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Sonderseiten im Rahmen der WEA-Windpark-Diskussion Zeller Blauen - Neuenweg  
 
Fortifikation: Feuerzeichen in der militärischen Kommunikation des 16.-18. Jahrhunderts
Von Butzen, Chutzen, Fanalen, Kreid- und Lärmfeuern
 
Mit Schwerpunkt südlicher Schwarzwald und punktuell deutschsprachigem Raum
 
Wir beschäftigen uns schon seit längerem mit den Kommunikationstechniken im Zusammenhang mit den Schanzanlagen. Dabei haben wir festgestellt, dass es - für unsere Region - noch keine optimale Übersicht gibt, auf die man schnell und zuverlässig zurückgreifen kann. Wir haben deshalb hier das - grenznahübergreifend (Vorderösterreich, habsburgisches Reich & Eidgenossenschaft) - zusammengetragen, was uns für dieses Thema wichtig schien - ohne Anspruch auf Vollständigkeit.. Als Grundlagen dienten eine aktuelle Umfrage (2020)  im deutschsprachigen Raum (wir bedanken uns herzlich bei allen, die uns bei diesem Projekt mit Rat und Tat unterstützt haben) sowie unsere eigene umfangreiche Fachbibliothek zur Fortifikation. Gerne nehmen wir weitere Quellen in unsere Übersicht auf.

Wir verweisen auf  weitere - vielleicht auch für Sie - interessante Webseiten unserer Homepage. Für die regionale Einordnung der Forschungsarbeiten und des Themas Vorort haben Sie ganz unten direkten Zugriff auf die wichtigsten Webseiten.

http://minifossi.pcom.de/Inhaltsverzeichnis-Festungen-Fortifikation-Festungsbau.html

http://minifossi.pcom.de/Inhaltsverzeichnis-Table-of-Contents-minifossi.html

http://minifossi.pcom.de/Inhaltsverzeichnis-Archaeologie.html 

http://minifossi.pcom.de/Einzelthemen-Index-minifossi.html

Wir eröffnen unsere Sammlung mit Begriffen aus dem DWB-Wörternetzbuch (Quelle unten):

"LÄRMGASSE, f. in einer festung die unbebaute strecke zwischen dem walle und den häusern der stadt; als sammelplatz der truppen benutzt, auch wallgasse genannt. EGGERS kriegslex. 2, 1307.

LÄRMFACKEL, f. fackel als zeichen, zu den waffen zu eilen: zugleich pflanzten sie lärmfackeln auf. JACOBI Thucyd. 1, 258.

LÄRMFEUER, n. feuer als gleiches zeichen: inzwischen hatte man auf dem wege nach Athen hin lermfeuer gemacht. HEILMAN Thucyd. 297; imgleichen zündete man lermfeure an. 337; die von ihren (den athenischen) wächtern angezündete lermfeuer. 1160; bildlich: Albano drehte sich langsam im kreise um und blickte in die höhe, in die tiefe, in die sonne, in die blüten; und auf allen höhen brannten lärmfeuer der gewaltigen natur und in allen tiefen ihr wiederschein. J. PAUL Tit. 1, 13.

Redaktionelle Anmerkung: es gibt Quellen, die darauf hinweisen, dass der Begriff "Lärmen" vom Französischen abgeleitet wurde: "à l'arme" heißt "zur Waffe".

LÄRMGLOCKE, f., womit man sturm läutet, sturmglocke.

LÄRMKANONE, f. kanone, die das zeichen zum sammeln unter waffen oder zur verfolgung eines feindes gibt: dämmrung! das lager! dumpf herüber

LÄRMZEICHEN, n. feuerzeichen an einer stange, zur benachrichtigung drohender kriegs- oder anderer gefahr. auch dergleichen zeichen durch schusz oder glocken-geläut. JACOBSSON 6, 645b"

Quellen: https://kompetenzzentrum.uni-trier.de/de/  und http://woerterbuchnetz.de/DWB/call_wbgui_py_from_form?sigle=DWB&lemid=GL01691&hitlist=&patternlist=&mode=Gliederung

Im Deutschen Wörterbuch (DWB) findet sich der Hinweis aus dem Jahr 1747: „...auch so fort im schlosse mit der glocken und auf der hauptwache mit der trommel das feuerzeichen geben lassen“. 1747 CCBrandenbCulmb. II 1 S. 35.

KLEEMANN 5) schreibt über die Linien-Verschanzungen in Mittel-Europa im 17. und 18. Jahrhundert: „Auf allen Höhenpunkten waren Holzstöße geschichtet, um sofort längs der ganzen Grenze Feuersignale geben zu können“.

WOHLEB 17)18) notiert, bezogen auf Jahr 1701: „Gleichfalls habe ich Erinnerung getan, daß vom Hauensteinischen Landfahnen eine starke Wacht nach denen Schönauischen und Zellischen Posten verlegt werden und wie dem Herrn Waldvogt Baron von Kagenegg vorgestellt, wie notwendig sei, ohnverzüglich die auf dem flachen Land zwischen den Zellischen Schanzen und Rothausische n Linien in das Gebirg gehende drei Weg nach aller Möglichkeit ohnbrauchbar zu machen...“. Auch muss auf Order des Markgrafen jeder Ort an der Linie drei gesattelte Pferde bereitstellen, um zu gewährleisten, dass militärische Befehle und Meldungen unverzüglich weitergeleitet werden können. 1703 gibt es zusätzliche "ordonanzmäßige Mund- und Pferdeportionen für die Kreistruppen, den Landesausschuß und die Schanzer: - auf Posten - für jeden Mann die Mundportion zu 2 Pfund Brot aus gutem, genießbaren, zu zwei Drittel aus Weizen, zu einem Drittel aus Roggen bestehendes Mehl zu backen und die Pferdeportionen im Sommer mit 6 Pfund Hafer, im Winter mit 1 1/2 Vierling Hafer, 8 – 10 Pfund Heu und wöchentlich 3 Pfund Stroh zu liefern". Für die Mannschaften im Quartier galt pro Mann und Tag 2 Pfund Brot, 1 Pfund Fleisch und 1 Maß Bier.

WERNLI13) zitiert aus der „Landsturmordnung für den südlichen Schwarzwald“: „Project wie, bey einem feindlichen Einfall, der Landsturm in dem V.O. Obern Rheinvierte, und den Löbl. Herrschafften, Cleggau, Stuehlingen und St. Blasien reguliert, und wo die Lärmenfeur angestellt werden könnten... u.a. im Wiesenthal mit Pöller... Lärmenfeur im Land nit Regulierung dieses Land-Sturms über den Wald, u.a. die Au, Schwarzenbach, Todtmoos und Weissenbach“. Und schreibt weiter: „Die von Pech und Stroh zugerichtete Feuerbuzen, an den Linien und Gränz-Posten, auch anderen hinter der Linien gelegenen Höhen von der darzuo bestellten Wacht angezündert und sogleich in allen Städten und Dörfer Sturm geschlagen. Bey jeder Buzen*) stehenden Böller darauff losgebrannt. WERNLI verweist auf eine weitere Quelle über den Warnungs- und Alarmdienst im angrenzenden Fricktal:  A. SENTI*) (1940) „Vermerk und Losung: der organisierte Warnungs- und Kundschaftsdienst im Fricktal und im südlichen Schwarzwald im 16., 17. und 18. Jahrhundert“, in: Vom Jura zum Schwarzwald, N. F. 15. Jg. (Frick 1940) S. 53-64 (siehe unten)..

*) Etymolgische Spuren sind: Butz, Bützel, Butze(n)mann, Butz(e) m. Poltergeist, Popanz, Schreckgespenst (mundartlich auch Boz, Botze, Boboz), mhd. butz(e); deminutiv Bützel m. auch ‘kleiner, unansehnlicher Mensch, Wichtel’, mhd. bützel. Butze(n)mann  m. (15. Jh.). Als ‘Klopfgeist’ zu ahd. bōʒen ‘stoßen, schlagen. Auch das heute noch gebräuchliche „Buh“ zum Erschrecken überraschter Personen könnte sich davon ableiten.

Butzemann oder auch Butz bezeichnen also Dämonen, Gespenster, Kobolde oder zwergartige Schreckgestalten. Er ist vorwiegend im süddeutschen und schweizer-ischen Raum verbreitet. Im Deutschen Wörterbuch leiten die Brüder Grimm den Butzenmann von einer eine Maske tragenden Gestalt ab. Andere Deutungen: Vogelscheuche, verlarvten, vermummten Teufel.

Interessant: auch den Docht, also das Lichtgarn einer Kerze oder Lampe, wird „Butze“ genannt, ebenso ist der Begriff auch für „Anzünder“ bekannt („Lichtputzen“).Nur der Form halber erinnere ich noch an die Glas-Butze (Abrißstelle der Glaspfeife)  und die Butzenscheiben aus - meist grünem Waldglas.-

Ich selbst – auch noch groß geworden mit dem Lied vom BiBaBuzelmann – tendiere zur Einengung auf „Vogelscheuche“, da die mit Stroh bedeckte und verschnürte Außenhülle des Signalfeuers der Form einer Vogelscheuche sehr ähnelt. Wir beziehen uns dabei primär auf zeitgenössische Darstellungen (siehe unten). Allerdings ist auch der Butze als „Anzünder" ein wichtiges Element des Signalfeuers.

 
 
 

Quellenangabe rechts: Hoch-Wachten des Zürich Gebiets. [175-?]. Zentralbibliothek Zürich, Zürich Varia I, 4 Pp A3, https://doi.org10.7891/e-manuscripta-17850 / Public Domain Mark; Alle Abbildungen der Zentralbibliothek Zürich sind direkt verlinkt 

Mitte links: "Chutz/Chuz", Mitte rechts "Butze" nach zeitgenössischen Quellen (sieh unten) überarbeitet

 Repro & Grafik © Archiv & Sammlung Werner Störk 2020

 

Auf der Basis von zeitgenössischen Quellen (siehe unten) der Versuch einer Interpretation: während die eidgenössischen."Chutzen/Chuzen" -Standorte mit einer Holzpyramide einen deutlich höheren Arbeits- und Materialaufwand (bei heutigen Nachbauten wurden z. T. bis zu 2.000 Holzscheite, Quelle: https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/feuer-und-flamme-fuers-jodeln/story/16183691 gestapelt), waren die "Butzen" relativ schnell zu errichtende Scheiterhaufen mit einem "Butzen" aus Stroh. Da in unserer Region Holz im 17. Jahrhundert bereits schon Mangelware war, wären so aufwändige Holzpyramiden wie die der "Chutzen" kaum möglich gewesen. Selbst bei den einfacheren "Butzen" war es vermutlich bei dem einen oder anderen Standort geboten, das dafür benötigte Holz aus der nahen und weiteren Umgebung zu sammeln und zuzuführen. Bei den „Butzen“ wurden - wie auch bei den Holzpyramiden der "Chutzen/Chuzen" - beim Aufbau des Scheiterhaufens darauf geachtet, dass im Innern ein "Zugkamin" bestand, der mit leicht brennbaren sowie pechgetränktem Stroh gefüllt und so in direkter Verbindung mit dem „Strohbuzen“ oben stand. Und damit für ein sehr schnelles Anbrennen sorgte sowie für ein sauerstoffreiches  "Durchziehen" des Feuers durch den ganzen Holzstoß sorgte. In den uns zur Verfügung stehenden historischen Quellen finden wir relativ wenige konkrete Benennungen vom Lärmstangen, den sog. Fanalen*), rund zweieinhalb Meter hohe mit grobem Tuch und Pech umwickelte Stangen, um damit auch Signale geben zu können. Vermutlich waren die Entfernungen zwischen den hiesigen Signalposten zu groß, um die relativ kleine Lichtquelle optimal zu erkennen. Die Signalfeuer dagegen entwickelten einen sehr hohen und hellen und damit weithin sichtbaren Feuerschein.

*)"Fanal" (von italienisch fanale ‚Leuchte‘, ‚Fackel‘, das vom griechischen fanos stammt) kam im 18. bis 19. Jahrhundert als Bezeichnung für ein Leuchtfeuer von Italien nach Deutschland. Mit vereinbarten Rauch- und Flammenzeichen übermittelte man bereits im Altertum, zum Beispiel bei den Persern, Griechen und Römern, bis in die frühe Neuzeit bestimmte Nachrichten über kurze Entfernungen. Siehe dazu auch Kreidfeuer, Lärmfeuer und Hochwacht. Im Militärwesen wurde das Fanal als senkrecht aufgerichtete Stange benutzt, an deren oberem Ende brennbares Material wie Werg oder mit Teer und Pech getränkte Wolle angebracht war. Bei Entzünden des Fanals entstand eine intensive Flamme mit starker Rauchbildung, so dass es sowohl bei Tage als auch in der Dunkelheit als Signalgeber dienen konnte. Man stellte es auf hoch gelegenen Punkten der Landschaft auf, um so weit verstreute Vorpostenstellungen und Truppenteile alarmieren zu können." Quelle:  https://de.wikipedia.org/wiki/Fanal

EBERLIN3) berichtet aus dem Jahre 1702 über Maßnahmen in unserer Region kurz vor der Schlacht bei Friedlingen: „Der gesamte Landsturm wurde aufgeboten und bei Leibestrafe durfte kein Einwohner das Land verlassen. Contributionen mußten geliefert und Schanzen gebaut werden. Auf den Bergen werden Signalfeuer eingerichtet, Sturmläuten im Fall eines Einfalls angeordnet und reitenden Patrouillen den Rhein hinab gesendet.“

WOHLEB17)18) schreibt – bezogen auf Jahr 1688 - 1688 – über den Stand der Wehrmaßnahmen auf dem südlichen Schwarzwald: „ ... also zwar daß zu defendierung dieses Passes eine ziemliche Mannschaft erfordert sei. .... indeme solcher einoffener Eingang ist in beide Täler, Schönauer und Todtnauer, in dem Frömbt und Todtmos.“ Und weiter: „Gleichwohlen erachte ich nötig, das dermalen glich wie im vorigen Krieg die hoche Wachten daselbsten als auf dem Blauen und Adelsberg wiederum ausgesetzt, bei welchen wenigst zwei Lärmenmörser sollten gehalten werden, damit bei Annäherung eines Feindes die inneren Täler und die hoche Wachten auf dem Obern Wald zeitlich avertiert werden. Dieser Ort kann sich nicht recht auf die Feuer verlassen, indeme er oft durch die Nebel ganz bedeckt ist und diese sonderlich bei Tag nicht könnten gesehen werden.“ Interessant ist sein Hinweis, dass „im Fall aber die Butzen oder Lärmenmörsel sollten angezündet werden... man in weniger als einer Vierteilstunde im ganzen Land die Nachricht erhalten könne“. Diese wichtige und überraschende Zeitangabe deckt sich mit den historischen Quellen aus der Schweiz auf das dortigen Hochwachtensystem, dass man „mit telegraphenartiger Geschwindigkeit“ unter die Waffen rufen konnte (siehe unten). WOHLEB fährt fort: „Die Regierung befindet, dass die Pässe Schönau und Todtnau sollten nicht bloß bewacht, sondern von den Hauensteinern auch verhauen werden...Die Verbindung zwischen den einzelnen Schanzen wurde durch Alarmböller und Vorrichtungen zu Feuerzeichen gewährleistet. Einzelne Werke scheinen auch mit guten Fernrohren ausgestattet gewesen zu sein.“

PLASSMANN10) beschreibt aus dem Jahr 1693 den „schwerfälligen Melde- und Befehlsweg“, der mit einer besseren „Ausstattung“ – also auch vermutlich mittels Signalfeuer – optimiert werden sollte. 1695/96 verfasst der Türkenlouis einen neuen Alarmplan „um sich deren uff denen Vorposten zu Alarme und Losung Schußen bedienen“, der eine bessere Alarmierung entlang der Postierung ermöglichen soll.

LANG 8) merkt in seinem Artikel an: „An weitere Bauten in den Linien gab es die Chartaquen, auch Blockhäuser genannten, die turmartige Blockhausbauten von etwa 6 x 6 Meter Seitenlänge mit Plattform und Schießscharten waren, meist mit Alarmböllern und Feuersignaleinrichtungen ausgestattet... Die Alarmierung der Armee konnte vermittels eines Systems optischer Signalstationen, „lermen fewer „genannt, bewirkt werden, Sieben Stationen, jeweils von 1 Gefreiten und 3 Gemeinen bedient.... In seinem ausgegebene „Verhaltens-Puncta“ erließ Thüngen folgenden Alarmbestimmungen...“ am 30. November 1708... nicht eher, als biß die Lärmenfeyer angezündet.."

RAUCHENSTEINER11) schreibt in seinem Artikel über die österreichischen (habsburgische) Alarmsysteme: „Man verschanzte sich, bildlich gesprochen, hinter Kreidfeuern, Rauchzeichen, Alarmschüssen und Sturmgeläute, nicht aber hinter einem ausgeklügelten Befestigungssystem... Zur Verständigung der Fluchtorte untereinander wie überhaupt zur Warnung bediente man sich der Kreidschüsse, des „Glockenstreichens“ und vor allem der Kreidfeuer*). Diese entstanden durch das Abbrennen vorbereiteter, spitz aufgehäufter Holzstöße; sie wurden gelegentlich schon vor den Türkenkriegen verwendet und bewährten sich 1529 offenbar so sehr, dass an den systematischen Ausbau dieser Einrichtung geschritten wurde. 1530 wurde schließlich der Gebrauch des Kreidfeuers erstmals durch ein Patent Ferdinands I. befohlen. In der Folge wurden immer wieder diesbezügliche Patente oder kaiserliche Instruktionen erlassen, die letzten am Beginn des 18. Jahrhunderts. Für Niederösterreich und das nördliche Burgenland konnten insgesamt mehr als sechzig Kreidfeuerstätten nachgewiesen werden, die sich mit Ausnahme der Ebene und des Hochgebirges ziemlich gleichmäßig verteilten.“

*)Kreidfeuer (von lateinisch quiritare) bedeutet schreien, um Hilfe rufen. Speziell in Tirol wurde dieser Begriff für Warnfeuer bekannt, um Gefahren oder Aufrufe zu signalisieren. In der Zeit der Freiheitskämpfe um 1809 war ausgemacht, dass die österreichischen Truppen ihr Kommen durch Kreidfeuer ankündigen sollen. Plätze für Kreidfeuer (auch Greinfeuer) waren meistens auf Anhöhen und so angelegt, dass sie weithin sichtbar waren. So konnte man weite Teile eines Landes oder eines Tales verständigen.  Entzündet wurden diese Feuer mit Holz und dazu hatte man Holzstöße mit trockenem und feuchtem Holz. Bei Tag versendete man das feuchte Holz, weil es Rauch verbreitete und damit sichtbar wurde, in der Nacht verwendete man trockenes Holz, weil dann das Feuer weithin sichtbar wurde. Es gibt heute noch sogenannte "Freiplätze".

Quellen (erweitert):

https://de.wikipedia.org/wiki/Kreidfeuer

https://de.wikipedia.org/wiki/Hochwacht

https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%A4rmfeuer

http://www.villmergerkriege.ch/Hochwachten/default.htm

CADINAL FESCH´S CORRESPONDEZ 2) ist im Zusammenhang mit der Schlacht bei Friedlingen (1712) zu lesen: „Die Bitten des Rats „wurden jedoch nicht beachtet, sogar die Besetzung des Augster Passes, die Basel am meisten wünscht, wurde aufgehoben, die Hochwachten eingestellt - man sähe die Feuerzeichen des Nebels wegen doch nicht – und am 15. Nov. zogen die letzten Zuzüger ab.“ Gleichzeitig erlaubt seine „Correspondez“ einen umfassenden Einblick in das eidgenössische Alarmsystem der Hochwachten in der Schweiz, dazu gehören auch die sog. Chutzen (Chuzen).

Chutzen/Chuzen: Um die Truppen zu mobilisieren, gab man im Bernbiet ab Mitte des 15. Jh., in der Urschweiz ab 1529 Feuerzeichen von Berg zu Berg weiter. Im 17. und 18. Jh. wurde das Netz der in optischen Verbindung stehenden Signalpunkte ausgebaut. Dazu Auszüge u.a. aus dem Historischen Lexikons der Schweiz (HLS): „Als Chutze bezeichnete man einen weithin sichtbaren Ort, von dem aus früher Alarmsignale weitergegeben wurden. Über das angrenzende Gebiet des Alten Bern gab es im 17. Jh. 156 solche Hochwachten. Darauf standen dreiecksförmige, pyramidenartige, mit Brennholz bestückte Holzgerüste. War Gefahr im Anzug, zündete der Wächter unverzüglich den ihm anvertrauten Holzstoss an. Drei Stunden nach dem Alarm auf dem Münsterturm in Bern brannten von Kaiserstuhl am Rhein bis Bex an der Rhone und von Ste-Croix im Jura bis Gadmen am Sustenpass die Warnfeuer und riefen die Regimenter zu den Sammelplätzen... Bern zählte zwischen Rhein und Genfersee 156 Chutzen, Thurgau 51 H., Freiburg 33, Zürich 23, Luzern 17. Zur Ausrüstung einer Hochwacht gehörten eine Wachthütte, ein Visierinstrument, eine schwenkbare Harzpfanne an galgenartigem Gerüst, ein Mörser sowie dürres Holz. Bei Nacht signalisierte man mit Feuer, bei Tag mit Rauch, bei Nebel mit dem Mörser. Das Hochwachten-system kam 1870 im Zug des Dt.-Franz. Kriegs letztmals zum Einsatz. Flurnamen wie Guggershörnli, Hochwacht, Pfannenstiel, Wachthubel und Signal de Bougy, de Morrens, de Sauvabelin, de Chexbres sowie die Hochwachthütte ob Langnau im Emmental erinnern an das einstige Alarmsystem, das zu den ältesten militär. Techniken der Menschheit zählt...Dank der sorgfältigen Bestellung der Hochwachten war eine imponierend rasche Alarmierung des ganzen Landes möglich. Da alle zürcherischen Hochwachten, die nicht direkt im Gesichtskreis der Stadt lagen, mit einer der Hochwachten auf dem Zürichberg, der Letzi, dem Uetliberg oder dem Schnabel korrespondierten, so konnten innerhalb einer Viertelstunde (bei klarem Wetter) sämtliche Hochwachten durch optische Zeichen benachrichtigt sein. Etwas langsamer ging die Alarmierung bei Niederschlägen oder Nebel vor sich, da sie alsdann durch Böllerschüsse von Hochwacht zu Hochwacht zu erfolgen hatte.“

Quellen:

https://hls-dhs-dss.ch/de/

http://www.villmergerkriege.ch/Hochwachten/default.htm

https://hls-dhs-dss.ch/de/search/?text=Chutze&r=1

https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008621/2007-12-18/

 

*) SENTI, A. (1940) „Vermerk und Losung: der organisierte Warnungs- und Kundschaftsdienst im Fricktal und im südlichen Schwarzwald im 16., 17. und 18. Jahrhundert“, in „Vom Jura zum Schwarzwald: regional, historisch, kulturell. Blätter für Heimatkunde und Heimatschutz“), Hrsg. Frickalisch-Badischer Verein für Heimatkunde. – 1884 – N. F. 15. Jg. (Frick 1940) S. 53-64

SENTI schreibt, bezogen auf das Jahr 1567„...Gemerkzeichen und Losungen für die Stadt Rheinfelden und ihre Umgebung bei Feindesgefahr“... „Und verordne das off den lewengraben jerlich holz geordnet damit solches auch alsbald zur losung angezundet. Das mans ze Ryhfelden und Augst gesehen möge“. Die Alarmordnung verweist auf eine Signalkette, die u.a. von Degerfelden, Nollingen, Minseln, Eichseln bis Rheinfelden reicht. „Diese Alarmordnung ist also eine Verabredung zwischen der Stadt Rheinfelden und den dortigen österreichischen Amtsleuten. Sie umfaßt alle Ortschaften der nördlichen Talseite von Grenzach bis Säckingen und linksrheinisch von Augst bis Mumpf. Die Gemerkzeichen sind Schüsse oder Höhenfeuer oder beides, also eine akustisch-optische Kombination. Ursprünglich bedeute „Gemerk“ die Warnung aus der Ferne; die „Losung“ war das Zeichen für dessen Aufnahme und wurde ihrerseits wieder zum „Gemerk“ für das nächste Glied in der Kette“, so SENTI weiter. Im Juli 1587 erfährt diese Alarmordnung eine Revision und Ergänzung: „...da aber Feuer und Schüsse von dorther nicht hätten bemerkt werden können, hatte es gefahrlichs tags oder nachst der Stadt kund zu tun durch Boten“. Neue Bestimmungen sind aus dem Jahre 1589 bekannt, weitere Quellen beziehen sich auf die Zunftordnung von 1331 und die Bestimmungen der Schützengesellschaft von 1460. Im Jahre 1536 erfolgten dann die vorläufigen Schlußbestimmungen dieser Alarmordnung. 1612 wurden dann zum Schutz der Bevölkerung und der Stadt Rheinfelden militärischer und ziviler Einrichtungen wie die der Feuerwehr zusammengelegt. Um 1700 erhöht sich dann die äußere Bedrohungslage. SENTI schreibt dazu: „...So brauchte eine Meldung über „feindliche Operationen“ Anfangs Dezember 1691 für die 40 Kilometer von Rheinfelden bis Waldshut volle 16 Stunden. Der Fall wiederholte sich schon in den nächsten Tagen, denn der Kommandant von Waldshut schimpft über „ganz schlechten und säumigen Dienst, wodurch leichtlich dem ganzen landt ein nicht geringer nachstandt zugestehen köndte“. Damals wurden der Reiterstafettendienst neu geordnet. Kommandant von Freiburg Herr von Schütz schwebte ein geschlossenes System von Wachtposten und befestigten Schwarzwaldpässen vor. Auch der „Hauptmann von Rheinfelden“ sah weit über seinen engeren Kreis hinaus. Er verlangte 1688“... daß gleich wie im letzten Krieg die hoche Wachten auf dem Blauen und Adelsberg wiederum ausgesetzt werden, bei welchen wenigsten 2 Lärmenmörser sollten gehalten werden, damit die hoche wachten uf dem Obern Wald zeitlich aventiert würden". Die Höhen um Schopfheim und bis auf den Feldberg sollten Beobachter- und Signalposten erhalten; wenn dieser Dienst richtig funktioniere, könne man „ in weniger als in einer Viertelstunde im ganzen Land die Nachricht erhalten, damit aufs wenigste der Landmann das seinige salvieren und an einem andern tauglichen Ort dem Feind ein Abbruch geschehen könnte“. SENTI schreibt: “Während dieses Wachtsystem bis in den nördlichen Schwarzwald hinaufgriff, schloß sich im Süden der Warnungs- und Alarmdienst der „Chuzen“ an. 1734 gab es die neue bernische „Feuer- und Lärmverordnung“. „Sie zählt für das ganze bernische Gebiet, das allerdings vom Genfersee bis an die Limmat und den Rhein reichte, nicht weniger als 156 Hochwachten. Die Bemannung dieser Wachpunkte... wechselt nur die Ausrüstung im Sinne einer Ausgestaltung. Das römische Signalsystem kannte nur Feuer und Rauch der Warten. Eine spätere Zeit für die Lärmsignale ein, vom Trommelwirbel und sich fortpflanzenden Hornstoße bis zum Donner der „Lärmbüchsen“ – die Berner nannten diese „Mordkläpf“ oder nach anderen Quelle „Mordschlapf“. Erstmals wird auch von „Steigraketen“ 1734 gesprochen. „Auf der Strecke Bern-Zurzach mit 72 Kilometern Luftlinie standen 18 Hochwachten, also eine auf ca. 1 Wegstunde. Als Dauer vom Anzünden eines Feuers bis zum Aufleuchten werden ca. 10 Minuten angenommen. Die Hochwachtenreihen alarmierten das ganze Bernerland also in 3 – 4 Stunden, sodaß in spätesten 5 Stunden ein Heer von 40.000 Mann marschbereit st5and. Gleichzeitig trugen 75 Alarmreiter und 313 Postläufer die Anordnungen und Befehle durch das Land. Je größer das Interesse der Eidgenossen an der „Neutralität“ des Fricktals und an den kriegerischen  Vorgängen im weiteren nahen benachbarten Vorderösterreich wurde, desto natürlicher erscheint auch der Zusammenhang zwischen dem oberrheinischen und dem schweizerischen, besonders bernisch-züricherischen System der „Gemerk und Losungen“.

 
Während in den älteren Quellen wie z. B.  auch bei SENTI die Namensherkunft der "Chuze" oder des "Chutzen" primär auf den "Kauz" - speziell den Steinkauz - bezogen und mit ihm in Verbindung gebracht wird, ist nachfolgend auf eine aktuelle Einschätzung hinzuweisen: "Hügel in der Form einer Mütze. | Wohl schwzdt. Chutz m. 'Mütze' übertragen auf die Form des Hügels (Id 3, 602). [1] Schwzdt. Chutz m., Dim. Chutzli 'Mütze' übertragen auf gewisse Geländeformen (Id 3, 602). Weil die diversen Namen offensichtlich nicht gelängtes u haben, kann man nicht auf schwzdt. Chuuz 'Kauz' schliessen. [1] " Quelle https://search.toponymes.ch/fr/record/16006325. Insofern wohl auch deshalb zutreffend, da die Hochwachten stets auf exponierten Einzelerhebungen installiert wurden. Auch die kartografische Darstellung auf den historischen Hochwachtenplänen (siehe unten) zeigt die aus der Landschaft herausragende "Mützen"-Form.
 
 
Quellenangabe: Zoller, Hans Heinrich: Eigentliche Verzeichnus aller der Hochwachten des Zürich-Gebiets, wie die selbigen zu Falls Zeit, durch Ansteckung des Feuers, je eine der anderen die
[...]. [1684?]. Zentralbibliothek Zürich, Ms H 52, Bl 76v, https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-16637 / Public Domain Mark    
Vergleich von Größe und Holzverbrauch der Höhenfeuer einmal als Standort einer „Chuze“ mit Pagodenfeuer und dann als Standort mit einer „Butze“ in Stapel- und Schichtform.
Ausgangspunkt für einen direkten Vergleich zwischen der Holzpyramide der „Chuze“ und ihrer kleinen Schwester, der „Butze“ sind die bereits zitierten historischen schriftlichen Quellen sowie zeitgenössische Darstellungen.
Größe der Holzpyramide einer „Chuze“: Die nachweislichen Angaben beziehen sich vor allem auf die Höhe der drei wichtigen Stangen in Form von ca. 12 Meter langen Baumstämmen, die quasi den vertikalen Rahmen für die dann horizontal zu stapelnden Holzscheite bilden. Geht man von einer geometrisch-klassischen Pyramidenform aus, so ergibt sich am Boden ein Dreieck mit einer Seitenlänge von ca. 5 Metern.
Größe „Buze": Die metrischen Angaben ergeben sich aus dem – vorsichtigen – Größenvergleich der gezeichneten Personen mit der daneben abgebildeten Buze“. Diese würde dann insgesamt eine Höhe von 6 – 7 Metern besitzen und eine quadratische Grundfläche von ca. 3 – 3,50 Meter Seitenlänge belegen. Die Höhe selbst setzt sich zusammen aus einem ca. 3 – 3,50 Meter hohen Holzstapel und einem mittig darauf aufgestellten „Buz“ – vergleichbar mit einer aus Stroh gefertigten Vogelscheuche.
Holzverbrauch: Auf Grund der historischen Quellen gehe ich zunächst mehrheitlich von Buchenholz als Feuerholz aus. Natürlich muss - dank dem Hinweis von Experten - auch beachtet werden, dass die Gewichtsdifferenz zwischen trockenem und nassem Holz beträchtlich ist. Was grundlegend auch den Brennwert beeinflusst. Um ein Signalfeuer schnell in Brand zu stecken, ist daher trockenes, gut gelagertes Holz sehr wichtig. Bezogen auf einen Buchenstamm, der etwa 10 Meter lang ist und einen forstwirtschaftlich sogenannten „Mittendurchmesser“ (also bei 5 Meter gemessenen) aufweist, also eine Stammstärke von 20 cm, bedeutet diese ein Nass-Gewicht von 270 kg (Sommer), dagegen ein Trockengewicht von nur noch 180 kg (nach einjähriger Trocknung). Geht man weiterhin davon aus, dass der 10-Meter-Stamm in zehn gleiche 1-Meter-lange „Rollen“ zersägt wurde und diese Einzelstücke dann in vier „Scheite“ aufgespaltet wurden, dann können von pro Stamm insgesamt 40 Scheite gewonnen werden.
Holzverbrauch „Chuze": Der Holzverbrauch für die Pyramidenform mit den angenommenen metrischen Maßen ist sehr hoch: werden der Stangenrahmen unter Abzug der sich im Boden befindliche Anteile (bis zu einem Meter) bis zur möglichen Höhe mit Holzscheiten aufgefüllt, dann wird das Holz von bis zu 50 Einzelstämme mit je 10 Metern benötigt. Was sich im Moment als kaum fassbares Quantum erweist, wird durch heutige Nachbauten jedoch sehr eindrücklich bestätigt. So berichtet die Berner Zeitung - Quelle: https://www.bernerzeitung.ch/region/bern/feuer-und-flamme-fuersjodeln/story/16183691, dass zum Nachbau eines Höhenfeuers rund 2.000 (!) Holzscheite benötigt wurden. Auch das Gewichtsvolumen ist mit rund 18 Tonnen stark beeindruckend – ausgehend von einer Seitenlänge von 5 Metern und einer Höhe von ca. 11 Metern.
Holzverbrauch „Buze": Der Holzverbrauch für eine „Buze“ ist dagegen wesentlich geringer – was auch der tatsächlichen forstwirtschaftliche Situation unseres Raumes mehr entspricht. So benötigt man für eine „Buze“ in angenommener Größe ca. 120 geviertele Holzscheite, was dem Volumen von drei Bäumen mit je 10 Meter Länge entspricht - mit einem Gewichtsvolumen von 540 kg.

Noch ein aktueller Nachtrag, der auch das enorme Arbeits- und "Massenvolumen" zum Bau eines Höhenfeuers gut wiedergibt: "Acht Wochen lang hatten etwa 20 junge Burschen aus Reichenbach im Täle und dem benachbarten Unterböhringen im vergangenen Jahr eine 14 Meter hohe Holzpyramide für das Höhenfeuer aufgeschichtet". Quelle: https://www.swp.de/suedwesten/landkreise/lk-goeppingen/anpacken-fuers-hoehenfeuer-27055237.html

 
Feuerform: Schicht-, Stapel- oder Pagodenfeuer
„Größere Feuer werden schichtmäßig als Kreuzstapel aufgebaut (Schicht-, Stapel- oder Pagodenfeuer). Bei einem Pagodenfeuer verjüngen sich die Schichten nach oben. Dadurch verringert sich die Gefahr, dass der Stapel umfällt oder brennende Holzstücke nach außen fallen. Das Pagodenfeuer wird oben entzündet und brennt langsam von oben nach unten, die oberen Schichten fallen dabei ins Innere des Feuers. Unten entzündet entfaltet es durch die luftige pyramidische Bauweise schnell eine große Flammenhöhe. Beim Schichtfeuer werden die Äste kreuzweise gestapelt. Die Länge und Dicke  der  Äste  sollte  nach  oben  abnehmen. Das Feuer wird oben angezündet. Sehr große Hitze. Das Feuer  hat  immer  genügend  Luft. Das Feuer hat  einen  großen  Holzverschleiß. Das Pagodenfeuer ist ein Feuer, das vergleichsweise lange mit gleichbleibender Helligkeit und Wärme brennt. Bei einem sorgfältig aufgebauten Pagodenfeuer ist die Gefahr auch sehr gering, dass brennende Holzstücke aus dem Feuer herausfallen. Aufgebaut wird das Pagodenfeuer, indem gerade Ast- oder Stammstücke quadratisch übereinander aufgeschichtet werden. Nach oben hin werden die Quadrate etwas kleiner, so dass das Pagodenfeuer von der Seite betrachtet die Form eines Pyramidenstumpfs bekommt. Zwei oder drei der obersten Quadrate können als geschlossene Ebenen ganz mit Ästen ausgelegt werden. Zuoberst wird das „Feuerherz“ mit Zunder und Anfeuerholz vorbereitet. Das Pagodenfeuer wird also ganz oben angezündet, und brennt schichtweise nach unten. Da die herabfallende Glut nach und nach eine Schicht nach der anderen entzündet, ist die Brenndauer des Pagodenfeuers länger als bei anderen Feuer. Durch die quadratische Anordnung der Hölzer und die Quadrate, die nach unten hin immer größer werden, fallen die durchgebrannten Holzstücke immer ins Innere des Feuers und nicht heraus.“ Quellen: www.infound.at › uploads › 2012/06 › Outdoor-Natur-Youngstarswiki und https://www.scout-o-wiki.de/index.php/Lagerfeuer
 
Noch eine letzter Hinweis bei NOACK9): „Ein Plan zur Sicherung der (Schwarzwald-)Pässe sieht 46 Posten vor, die mit insgesamt 4000 Mann Landsturm besetzt werden sollten; Feldmarschallleutnant Bürgli sollte jeder Abteilung ihre Alarmplätze anweisen, wo die Mannschaften bei Alarm mit Feuer, Schiessen und Glockenläuten sich sofort einzufinden hatten.“
 

Gesamtüberblick über die Fachliteratur „Wald“ & „Feuerzeichen“

1. BOESSER, ERNST (1904): „Zur Geschichte der Schwarzwaldlinien“, in: Alemannia. Zeitschrift für alemannische und fränkisches Geschichte, Volkskunde, Kunst und Sprache, NF 5, S. 233-240 und 292-298.

2. CADINAL FESCH´S CORRESPONDEZ MIT SEINEN FREUNDEN ZU BASEL (1806), in: Unterhaltsame Anekdoten aus dem achtzehnten Jahrhunderte von Johann Christian August Bauer, Drittes Bändchen, „Ludwig der Vierzehnte, König von Frankreich oder Sammlung der interessantesten Züge aus dem Leben dieser Regenten nebst einer Schilderung seines Hofes“. Zweite Auflage, Berlin

3. EBERLIN, AUGUST (1878): „Geschichte der Stadt Schopfheim und ihrer Umgebung im Zusammenhang mit der Zeitgeschichte“. Reprint. Verlag Georg Uehlin, Seite 113

4. FRITZ, GERHARD (1995): „Der Franzoseneinfall 1693 in Süddeutschland“, Verlag Hennecke, 196 Seiten

5. KLEEMANN, OTTO (1894): „Die Linien (Linien-Verschanzungen) in Mittel-Europa im 17. und 18. Jahrhundert“. Besonderer Ausdruck aus der „Allgemeinen Militär-Zeitung“, Darmstadt und Leipzig, S.1-92

6. LAIS, EDMUND (1931): „Die Bevölkerung des Kirchspiels Schönau i. W. und ihre Wirtschaft im 17. und 18. Jahrhundert“, in: Das Markgräflerland, 2. Jhg., Heft 2.

7. LAIS, EDMUND (1932): „Die Bevölkerung des Kirchspiels Schönau i. W. und ihre Wirtschaft im 17. und 18. Jahrhundert“, in: Das Markgräflerland, 3. Jhg., Heft 2.

8. LANG, K. (1907): “Die Ettlinger Linien und ihre Geschichte“, in: Veröffentlichungen des Karlsruher Altertumsvereins, Karlsruhe.

9. NOACK, FRIEDRICH ( 1930): „Breisgauer Kriegsdrangsale im Spanischen Erbfolgekrieg“, in: Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins, 43, S. 250-311

10. PLASSMANN, MAX (2000): „Krieg und Defension am Oberrhein“: Die vorderen Reichskreise und Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden (1693 - 1706), Historische Forschungen, Band 66, Duncker & Humboldt, Berlin und Mainz, Univ. Diss. 1998, 706 Seiten.

11. RAUCHENSTEINER, MANFRED (1972): „Vom Limes zum „Ostwall“, in: Militärhistorische Schriftenreihe, herausgegeben vom Heeresgeschichtlichen Museum (Militärwissenschaftliches Institut), Heft 21, S. 1-39

12. SEITH, KARL (1935): „Linien und Schanzen im südlichen Schwarzwald – Ein Beitrag zu den Schwarzwaldbefestigungen des 17. und 18. Jahrhunderts“ , in: Markgräflerland, Nr. 6, S. 23-24

13. WERNLI, FRITZ (1893): „Landsturmordnung für den südlichen Schwarzwald“, in: Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins VIII, S. 382-84

14. WEIDNER, HEINRICH (1930) : „Der Floßgraben vom Haselbach zur Wiese um 1623/24“, in: Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur (02.1930, Heft 1)  Seite: 1-12

15. WINTERER, WILHELM (1915): „Die Entstehung und Verwertung der Schanzen und Linien auf dem südlichen Schwarzwald - unter besonderer Berücksichtigung des Hohlen Grabens“. in : Zeitschrift der Gesellschaft zur    Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den angrenzenden Landschaften, 31, S. 1-48

17. WOHLEB, JOSEPH LUDOLF (1940): „Die Anfänge des Erdwehrbaues auf dem Schwarzwald“, in: Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins, Nr. 92, S. 256-274                    

18. WOHLEB, JOSEPH LUDOLF (1941): „Der vorderösterreichische Breisgau und seine Wehranlagen zu Beginn des Krieges 1701-1714“, in: Schau-ins-Land, Jahrgang 67, Freiburg, S. 117-142

 
 
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Bilder © 2020 Google © Kartendaten © Geo-Basis-DE/BKG © 2009 Grafik © Werner Störk 2020

 
Die Grafik zeigt, wie die möglichen (auch alternativen) Aufstiegsrouten (rot/gelb/orange) durch die beiden Redan-Anlagen -im Zusammenspiel mit der Bürchauer Schanze (orange) - gesichert wurde. Gleichzeitig konnten so im Fall einer anderen Routenwahl (weißer Kreis) sehr schnell von beiden Anlagen plus von der Bürchauer Schanze aus Unterstützung zur Abwehr (Pfeile)  eines Angriffs zusammengezogen werden. Erst bei Heranziehen einer topografischen Karte oder Luftbild wird deutlich, wie die natürliche Reliefstruktur der Landschaft die Auswahl und Einrichtung fortifikatorischer Werke entscheidend beeinflusst und diese sich dann auch strategisch optimal ins Gelände einfügen: in allen Fällen handelt es sich hier um die militärische Sicherung der Passübergange - wie auch die unter Ansicht sehr gut darstellt. Damit wird auch die Funktion des auf dem Gemarkungsplan von 1785 dargestellten nördlichen Redans klar, aber auch die besondere Bedeutung eines Signal-und Beobachtungspostens (Stern) auf dem Tannenkopf. Nur von diesem Punkt aus konnten allen Angriffsrouten beobachtet und bei Annäherung des Feindes rechtzeitig Signale abgesetzt werden - einerseits über kurze Meldewege zu den Vorposten, andererseits durch die Kommunikation durch Feuer- oder Rauchzeichen bzw. ggfsd. auch durch Böllerschüsse mit den südlichen und nördlichen Signalposten..
 

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Der Blick auf eine topografische Karte entwirft einen Blick auf die Taktik und Strategie der Kriegsführung im Kleinen und im Großen Wiesental - gleichzeitig Grenzland zwischen der evangelisch-baden-durlachischen Markgrafschaft und dem habsburgisches Vorderösterreich (Vorlande) - siehe Karte unten. Mit roten Pfeilen sind die möglichen Angriffsrouten franzöischer Truppen - entweder aus dem nördlich von Basel gelegenen Hüningen oder über Neuenburg sowie aus Richtung Freiburg über das Münstertal vorrückend - markiert. Sie orientieren sich an bergwärts  leicht begehbaren Bachrinnen, um so den stark befestigten Hau mit dem westlich ebenso stark befestigten Eck im Süden zu umgehen. Zumal der direkte Zugang ins Große Wiesental durch die massive Fortifikation am Grendel südlich von Zell sowie den möglichen Zugang über das Zugangstal nach Elbenschwand druch die stark ausgebaute Linie von Adelsberg und dem Zeller Blauen versperrt ist. Die topografische Karte zeigt auch, dass die bergwärts führenden westlichen Bachrinnen mehrheitlich eine ähnliches Pendant (gelbe Pfeile) auf der östlichen Hangseite talwärtsführend besitzen. Dort wo die Erosionsrinnen beider Bachquellgebiete möglichst nah gegenüberliegen, sind die bestehenden Kamm- oder Sattelbereiche am leichtesten zu überschreiten (mit talwärts führenden Bachläufen (orange). Um solche Übergange zu sichern, werden dort zunächst Vorposten in Form von kleineren Schanz- oder Redan-Anlagen errichtet samt notwendigen Alarm- und Signalposten. Diese wiederum garantieren eine kurzen mögliche Zugangswege orange) Meldeweg in die im Tal liegenden Kreis- und Reichstruppen bei Wembach und Fröhnd (schwarze Kreise). Sie sollen vor allem das bereits schon mehrfach angegriffene Schönau sichern (grüner Kreis). Die blauen Rauten markieren die für die Franzosen wichtige Pässe. Die Kammlinie vom Bergrücken des Zeller Blauens ist mit einer tiefgrünen Linie  gekennzeichnet.
 
 
Ein Blick auf die Karte aus dem Historischen Atlas (Direktlink) von Baden-Württemberg (rechts) macht deutlich, wie stark das Gebiet des Markgräfler Landes, das vor der Vorderen Linie lag, unter den Kontributionszügen und der damit oft einhergehenden Zerstörung (vor allem bei Verweigerung der Zwangsabgaben) betroffen war. und wie sehr der Linienbau primär nur das Reichsgebiet, in diesem Fall Vorderösterreich (Vorlande) schützte. Damit verbunden waren dann auch die Flüchtlingsbewegungen aus dem Rheinvorland hinter die Linie. Eine der wirklich seltenen Quellen - LAIS6)7) - berichtet über ein anderes Problem, das in der Fachliteratur für unseren Raum nur rudimentär gestreift wird: das der Flüchtlinge, die sich über die Pässe hinter die Linie flüchten, um so den massiven und lebensbedrohlichen Kontributionszügen oder ebenso gefährlichen Einquartierungen entziehen. Der Bereich des südlichen Markgräflerlandes mit ausgesprochen massiven und verheerenden Zerstörungen durch die Franzosen, hatte dazu einen nahegelegenen Fluchtpunkt: Basel (Karte mit Direktlink rechts, Siedlungszerstörungen und Festungswerke im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert (1674-1714), Historischer Atlas von Baden-Württemberg ). Die bedrohten Menschen aus dem nördlichen Bereich und des Breisgaus flüchteten dagegen ins für sie nahegelegene Wiesental, also das Große Wiesental, das hinter der Linie lag und somit – zumindest theoretisch – Reichsschutz gewährte. Hier lag auch zwischen Schönau und Wembach die erste massive Verteidigungslinie mit Reichs- und Kreistruppen – vorwiegend aus Bayern (nur bis 1702), dem Schwäbischen Kreiskontingent und aus Chursachsen (Hinweis auf das Epitaph von Johann von Marckloffsky an der Kirche von Neuenweg).
 
Ich habe hier einmal die fachlichen Argumente und Indizien zusammengetragen, welche den Standort des Tannenkopf-Kammes als Standort für einen Alarm- und Signalfeuer-Posten als signifikant kennzeichnen:
In den Jahren 1701 - 1703 gibt es nachweislich starke Bemühungen (siehe Quellen oben) des Markgrafen, die Befehls- und Meldewege an den Linien deutlich zu verbessern. Gleichzeitig sollten die Passübergänge besser überwacht werden. Beide Zielsetzungen treffen auf den Bereich Wolfsacker und Tannenkopf zu. Einerseits ein militärisch strategisch wichtiges Operations-und Schlüsselgebiet mit Brückenfunktion, andererseits ein von der Landbevölkerung vielgenutzter Übergang sowie ein hoher Bekanntsgrad - u.a. auch durch die Flüchtlingsbewegungen aus dem Markgräflerland und dem Breisgau. Die bereits bestehenden Signalstationen im Norden und im Süden lagen jedoch mit rund 9 Kilometer Entfernung relativ weit auseinander. Hinzu kam, dass die Marsch- und Angriffsrouten der Franzosen sich mit der starken Fortifikation von Eck und Hau änderten und sie  nach Süden auswichen, um hier neue, gut behegbare Passwege zu nutzen (um ins habsburgische Vorderösterreich - speziell nach Schönau - zu gelangen). So war die Einrichtung einer weitere Signalsation auf dem Tannenkopf die logische und konsequente Antwort, um mögliche Feindannäherungen wesentlich schneller erkennen und melden zu können. Da die Signalstation auf der Karte von 1701 eingetragen ist, sehe ich hierin auch die Bestätigung der von mir aufgelisteten Argumente.
 
 
Rekonstruktionsversuch auf der Basis von einem LiDAR-Scan: links oben (rot) der Signalposten, rechts die beiden Redan-Anlagen mit Blockaus und Verbindungsstruktur.  

Foto & Repro © Archiv & Sammlung Werner Störk 2020

 
 

 Repros & Grafik © Archiv & Sammlung Werner Störk 2020, historische Karte rechts: Landesarchiv_Baden-Wuerttemberg_Generallandesarchiv_Karlsruhe_H_Froehnd_LOe_2_Bild_1_(4-1704124

 
Rekonstruktionsversuch auf der Basis von einem LiDAR-Scan mit beiden Redan-Anlagen (Scan 2 + 3, Mitte): die heutige Wegführung entspricht  noch exakt der auf dem historischen Gemarkungsplan von 1785 eingezeichneten Weg von Schönau/Wembach nach Elbenschwand (blauer Pfeil), ebenso die 1785 ebenfalls eingezeichneten Wegführungen nach Bürchau, mit der  Abzweigung Richtung Tannenkopf - vorbei am Signalposten und dann talwärts nach Bürchau bzw. auf dem Höhenweg auf dem Kamm entlang Richtung Bürchauer Schanze und zum nächsten Abstieg über das Dachseck (roter Kreis). Eine auffallend planierte und leicht erhöhte Fläche (karminroter Pfeil) wäre der ideale Standort für ein Blockhaus - einerseits als Unterbringung für die Wachmannschaft, andererseits auch als Grendelstation - denn sie liegt exakt zwischen den beiden Redananlagen und genau an den Wegabzweigungen nach Bürchau (weißer Pfeil). .Beim Bau der neuen Forststraße, die man direkt auf den unteren (südlichen) Schenkel des nördlichen Redans gebaut hat, wurde ebenfalls das Verbindungstück zwischen den beiden Redan-Anlagen zerstört und bildet heute - zusammengeschoben - als erkennbarer "künstlicher" Hügel eine "Rest-Zeugnis einstigen Brückenfunktion des Gesamtensembles (oranger Pfeil). Beim genauen Hinsehen ist auch noch ein Teil des nördlichen Redan-Winkels zu erkennen (gelber Pfeil). Gut erkennbar ist auch die am  südlichen Schenkel der Wolfsacker-Redananlage abzweigende - im Gelände noch gut erkennbare - Kommunikationslinie nach Elbenschwand (schwarzer Pfeil)..                          
 

Gewann Wolfsacker mit Redan-Doppelsperre mit Wallgraben (Elbenschwand, Fröhnd, Bürchau, Landkreis Lörrach, Südbaden, Baden-Württemberg)

·         Strategisch wichtiges Operations-und Schlüsselgebiet mit Brückenfunktion

·         Schmalster Übergang des gesamten Bergrückens (Sattel) vom Zeller Blauen

·         Optimaler Auf- und Abstieg vom Großen zum Kleinen Wiesental und umgekehrt

·         Beidseitig bis unmittelbar vor den Passübergang hochziehende Bachläufe

·         Lage direkt an historischen Wegverbindungen

·         Lage direkt an der territorialen Grenze

·         Lage direkt an der konfessionellen Grenze

·         Leicht anlegbare Patrollwege (Patrouille-Wege)

·         Leicht zu verteidigendes Areal (beidseitig steiles Gelände)

·         Langgezogene Defensivlinie mit großem Rückzugsraum

·         Optimale Anbindung an die großen Schanzanlagen Hau (N) & Zeller Blauen (S)

·         Beidseitiger Flankenschutz durch die nahen Anlagen in Bürchau und Zell

·         Zeitnahe Alarmierung des benachbarten Landsturms (Landmiliz)

·         Schnelle Benachrichtigung der im Tal stationierten Kreis-Truppen

·         Optimale Versorgungssicherheit der Wach- und Signalmannschaften

·         Gute Operations- und Verpflegungsbasis

·         Beständiger Wachtposten und gesicherte Winterpositionierung

·         Idealer operativer Ausgangs- und Rückkehrpunkt für Kundschafter

Tannenkopf-Plateau als Standort einer Signal- und Alarmfeuer-Station (Elbenschwand, Fröhnd, Bürchau, Landkreis Lörrach, Südbaden, Baden-Württemberg)

·         Spezielle zeitgenössische regionale Quellen (HStAS, LEO-BW, etc.) für Lärm- und Signalfeuer

·         Vergleichende Standort-Studien über historische Lärmfeuer in der Schweiz und Österreich

·         Mehrfache zeitgenössische Hinweise auf regionale Lärm- und Signalfeuer

·         Generelle topografische Zuweisung über historischer Militärkarte 1701

·         Punktuelle Standortbestimmung über Wegstunden-Maßstab

·         Topografisch Abgleich zwischen Wegstunden-Maßstab & metrischem System

·         Topografisch ideal exponierte Sporn– bzw. Horstlage für eine Hochwacht

·         Hochwaldfreies Areal, teilweise landwirtschaftliche Nutzung

·         Freie Sichtverbindung (ca. 6.000 Meter) nach Norden zur Nachbarstation Böllen

·         Freie Sichtverbindung (ca. 3.000 Meter) nach Süden zur Nachbarstation Hochblauen

·         Topografisch im Umkreis keine alternativen Standorte mit freier Sichtverbindung

·         Freie Sicht auf alle invasionäre Angriffsrouten fremder Truppen ins Kleinen Wiesental

·         Flächen für Vorposten & Biwaks (Wachthütten, Zelte, Unterstände, Nachtlager)

·         Gute Operations- und Verpflegungsbasis

·         Gesicherte Trinkwasserversorgung (Quellen)

·         Gesicherte Nahrungsmittelversorgung (nahe Höfe)

·         Optimale räumliche Entfernung zwischen Signalstation und Kommandostelle (4 km)

·         Minutenschnelle Vorposten-Kommunikation, kurzer Melde- und Befehlsweg (700 m)

·         Militärische Deckung der Signalstation durch Redan-Sperranlage 1

·         Militärische Deckung der Signalstation durch Redan-Sperranlage 2

 
 

Repro © Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9. Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,WernerQuelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, „Die beständige Postirung auf dem Schwartzwalt“ (1701) Signatur HfK Bd. XI Nr. 9

Teil der Schwarzwaldlinien mit Schanzen, Alarm- und Signalfeuer-Standorten der Militärkarte aus dem jashre 1701

 
 
Repro © Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9. Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,WernerQuelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, „Die beständige Postirung auf dem Schwartzwalt“ (1701) Signatur HfK Bd. XI Nr. 9
 
Legende der Karte von 1701
 
 
Repro © Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9. Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,WernerQuelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, „Die beständige Postirung auf dem Schwartzwalt“ (1701) Signatur HfK Bd. XI Nr. 9
 

Der westliche Teil der sog. Vorderen Linie (Teil der Schwarzwaldlinien) mit Schanzen, Alarm- und Signalfeuer-Standorten (Detail).

 
 
Repro © Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9. Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,WernerQuelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, „Die beständige Postirung auf dem Schwartzwalt“ (1701) Signatur HfK Bd. XI Nr. 9
 

Der westliche Teil der sog. Vorderen Linie (gelbe Markierung) mit Schanzen, Alarm- und Signalfeuer-Standorten (Detail).

 
 
Repro © Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9. Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,WernerQuelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, „Die beständige Postirung auf dem Schwartzwalt“ (1701) Signatur HfK Bd. XI Nr. 9
 

. Mit Schraffur (rote Markierung) gekennzeichnet: die "Hau"- und "Letz-Wälder" der Vorderen Linie

 
 
Repro © Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9. Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,WernerQuelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, „Die beständige Postirung auf dem Schwartzwalt“ (1701) Signatur HfK Bd. XI Nr. 9 
 
Die Standorte der Alarmfeuer (Kreismarkierung) 
 
 
Repro © Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9. Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,WernerQuelle: Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, „Die beständige Postirung auf dem Schwartzwalt“ (1701) Signatur HfK Bd. XI Nr. 9 
 
Detailausschnitte mit Beispielen der Signaturen für Alarmfeuer 
 

„Als Chutze bezeichnete man einen weithin sichtbaren Ort, von dem aus früher Alarmsignale weitergegeben wurden. Über das angrenzende Gebiet des Alten Bern gab es im 17. Jh. 156 solche Hochwachten. Darauf standen dreiecksförmige, pyramidenartige, mit Brennholz bestückte Holzgerüste. War Gefahr im Anzug, zündete der Wächter unverzüglich den ihm anvertrauten Holzstoss an. Drei Stunden nach dem Alarm auf dem Münsterturm in Bern brannten von Kaiserstuhl am Rhein bis Bex an der Rhone und von Ste-Croix im Jura bis Gadmen am Sustenpass die Warnfeuer und riefen die Regimenter zu den Sammelplätzen.“

Quellen            

https://hls-dhs-dss.ch/de/

http://www.villmergerkriege.ch/Hochwachten/default.htm

https://hls-dhs-dss.ch/de/search/?text=Chutze&r=1

https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/008621/2007-12-18/

 
 
 

Zeichnung von Prof. Dr. G. Grosjean (1952/53)

 

„Das Holz wurde also zwischen „drei hoche Stangen“, Baumstämme von 12 m und mehr Länge, die in den Boden eingerammt und oben zusammengebunden waren, in einer gewissen Höhe über dem Boden pyramidenförmig so aufgeschichtet, dass im Holzstosse senkrecht von unten nach oben ein Kamin offengelassen wurde, in welchen an einer Kette Reisig oder Strohwellen zum Anzünden des Holzes, das durch einen Belag von Stroh gegen Nässe geschützt war, aufgezogen werden konnten, sodass alsdann sofort eine mächtige Flammensäule, die eine halbe Stunde lang Nahrung fand, als Alarmzeichen emporloderte. Falls das Signal durch Rauch gegeben werden musste, schaffte die Wachtmannschaft aus nahem Gehölze grüne Tannenäste und anderes grünes Holz herbei, womit ein offenes Feuer gedämpft, „erstreckt“, wurde.“

 

Quellenangabe Hoch-Wachten des Zürich Gebiets. [175-?]. Zentralbibliothek Zürich, Zürich Varia I, 4 Pp A3, https://doi.org10.7891/e-manuscripta-17850 / Public Domain Mark

Alle Abbildungen der Zentralbibliothek Zürich sind direkt verlinkt  

 

Quellenangabe Hoch-Wachten des Zürich Gebiets. [175-?]. Zentralbibliothek Zürich, Zürich Varia I, 4 Pp A3, https://doi.org10.7891/e-manuscripta-17850 / Public Domain Mark

 

Ausschnitt eines Hochwachtenplans. Lavierte Federzeichnung von Johannes Haller, um 1620 (Zentralbibliothek Zürich).

 
 
 

Quellenangabe Hoch-Wachten des Zürich Gebiets. [175-?]. Zentralbibliothek Zürich, Zürich Varia I, 4 Pp A3, https://doi.org10.7891/e-manuscripta-17850 / Public Domain Mark

 
Ausschnitt eines Hochwachtenplans. Lavierte Federzeichnung von Johannes Haller, um 1620 (Zentralbibliothek Zürich) 

Die Zeichnung zeigt die ideale Ausrüstung einer Hochwacht: ein Wachthäuschen, ein optisches Orientierungsinstrument ( der sog. Absichtsdünkel zu genauen Bestimmung der verschiedenen benachbarten Hochwachten), ein galgenartiges Gerüst mit einer Pfanne (der sog. Harzstud), die Harz enthält und hochgezogen werden kann. Bei der Realisierung von Johannes Hallers Vorschlägen zur Reorganisation des Zürcher Wehrwesens wurde unter anderem 1624 das System der 23 Zürcher Hochwachten eingerichtet.

 
 
 

Quellenangabe Vorstellung aller Hoch-Wachen im Zürich-Gebiet. [175-?]. Zentralbibliothek Zürich, Zürich, Varia I, 2, https://doi.org10.7891/e-manuscripta-17851 / Public Domain Mark

 
Historische Hoch-Wachen im Zürich-Gebiet um 1750 
Alle Abbildungen der Zentralbibliothek Zürich sind direkt verlinkt  
 
 
 

Quellenangabe Vorstellung aller Hoch-Wachen im Zürich-Gebiet. [175-?]. Zentralbibliothek Zürich, Zürich, Varia I, 2, https://doi.org10.7891/e-manuscripta-17851 / Public Domain Mark

 
Detail 
 
 
 

Quellenangabe Vorstellung aller Hoch-Wachen im Zürich-Gebiet. [175-?]. Zentralbibliothek Zürich, Zürich, Varia I, 2, https://doi.org10.7891/e-manuscripta-17851 / Public Domain Mar

 
Detail  
 
 
Quellenangabe: Zoller, Hans Heinrich: Eigentliche Verzeichnus aller der Hochwachten des Zürich-Gebiets, wie die selbigen zu Falls Zeit, durch Ansteckung des Feuers, je eine der anderen die
[...]. [1684?]. Zentralbibliothek Zürich, Ms H 52, Bl 76v, https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-16637 / Public Domain Mark 
 
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Quellenangabe: Zoller, Hans Heinrich: Eigentliche Verzeichnus aller der Hochwachten des Zürich-Gebiets, wie die selbigen zu Falls Zeit, durch Ansteckung des Feuers, je eine der anderen die
[...]. [1684?]. Zentralbibliothek Zürich, Ms H 52, Bl 76v, https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-16637 / Public Domain Mark  
 
Detail 
 
 
 

Quellenangabe Eigentliche Verzeichnuss der Landtschafft Zürich, mit Abtheilung Ihrer Quartieren und Lärmen-Plätzen, Hochwachten und Feürzeichen sambt den angränzenden [...]. [168-?]. Zentralbibliothek Zürich, MK 300, https://doi.org10.7891/e-manuscripta-12471 / Public Domain Mark

 

Titel Eigentliche Verzeichnuss der Landtschafft Zürich, mit Abtheilung Ihrer Quartieren und Lärmen-Plätzen, Hochwachten und Feürzeichen sambt den angränzenden Landen, des Thurgow, Togenburg, Gaster, March, Zug, Freyambt, Baden, Schaffhuser und Gr. Sulzisch-Klackgow, Hegow  

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Quellenangabe Eigentliche Verzeichnuss der Landtschafft Zürich, mit Abtheilung Ihrer Quartieren und Lärmen-Plätzen, Hochwachten und Feürzeichen sambt den angränzenden [...]. [168-?].
Zentralbibliothek Zürich, MK 300, https://doi.org10.7891/e-manuscripta-12471 / Public
 
Detail
 
 
Eigentliche Verzeichnus aller deren Hochwachten des Züricher Gebieths : wie namlich dieselben zu fahls Zeiten durch Anstekung des Feürs je eine der anderen Losung giebet, wie hier bey allen Posten zusehen, erneüweret 
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Quellenangabe I.H.F.G.F.: Eigentliche Verzeichnus aller deren Hochwachten des Züricher Gebieths : wie namlich dieselben zu fahls Zeiten durch Anstekung des Feürs je eine der anderen Losung giebet, wie hier bey allen Posten zusehen, erneüweret
Ao. 1684, [...]. 1757. Zentralbibliothek Zürich, MK 108, https://doi.org10.7891/e-manuscripta-690 / Public Domain Mark  
 
Details 
 
 
Quelle: [Hochwachtenkarte des Kantons Zürich]. [16--?], 16uu. Zentralbibliothek Zürich, MK 101, https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-683 / Public Domain Mark 
 
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Quelle: [Hochwachtenkarte des Kantons Zürich]. [16--?], 16uu. Zentralbibliothek Zürich, MK 101, https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-683 / Public Domain Mark  
 
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Details 
 
 
 
Quelle: Müller, Johannes: Eigentliche Verzeichnus aller Hochwachten des Zürich Gebiets : wie man diesselbige zu fahls Zeit durch Anzündung des Feürs je eine der andern Losung gibt, wie hierbey alle Posten zusehen wo eine auf die andere hin [...]. 1754. Zentralbibliothek Zürich, MK 107, https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-689 / Public Domain Mark 
 
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Quelle: Müller, Johannes: Eigentliche Verzeichnus aller Hochwachten des Zürich Gebiets : wie man diesselbige zu fahls Zeit durch Anzündung des Feürs je eine der andern Losung gibt, wie hierbey alle Posten zusehen wo eine auf die andere hin [...]. 1754. Zentralbibliothek Zürich, MK 107, https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-689 / Public Domain Mark  
 
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Quelle: Description der Hochwachten des Zürich Gebieths : wie solche gegen einanderen zeigen. [179-?]. Zentralbibliothek Zürich, FA Escher vL Allg. 5.1, nach S 172, https://doi.org/10.7891/e-manuscripta-17872 / Public Domain Mark 
 
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