfeuer.. |
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LGL & LAD ©
Landesvermessungsamt BW Stuttgart ©
2017 |
Archiv
Werner Störk 2017
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Legende: Flureinteilung auf der Basis eines
Lidar-Geländescans des "Hau"-Pass-Geländes mit Gemarkungsgrenze (rot), der
rautenförmigen Schanzanlage analog der Karte 1701 sowie der Redoute auf der östlichen Kuppe. Gut erkennbar ist
die heute noch sichtbare Kommunikationslinie, die nach Osten talwärts
auf die historische Wegverbindung ins Böllenbachtal hinunter führte.
Dass die Einteilung der Flur auch auf der Gemarkungsseite von Neuenweg
bei der Neueinteilung den bereits bestehenden Fortifikationslinien
folgte, ist erwiesen. So gibt es wohl auch auf dem einstigen
Reichsgebiet eine Analogie. Wobei die langgezogene Linie (orange), die
ich als Kommunikationslinie einordne, auch ein Indiz dafür ist, dass sie
schon v o r der Flureinteilung bestand: sie zieht an ihrem
talseitigen (östlichen) Ende in ein Flurstück, das jedoch nicht
aufgeteilt wurde. Ansonsten orientieren sich aber alle anderen
Flureinteilungen exakt an diese Linie. Und diese stark ausgeprägte Grabenlinie
(keine landwirtschaftliche Bearbeitungsspur!) bildet
gleichzeitig die Linie, an die sich der nördliche Wallkörper der
dortigen Viereckschanze ausrichtet bzw. "anlehnt". Auffallend auch
–
nicht nur in dem abgebildeten Bereich
–
gibt es nirgends eine
vergleichbare Rautenform, auch wenn man das Untersuchungsgebiet
großflächig nach allen Seiten ausdehnt. Ebenfalls interessant die beiden
anderen Linien, die sich nur im Gelände, aber nicht im Flurbild
abzeichnen. Ich deute auch sie als Kommunikationslinie von der "Rauten-Redoute"
hoch zur Ostkuppen-Redoute sowie zur Westkuppen-Redoute
- was natürlich
Sinn macht, da es sonst noch keine anderer Wegführung gab. An ihrem
"Knotenpunkt" steht heute der Grenzstein (schwarzer
Kreis). |
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Luftbild von 1968 © Landesamt für
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
www.lgl-bw.de 2017, Az.:2851.3-A/899 Freigabe am
06.02.2017 durch
Luftbildstelle
des
Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung
Baden-Württemberg Stuttgart
©
Archiv
& Sammlung Werner Störk 2017 |
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Legende: Luftaufnahme 1968 von Neuenweg mit "Hau"-Pass (Ausschnitt):
idealtypischer Rekonstruktionsversuch der Schanzanlagen und ihrer
Kommunikationslinien inkl. der historischen Wegführung (grün). Im
Verteidigungsfall wurde die an der Rauten-Redoute (gelb) der sonst an
ihr außen auf der Nordseite vorbeiführende Weg gesperrt und der Personen-
und Frachtverkehr durch die Schanze geleitet und kontrolliert bzw. ganz
gesperrt (z. B. mit Spanischen Reitern, Verhack und Verhau, rote Rauten).
Interpretiert man die beiden auf der nördlichen Straßenseite unmittelbar
anschließenden nach oben laufenden parallelen Doppel-Gräben (rot) als
Sperrgräben, ergäbe dies zusammen eine effektive Fortifikationseinheit. Die auch heute noch im Gelände erkennbare stark gewulstete
Linie (grün) kann ein erst später entstandenes Objekt sein, im
Idealfalle war es eine schon damals bestehende Sperrlinie,
möglicherweise eine mit Palisaden versehene Schutzeinrichtung für die
auf den Kuppen liegenden Schanzen, sollte vom "Hau"-Pass aus ein Angriff
auf diese erfolgen. Gleichzeitig konnte so auch der Laufgraben effektiv
gesperrt und verteidigt werden. Möglicherweise ist es aber nur noch ein
Teilstück einer ehemals weiter in östlicher Richtung verlaufender
Sperrwall mit Palisaden, der beide Anlagen schützte. Hinzugekommen
in der Interpretation auf Grund der Auswertung der Luftaufnahmen plus
Geländebegehungen: die südlich der Schanze auf der östlichen Kuppe
verlaufende Linien-Graben-Struktur, die sich mit der Linie trifft, die
vom historischen Weg in Richtung Süden läuft und keinerlei Bezüge zur
Flureinteilung aufweist! |
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Zurück zum
Kollateralschaden &
Denkmalschutz |
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Interessante Web-Seiten
ergänzen die bereits dokumentierten Fakten: |
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Der
"Fall Raitbach"
(2012/2013). |
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Die
Holderschanze
auf dem Holderkopf. |
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Einzigartige bastionierte
Polygonalschanze:
Die Sternschanze von Neuenweg/Böllen
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Walderdbeer-Anbau im Hochmittelalter
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Hangterrasssen am
Tannenkopf. |
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Die Signalfeuer-Station am
Tannenkopf |
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Die Redan-Anlagen auf dem
Wolfsacker. |
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Schönau & Schönenbuchen:
Schanzen, Letzinen und Kapelle |
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Als Diskussionsgrundlage
sowie presserechtlich gilt immer nur die aktualisierte Webseite mit Datum
vom 02.05.2022. |
Hinweis:
Sollten Sie über eine Suchmaschine auf diese Website als Einzelseite gekommen sein, so haben Sie hier die Möglichkeit
- trotz fehlendem
Left-Frame - wieder direkt auf unsere Titel-Seite
zu gelangen. |
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