Sonderseiten
im Rahmen der
WEA-Windpark-Diskussion Zeller Blauen
- Neuenweg |
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Alternative Fakten & fake news: Werden Wahrheit und Ethik in der Wissenschaft beliebig? |
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Kollateralschäden der Energiewende
im Denkmalschutz. |
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Exemplarisch aufgezeigt am Beispiel aktueller
Veröffentlichungen in: "Im Krieg ist weder Glück noch Stern"
(2021). |
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„Alles
fließt und nichts bleibt; es gibt nur ein ewiges Werden und
Wandeln.“
(Heraklit/Platon)
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Vorgeschichte |
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2018 gerieten verschiedene Behörden im Zusammenhang mit der
Planung eines großen EWS-Windparks auf dem Bergrücken des
Zellers Blauen in der
Öffentlichkeit unter Druck – auch durch meinen ersten Widerstand
gegen die geplante und vom LAD quasi freigegebene Zerstörung von
Schanzanlagen auf dem
Holderkopf bei Neuenweg sowie mehrerer Fortifikationsanlagen
und historische Terrassenanlagen auf dem
Tannenkopf und
Wolfsacker (Bürchau/Elbenschwand). Bereits 2012/2013 erregte der
„Fall Raitbach“
landesweit Aufsehen – auch hier ging es um die wissentliche und
damit bewußte Zerstörung von historischen Fortifikationsanlagen.
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2018 war somit
auch das Jahr, wo das Landesamt für Denkmalpflege unter Druck
geriet. im November und Dezember 2018 führte das Landesamt
für Denkmalpflege, vertreten durch Dr. Haasis-Berner, der
ebenfalls wissenschaftlicher LAD-Begleiter des EWS-Projektes auf
dem Zeller Blauen ist, eine einwöchige Untersuchung auf dem
Mettlenkopf südlich
von Gersbach durch. Die Ergebnisse wurden nun in dem kürzlich
erschienenen Tagungsband:
„Im Krieg ist weder Glück
noch Stern: Barocke Festungen, Schanzen und Schlachtfelder aus
der Epoche des Dreißigjährigen Kriegs am Oberrhein“,
Bertram Jenisch/Andreas Haasis-Berner/R. Johanna Regath/Werner
Konold (Hg.) Verlag Thorbecke, Veröffentlichung des
Alemannischen Instituts Freiburg i. Br., Nr. 88, 2021,
veröffentlicht. Besonders interessant sind dabei eben die zwei
Fachartikel von Dr. Andreas Haasis-Berner:
„Die Linien und Schanzen
im Schwarzwald“, S. 292 ff. und
„Die Linien und Schanzen im Schwarzwald – Zu den barocken Befestigungen
im Schwarzwald“, S. 75 ff.
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Aktuell |
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Durch Zufall
erhielt ich von Dritten gestern (01.02.2022) erstmals die
Möglichkeit, die Bodenradar-Fotos, welche vom LAD im Spätherbst
2018 auf dem Mettlenkopf
angefertigt wurden, selbst zu begutachten. Tatsächlich
zeichnet sich die große Schanze als eindeutig erkennbare
quadratische Redoute ab. Auf der Fläche, welche das auffällige
Bodenmuster trägt, sind bei diesem angewandten Verfahren
offenbar keine erkennbaren Spuren festzustellen |
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Alles ist im Fluss
–
panta rhei
–
diese uralte Erkenntnis hat auch
immer unsere Forschungsarbeit mitgeprägt. So steht auf
unser Homepage im Zusammenhang mit unseren dort veröffentlichten
Publikationen zu lesen:
„Auch Wissenschaft und Forschung sind ständig im Fluss. So gibt
es immer wieder neue Erkenntnisse, welche die alten Standpunkte
neu bewerten und somit zu anderen Interpretationen und
Rückschlüssen führen. Auch unsere Veröffentlichungen sind immer
nur als Forschungsstatements für das Jahr aktuell, in dem sie
veröffentlicht wurden. Wollen Sie die jeweils aktuellen
Statements abrufen, empfehlen wir, nur unsere aktualisierten
Webseiten zu nutzen oder noch besser: uns persönlich zu
kontaktieren.“
Quelle:
http://minifossi.pcom.de/Inhaltsverzeichnis-Publikationen.html |
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Was für uns Kleine, gilt auch für die Großen:
„Wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Erkenntnisse
öffentlich zugänglich gemacht haben und ihnen dazu im Nachgang
Unstimmigkeiten oder Fehler auffallen, berichtigen sie diese.
Bilden die Unstimmigkeiten oder Fehler Anlass für die
Zurücknahme einer Publikation, wirken die Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler bei dem entsprechenden Verlag oder dem
Infrastrukturanbieter etc. schnellstmöglich darauf hin, dass die
Korrektur beziehungsweise die Zurücknahme erfolgt und
entsprechend kenntlich gemacht wird. Gleiches gilt, sofern die
Wissenschaftlerinnen oder Wissenschaftler von Dritten auf solche
Unstimmigkeiten oder Fehler hingewiesen werden.“
Quelle:
"Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis – Kodex",
Deutsche Forschungsgemeinschaft Bonn, 2019. |
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Was wäre heute
die Kriminaltechnik ohne die neuen Methoden der DNA-Forschung –
und sind Archäologen nicht auch im gewissen Sinne wie die
Kriminalisten Spurensucher und natürlich auch
Spurensicherer.
Alles ist im Fluss -
panta rhei. Und das ist sehr gut so – finde ich. Auch
wenn dabei schon lange Festgeschriebenes neu revidiert werden
muss -
panta rhei. Nur muss man
dann auch den Mut haben, solche alten Interpretationen durch die
neuen Erkenntnisse „aufzufrischen“ – was voraussetzt, dass man auch über diese
informiert wird. Mein letzter Mail-Kontakt mit Dr. Andreas
Haasis-Berner fand übrigens am 30. Juni 2020 im Rahmen meiner
Erforschung der frühmittelalterlichen Kastel-Burganlage bei
Bürchau statt: seit Dezember 2018 eigentlich Zeit genug, mich
über die seine neuen Ergebnisse –
z. B. im Rahmen seines einwöchigen Mettlen-Aufenthaltes
(quasi vor meiner Haustür) – auf dem
Mettlenkopf zu
informieren: dazu leider – bis heute, wir schreiben den
01.02.2022 – kein Wort.
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Ich erinnere nur
daran: 2002 gab es für uns damals weder LiDAR noch Bodenradar,
nur ganz handverlesen alte Luftaufnahmen – war sehr schwierig,
an solche überhaupt ranzukommen bzw. die Genehmigung zur
Veröffentlichung zu erhalten - ansonsten: "zeitlose"
Feldarbeit. Und wir hatten bis zum Projektjahr
2002 kaum Vorerfahrung im Bereich der Fortifikation. Denn wir
kamen ja vom Bergbau und den Glashütten sowie der Goldsuche und
dem Goldwaschen. Daher war uns der intensive Kontakt und der
lernende Austausch mit Experten so wichtig. Auch mit dem LAD –
und das funktionierte auch sehr gut – bis 2013 der
Fall Raitbach mich zu
einer öffentlichen Diskurs auch mit dem LAD zwang. Und natürlich
dann vor allem 2018, als ich mir anmaßte, eine offensichtliche
Fehleinschätzung des LAD in Persona von Dr. Haasis-Berner im
Rahmen der des geplanten EWS-Windparks auf dem
Zeller Blauen zu
monieren. Und die bis dahin von mir als Laie uneingeschränkt
anerkannte amtliche Deutungshoheit zu hinterfragen. |
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Was mich aber in diesem Zusammenhang
tief befremdet, sind die aktuellen Versuche seitens des
LAD-Autors, im Nachherein den Ursprung für die heute nicht mehr
zutreffenden Interpretationen als quasi ohne jegliches Zutun und
aktiver Mitverantwortung durch das LAD darzustellen. Dabei haben
die Vertreter des LAD – unter Ihnen der Mitautor Dr. Bertram
Jenisch – sich ja 2003 persönlich Vorort und dabei ganz speziell
auf dem Mettlenkopf
ein eigenes – von ihrer Fachkompetenz geprägtes Bild der
archäologischen Fundsituation machen sowie im Abgleich mit den
Messergebnisse ihr fachwissenschaftliches
Urteil bilden können. Da
neben mir auch noch zwei weitere Personen dabei anwesend war,
können die Vorgänge auch ohne meine Aussagen bestätigt und
bewertet werden. |
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So fand eben im April 2003 eine
ganztätige Exkursion mit drei Vertretern des Landesdenkmalamtes
statt. Darunter auch – man höre und staune – der jetzige
Mitautor und Kollege von Dr. Andreas Haasis-Berner, Dr. Bertram
Jenisch – in deren Verlauf auch
der Mettlenkopf und
die dortigen Schanzanlagen besucht wurden. Dabei wurde neben den
Messergebnissen (siehe Presseartikel vom 30.04.2003, unten
zitiert) auch das besagte Luftbild vorgestellt und dessen
Auswertung und Interpretation besprochen. Daraufhin wurde das so
protokollierte Resultat – zusammen mit eigenen Luftaufnahmen –
mit Kenntnis des LDA – in unsere frei zugänglichen Homepage
aufgenommen. Und blieb, bis auf die jetzt durch Dr. Andreas
Haasis-Berner gemachten neuen Erkenntnisse, weder vom
Landesdenkmalamt selbst, noch von anderen Experten in Frage
gestellt. |
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Welches Bild vermittelt die Vetreter des LAD uns und der
Öffentlichkeit? Hier ein paar Streiflichter: |
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"Peter
Schmidt-Thomé (LAD) bescheinigte den Minifossi,
die Schanzen fachkundig und
vermessungstechnisch perfekt kartographiert
zu haben. „Ich ziehe meinen Hut vor den Minifossi“, rühmt auch
sein Kollegen Bertram Jenisch die Schul-AG, den er „sehr
professionelle Arbeit“ bescheinigte. Die Dokumentation dieser
„phantastischen Anlagen“ suche
landesweit ihresgleichen. Einen
solchen Kenntnistand gebe es anderswo kaum.
„Es gibt nichts Vergleichbares“,
so Jenisch."
Quelle: Markgräfler Tagblatt, 30. April 2003, Nr. 99, MT 1,
„Phantastisches Anlagen –
es gibt nichts Vergleichbares – Minifossi ernten höchstes Lob
für ihre Schanzen-Arbeit.“ |
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Die Badischen Zeitung vom 30. April
2003 berichtet unter dem Titel:
"Experten vom Landesdenkmalamt
beeindruckt - Wissenschaftliche Arbeit", u. a. zu lesen: "Es
gebe nichts Vergleichbares in Baden-Württemberg.
Diese lückenlose Dokumentation
sei als Anhalt auf Regionen mit
weißen Flecken übertragbar.
Beeindruckend war für die Experten ein Vor-Ort-Termin in
Gersbach, das fast die ganze Bandbreite der Befestigungstechnik
vereint ist". |
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„Um das Wissen möglichst allen zugänglich zu machen und zu
sichern, übergaben sie dem Landesdenkmalamt
eine umfangreiche Dokumentation und stellten die Ergebnisse
ihrer Forschungsarbeit ins Internet.
Dort sind mittlerweile über 3.500 Fotos über die Anlagen
abgespeichert. Peter Schmidt-Thomé bescheinigte den Minifossi,
die Schanzen fachkundig und vermessungstechnisch perfekt
kartographiert zu haben.
„Ich ziehe meinen Hut vor den Minifossi“, rühmt auch sein
Kollegen Bertram Jenisch die Schul-AG, den er
„sehr professionelle Arbeit“
bescheinigte. Die Dokumentation dieser
„phantastischen Anlagen“ suche landesweit ihresgleichen.
Einen solchen Kenntnistand gebe es anderswo kaum. „Es gibt
nichts Vergleichbares“, so Jenisch“. Quelle: Markgräfler
Tagblatt, 30. April 2003, Nr. 99, MT
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Daneben erschienen in der Fachwelt bis
hin zum offiziellen Nachrichtenblatt
der Landesdenkmalpflege unterschiedlichste Artikel: |
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„Man kann eine Barock-Schanze anders rekonstruieren wie das
Gersbacher Beispiel im Gewann „Scherentann", etwa in einem
experimentalarchäologischen Projekt.
Dies war aber in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege
nicht das primäre Ziel des Vorhabens.“
Quelle Jenisch, Bertram (2010): "Die
Erforschung der barockzeitlichen Schanzanlagen im Schwarzwald -
Denkmalpflegerische Aspekte", in: Schau-ins-Land: Jahresheft des
Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland, 129. Jahresheft 2010,
S. 131 - 133: S. 131. |
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„Dieser Beitrag möchte skizzieren, wie Denkmalpädagogik aussehen
könnte, und aktuelle, beispielhafte Projekte und Angebote
vorstellen, um den Partner der Denkmalpflege Mut zu machen, sich
aktiv in die Vermittlung einzubringen... Ein herausragendes
schulisches Projekt, das die Dokumentation von archäologischen
Denkmalen im südlichen Schwarzwald unterstützt, ist die
Schülerarbeitsgemeinschaft MINIFOSSI der
Friedrich-Ebert-Hauptschule in Schopfheim...
Es bestehen enge Kontakte zum Referat Denkmalpflege im
Regierungspräsidium Freiburg
...Die Ergebnisse verschiedener Projekt sind
Landesaufnahmen in einer Genauigkeitsstufe, die weiter geht als
die konventionelle Denkmalinventarisation seitens der
Landesdenkmalpflege.
Die Arbeit erfolgt in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde...
Die Ergebnisse fließen regelmäßig in die Ortsakten der
Denkmalpflege ein... Die Projekthighlights 2008 ...waren die
Einweihung des Nachbaus einer Barockschanze in Gersbach in
Originalgröße (Ortsteil Schopfheim, Landkreis Lörrach, Abb.
11).“
Quelle: Plein, Irene ( 2009): „Denkmalpflegepädagogik in Baden
Württemberger – Methodik, Projekte, Angebote,
Unterrichtsmaterialien“, in: Denkmalpflege in Baden-Württemberg,
Nachrichtenblatt der Landesdenkmalpflege, 4, 2009, S. 208 ff., |
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„AG MINIFOSSI der Friedrich-Ebert-Schule, Schopfheim, für mehr
als zwanzigjährige Aktivitäten zur Inventarisation,
Dokumentation, Erforschung und Vermittlung der historischen
Kulturlandschaft im südlichen Schwarzwald
in enger Kooperation mit dem Landesdenkmalamt."
Quelle: Presseverlautbarung
„Informationen
Denkmalschutz“, herausgegeben vom Deutschen Nationalkomitee
für Denkmalschutz, Pressemitteilung Nr. 130 vom 10.09.2004,
Bonn, unter Bezug auf die Silberner Halbkugel, der Deutsche
Preis für Denkmalschutz, höchste Auszeichnung auf diesem Gebiet
in der Bundesrepublik Deutschland. |
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„Die
Ergebnisse der Minifossis fließen regelmäßig in die Ortsakten
der Denkmalpflege ein.
Darüber hinaus setzt sich die AG Minifossi für den Erhalt
bedrohter Schanzanlagen ein. Teil dieser Aktivitäten ist der
Nachbau der historischen Schanze von Gersbach-Mettlen in
Originalgröße“.Quelle:
"Barocke Schanzen im Schwarzwald Die Verteidigungsanlagen auf
den Schwarzwaldhöhen" von Dr. Andreas Haasis-Berner, Dr.
Johannes Lauber und Dr. Ute Seidel, Regierungspräsidium
Freiburg, Referat 26 Denkmalpflege, in: Denkmalpflege in
Baden-Württemberg 1/2010, S. 26 – 30.
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Trotz dieser konkreten und und vor
allem nachweislichen, in vielfacher Form belegbaren
Ausgangssituation, wird von Dr. Andreas Haasis-Berner eine
ausgesprochen manipulative und desinformierenden Tarn-Kulisse
aufgebaut, um die tatsächliche LAD-Verantwortung an allen
fachlichen und logistischen Schritten, die dieses aufwändige
Leader-Plus-Projekt
abforderte, zu negieren. Und sich so klammheimlich und
hasenfüßig aus der eigenen Verantwortung zu stehlen. Zumal das
Leader-Plus-Projekt
selbst ja unter der rechtlichen und finanziellen Kontrolle und
damit auch Aufsicht des Regierungspräsidiums Freiburg stand. |
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Die damalige Entscheidung, die große Schanze als Sechseckschanze
zu definieren und sie so auch als Impuls für den Nachbau
zu nehmen, war schlussendlich eine gemeinsam getragene
Intention. Genauso wie die Einschätzung der auffälligen
Bodenmuster der Luftaufnahme inkl. dem Standort der kleinen
6-Eck-Schanze am Engpaß des einst auch dort verlaufenen Weges.
Keine einzige Entscheidung fiel ohne Rücksprache und ohne
„grünes Licht“ |
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Wobei – um auch das ist klar auszusprechen – man in der ersten
Runde im Planungsgremium zunächst stark mit einer
Sternschanzenform liebäugelte – was ich ablehnte.
Denn in Neuenweg stand eine einzigartige und originale
Sternschanze und sehr gut erhaltenen Viereckschanzen in Trapez-,
Parallelogramm- sowie Quadratform gehören zum festen
Denkmal-Inventar der südlichen
Vorderen Linie. Was fehlte: eine Polygonalschanze mit 5 und am
besten mit 6 Ecken. Denn ich war vor allem auch als Ergebnis des
Studiums originaler Fortifikationswerke aus dem 17. und 18.
Jahrhundert* – fest davon überzeugt, dass es nur eine Form von
Erdwerken gab, die durch ihre Stabilität auffielen:
Sechseckschanzen. Da sich hier die physikalisch-statischen
Kräfte – nicht nur über die
„Verzahnungsqualität“
der verbauten Erde, sondern vor allem durch die relativ kurzen
Seitenseqmente, die sich eben nicht in einem rechten Winkel
treffen – optimal verbinden und zu einer hohen Standfestigkeit
führen. Und da wir auf dem
Scherentann bereits Probeschürfe durchführten und man so das
petrografisch-mineralogische
„Anforderungsprofil“
des zu verbauenden Erdreichs zu einem reinen Erdwerk kannte, war
die Entscheidung für eine 6-Eck-Schanze – völlig unabhängig von
der archäologischen Situation auf dem
Mettlenkopf –
endgültig gefallen.
„6-Eck-Schanzen gehören zu den stabilsten Schanzkörpern, weshalb
wir uns auch bei der rekonstruierten Schanze auf dem
„Scherentann“ entschlossen, diese geometrische Form zu wählen“
– so es steht alles klar formuliert und unzweideutig in
meinem Fachaufsatz – den Dr. Haasis-Berner ja auch als Quelle
zitiert. Aber was nicht in die „favorisierende Meinungswelt“
des Autors passt, wird ignoriert, fällt unter den Tisch
oder wird so uminterpretiert, dass die Wahrheit auf der Strecke
bleibt - wieder einmal. Aus Sicht vom LAD, dem Verlag Thorbecke
und dem Alemannischen Institut aber offenbar ganz okay – eben
die
„Freiheit eines Autors“
und seiner nachweisbaren
alternativen Fakten.
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*) Zwei Beispiele:
1641:
"Fortification und
Meßkunst Darinen allergeraden Lineen/ Flächen und dicken Cörper
Außmessung Inhalt/ Eintheilung/ Begriff/ Maß/ Pfund und Gewicht/
gründlich gelehret wird: Benebenst einer vollkommenen
Fortification, wie man nach der so wohl innerlich/ als
euserlichen Figur/ durch und ohne Rechnung einen jedwedern Orth
in Beschützung bringen/ stürmen und besteigen müsse. Mit
hierzugehörigen Figuren zur gnüge gezieret: Durch
M. Georgium Schultzium. Mathem. Profes. publ. zu
Erffurde. Erffurdt/ In Verlegung Johann Reiffenbergers.M. DC
XXXIX.", 1641. ca 7,5 x 13 cm. Titelkupfer und 10 nn. Bll.,
1 weißes Blatt, Tafel. I, Seiten 1 - 143. Oder von
1706:
„Die geöffnete Festung,
worinnen alle deroselben hauptsächlichsten Wercke und zugehörige
Theile, so wohl in einer kurtzen Beschreibung, als durch
zierliche Risse und Kupffer-Figuren, nebst Vor-führung
sämptlicher Officiers, deren Fonctionen, einer Armee, und
anderer Merckwürdigkeiten, den Liebhabern zur Vergnügung“.
Hamburg, Benjamin Schillern, Buchhändler im Thum, 1706. 141
Seiten, mit 22 Kupfertafe |
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Wie
man manipulativ, pardon:
"favorisierend" – damit aber
auch desinformierend - dabei vorgeht, zeigt auch dieses
ausgewählte Beispiel. Er schreibt:
„Vorlage für die im Schwarzwald einmalige, sechseckige Schanze
bildete die Interpretation eines Luftbildes vom nur wenige
Kilometer südlich des Nachbaus befindlichen Mettlenkopf. In
diesem Luftbild sollen eine sechseckige und eine fünfeckige
sowie zwei quadratische Redouten zu erkennen sein“.
Als Quellen gibt er an:
Jahn, Lehnes und Nethe, 2008, S. 21;
Störk, 2009, S. 55-57 und verweist im Literaturverzeichnis auf
die Beiträge Jahn Hannah/Lehnes Patrick/Nethe, Monika: Als Spion
unterwegs an den feindlichen Linien. Gersbacher Schanzenweg.
Gersbach 2008 sowie Werner Störk: Fortifikation im Barock: Die
Schanzen des „Türkenlouis“ im Südschwarzwald. In: Das
Markgräflerland, 2009 Band 1, S. 13–80.
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Hier - aus grundsätzlichen
Überlegungen ungekürzt - der
Originaltext von mir:
Werner Störk: Fortifikation im Barock: Die
Schanzen des „Türkenlouis“ im Südschwarzwald. In: Das
Markgräflerland, 2009 Band 1, S. 13–80,
den er tatsächlich als "Quelle" für seine Feststellung angibt:
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"Mit der Luftbildarchäologie hat sich für die AG MINIFOSSI ein
neues Arbeitsgebiet erschlossen. Wie wichtig dieser
Forschungszweig für die Schüler-AG geworden ist, belegt die
Tatsache, dass damit auch das alte Rätsel von Mettlen gelöst
werden konnte: Nicht nur Experten fragten sich, weshalb die
beiden noch sichtbaren Schanzenreste mit so starken Wällen im
Norden und Westen gesichert wurden? Was sollten diese im Gelände
immer noch leicht erkennbaren Wallgräben schützen? Zumal auch
noch ein verschanzter Vorposten auf dem „Mettlenkopf“ die
Südflanke und damit die historische Wegverbindung nach Hasel und
Wehr deckte?
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Eine erste große Überraschung brachte die intensive
Auswertung einer alten SW-Serie von Luftaufnahmen des
Landesvermessungsamtes Stuttgart aus dem Jahre 1968: Sie zeigt
in einer speziell angefertigten Ausschnittsvergrößerung, dass
zwischen den drei bekannten Schanzen auf dem „Mettlenkopf“
noch eine weitere, weitaus größere Schanze lag: Eine
5-Eck-Schanze mit nahezu einhundert Metern Durchmesser. Sie ist
nur noch als schattenartige Bodenkontur erkennbar und auch die
Vorortbegehung brachte keinerlei sichtbare Anhaltspunkte. Warum
sie scheinbar so spurlos verschwunden ist, läßt sich nicht mehr
belegen: Wurde sie geschleift oder rutschte sie auf Grund eines
Baufehlers oder ungünstiger Bodeneigenschaften auf dem nach
Westen stärker abfallenden Gelände ab? Nahm man das bereits
gewonnene Bodenmaterial, um damit in unmittelbarer Nähe die
heute dort bestehende 6-Eck-Schanze zu errichten? Diese liegt,
sogar von der „Schweigmatt“ aus gut erkennbar, im offenen
Gelände.
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Sie zeigt aktuell die Form eines unregelmäßig geformten
Vierecks, war jedoch vor dreihundert Jahren als
ein perfektes Sechseck errichtet und hatte erst durch die
über die Jahrhunderte betriebene Bewirtschaftung - vor allem
beim Ackerpflügen - zwei seiner sechs Eckpunkte eingebüßt.
Ebenso wurde das Schanzeninnere völlig aufgefüllt. Eine exakte
Messung der noch vorhandenen Kanten des oberen Schanzenkörpers -
gemeinsam mit dem Staatlichen Vermessungsamt vorgenommen - kann
jedoch eindeutig die ursprüngliche Form belegen. 6-Eck-Schanzen
gehören zu den stabilsten Schanzkörpern, weshalb wir uns auch
bei der rekonstruierten Schanze auf dem „Scherentann“
entschlossen, diese geometrische Form zu wählen. Die dritte
Schanze ist eine Redoute und liegt auf dem südlichsten
Geländepunkt als eine auch heute noch beeindruckende Landmarke.
Sie sicherte wohl als Grenzstation den Übergang aus dem
Vorderösterreichischen in die Markgrafschaft. Ob sie wirklich
auf den Fundamenten eines mittelalterlichen Turmes steht und als
mögliches Pendant zum benachbarten „Bärenfels“ angelegt worden
ist, konnte noch nicht geklärt werden. Im Zuge von Forstarbeiten
wurde sie 2007 völlig freigelegt und beherrscht nun die wieder
die Kuppe des „Mettlenkopfes“ - mit einer atemberaubender Rund-
und Fernsicht.
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Auch die kleinste und östlichste der drei noch sichtbaren
Verteidigungsanlagen war als sechseckige Schanze angelegt. Sie
dürfte wohl die älteste Anlage von den vieren sein. Ihre äußere
Form hat leider stark durch die Bewirtschaftung des sie
umgebenen Feldes gelitten - typisches Schicksal fast aller in
freier Landschaft errichteten Schanzen. So liegen auf engsten
Raum insgesamt vier Schanzen - eine sehr seltene Konstellation
und ein auch heute noch beeindruckendes Zeugnis der
Befestigungskunst. Die Gesamtanlage wurde zusätzlich von einem
starken Westwall geschützt. Dieser gehörte zu dem Gesamtsystem
von starken Grabenwällen bis zu fünf Metern Höhe. Sie wurden
östlich von Hasel aus - entlang am alten Hasler Grenzweg (Grenze
Vorderösterreich zur Markgrafschaft) und westlich vorbei an den
„Mettlen“ - bis hoch zur „Hohlen Eiche“ in mühsamer Schanzarbeit
angelegt. Eine heute kaum noch vorstellbare Fron-Schinderei von
Hand, ausgerüstet mit kurzen Holzschaufeln, einfachen Hau-Hacken
und hölzernen Schubkarren."
Auch hier für die andere Quelle
Jahn, Lehnes und Nethe, 2008, S. 21, die originale
Textstelle entsprechend der Seitenangabe des Autors:
"Die rekonstruierte Sechseck-Schanze zeigt typische Elemente der
barocken Befestigungsbaukunst.
In Größe und
Form orientiert sie sich an Vorbildern, die auf dem Mettlenkopf
standen"
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Gehen wir zur Textanalyse der beiden Quellen, die Grundlagen
dafür sein sollen, dass Dr. Haasis-Berner zu folgender
Schlussfolgerung - auf Basis der beiden von ihm detailliert mit
Seitenzahl angegebenen Quellen - kommt:
„Vorlage für die im Schwarzwald einmalige,
sechseckige Schanze bildete die Interpretation eines Luftbildes
vom nur wenige Kilometer südlich des Nachbaus befindlichen
Mettlenkopf. In diesem Luftbild sollen eine sechseckige und eine
fünfeckige sowie zwei quadratische Redouten zu erkennen sein“.
Auch in dem Text: "Die rekonstruierte Sechseck-Schanze zeigt
typische Elemente der barocken Befestigungsbaukunst.
In Größe und Form orientiert sie sich an Vorbildern, die auf dem
Mettlenkopf standen",
kein einziger Hinweis auf die
Luftaufnahme, die nach Dr. Haasis-Berner fabulierende
Behauptung:
„Vorlage für die im Schwarzwald
einmalige, sechseckige Schanze bildete die Interpretation eines
Luftbildes vom nur wenige Kilometer südlich des Nachbaus
befindlichen Mettlenkopf. In diesem Luftbild sollen eine
sechseckige und eine fünfeckige sowie zwei quadratische Redouten
zu erkennen sein“. |
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Halten zumindest wir uns als auch
weiterhin sachlich wie fachlich und wahrhaftig einfach an Fakten
fest: in keinem der als Quellen von Dr.
Haasis-Berner aufgeführten Texte befindet sich auch nur ein
einziger Satz, der seine Schlussfolgerung zulässt.
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Denn auf dem Luftbild – das in dem von
Dr. Haasis-Berner dezidiert zitierten Fachaufsatz auf eben der
Seite 56 sogar halbseitig abgebildet ist und das bereits seit
dem Jahre 2003 dem LAD als großformatige Kopie vorlag – sind
weder eine sechseckige Schanze noch zwei quadratische Redouten
zu erkennen. Erst eine 2002 durchgeführte Vermessung Vorort
kommt zu dem Ergebnis, dass eine zunächst nur quadratisch
anmutende Schanzanlage nach den Messwerten eindeutig eine
Sechseckschanze darstellt. Dieser zeitliche Ablauf ist im Text
genau wiedergegeben - und den Dr. Haasis-Berner ja kennt, da er
ihn konkret als Quelle benennt. Die Interpretation ist also zu
keiner Zeit auch nur andeutungsweise
„Vorlage für die im Schwarzwald einmalige, sechseckige Schanze"
gewesen, da sie auf dem Luftbild
überhaupt nicht als solche zu erkennen war. Aus seine
Sicht - auch gänzlich mitgetragen von dem LAD – eben einfach nur
seine
"favorisierte Meinung" –
auch wenn dabei die Wahrheit und alle ethischen Grundsätze in
der Wissenschaft auf der Strecke bleiben. Kollateralschaden
eben! Wohl auch Sinnbild für eine falsch verstandene
Deutungshoheit. |
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Zur Erinnerung:
„Wenn Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler Erkenntnisse öffentlich zugänglich gemacht haben
und ihnen dazu im Nachgang Unstimmigkeiten oder Fehler
auffallen, berichtigen sie diese. Bilden die Unstimmigkeiten
oder Fehler Anlass für die Zurücknahme einer Publikation, wirken
die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei dem
entsprechenden Verlag oder dem Infrastrukturanbieter etc.
schnellstmöglich darauf hin, dass die Korrektur beziehungsweise
die Zurücknahme erfolgt und entsprechend kenntlich gemacht wird.
Gleiches gilt, sofern die Wissenschaftlerinnen oder
Wissenschaftler von Dritten auf solche Unstimmigkeiten oder
Fehler hingewiesen werden.“
Quelle: "Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher
Praxis – Kodex", Deutsche Forschungsgemeinschaft Bonn, 2019. |
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Nehme ich in dem aktuellen Fall die
konkreten Erfahrungen mit den verantwortlichen Herausgebern im
LAD im RP Freiburg, dem Verlag Thorbecke sowie dem Alemannischen
Institut Freiburg als Grundlage für eine wissenschaftliche
Auseinandersetzung, so kann ich bislang nur feststellen, dass
die Wahrheit an sich und die ethischen Grundsätze
wissenschaftlichen Arbeitens (siehe oben) wohl überhaupt keine
Rolle spielen. Wie sonst ist es zu erklären, dass es bis dato
(02.02.2022) von keinem der Beteiligten auch nur der Versuch
einer Klärung, eine notwendigen Korrektur (siehe oben) oder gar
einer Entschuldigung für Diskreditierung, Desinformation und
nicht haltbare "favorisierte Meinungen"
sprich: alternative Fakten -
fake news – unternommen.„Forschungsergebnisse
gelten seit den frühen neuzeitlichen Formen der Institutionalisierung
von Wissenschaft im 17. Jahrhundert erst dann als anerkannt, wenn
sie veröffentlicht und damit der Kritik und Überprüfung zugänglich
gemacht worden sind. Dieses Prinzip ist heute unverändert gültig.“
Quelle: „Vorschläge
zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis Denkschrift,“
Memorandum, Empfehlungen der Kommission „Selbstkontrolle
in der Wissenschaft“, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bonn,
1998 und 2013.
Diese Prinzip gilt ganz offensichtlich nicht für das LAD und seine
wissenschaftlichen Publikationen. Die nachweislichen
Fehler, Unterstellungen und Fehlinterpretationen bestehen also
trotz dieser unverändert geltenden wissenschaftlichen Prinzipien
weiter. |
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„Unredlichkeit hingegen gefährdet die Wissenschaft. Sie zerstört
das Vertrauen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
untereinander sowie das Vertrauen der Gesellschaft in die
Wissenschaft, ohne das wissenschaftliche Arbeit ebenfalls nicht
denkbar ist.“
Quelle: „Vorschläge zur Sicherung guter wissenschaftlicher
Praxis Denkschrift,“
Memorandum, Empfehlungen der Kommission „Selbstkontrolle in der
Wissenschaft“, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Bonn,1998/2013. |
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Jeder Leser kann sich anhand von
sechs
exemplarisch ausgewählten Prüffällen
selbst einen sachgerechten Faktencheck
zusammenstellen: |
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Prüffall 1: Sternschanze
von Böllen/Neuenweg. |
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Prüffall 2: Holderschanze Neuenweg/Böllen. |
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Prüffall 3: Mettlenkopf Gersbach. |
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Prüffall 4: Tannenkopf & Wolfsacker Elbenschwand. |
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Prüffall 5: Defensionssystem Schönau. |
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Prüffall 6: Vordere & Hintere Linie Gersbach - Todtmoos-Au |
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Man könnte noch weitere markante Beispiele aufführen wie z. B.
dieses auf S. 92: "Wechle Anlage
mit der "oberen Schanz" gemeint ist, ist unklar, könnte jedoch
die Redoute von Adelsberg sein." Abgesehen davon,
dass es in Adelsberg zwei Schanzanlagen gab und diese sogar
namentlich als "Äußeres" und "Inneres Schänzle"
betitelt sind, liegt dem Autor die von ihm seitenlang
detailliert besprochene Karte von 1701 vor. Auf ihr ist - leicht
erkennbar - direkt über der auf dem Talboden der Feldbergwiese
liegende großen Sternschanze auf dem östlichen Bergsporn des
Grendels - quasi nur ein Steinwurf davon entfernt - in
ideal exponierter Lage die Grendelschanze. Wieder
einmal einfach mal was übersehen... |
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Repro ©
Landesarchiv
Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245
2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner.
Rechts: Geoportal BW, Grafik Werner
Störk, nicht maßstäblich. |
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Linke Grafik: Ausschnitt aus der Karte 1701: Die "Obere
Schanz" - die Redoute auf dem Grendel. Rechts:
Sternschanze mit Schanze auf dem Grendel (rot),
Adelsberger
Schanzen (gelb) - um auch zu verdeutlichen, wie weit weg - nicht
nur geographisch - eine Annahme liegt, dass eine der
Adelsberger Schanzen gemeint sein könnte.... |
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"Wenn Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler Erkenntnisse öffentlich zugänglich gemacht
haben und ihnen dazu im Nachgang Unstimmigkeiten oder Fehler
auffallen, berichtigen sie diese. Bilden die Unstimmigkeiten
oder Fehler Anlass für die Zurücknahme einer Publikation, wirken
die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei dem
entsprechenden Verlag oder dem Infrastrukturanbieter etc.
schnellstmöglich darauf hin, dass die Korrektur beziehungsweise
die Zurücknahme erfolgt und entsprechend kenntlich gemacht wird.
Gleiches gilt, sofern die Wissenschaftlerinnen oder
Wissenschaftler von Dritten auf solche Unstimmigkeiten oder
Fehler hingewiesen werden.“ |
Quelle: "Leitlinien zur Sicherung
guter wissenschaftlicher Praxis – Kodex", Deutsche Forschungsgemeinschaft
Bonn, 2019. |
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Die Beispiele lassen sich beliebig noch erweitern - nehmen wir das
Beispiel mit Muggenbrunn oder auch das von Neuenweg: Dr. Haasis-Berner
führt akribische Aufzählungen auf der Basis der von mir dem LAD und ihm
zur Verfügung gestellten Karte von 1701 auf und listet alle von ihm
wahrgenommenen Details auf. Dabei geht er jedoch sehr nachlässig mit den
Fakten gerader bestimmter Anlagen um, die durch ihre Besonderheit aus
dem üblichen Rahmen fallen und es eigentlich wirklich wert sind,
vorgestellt zu werden. Da dies nicht geschieht, wirft ein solches
"favorisierte" Auswahlverfahren nicht für mich Fragen auf. Zum
einen impliziert der Autor dem Leser einen scheinbar umfangreiche
Ansammlung von Daten, nimmt aber jene Anlagen nicht mir auf, die für die
Gesamtbeurteilung der Vorderen Linie von wirklichem Aussagewert
sind. So weist er z. B. lediglich auf eine Wallanlage in Muggenbrunn
hin, unterschlägt aber die Tatsache, dass es hier eine Doppelsicherung
von Schanzen gibt, deren eine Schanzenform eindeutig das Regelmaß und
die Form verläßt und wirklich etwas Besonderes ist. Genausowenig erwähnt
er die spezielle Sicherung der Paßstraße auf dem Hau, die wiederum mit
der von Wieden korrespondiert. Nur zwei Beispiele im Kanon von
unzähligen "Favorisierungen"... |
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Repro ©
Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner |
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Die Karte von 1701 zeigt auf der Ostseite –
was mir sofort auffiel – keine korrekte
Signatur einer Redoute – sondern ein auf der ganzen Karte nur
hier verwendetes Zeichen, das auch in der Original-Legende nicht
erklärt wird. Und es ist das
einzige Symbol bei allen drei Pass-Sicherungen Neuenweg, Wieden
und Muggenbrunn, das keine Raute bzw. auch kein klares Quadrat zeigt. Vergrößert man es vorsichtig, zeigt sich kein Vier- sondern ein
unregelmäßiges Fünfeck mit den Winkelfunktionen 87°, 87 °,110°, 130° und
145° - wobei diese Figur entsteht:
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Repro ©
Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner ,
Grafiken 1 + 2
© Werner Störk Copyright |
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Man muß die
linke geometrische Figur
noch im Uhrzeigersinn drehen, da die historische Karte nicht eingenordet
ist. Im eingenordeten Zustand und auf den heutigen Standort platziert,
zeigt die Spitze nach Westen zum Langenbach, während die rechte Linie
auf der östlichen Hangseite verweist und sich überraschend genau an den
tatsächlichen geographischen bzw. topografischen Eckpunkten hält.
Natürlich ist dies kein Beweis – aber zumindest ein Indiz dafür, dass
diese Schanze auf der Ostseite
eine Fünfeckschanze war. Sie besitzt
eine besondere geometrische Grundform
– vermutlich auf Grund der konkreten Bodenbeschaffenheit, da hier
überall unmittelbar der felsige Untergrund ansteht bzw. massive
Blockmeere vorhanden sind. Weiterhin kommt die relativ schmale Basis zum
Tragen, da das Gelände sehr steil ist und die Anlage einer breiten
Terrasse nicht möglich ist.
Da der historische Weg zwischen Aftersteg – Muggenbrunn und
Notschrei-Pass hier möglichst nachhaltig gesichert werden sollte, musste
man bei Bau der beiden Schanzen, insbesondere aber der auf Ostseite,
Kompromisse in der Größe sowie der Formgebung eingehen. |
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Luftbild von
Muggenbrunn
1968 © Landesamt für
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
www.lgl-bw.de 2017, Az.:2851.3-A/899
Freigabe am
06.02.2017 durch
Luftbildstelle
des
Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung
Baden-Württemberg
©
Archiv
& Sammlung Werner Störk 2017 |
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Schanzenstandorte in
Muggenbrunn:
West-Redoute (rot) und östliche Polygonalschanze (gelb) |
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Luftbild von Muggenbrunn 1968 © Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung Baden-Württemberg www.lgl-bw.de
2017, Az.:2851.3-A/899, Grafik
& Archiv
& Sammlung Werner Störk 2017 |
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Legende: Viereckschanze, reguläre Redoute (1),
Fünfeckschanze, irreguläre Polygonalschanze (2), Unterstände (3),
Scheren-Schanze, lunetteartige Wallgraben-Anlage (4), Sperrgraben
zwischen Redoute und Ost-Schanze (5), Sperrwall der West-Schanze (6),
Sperrwall (7), doppelte Steinwall-Sperre (8), Kommunikationslinie
(Laufgraben, unten: z. T. Funktion als Sperrgraben) zur Scheren-Schanze (9), Kommunikationslinie Süden:
Aftersteg, Kommunikationslinie Westen: Wieden (11), Kommunikationslinie
Norden: Hörnle und
Gätterle (12), Kommunikationslinie (Laufgraben) (13)
von der Ost-Schanze zum Alarmfeuer (14),
Gätterle (15). |
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Repro ©
Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner |
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Detail der Karte von 1701: die Paßhöhe
"Hau" mit Holderkopf und seinen vier Schanzen sowie einem
Alarm- und Signalfeuer.. |
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LGL & LAD ©
Landesvermessungsamt BW Stuttgart ©
2017 |
Archiv
Werner Störk 2017
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Legende: Flureinteilung auf der Basis eines
Lidar-Geländescans des "Hau"-Pass-Geländes mit Gemarkungsgrenze (rot), der
rautenförmigen Schanzanlage analog der Karte 1701 sowie der Redoute auf der östlichen Kuppe. Gut erkennbar ist
die heute noch sichtbare Kommunikationslinie, die nach Osten talwärts
auf die historische Wegverbindung ins Böllenbachtal hinunter führte.
Dass die Einteilung der Flur auch auf der Gemarkungsseite von Neuenweg
bei der Neueinteilung den bereits bestehenden Fortifikationslinien
folgte, ist erwiesen. So gibt es wohl auch auf dem einstigen
Reichsgebiet eine Analogie. Wobei die langgezogene Linie (orange), die
ich als Kommunikationslinie einordne, auch ein Indiz dafür ist, dass sie
schon v o r der Flureinteilung bestand: sie zieht an ihrem
talseitigen (östlichen) Ende in ein Flurstück, das jedoch nicht
aufgeteilt wurde. Ansonsten orientieren sich aber alle anderen
Flureinteilungen exakt an diese Linie. Und diese stark ausgeprägte Grabenlinie
(keine landwirtschaftliche Bearbeitungsspur!) bildet
gleichzeitig die Linie, an die sich der nördliche Wallkörper der
dortigen Viereckschanze ausrichtet bzw. "anlehnt". Auffallend auch
–
nicht nur in dem abgebildeten Bereich
–
gibt es nirgends eine
vergleichbare Rautenform, auch wenn man das Untersuchungsgebiet
großflächig nach allen Seiten ausdehnt. Ebenfalls interessant die beiden
anderen Linien, die sich nur im Gelände, aber nicht im Flurbild
abzeichnen. Ich deute auch sie als Kommunikationslinie von der "Rauten-Redoute"
hoch zur Ostkuppen-Redoute sowie zur Westkuppen-Redoute
- was natürlich
Sinn macht, da es sonst noch keine anderer Wegführung gab. An ihrem
"Knotenpunkt" steht heute der Grenzstein (schwarzer
Kreis). |
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Luftbild von 1968 © Landesamt für
Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg
www.lgl-bw.de 2017, Az.:2851.3-A/899 Freigabe am
06.02.2017 durch
Luftbildstelle
des
Landesamts für Geoinformation und Landentwicklung
Baden-Württemberg Stuttgart
©
Archiv
& Sammlung Werner Störk 2017 |
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Legende: Luftaufnahme 1968 von Neuenweg mit "Hau"-Pass (Ausschnitt):
idealtypischer Rekonstruktionsversuch der Schanzanlagen und ihrer
Kommunikationslinien inkl. der historischen Wegführung (grün). Im
Verteidigungsfall wurde die an der Rauten-Redoute (gelb) der sonst an
ihr außen auf der Nordseite vorbeiführende Weg gesperrt und der Personen-
und Frachtverkehr durch die Schanze geleitet und kontrolliert bzw. ganz
gesperrt (z. B. mit Spanischen Reitern, Verhack und Verhau, rote Rauten).
Interpretiert man die beiden auf der nördlichen Straßenseite unmittelbar
anschließenden nach oben laufenden parallelen Doppel-Gräben (rot) als
Sperrgräben, ergäbe dies zusammen eine effektive Fortifikationseinheit. Die auch heute noch im Gelände erkennbare stark gewulstete
Linie (grün) kann ein erst später entstandenes Objekt sein, im
Idealfalle war es eine schon damals bestehende Sperrlinie,
möglicherweise eine mit Palisaden versehene Schutzeinrichtung für die
auf den Kuppen liegenden Schanzen, sollte vom "Hau"-Pass aus ein Angriff
auf diese erfolgen. Gleichzeitig konnte so auch der Laufgraben effektiv
gesperrt und verteidigt werden. Möglicherweise ist es aber nur noch ein
Teilstück einer ehemals weiter in östlicher Richtung verlaufender
Sperrwall mit Palisaden, der beide Anlagen schützte. Hinzugekommen
in der Interpretation auf Grund der Auswertung der Luftaufnahmen plus
Geländebegehungen: die südlich der Schanze auf der östlichen Kuppe
verlaufende Linien-Graben-Struktur, die sich mit der Linie trifft, die
vom historischen Weg in Richtung Süden läuft und keinerlei Bezüge zur
Flureinteilung aufweist! |
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Kollateralschaden &
Denkmalschutz |
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Interessante Web-Seiten
ergänzen die bereits dokumentierten Fakten: |
Der
"Fall Raitbach"
(2012/2013). |
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Die
Holderschanze
auf dem Holderkopf. |
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Einzigartige bastionierte
Polygonalschanze:
Die Sternschanze von Neuenweg/Böllen
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Walderdbeer-Anbau im Hochmittelalter
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Hangterrasssen am
Tannenkopf. |
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Die Signalfeuer-Station am
Tannenkopf |
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Die Redan-Anlagen auf dem
Wolfsacker. |
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Schönau & Schönenbuchen:
Schanzen, Letzinen und Kapelle |
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Als Diskussionsgrundlage sowie presserechtlich gilt immer nur
die aktualisierte Webseite: 02.05.2022. |
Hinweis:
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