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Sonderseiten im Rahmen der
WEA-Windpark-Diskussion
Zeller Blauen - Neuenweg |
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Neu entdeckte Schanzen der Vorderen
Linie nordöstlich von Elbenschwand (Kleines Wiesental, Landkreis Lörrach) |
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Geographische, konfessionelle &
strategische Grenzlage |
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Komplett erhaltene Schanzen-Ensembles und beeindruckende
archäologische Gesamtheit |
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Geschichtlicher Hintergrund |
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Im Südschwarzwald lassen sich drei
Schanzen-Phasen nachweisen: Eine frühe zwischen 1444 - 1525, ihr folgt
eine zweite, sehr intensive, zwischen 1618 - 1714 und schließlich eine
dritte in den Jahren 1792 -1812.
Nach 1648
kam es vor allem zwischen 1668 und 1692 wieder verstärkt zum Bau
von Schanzanlagen. Dabei band man auch die zu diesem Zeitpunkt bereits
schon bestehenden ältere Verteidigungs- und Wehranlagen in die neu
befestigten Linien mit ein. 1668 werden so die Grundlagen für die ab
1692 unter Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden ("Türkenlouis") in
Angriff genommenen großen „Schwarzwaldlinien“ gelegt. So
entstanden 1676 davon erste
größere Teilstücke. Es waren zunächst nur Palisadenzäune, die an
strategisch empfindlichen Punkten zusätzlich mit Wachhäusern,
„Verhau“ und „Verhack“ sowie Wallgräben gesichert wurden.
Der großräumige Ausbau mit Schanzanlagen erfolgte erst ab den Jahre
1692.
Schanzen,
Erdwerke, Feldwerke oder Erdwehrbauten sind primär militärische
Verteidigungsanlagen, die zwar auch als Einzelanlage errichtet werden
können, mehrheitlich aber in eine spezielle Befestigungs- oder
Festungs-Linie eingebunden werden und strategisch-taktisch nicht als
Einzelwerk, sondern in ihrer Gesamtheit als Linie wirken.
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Diese Linien sicherten vor allem die
neuralgischen Passübergänge, Furte, wichtige Wegverbindungen und
topographisch tief eingeschnittene Talböden.
Im Süden führte
diese vom „Roten Haus“
bei Murg ausgehende Verteidigungslinie über Todtmoos-Au weiter bis auf
den Feldberg. Als sog. „Hintere
Linie“ wurde sie ab 1692/93 unter
Markgraf Ludwig Wilhelm massiv ausgebaut und durch eine
„Vordere Linie“
ergänzt. Wobei ab 1702 eine besonders starke Sicherung des Gersbacher
Raumes erfolgte, der damit den neuen Dreh- und Angelpunkt der
„Vorderen“
und „Hinteren Linie“
bildete.
Die
„Vordere Linie“ verlässt bei Gersbach
die „Hintere Linie“
und verbindet die Ortschaften Schlechtbach, Schweigmatt, Raitbach,
Hausen, Enkenstein, Wieslet, Tegernau,
Elbenschwand, Bürchau, Neuenweg
bis zum Wiedener Eck. Vom Neuenweger
„Hau“, einer massiv ausgebauten
Pass-Sicherung, führt die Linie schließlich über den Hochkopf zum
Herzogenhorn und wieder zum Feldberg. Dort trifft sie wieder auf die
ältere „Hintere Linie“,
die ab diesem Punkt aus als „Mittlere
Linie“ bis nach Hornberg und von dort
als „Eppinger Linie“
(1695 -97) von Nagold über Pforzheim bis
nach Neckargmünd verläuft, wo diese
Hauptlinie, das
„Rückgrat“
der „Schwarzwaldlinien“
endet. |
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Die Finanzierung der Linien teilten sich –
im ständigen Streit um die jeweils aufzubringenden Geldern
– die für den Schwarzwald und das
Rheinvorland zuständigen Reichskreise, dann die Reichsritterschaft sowie
für die vorderösterreichischen-habsburgischen Reichsgebiete der Kaiser
in Wien. Wobei der Hof in Wien über Jahrzehnte hinweg mehr durch
mündliche Versprechungen glänzte als durch konkrete finanzielle Hilfen:
Zugesicherte Proviant- und Geldsendungen trafen - wenn überhaupt - nur
zögerlich und unvollständig ein. Wien geriet über die gesamten Jahre der
Kriegsführung hinweg immer wieder in Zahlungsverzug und war -
kaufmännisch gesehen - eigentlich zahlungsunfähig.
Auch
bei den schon zahlenmäßig dem französischen Gegner unterlegenen Reichs-
und Kreistruppen geht man davon aus, dass man dennoch rund 20.000 Mann
benötigte, um die Schanzlinien im Schwarzwald und in der Rheinebene
ständig besetzt zu halten. |
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Da die Reichskreise selbst natürlich kein Interesse an einer sie
bevormundenden Zentralverwaltung durch das Reich hatten und nur eine
streng defensive Überlebensstrategie verfolgten, war es für den Markgraf
Ludwig Wilhelm von Baden (katholische Linie) als Oberbefehlshaber der
Reichs- und Kreiskontinente unmöglich, hier all die gegenläufigen
Interessen und militärisch-strategischen Ziele zwischen Reichskreisen
und Kaiser unter einen Hut zu bringen. Gleichzeitig stand ihm ein
zentralistisch-absolutistisch agierender Gegner - der französische
Sonnenkönig Ludwig XIV. - mit einem zentral geführten, kompakten
Heer gegenüber. Weniger der Markgraf, sondern vor allem die Kreise
drängten auf einen defensiven „Kleinen Krieg“. Und die Kreise
selbst hatten natürlich ein großes Interesse an der Errichtung der
„Schwarzwaldlinien“, da diese als wirkungsvolle und passive
Schutzmassnahme unmittelbar ihre Territorien schützen |
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Wollen Sie mehr darüber wissen? Dann finden Sie hier entsprechende
Informationen |
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Quelle:
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Google Maps, Bilder
© 2016 DigitalGlobe,
Kartendaten
© 2016 GeoBasis-DE/BKG (© 2009), Google © 2017,
Grafik
©
Werner Störk 2018 |
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Elbenschwand liegt - wie Bürchau und Neuenweg - an einer strategisch
wichtigen Querverbindung zwischen zwei bedeutenden Zugangsbereichen zum
einstigen vorderösterreichischen-habsburgischen Reichsgebiet - das sich
im Westen mit dem Breisgau und im Osten mit dem Großen Wiesental
anschloss. Gleichzeitig stellte die territoriale Grenzlinie zwischen dem
katholisch-habsburgischen Reich und der evangelisch-baden-durlachischen
Markgrafschaft auch eine konfessionelle Grenze dar, die vor allem auch
im 30-jährigen Krieg zu einer verstärkten schwedischen Präsenz in und um
Neuenweg führte - mit verheerenden Auswirkungen auf die benachbarten
Bereiche und vor allem für die Zivilbevölkerung. |
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Die territoriale- und konfessionelle Grenze im Wiesental (Quelle:
Badische Zeitung) |
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Quelle:
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Google Maps, Bilder
© 2016 DigitalGlobe,
Kartendaten
© 2016 GeoBasis-DE/BKG (© 2009), Google © 2017,
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Elbenschwand in Nord-Süd-Richtung mit Zeller Blauen. |
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Google Maps, Bilder
© 2016 DigitalGlobe,
Kartendaten
© 2016 GeoBasis-DE/BKG (© 2009), Google © 2017 |
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Elbenschwand in Süd-Nord-Richtung mit Zeller Blauen. |
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Das Forschungsgebiet mit den Wolfsacker- und der
Hörnle-Schanzanlagen nordöstlich von Elbenschwand und südwestlich von
Bürchau. |
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Werner Störk 2018 |
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Das Forschungsgebiet ist
geprägt durch tiefe Taleinschnitte und mehrere Passübergänge - beides
militärisch-strategisch gerne benutzte natürliche Vorgaben. |
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Quelle:
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© 2016 DigitalGlobe,
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Die beiden wichtigsten verkehrstechnisch erschlossenen Zugänge zum Großen und
zum Kleinen Wiesental. |
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Wie stark die Zugänge zum Großen Wiesental gesichert wurden, macht diese
Übersicht der bislang bekannten Schanzanlagen deutlich- |
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Strategisch-
topografische Lage |
Historische
Kartenwerke |
Wolfsacker-
Schanze |
Nördlicher
Sperrgraben |
Ausspringender
Winkel (Redan) |
Südlicher
Sperrgraben |
Kommunikation
Laufgraben |
Alarm- und
Signalfeuer |
Tannenkopf mit Hangterrassen |
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