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Sonderseiten im Rahmen der WEA-Windpark-Diskussion Zeller Blauen - Neuenweg | ||||
Werden Wahrheit und Ethik in der Wissenschaft beliebig? | ||||
Kollateralschäden der Energiewende im Denkmalschutz. | ||||
Exemplarisch aufgezeigt am Beispiel aktueller Veröffentlichungen in: "Im Krieg ist weder Glück noch Stern" (2021). | ||||
Alles ist im Fluss - panta rhei. | ||||
„Alles fließt und nichts bleibt; es gibt nur ein ewiges Werden und Wandeln.“
(Heraklit/Platon)
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Vorgeschichte |
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2018 gerieten verschiedene Behörden im Zusammenhang mit der
Planung eines großen EWS-Windparks auf dem Bergrücken des
Zellers Blauen in der
Öffentlichkeit unter Druck – auch durch meinen ersten Widerstand
gegen die geplante und vom LAD quasi freigegebene Zerstörung von
Schanzanlagen auf dem
Holderkopf bei Neuenweg sowie mehrerer Fortifikationsanlagen
und historische Terrassenanlagen auf dem
Tannenkopf und
Wolfsacker (Bürchau/Elbenschwand). Bereits 2012/2013 erregte der
„Fall Raitbach“
(siehe Linkliste unten)
landesweit Aufsehen – auch hier ging es um die wissentliche und
damit bewußte Zerstörung von historischen Fortifikationsanlagen. |
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2018 war somit
auch das Jahr, wo das Landesamt für Denkmalpflege unter Druck
geriet. im November und Dezember 2018 führte das Landesamt
für Denkmalpflege, vertreten durch Dr. Haasis-Berner, der
ebenfalls wissenschaftlicher LAD-Begleiter des EWS-Projektes auf
dem Zeller Blauen ist, eine einwöchige Untersuchung auf dem
Mettlenkopf südlich
von Gersbach durch. Die Ergebnisse wurden nun in dem kürzlich
erschienenen Tagungsband:
„Im Krieg ist weder Glück
noch Stern: Barocke Festungen, Schanzen und Schlachtfelder aus
der Epoche des Dreißigjährigen Kriegs am Oberrhein“,
Bertram Jenisch/Andreas Haasis-Berner/R. Johanna Regath/Werner
Konold (Hg.) Verlag Thorbecke, Veröffentlichung des
Alemannischen Instituts Freiburg i. Br., Nr. 88, 2021,
veröffentlicht. Besonders interessant sind dabei eben die zwei
Fachartikel von Dr. Andreas Haasis-Berner:
„Die Linien und Schanzen
im Schwarzwald“, S. 292 ff. und
„Die Linien und Schanzen im Schwarzwald – Zu den barocken Befestigungen
im Schwarzwald“, S. 75 ff.
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Aktuell |
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Durch Zufall erhielt ich von Dritten gestern (01.02.2022) erstmals die Möglichkeit, die Bodenradar-Fotos, welche vom LAD im Spätherbst 2018 auf dem Mettlenkopf angefertigt wurden, selbst zu begutachten. Tatsächlich zeichnet sich die große Schanze als eindeutig erkennbare quadratische Redoute ab. Auf der Fläche, welche das auffällige Bodenmuster trägt, sind bei diesem angewandten Verfahren offenbar keine erkennbaren Spuren festzustellen. | ||||
Alles ist im Fluss
–
panta rhei
–
diese uralte Erkenntnis hat auch
immer unsere Forschungsarbeit mitgeprägt. So steht auf
unser Homepage im Zusammenhang mit unseren dort veröffentlichten
Publikationen zu lesen: |
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Was für uns Kleine, gilt auch für die Großen:
„Wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Erkenntnisse
öffentlich zugänglich gemacht haben und ihnen dazu im Nachgang
Unstimmigkeiten oder Fehler auffallen, berichtigen sie diese.
Bilden die Unstimmigkeiten oder Fehler Anlass für die
Zurücknahme einer Publikation, wirken die Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler bei dem entsprechenden Verlag oder dem
Infrastrukturanbieter etc. schnellstmöglich darauf hin, dass die
Korrektur beziehungsweise die Zurücknahme erfolgt und
entsprechend kenntlich gemacht wird. Gleiches gilt, sofern die
Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler von Dritten auf solche
Unstimmigkeiten oder Fehler hingewiesen werden.“
Quelle:
"Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis – Kodex",
Deutsche Forschungsgemeinschaft Bonn, 2019. |
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Was wäre heute
die Kriminaltechnik ohne die neuen Methoden der DNA-Forschung –
und sind Archäologen nicht auch im gewissen Sinne wie die
Kriminalisten Spurensucher und natürlich auch
Spurensicherer.
Alles ist im Fluss -
panta rhei. Und das ist sehr gut so – finde ich. Auch
wenn dabei schon lange Festgeschriebenes neu revidiert werden
muß -
panta rhei. Nur muß man
dann auch den Mut haben, solche alten Interpretationen durch die
neuen Erkenntnisse „aufzufrischen“ – was einerseits voraussetzt, dass man auch über diese
informiert wird und andererseits objektiv die einstige
Begründung der alten Interpretation darstellt. Mein letzter Mail-Kontakt mit Dr. Andreas
Haasis-Berner fand übrigens am 30. Juni 2020 im Rahmen meiner
Erforschung der frühmittelalterlichen Kastel-Burganlage bei
Bürchau statt: seit Dezember 2018 eigentlich Zeit genug, mich
über die seine neuen Ergebnisse –
z. B. im Rahmen seines einwöchigen Mettlen-Aufenthaltes
(quasi vor meiner Haustür) – auf dem
Mettlenkopf zu
informieren: dazu leider – bis heute, wir schreiben den
01.02.2022 – kein Wort.
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Quelle Google Earth, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich, nicht vollständig, generalisiert: Schanzen & Signahfeuer. | ||||
Von 2002 an
unser Untersuchungsgebiet: der südwestliche und südliche Teilabschnitt der Vorderen Linie ohne das Hochrheingebiet. |
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Ich erinnere nur
daran: 2002 gab es für uns damals anfänglich noch keine
Digitalkamera, weder LiDAR noch Bodenradar,
kein Geoportal BW noch Google Earth, nur ganz handverlesen alte Luftaufnahmen – war sehr schwierig,
an solche überhaupt ranzukommen bzw. die Genehmigung zur
Veröffentlichung zu erhalten - ansonsten: "zeitlose"
Projektarbeit in Wald, Feld und Flur. Zudem hatten wir bis zum Projektjahr
2002 kaum Vorerfahrung im Bereich der Fortifikation. Denn wir
kamen ja vom Bergbau und den Glashütten sowie der Goldsuche und
dem Goldwaschen.
Wir bemühten uns natürlich „handwerklich“ und auf der Basis
unserer bereits erfolgreichen Forschungstätigkeit auf den
anderen Gebieten, eine solide Arbeit zu leisten, aber umso mehr
war uns daher der intensive Kontakt und der lernende Austausch
mit professionellen Experten so wichtig. Mit dem Ausbau unseres
bereits bestehenden Netzwerkes und der Initiierung von
runden Tischen, an
denen wir uns gemeinsam austauschten, suchten wir die Nähe zu
den Profis. Dazu zählten auch das LAD – und das funktionierte
auch sehr gut – bis 2012 der
Fall Raitbach
mich zu einer öffentlichen Diskurs auch mit dem LAD zwang. Auch mit dem LAD –
und das funktionierte auch sehr gut – bis 2013 der
Fall Raitbach mich zu
einer öffentlichen Diskurs auch mit dem LAD zwang. Und natürlich
dann vor allem 2018, als ich mir anmaßte, eine offensichtliche
Fehleinschätzung des LAD in Persona von Dr. Haasis-Berner im
Rahmen der des geplanten EWS-Windparks auf dem
Zeller Blauen zu
monieren. Und die bis dahin von mir als Laie uneingeschränkt
anerkannte amtliche Deutungshoheit zu hinterfragen. |
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Was mich aber in diesem Zusammenhang
tief befremdet, sind die aktuellen Versuche seitens des
LAD-Autors, im Nachherein den Ursprung für die heute nicht mehr
zutreffenden Interpretationen so hinzustellen, also ob sie ohne jegliches
professionelles Zutun und
einer durchaus aktiven Mitverantwortung durch das LAD entstanden seien. Dabei haben
die Vertreter des LAD – unter Ihnen der Mitautor Dr. Bertram
Jenisch – sich ja 2003 persönlich Vorort und dabei ganz speziell
sogar stundenlang auf dem Mettlenkopf
ein eigenes – von ihrer Fachkompetenz – geprägtes Bild der
archäologischen Fundsituation machen sowie im Abgleich mit den
Messergebnisse ihr fachwissenschaftliches
Urteil bilden können. Da
neben mir auch noch zwei weitere Personen dabei anwesend war,
können die Vorgänge auch ohne meine Aussagen bestätigt und
bewertet werden. |
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Mit keinem einzigen Wort geht der Autor
auf die aktive und entscheidende Mitwirkung und Begleitung des
Projekts durch das LAD ein. Kein Hinweis auf die
Vorort-Exkursion und gemeinsame Begehung der Schanzanlagen auf
dem Mettlenkopf, kein
einziges Wort über die gemeinsam getroffenen Befundbewertungen,
kein einziges Wort über langjährige enge fachliche Begleitung. |
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So fand eben im April 2003 eine
ganztätige Exkursion mit drei Vertretern des Landesdenkmalamtes
statt. Darunter auch – man höre und staune – der jetzige
Mitautor und Kollege von Dr. Andreas Haasis-Berner, Dr. Bertram
Jenisch – in deren Verlauf auch
der Mettlenkopf und
die dortigen Schanzanlagen besucht wurden (siehe Foto unten). Dabei wurde neben den
Messergebnissen (siehe Presseartikel vom 30.04.2003, unten
zitiert) auch das besagte Luftbild vorgestellt und dessen
Auswertung und Interpretation besprochen. Daraufhin wurde das so
protokollierte Resultat – zusammen mit eigenen Luftaufnahmen –
mit Kenntnis des LDA – in unsere frei zugänglichen Homepage
aufgenommen. Und wurde bis auf die jetzt durch Dr. Andreas
Haasis-Berner gemachten neuen Erkenntnisse, also 15 Jahre lang, weder vom
Landesdenkmalamt selbst, noch von anderen Experten auch nur
andeutungsweise in Frage
gestellt. |
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Quelle Erich Meyer (Hasel) Copyright Archiv & Sammlung Werner Störk | ||||
Bildausschnitt (wegen Persönlichkeitsrechten am Bild) eines
Fotos vom 28.04.2003 mit Blick auf die auf der Motorhaube
ausgelegten Unterlagen, darunter (Pfeil) die besagte Luftaufnahme von 1968, Standort des Fahrzeugs und der Gruppe exakt an der Engpaßstelle zwischen kleiner 6-Eck-Schanze und Steilflanke des Wehratales (siehe unten). |
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Quelle Geoportal BW Grafik Werner Störk | ||||
Welches Bild vermittelten damals die Vertreter des LAD uns und der
Öffentlichkeit? Hier ein paar Streiflichter: |
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Die Badischen Zeitung vom 30. April
2003 berichtet unter dem Titel:
"Experten vom Landesdenkmalamt
beeindruckt - Wissenschaftliche Arbeit", u. a. zu lesen: "Es
gebe nichts Vergleichbares in Baden-Württemberg.
Diese lückenlose Dokumentation
sei als Anhalt auf Regionen mit
weißen Flecken übertragbar.
Beeindruckend war für die Experten ein Vor-Ort-Termin in
Gersbach, das fast die ganze Bandbreite der Befestigungstechnik
vereint". |
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„Um das Wissen möglichst allen zugänglich zu machen und zu sichern, übergaben sie dem Landesdenkmalamt eine umfangreiche Dokumentation und stellten die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit ins Internet. Dort sind mittlerweile über 3.500 Fotos über die Anlagen abgespeichert. Peter Schmidt-Thomé bescheinigte den Minifossi, die Schanzen fachkundig und vermessungstechnisch perfekt kartographiert zu haben. „Ich ziehe meinen Hut vor den Minifossi“, rühmt auch sein Kollegen Bertram Jenisch die Schul-AG, den er „sehr professionelle Arbeit“ bescheinigte. Die Dokumentation dieser „phantastischen Anlagen“ suche landesweit ihresgleichen. Einen solchen Kenntnistand gebe es anderswo kaum. „Es gibt nichts Vergleichbares“, so Jenisch“. Quelle: Markgräfler Tagblatt, 30. April 2003, Nr. 99, MT | ||||
Daneben erschienen in der Fachwelt bis
hin zum offiziellen Nachrichtenblatt
der Landesdenkmalpflege unterschiedlichste Artikel: |
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„Man kann eine Barock-Schanze anders rekonstruieren wie das
Gersbacher Beispiel im Gewann „Scherentann", etwa in einem
experimentalarchäologischen Projekt.
Dies war aber in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege
nicht das primäre Ziel des Vorhabens.“
Quelle Jenisch, Bertram (2010): "Die
Erforschung der barockzeitlichen Schanzanlagen im Schwarzwald -
Denkmalpflegerische Aspekte", in: Schau-ins-Land: Jahresheft des
Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland, 129. Jahresheft 2010,
S. 131 - 133: S. 131. |
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So beurteilte 2008 der jetzige
Mitautor, Mitherausgeber und LAD-Kollege von Dr. Andreas
Haasis-Berner, Dr. Bertram Jenisch (er war im April 2003 mit uns
gemeinsam auf dem
Mettlenkopf und betreute das Leader-Schanzenprojekt), unsere
Arbeitsweise: |
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Das
Ergebnis verschiedener Projekte... sind
Landesaufnahmen in einer Genauigkeitsstufe, die oft weitergeht
als die konventionelle Denkmalinventarisation.
Die Arbeit erfolgt in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde
und anderen Fachbehörden. Die Ergebnisse gehen in Form von
Arbeitsberichten
regelmäßig an die Denkmalpflege
und liefern wichtige Grundlagen für die Erforschung des
südlichen Schwarzwaldes“
(Seite 48). Und fährt auf S. 56 fort:
„Eine Ausnahme bildet auch die mit großem Sachverstand vor Ort
ehrenamtlich arbeitenden Gruppe, die ihre Heimatgemeinde in
einer Tiefenschärfe erfaßt
hat, wie es im Rahmen der systematischen Denkmalerfassung nicht
möglich gewesen wäre“.
Quelle: „Wie man in den
Wald hineinruft... – Denkmalerfassung im Süd-schwarzwald“,
veröffentlicht in:
„Stratigraphie und Gefüge – Beiträge zur Archäologie des
Mittelalters und der Neuzeit und zur historischen Bauforschung“
vom Regierungspräsidium Stuttgart und dem Landesamt für
Denkmalpflege (Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2008). |
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Ein anderes Beispiel:
„Dieser Beitrag möchte skizzieren, wie Denkmalpädagogik aussehen
könnte, und aktuelle, beispielhafte Projekte und Angebote
vorstellen, um den Partner der Denkmalpflege Mut zu machen, sich
aktiv in die Vermittlung einzubringen... Ein herausragendes
schulisches Projekt, das die Dokumentation von archäologischen
Denkmalen im südlichen Schwarzwald unterstützt, ist die
Schülerarbeitsgemeinschaft MINIFOSSI der
Friedrich-Ebert-Hauptschule in Schopfheim...
Es bestehen enge Kontakte zum Referat Denkmalpflege im
Regierungspräsidium Freiburg
...Die Ergebnisse verschiedener Projekt sind
Landesaufnahmen in einer Genauigkeitsstufe, die weiter geht als
die konventionelle Denkmalinventarisation seitens der
Landesdenkmalpflege.
Die Arbeit erfolgt in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde...
Die Ergebnisse fließen regelmäßig in die Ortsakten der
Denkmalpflege ein... Die Projekthighlights 2008 ...waren die
Einweihung des Nachbaus einer Barockschanze in Gersbach in
Originalgröße (Ortsteil Schopfheim, Landkreis Lörrach, Abb.
11).“
Quelle: Plein, Irene ( 2009): „Denkmalpflegepädagogik in Baden
Württemberger – Methodik, Projekte, Angebote,
Unterrichtsmaterialien“, in: Denkmalpflege in Baden-Württemberg,
Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege, 4, 2009, S. 208 ff., |
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„AG MINIFOSSI der Friedrich-Ebert-Schule, Schopfheim, für mehr als zwanzigjährige Aktivitäten zur Inventarisation, Dokumentation, Erforschung und Vermittlung der historischen Kulturlandschaft im südlichen Schwarzwald in enger Kooperation mit dem Landesdenkmalamt." Quelle: Presseverlautbarung „Informationen Denkmalschutz“, herausgegeben vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz, Pressemitteilung Nr. 130 vom 10.09.2004, Bonn, unter Bezug auf die Silberner Halbkugel, der Deutsche Preis für Denkmalschutz, höchste Auszeichnung auf diesem Gebiet in der Bundesrepublik Deutschland. | ||||
„Die
Ergebnisse der Minifossis fließen regelmäßig in die Ortsakten
der Denkmalpflege ein.
Darüber hinaus setzt sich die AG Minifossi für den Erhalt
bedrohter Schanzanlagen ein. Teil dieser Aktivitäten ist der
Nachbau der historischen Schanze von Gersbach-Mettlen in
Originalgröße“.
Quelle:
"Barocke Schanzen im Schwarzwald Die Verteidigungsanlagen auf
den Schwarzwaldhöhen" von Dr. Andreas Haasis-Berner, Dr.
Johannes Lauber und Dr. Ute Seidel, Regierungspräsidium
Freiburg, Referat 26 Denkmalpflege, in: Denkmalpflege in
Baden-Württemberg 1/2010, S. 26 – 30. |
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Trotz dieser konkreten und und vor
allem nachweisbaren, in vielfacher Form belegbaren
Ausgangssituation, wird von Dr. Andreas Haasis-Berner eine
ausgesprochen manipulative und desinformierenden Tarn-Kulisse
aufgebaut, um die tatsächliche LAD-Verantwortung an allen
fachlichen und logistischen Schritten, die dieses aufwändige
Leader-Plus-Projekt
abforderte, zu negieren. Um sich so klammheimlich und
hasenfüßig aus der eigenen LAD-Verantwortung zu stehlen. Zumal das
Leader-Plus-Projekt
selbst ja unter der rechtlichen und finanziellen Kontrolle und
damit auch Aufsicht des Regierungspräsidiums Freiburg stand. |
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Und wie
haben wir die enge Zusammenarbeit mit dem LAD wahrgenommern und
so auch nach außen transferiert? „Alle erfassten Daten der
Bodendenkmäler gehen natürlich auch
immer unmittelbar an
das Regierungspräsidium Freiburg, Referat 25, Denkmalpflege,
Fachbereich Archäologie, um so eine parallele Datenarchivierung
und Wissenssicherung zu gewährleisten.
So entstehen auf der Basis
der Vorort gewonnenen Ergebnisse wiederum neue Einsichten und
ein praxisorientiertes Wissen, die wiederum mit historischen und
aktuellen Quellen aus Archiven, Museen und Fachliteratur
verglichen wird. Gleichzeitig dienen uns die geometrischen
Erkenntnisse auch als Datenbasis für die digital gesteuerte
Fräsung von maßstabsgetreuen 3-D-Raummodelle. Denn alle in der
Feldarbeit gewonnenen Erkenntnisse über die einzelnen Anlagen
werden ausgewertet, zusammengefasst und als Ganzes
reflektiert“... „Um solch einen landesweit einzigartigen
archäologischen Schatz zu heben, bedarf es vieler, die bereit
sind, als Individuum, im Team und als Netzwerk sich
einzubringen: In enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gersbach,
der „Leader-Plus“-Planungsgruppe, dem hiesigen Staatlichen
Forstamt, den zuständigen Revierleitern einschließlich dem
Städtischen Forst, dem Staatlichen Vermessungsamt Lörrach,
passionierten Heimatforschern und ehrenamtlichen Mitarbeitern
der Denkmalpflege unserer Region sowie in
optimaler
Kooperation mit der amtlichen Denkmalpflege, Fachbereich
Archäologie, des Regierungspräsidiums Freiburg.
In der Zwischenzeit sind neben Universitäten auch nationale und
internationale Fachorganisationen für Festungsbau und
Festungswesen auf dieses Projekt aufmerksam geworden und wurden
als professionelle Kooperationspartner Garanten für einen
intensiven Gedankenaustausch.“ |
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Die damalige Entscheidung, die große Schanze als Sechseckschanze
zu definieren und sie so auch als Impuls für den Nachbau
zu nehmen, war schlußendlich eine gemeinsam getragene
Intention.
.
„Man kann eine Barock-Schanze anders rekonstruieren wie das
Gersbacher Beispiel im Gewann „Scherentann", etwa in einem
experimentalarchäologischen Projekt.
Dies war aber in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege
nicht das primäre Ziel des Vorhabens.“
Quelle Jenisch, Bertram (2010): "Die
Erforschung der barockzeitlichen Schanzanlagen im Schwarzwald -
Denkmalpflegerische Aspekte", in: Schau-ins-Land: Jahresheft des
Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland, 129. Jahresheft 2010,
S. 131 - 133: S. 131.. |
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Wobei – um auch das ist klar auszusprechen – man in der ersten
Runde im internen Planungsgremium zunächst stark mit einer
Sternschanzenform liebäugelte – was ich ablehnte. |
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Bei den Mutmaßungen von Dr. Haasis-Berner dreht sich alles um die so nie gemachte Interpretation eines Luftbildes - daher sind seine Rückschlüsse, die er für sich zieht, genauso wenig zutreffend wie auch fachlich leicht zu widerlegen. Da dieses Luftbild so stark in den Mittelpunkt gerückt wurde, ist es sinnvoll, es noch einmal genauer zu betrachten. | ||||
Auf dem Luftbild – das in dem von
Dr. Haasis-Berner dezidiert zitierten Fachaufsatz auf eben der
Seite 56 sogar halbseitig abgebildet ist und seit
dem Jahre 2003 dem LAD als großformatige Kopie vorlag –
sind
tatsächlich weder eine sechseckige Schanze noch zwei quadratische Redouten
zu erkennen. Denn erst eine 2002 durchgeführte Vermessung Vorort
kommt zu dem Ergebnis, dass die zunächst auch für uns nur quadratisch
anmutende Schanzanlage nach den realen Meßwerten eindeutig eine
Sechseckschanze darstellte. Dieser zeitliche Ablauf ist im Text
genau wiedergegeben - und den Dr. Haasis-Berner ja kennt, da er
ihn konkret als Quelle benennt. Die Interpretation ist also zu
keiner Zeit auch nur andeutungsweise
„Vorlage für die im Schwarzwald einmalige, sechseckige Schanze"
gewesen, da sie auf dem Luftbild
überhaupt nicht als solche zu erkennen war. Aus seine
Sicht - auch gänzlich mitgetragen von dem LAD – eben einfach nur
seine
"favorisierte Meinung" –
auch wenn dabei die Wahrheit und alle ethischen Grundsätze in
der Wissenschaft auf der Strecke bleiben. Kollateralschaden
eben! Wohl auch Sinnbild für eine falsch verstandene
Deutungshoheit. |
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Da sich Dr. Haasis-Berner so nachdrücklich auf die Luftaufnahme und deren Interpretation konzentriert, hier etwas ausführlicher dargestellt, um zu zeigen, wie Dr. Haasis-Berner für sich selbst sachgerechter Quellenarbeit definiert und was dabei als veröffentlichter Text herauskommt. | ||||
Luftbild Mettlen – Hasel, Bildflug
8313, Flugstreifen 281, Bild-Nr. 418, Aufnahmedatum 1969,
Originalmaßstab 1: 12.000 |
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Luftaufnahme, Landesvermessungsamt Stuttgart,1968, rechts: invertiert, Sammlung Werner Störk | ||||
Luftaufnahme von 1968: Mettlenkopf. | ||||
Luftbild Mettlen – Hasel, Bildflug
8313, Flugstreifen 281, Bild-Nr. 418, Aufnahmedatum 1969,
Originalmaßstab 1: 12.000 |
||||
Luftaufnahme, Landesvermessungsamt Stuttgart,1968, invertiert, Sammlung Werner Störk | ||||
Dr. Haasis-Berner:
„In diesem Luftbild sollen eine
sechseckige und eine fünfeckige sowie zwei quadratische Redouten
zu erkennen sein“. |
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Luftbild Mettlen – Hasel, Bildflug
8313, Flugstreifen 281, Bild-Nr. 418, Aufnahmedatum 1969,
Originalmaßstab 1: 12.000 |
||||
Luftaufnahme, Landesvermessungsamt Stuttgart,1968, invertiert, Sammlung Werner Störk | ||||
Legende: Große Schanze (rot), kleine
Schanze (hellgrün), auffälliges Bodenmuster (gelb) - laut LAD
2019 eine "frisch gemähte Wiese"
- Waldschanze (blau), Graben/Kommunikation (weiß) |
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Repro ©
Landesarchiv Baden-Württemberg
Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände
11. Bl.9. Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner |
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Die Karte von 1701 (nicht eingenordet, eingenordet) mit der geplanten großen Mettlenkopf-Schanze und der damaligen Wegführung. | ||||
Der Standort der großen
Mettlenkopf-Schanze ist sichtbar, aber sie ist auf gar
keinen Fall als 6-Eck-Schanze zuzuweisen.
Textlich von uns aufbereitet: „Sie
zeigt aktuell die Form eines unregelmäßig geformten Vierecks,
war jedoch vor dreihundert Jahren als
ein perfektes Sechseck errichtet und hatte erst durch die
über die Jahrhunderte betriebene Bewirtschaftung - vor allem
beim Ackerpflügen - zwei seiner sechs Eckpunkte eingebüßt.
Ebenso wurde das Schanzeninnere völlig aufgefüllt. Eine exakte
Messung der noch vorhandenen Kanten des oberen Schanzenkörpers -
gemeinsam mit dem Staatlichen Vermessungsamt vorgenommen - kann
jedoch eindeutig die ursprüngliche Form belegen“.
Keinerlei Bezug oder
Hinweis als Interpretation der Luftaufnahme. Die
Luftaufnahme zeigt auch hier also nichts! |
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Auch der Standort der kleinen
Mettlenkopf-Schanze
ist erkennbar, aber sie ist auf gar keinen Fall auf der
Luftaufnahme als 6-Eck-Schanze zu erkennen.
Textlich von uns aufbereitet: „Auch
die kleinste und östlichste der drei noch sichtbaren
Verteidigungsanlagen war als sechseckige Schanze angelegt. Sie
dürfte wohl die älteste Anlage von den vieren sein. Ihre äußere
Form hat leider stark durch die Bewirtschaftung des sie
umgebenen Feldes gelitten - typisches Schicksal fast aller in
freier Landschaft errichteten Schanzen."
Keinerlei Bezug oder
Hinweis als Interpretation der Luftaufnahme.
Die Luftaufnahme zeigt auch hier also nichts! |
||||
Fazit zu |
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In
diesem
Zusammenhang sind auch die Feststellungen von Dr. Haasis-Berner
in seinem anderen Aufsatz miteinzubeziehen, um auch hier zu
zeigen, dass seine Art des
„Favorisierens“
keine
Zufälligkeiten, sondern als systematisch nachzuweisen sind.
„Dem
Mettlenkopf kann somit keine Scharnierstellung zwischen der
Hintern Linie und der Vorderen Linie ... zugesprochen werden“
Quelle: „Die Schanze auf
der Pferdekoppel“, Haasis-Berner u.a., S. 29, in:
Archäologische Nachrichten aus Baden. Heft 95, 2019. |
||||
„Die weitere Beschäftigung führte zu der Aussage, dass auf dem
Mettlenkopf zudem noch eine 6-Eck-Schanze sowie weitere Redouten
vorhanden seien. Nicht nur die im Schwarzwald ansonsten nicht
nachgewiesene Bauform und die Angabe auf weitere
Befestigungsanlagen hätten den Mettlenkopf damit zu dem am
besten befestigten Berg im ganzen Schwarzwald gemacht.“
Quelle: „Die Schanze auf
der Pferdekoppel“, Haasis-Berner, u.a., S. 27, in:
Archäologische Nachrichten aus Baden. Heft 95, 2019. |
||||
Dies läßt sich mittels Textanalyse „hätten den Mettlenkopf damit zu dem am besten befestigten Berg im ganzen Schwarzwald gemacht“ nachempfinden, wobei ich noch anmerken sollte: wir sind zu keinem Zeitpunkt und in keiner Textpassage davon ausgegangen, dass diese vom LAD 2003 auch dort bestätigte Anlage innerhalb eines gesamtheitlich-zeitgleich existierendes Ensembles zu sehen war. „Sie ist nur noch als schattenartige Bodenkontur erkennbar und auch die Vorortbegehung brachte keinerlei sichtbare Anhaltspunkte. Warum sie scheinbar so spurlos verschwunden ist, läßt sich nicht mehr belegen: Wurde sie geschleift oder rutschte sie auf Grund eines Baufehlers oder ungünstiger Bodeneigenschaften auf dem nach Westen stärker abfallenden Gelände ab? Nahm man das bereits gewonnene Bodenmaterial, um damit in unmittelbarer Nähe die heute dort bestehende 6-Eck-Schanze zu errichten?“ Quelle: Werner Störk: „Fortifikation im Barock: Die Schanzen des „Türkenlouis“ im Südschwarzwald“. In: Das Markgräflerland, 2009 Band 1, S. 13–80. | ||||
Ich ging und gehe bis dato von insgesamt drei existierenden
Schanzanlagen auf dem
Mettlenkopf aus: der jetzt durch Bodenradar nachgewiesenen
quadratischen Redoute, der kleinen, östlich davon gelegenen
6-Eck-Schanze sowie der Schanze auf der Wehrer Gemarkung, die
dort dicht am Waldrand liegt. Daran hat sich nichts geändert und
insofern sind Mutmaßungen, die drei
„hätten den Mettlenkopf damit zu dem
am besten befestigten Berg im ganzen Schwarzwald gemacht“
insofern skurril, da sie ja tatsächlich existieren und im
Gelände nachzuweisen sind – eben ohne jene vierte Anlage, die ja
im Text klar beschrieben wird:
„Sie ist nur noch als schattenartige Bodenkontur erkennbar und
auch die Vorortbegehung brachte keinerlei sichtbare
Anhaltspunkte?“ |
||||
Wenn - so Haasis-Berner - die drei "den Mettlenkopf damit zu dem am besten befestigten Berg im ganzen Schwarzwald gemacht“ hätten, weshalb verschweigt er dann offensichtlich - er ist ja offizieller LAD-Kontaktmann zur Schönauer EWS und dessen Windpark-Planungen auf dem Zeller Blauen - seinen Lesern die Tatsache, dass es in unserem Raum tatsächlich einen sehr stark befestigten Berg gibt? Ich maße mir nicht an, dies in Bezug auf den ganzen Schwarzwald - sicherlich aber auch zu dem südlichen Schwarzwald und der Vorderen Linie zu setzen - aber es einfach zu verschweigen? Oder zu vergessen? Oder eben zu favorisieren! | ||||
Quelle Google Earth, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich | ||||
Der Zeller Blauen und seine fortifizierte Umgebung mit seiner hohen Anzahl an Schanzen und anderen Fortifikationselementen wie Alarm- und Signalfeuer-Stationen, langen Kommunikationslinien mit Flankenschutzwinkel, mächtigen Sperrgräben, doppelte Redan-Sicherungen, Dreifach-Redane mit Sperrgräben, Gatter-Vorposten sowie einer einzigarten bastionierten Sternschanze. Hier plant die EWS einen ausgedehnten Windpark mit neuen Windenergieanlagen - davon liegen zwei nachweislich auf archäologischem Boden. Dr. Haasis-Berner ist offizieller LAD-Kooperationspartner. Er schreibt von dem mit lediglich vier bzw. real nur drei Schanzen befestigten Mettlenkopf südlich von Gersbach von "einem am besten befestigten Berg im ganzen Schwarzwald" - wohlgemerkt mit einer nicht mal Handvoll von Schanzen und unterschlägt dabei wissentlich das geplante Windpark-Areal des Zeller Blauens und den dort geplanten neuen WEAs. So wird der Leser desinformiert und gewinnt einen völlig falschen Eindruck - Zufall? Absicht? Lesen Sie einfach weiter und schaffen sich so ein eigenes Bild! | ||||
Der Zeller Blauen besitzt nämlich nicht drei oder vier Schanzen, nein, er kann mit insgesamt 13 (in Worten dreizehn!) Schanzen (Hirschbühl-Schanze, Wüstmatt-Schanze, Kühlloch-Schanze, Eckle-Schanze, Pfaffenberger Schanze, Bürchauer Schanze, zwei Redan-Vorposten auf dem Wolfsacker, eine Alarm- und Signalfeuer-Station auf dem Tannenkopf, Holderkopf-Schanze, Hau-Redoute 1, Hau-Redoute 2, Raute-Schanze Hau und das Premiumstück, die bastionierte Sternschanze auf dem Hau aufwarten. Dazu noch eine sehr lange Kommunikationslinie mit Flankenschutzwinkel, vier massive Sperrgräben, Schanzen in regulärer und irregulärer Ausführung, vier Redane, ein befestigtes Gatter bei Pfaffenberg - und dabei sind noch nicht einmal die beiden zu diesem Defensivsystem zählenden Adelsberger Schanzen aufgelistet. Also nochmals zusammengefaßt: der "Berg" Zeller Blauen trägt insgesamt 13 Schanzen und weitere acht (!) gewichtige Fortifikationselemente. Doch dazu kein einziger Hinweis von Dr. Haasis-Berner, dem "versierter Kenner der Materie", wobei das "LAD voll und ganz hinter den Äußerungen von Kollege Dr. Haasis-Berner steht." Ich erinnere: er ist ja offizieller LAD-Kontaktmann zur Schönauer EWS und dessen Windpark-Planungen auf dem Zeller Blauen, sieht sich selbst und das LAD als "keine Verhinderungsbehörde" und bestehende Bodendenkmäler - ganz gleich ob sie eine archäologische Gesamtheit bilden oder einzigartige Ensembles sind - "kein K.O. Kriterium zum Bau einer Windkraftanlage" - auch wenn zwei geplante WEA-Standorte unmittelbar archäologische Fundgebiete zerstören würden. | ||||
Wobei man sicherlich auch noch anmerken muß, dass - so seine eigene Verlautbarung - Dr. Haasis-Berner in seiner Funktion als fachlicher LAD-Kooperationspartner des EWS in gleich mehrfachen Begehungen die jeweiligen WEA-Standorte auf dem Zeller Blauen persönlich begangen und begutachtet hat. Er also sehr genaue Kenntnis der Vorort-Situation hatte. Es fällt einem daher schwer, keine Absicht und nur Unwissen zu vermuten, wenn Haasis-Berner (als) "ein versierter Kenner der Materie... seine Beiträge entsprechend seiner fachlichen Einschätzungen verfasst" hat (LAD Originalton) und in seiner Veröffentlichung fabulierend von einem "am besten befestigten Berg im ganzen Schwarzwald" - gemeint ist der Mettlenkopf bei Gersbach - schreibt. Und dem Leser dabei - wohl wissend - vorenthält, dass auf Zeller Blauen im südl. Teilabschnitt der Vorderen Linie - also auf e i n e m e i n z i g e n Berg real dreizehn Schanzanlagen existieren, die mit acht weiteren, also zahlreichen massiven Fortifikationselemente (Schanzen, Sperrgräben, Redane) zu den am besten befestigten Arealen im südlichen Schwarzwald zählen. Was soll also sein Hinweis "den Mettlenkopf damit zu dem am besten befestigten Berg im ganzen Schwarzwald gemacht“ - wenn der Mettlenkopf lediglich drei oder vier Schanzen aufzuweisen hat, der Zeller Blauen dagegen 13 (dreizehn)! So kann man Meinungen manipulieren und fachlich Interessierte desinformieren - geschützt durch das LAD, das WM, den Verlag und das Alemannische Institut. So wird ehrenamtliche Forschungstätigkeit "gewürdigt" - und dann maßt man sich noch an, dies unter dem Schutzmantel der freien Wissenschaft tun zu können. Der erkennbare Versuch, meine Forschungsarbeiten - unter höchst fragwürdigem Ausschluß der allumfassenden LAD-Mitverantwortung - so fachlich der Lächerlichkeit preis zu geben, fällt nicht nur auf den Autor zurück. | ||||
„Unredlichkeit hingegen gefährdet die Wissenschaft. Sie zerstört
das Vertrauen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
untereinander sowie das Vertrauen der Gesellschaft in die
Wissenschaft, ohne das wissenschaftliche Arbeit ebenfalls nicht
denkbar ist.“
Quelle: „Vorschläge zur Sicherung guter wissenschaftlicher
Praxis Denkschrift,“
Memorandum, Empfehlungen der Kommission „Selbstkontrolle in der
Wissenschaft“, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bonn,1998/2013. |
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Auch sein Begriff
„Vorlage“ impliziert die
Anfertigung einer Reproduktion von einem vorliegenden
Ursprungsexemplar oder ein Vorbild, an dem sich das neue Produkt
stark orientiert. Dies war zu keinem Zeitpunkt der Fall. Die von
uns auf dem Mettlenkopf
so interpretierte 6-Eck-Schanze, die auch so vom LAD fachlich
bestätigt wurde, war ein Impulsgeber von vielen. So steht es
auch in unserer Veröffentlichung klar und zweifelsfrei zu lesen:
„
Sie (red. Anmerkung: die
rekonstruierte Sechseckschanze)
basiert auf den Forschungsergebnissen aller untersuchten
Schanzen...“. Und da wir ja weit über den Gersbacher
Raum hinaus – bis über die
Wehra im Osten und die
Kleine Wiese im Westen – forschten, flossen natürlich auch
diese Erfahrungen in das Gesamtprojekt. |
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Der Nachbau wollte dennoch primär und generell vor allem eine „Barockschanze“ als reines Erdwerk umsetzen – ausgestattet mit den typischen Attributen wie Wall und Graben. Und in der Form so ausgelegt, dass sie möglichst stabil stehen bleibt. Da ein Sechseck nicht nur in der Natur sondern auch in der Architektur ein stabiles Element bildet, war für mich – wie schon angedeutet – klar, dass ein 6-Eck Favorit ist. Auch die in der Literatur zu lesende Version, dass der Nachbau sich auch in der Größe und Form an der „Vorlage“ auf dem Mettlenkopf orientiert, ist so nicht korrekt. Die Schanzen auf dem Mettlenkopf haben völlig andere Durchmesser, sind irregulär, haben keinen benachbarten Chartaque, sind weder begehbar noch bespielbar. Alle Faktoren sprechen dafür, dass der Nachbau ein generalisiertes und idealisiertes Modell einer Barockschanze darstellt. Daher steht auch der Chartaque nahe an der Schanze, was so in der Realität auch nicht vorkommt – eben modellhaft, um dem Besucher die Elemente des Schanzenbaus und der Fortifikation sowie der Kommunikation möglichst plastisch – d.h. auch im Maßstab 1:1 – nahe zu bringen. Dies war so von Anfang an auch konzeptionell gewünscht – und auch so vom LAD mitgetragen. Umso mehr sind die von Dr. Haasis-Berner aufgestellten (irrigen) Behauptungen auf ihre wahre Intension und „personale“ Zielrichtung zu hinterfragen. | ||||
Mir fehlt auch in den Verlautbarungen von Dr. Haasis-Berner der
Hinweis darauf, dass dieser Nachbau ein
Leader-Plus-Projekt war.
Dies bedeutet, dass neben den rein archäologischen Überlegungen
auch ganz andere Prämissen wie touristische Einbindung,
Nachhaltigkeit der Nutzung, Bespielbarkeit, Sicherheit,
gesetzlich vorgeschriebene Rahmenbedingungen für die
Zugangsmöglichkeit für Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge, Finanzierungsvorgaben – um nur einige zu nennen – eine ebenso
wichtige Rolle spielten. |
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So |
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So war die damalige Entscheidung, die große Schanze als Sechseckschanze zu definieren und sie so auch als Impuls für den Nachbau zu nehmen, schlußendlich eine gemeinsam getragene und auch in die Zukunft gerichtete Intention. „Man kann eine Barock-Schanze anders rekonstruieren wie das Gersbacher Beispiel im Gewann „Scherentann", etwa in einem experimentalarchäologischen Projekt. Dies war aber in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege nicht das primäre Ziel des Vorhabens.“ Quelle Jenisch, Bertram (2010): "Die Erforschung der barockzeitlichen Schanzanlagen im Schwarzwald - Denkmalpflegerische Aspekte", in: Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland, 129. Jahresheft 2010, S. 131 - 133: S. 131. | ||||
Wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Erkenntnisse öffentlich zugänglich gemacht haben und ihnen dazu im Nachgang Unstimmigkeiten oder Fehler auffallen, berichtigen sie diese. Bilden die Unstimmigkeiten oder Fehler Anlass für die Zurücknahme einer Publikation, wirken die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei dem entsprechenden Verlag oder dem Infrastrukturanbieter etc. schnellstmöglich darauf hin, dass die Korrektur beziehungsweise die Zurücknahme erfolgt und entsprechend kenntlich gemacht wird. Gleiches gilt, sofern die Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler von Dritten auf solche Unstimmigkeiten oder Fehler hingewiesen werden.“ Quelle: "Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis – Kodex", Deutsche Forschungsgemeinschaft Bonn, 2019. | ||||
Leider haben solche Mutmaßungen und
favorisierte Meinungen
auch Konsequenzen bis hin zum Kollateralschaden. Will man
einem Grundstücksbesitzer Vorwürfe machen, wenn er eine für ihn große
Ansammlung von Steinen auf einem unregelmäßig ausgeformten Areal
nicht als irreguläre 6-Eck-Schanze erkennt und diesen Platz eben
nutzungsgewohnt bearbeitet. Und z. B. die dortigen Bäume fällt und
dabei natürlich durch den Einsatz von Maschinen die Erde
planiert? Vor allem dann, wenn er noch die offizielle
LAD-Version kennt, die da lautet:
„...die
zeigten, dass hier abgesehen von der quadratischen Redoute
keinerlei weitere archäologischen Befunden vorhanden sind“ |
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Ist es nicht erstaunlich und gleichzeitig auch tragisch, dass ich im Rahmen meiner regionalen Forschungstätigkeit - Neuenweger Holderkopf, Elbenschwander Tannenkopf und Gersbacher Mettlenkopf - kontinuierlich damit konfrontiert werde, dass archäologische Befunde nicht oder erst sehr spät erkannt oder einfach übersehen wurden? Natürlich mit entsprechenden Folgen. | ||||
Nehme ich in dem aktuellen Fall die konkreten Erfahrungen mit den verantwortlichen Herausgebern im LAD im RP Freiburg, dem Verlag Thorbecke sowie dem Alemannischen Institut Freiburg als Grundlage für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung, so kann ich bislang nur feststellen, dass die Wahrheit an sich und die ethischen Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens wohl keine Rolle spielen. Wie sonst ist es zu erklären, dass es bis dato (05.02.2022) von keinem der Beteiligten auch nur der Versuch einer Klärung, eine notwendigen Korrektur oder gar einer Entschuldigung für Diskreditierung, Desinformation und nicht haltbare "favorisierte Meinungen" sprich: alternative Fakten - fake news – unternommen wurde. Die nachweislichen Fehler, Unterstellungen und Fehlinterpretationen bestehen also unverändert im Raum. Und die Streuung dieser Alternativfakten - gerade in Fachkreisen - ist geeignet, meine Reputation zu beschädigen. | ||||
Nicht als Träger der höchsten bundesdeutschen Auszeichnung, dem Deutschen Preis für Denkmalschutz, sondern primär als Bürger, der sich ehrenamtlich für den Denkmalschutz in unserem Land einsetzt, trifft es mich tief, in dieser Art und Weise diskreditiert zu werden. Noch mehr schmerzt aber die Erfahrung, dass das LAD für sich auch noch ausdrücklich die Freiheit der Wissenschaft bemüht. Die mir erst jetzt zugängliche Veröffentlichung (2019) von Dr. Haasis-Berner ist wie die von 2020 ebenfalls geeignet – offensichtlich mitgetragen vom LAD – Fachkreise und Öffentlichkeit zu desinformieren, um so gezielt das Bild eines inkompetenten und damit sachunkundigen „Heimatforschers Werner Störk“ zu kreieren, mit dem Ziel, den fachlichen Ruf eines unliebsamen Kritiker zu unterminieren. Zudem wird auch noch mit dem fragwürdigen Verweis auf die rein wissenschaftlicher Darstellung von Ergebnissen in Wirklichkeit von der damaligen aktiven und umfassenden Verantwortung des LAD an dem einstigen Leader-Plus-Projekt „Nachbau einer Barockschanze“ (sowie anderer Fehler im Rahmen des EWS-Windparks) abgelenkt und der besagte Heimatforscher als alleiniger „Verursacher“ nach dem lauthalsen Motto: Haltet den Dieb! an den Pranger gestellt. Wie fadenscheinig (nur für Insider) und wie unredlich! | ||||
Der Eindruck trügt wohl nicht, dass man mit dem neuen Nachweis auf dem Mettlenkopf die fachliche Qualität meiner Arbeit in Frage stellen will, um damit auch das Vertrauen in andere Forschungsergebnisse zu erschüttern. Dass es dabei um die von mir monierten Fehlern auf dem Holder- und Tannenkopf im Rahmen der Windpark-Diskussion geht, steht außer Frage. Deshalb ist dieser Vorstoß von Dr. Haasis-Berner in seiner „Favorisierung“ und dem Sammelsurium von nachweislichen und gut dokumentierten Halbwahrheiten und nicht wahrheitsgemäß darstellten "favorisierten Meinungen" auch so problematisch, da man für ihn die Freiheit der Wissenschaft bemüht und sich auf deren Prinzipien beruft. Das ist unredlich! | ||||
„Unredlichkeit hingegen gefährdet die Wissenschaft. Sie zerstört
das Vertrauen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
untereinander sowie das Vertrauen der Gesellschaft in die
Wissenschaft, ohne das wissenschaftliche Arbeit ebenfalls nicht
denkbar ist.“
Quelle: „Vorschläge zur Sicherung guter wissenschaftlicher
Praxis Denkschrift,“
Memorandum, Empfehlungen der Kommission „Selbstkontrolle in der
Wissenschaft“, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bonn,1998/2013. |
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Sonderseiten zum Thema Südabschnitt der Vorderen Linie | ||||
Jeder Leser kann sich anhand von
sechs
exemplarisch ausgewählten Prüffällen selbst einen sachgerechten Faktencheck zusammenstellen: |
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Prüffall 1: Sternschanze von Böllen/Neuenweg. | ||||
Prüffall 2: Holderschanze Neuenweg/Böllen. | ||||
Prüffall 3: Ganz aktuell: Mettlenkopf Gersbach | ||||
Prüffall 4: Tannenkopf & Wolfsacker Elbenschwand. | ||||
Prüffall 5: Defensionssystem Schönau. | ||||
Prüffall 6: Vordere & Hintere Linie Gersbach - Todtmoos-Au - Bergalingen |
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Man könnte noch weitere markante Beispiele aufführen wie z. B. dieses auf S. 92: "Wechle Anlage mit der "oberen Schanz" gemeint ist, ist unklar, könnte jedoch die Redoute von Adelsberg sein." Abgesehen davon, dass es in Adelsberg zwei Schanzanlagen gab und diese sogar namentlich als "Äußeres" und "Inneres Schänzle" betitelt sind, liegt dem Autor die von ihm seitenlang detailliert besprochene Karte von 1701 vor. Auf ihr ist - leicht erkennbar - direkt über der auf dem Talboden der Feldbergwiese liegende großen Sternschanze auf dem östlichen Bergsporn des Grendels - quasi nur ein Steinwurf davon entfernt - in ideal exponierter Lage die Grendelschanze. Wieder einmal einfach mal was übersehen... | ||||
Repro ©
Landesarchiv
Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245
2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9. Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner. Rechts: Geoportal BW, Grafik Werner Störk, nicht maßstäblich. |
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Linke Grafik: Ausschnitt aus der Karte 1701: Die "Obere
Schanz" - die Redoute auf dem Grendel. Rechts:
Sternschanze mit Schanze auf dem Grendel (rot),
Adelsberger Schanzen (gelb) - um auch zu verdeutlichen, wie weit weg - nicht nur geographisch - eine Annahme liegt, dass eine der Adelsberger Schanzen gemeint sein könnte... |
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"Wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Erkenntnisse öffentlich zugänglich gemacht haben und ihnen dazu im Nachgang Unstimmigkeiten oder Fehler auffallen, berichtigen sie diese. Bilden die Unstimmigkeiten oder Fehler Anlass für die Zurücknahme einer Publikation, wirken die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei dem entsprechenden Verlag oder dem Infrastrukturanbieter etc. schnellstmöglich darauf hin, dass die Korrektur beziehungsweise die Zurücknahme erfolgt und entsprechend kenntlich gemacht wird. Gleiches gilt, sofern die Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler von Dritten auf solche Unstimmigkeiten oder Fehler hingewiesen werden.“ | ||||
Quelle: "Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis – Kodex", Deutsche Forschungsgemeinschaft Bonn, 2019. | ||||
Die Beispiele lassen sich beliebig noch erweitern - nehmen wir das Beispiel mit Muggenbrunn oder auch das von Neuenweg: Dr. Haasis-Berner führt akribische Aufzählungen auf der Basis der von mir dem LAD und ihm zur Verfügung gestellten Karte von 1701 auf und listet alle von ihm wahrgenommenen Details auf. Dabei geht er jedoch sehr nachlässig mit den Fakten gerader bestimmter Anlagen um, die durch ihre Besonderheit aus dem üblichen Rahmen fallen und es eigentlich wirklich wert sind, vorgestellt zu werden. Da dies nicht geschieht, wirft ein solches "favorisierte" Auswahlverfahren nicht für mich Fragen auf. Zum einen impliziert der Autor dem Leser einen scheinbar umfangreiche Ansammlung von Daten, nimmt aber jene Anlagen nicht mit auf, die für die Gesamtbeurteilung der Vorderen Linie von wirklichem Aussagewert sind. So weist er z. B. lediglich auf eine Wallanlage in Muggenbrunn hin, unterschlägt aber die Tatsache, dass es hier eine Doppelsicherung von Schanzen gibt, deren eine Schanzenform eindeutig das Regelmaß und die Form verläßt und wirklich etwas Besonderes ist. Genausowenig erwähnt er die spezielle Sicherung der Paßstraße auf dem Hau, die wiederum mit der von Wieden korrespondiert. Nur zwei Beispiele im Kanon von unzähligen "Favorisierungen"... | ||||
Repro ©
Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner |
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Die Karte von 1701 zeigt auf der Ostseite –
was mir sofort auffiel – keine korrekte
Signatur einer Redoute – sondern ein auf der ganzen Karte nur
hier verwendetes Zeichen, das auch in der Original-Legende nicht
erklärt wird. Und es ist das
einzige Symbol bei allen drei Pass-Sicherungen Neuenweg, Wieden
und Muggenbrunn, das keine Raute bzw. auch kein klares Quadrat zeigt. |
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Repro ©
Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner , Grafiken 1 + 2 © Werner Störk Copyright |
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Man muß die
linke geometrische Figur
noch im Uhrzeigersinn drehen, da die historische Karte nicht eingenordet
ist. Im eingenordeten Zustand und auf den heutigen Standort platziert,
zeigt die Spitze nach Westen zum Langenbach, während die rechte Linie
auf der östlichen Hangseite verweist und sich überraschend genau an den
tatsächlichen geographischen bzw. topografischen Eckpunkten hält.
Natürlich ist dies kein Beweis – aber zumindest ein Indiz dafür, dass
diese Schanze auf der Ostseite |
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Luftbild von
Muggenbrunn
1968 © Landesamt für
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
www.lgl-bw.de 2017, Az.:2851.3-A/899 Freigabe am 06.02.2017 durch Luftbildstelle des Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg Archiv & Sammlung Werner Störk 2017 |
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Schanzenstandorte in Muggenbrunn: West-Redoute (rot) und östliche Polygonalschanze (gelb) | ||||
Luftbild von Muggenbrunn 1968 © Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung Baden-Württemberg www.lgl-bw.de
2017, Az.:2851.3-A/899, Grafik & Archiv & Sammlung Werner Störk 2017 |
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Legende: Viereckschanze, reguläre Redoute (1), Fünfeckschanze, irreguläre Polygonalschanze (2), Unterstände (3), Scheren-Schanze, lunetteartige Wallgraben-Anlage (4), Sperrgraben zwischen Redoute und Ost-Schanze (5), Sperrwall der West-Schanze (6), Sperrwall (7), doppelte Steinwall-Sperre (8), Kommunikationslinie (Laufgraben, unten: z. T. Funktion als Sperrgraben) zur Scheren-Schanze (9), Kommunikationslinie Süden: Aftersteg, Kommunikationslinie Westen: Wieden (11), Kommunikationslinie Norden: Hörnle und Gätterle (12), Kommunikationslinie (Laufgraben) (13) von der Ost-Schanze zum Alarmfeuer (14), Gätterle (15). | ||||
Repro ©
Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner |
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Detail der Karte von 1701: die Paßhöhe "Hau" mit Holderkopf und seinen vier Schanzen sowie einem Alarm- und Signalfeuer.. | ||||
LGL & LAD © Landesvermessungsamt BW Stuttgart © 2017 | ||||
Archiv Werner Störk 2017 |
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Legende: Flureinteilung auf der Basis eines Lidar-Geländescans des "Hau"-Pass-Geländes mit Gemarkungsgrenze (rot), der rautenförmigen Schanzanlage analog der Karte 1701 sowie der Redoute auf der östlichen Kuppe. Gut erkennbar ist die heute noch sichtbare Kommunikationslinie, die nach Osten talwärts auf die historische Wegverbindung ins Böllenbachtal hinunter führte. Dass die Einteilung der Flur auch auf der Gemarkungsseite von Neuenweg bei der Neueinteilung den bereits bestehenden Fortifikationslinien folgte, ist erwiesen. So gibt es wohl auch auf dem einstigen Reichsgebiet eine Analogie. Wobei die langgezogene Linie (orange), die ich als Kommunikationslinie einordne, auch ein Indiz dafür ist, dass sie schon v o r der Flureinteilung bestand: sie zieht an ihrem talseitigen (östlichen) Ende in ein Flurstück, das jedoch nicht aufgeteilt wurde. Ansonsten orientieren sich aber alle anderen Flureinteilungen exakt an diese Linie. Und diese stark ausgeprägte Grabenlinie (keine landwirtschaftliche Bearbeitungsspur!) bildet gleichzeitig die Linie, an die sich der nördliche Wallkörper der dortigen Viereckschanze ausrichtet bzw. "anlehnt". Auffallend auch – nicht nur in dem abgebildeten Bereich – gibt es nirgends eine vergleichbare Rautenform, auch wenn man das Untersuchungsgebiet großflächig nach allen Seiten ausdehnt. Ebenfalls interessant die beiden anderen Linien, die sich nur im Gelände, aber nicht im Flurbild abzeichnen. Ich deute auch sie als Kommunikationslinie von der "Rauten-Redoute" hoch zur Ostkuppen-Redoute sowie zur Westkuppen-Redoute - was natürlich Sinn macht, da es sonst noch keine anderer Wegführung gab. An ihrem "Knotenpunkt" steht heute der Grenzstein (schwarzer Kreis). | ||||
Luftbild von 1968 © Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg www.lgl-bw.de 2017, Az.:2851.3-A/899 Freigabe am 06.02.2017 durch Luftbildstelle des Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg Stuttgart Archiv & Sammlung Werner Störk 2017 |
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Legende: Luftaufnahme 1968 von Neuenweg mit "Hau"-Pass (Ausschnitt): idealtypischer Rekonstruktionsversuch der Schanzanlagen und ihrer Kommunikationslinien inkl. der historischen Wegführung (grün). Im Verteidigungsfall wurde die an der Rauten-Redoute (gelb) der sonst an ihr außen auf der Nordseite vorbeiführende Weg gesperrt und der Personen- und Frachtverkehr durch die Schanze geleitet und kontrolliert bzw. ganz gesperrt (z. B. mit Spanischen Reitern, Verhack und Verhau, rote Rauten). Interpretiert man die beiden auf der nördlichen Straßenseite unmittelbar anschließenden nach oben laufenden parallelen Doppel-Gräben (rot) als Sperrgräben, ergäbe dies zusammen eine effektive Fortifikationseinheit. Die auch heute noch im Gelände erkennbare stark gewulstete Linie (grün) kann ein erst später entstandenes Objekt sein, im Idealfalle war es eine schon damals bestehende Sperrlinie, möglicherweise eine mit Palisaden versehene Schutzeinrichtung für die auf den Kuppen liegenden Schanzen, sollte vom "Hau"-Pass aus ein Angriff auf diese erfolgen. Gleichzeitig konnte so auch der Laufgraben effektiv gesperrt und verteidigt werden. Möglicherweise ist es aber nur noch ein Teilstück einer ehemals weiter in östlicher Richtung verlaufender Sperrwall mit Palisaden, der beide Anlagen schützte. Hinzugekommen in der Interpretation auf Grund der Auswertung der Luftaufnahmen plus Geländebegehungen: die südlich der Schanze auf der östlichen Kuppe verlaufende Linien-Graben-Struktur, die sich mit der Linie trifft, die vom historischen Weg in Richtung Süden läuft und keinerlei Bezüge zur Flureinteilung aufweist! | ||||
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