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Dank |
Auch bei diesem Forschungsprojekt
gilt zunächst mein herzlicher Dank dem Bürchauer Erkundungs- und
Recherche-Team mit Katharina Matzken
(Ortsvorsteherin),
Harald
und Daniel Senn sowie Fred Wehrle (Kandern) mit seinem
umfänglichen genealogischen Wissen der Familiennamen und
Stammbaum-Geschichten, Prof. Dr. Schubring (Hausen) für wichtige
historische Hinweise, dann dem Team der Stadtbücherei Schopfheim
für die schnelle Erledigung meiner vielen Fernleihe-Aufträge,
dem Generallandesarchiv in Karlsruhe, dem
Landesvermessungsamt
und dem
Kampfmittelbeseitigungsdienst Baden-Württemberg
(Stuttgart) sowie André Hönig,
dem Redaktionsleiter der Badische Zeitung Schopfheim..
Ein abschließendes Dankeschön richte
ich an Rüdiger Motzke (Bürchau)
und das Team vom
Wirtshausmuseum Krone
(Tegernau) sowie an Michael Fautz
(Hauingen) für
Belegstücke aus seiner großen Ansichtskarten-Sammlung sowie
Frau Dr. Ulla Schmid, Leiterin des
Städtischen Museums Schopfheim. |
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Impulsgeber für das Projekt
„Burg“-Hof,
Zehntscheuer und „Sonnhalde“
(Bürchau). |
Die erste
„visuelle Begegnung“ mit der damals noch nicht zugewiesenen Funktion
als Zehntscheuer waren die beiden historischen Gemarkungspläne
von 1777 von 1779/80. Diese entstanden wohl im Zusammenhang mit
der Visitation durch Karl Friedrich Brodhag
(Vater von 16 Kindern) aus Lörrach, der
durch die Landgrafschaft Sausenberg und die Herrschaft Rötteln
zum „Ersten Landphysikus“
(frühere Bezeichnung für den Beruf und die Funktion des
heutigen Amtsarztes. So hatte er u.a. auch die Aufgabe Ärzte,
Apotheker, Wundärzte, Chirurgen und Hebammen zu überwachen)
ernannt wurde. Seine dienstliche Aufgabe: Lage, Luft,
Wasserverhältnisse, Gewächse, Lebensart und alle sonstige
bemerkenswerte Umstände seines Dienstbezirkes zu untersuchen und
zu dokumentieren. So übergab er 1770 dem Oberamt seinen
Visitationsbericht über die
„Physikalische
Beschreibung der natürlichen Beschaffenheit der Ortschaften in
der Tegernauer Vogtei“. Quelle: Feßler, August: Die Vogtei
Tegernau im Jahre 1770, in: Das
Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur,
03.1932, Heft 4.1932, Seite 99-103.
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Darunter sollte auch eine detaillierte Beschreibung von Bürchau
sein. Die jedoch auch in dem Aufsatz von Feßler fehlt. Erst eine
Anfrage an das Generallandesarchiv Karlsruhe brachte die
notwendige Klarheit. „In
der von Ihnen genannten Akte zur Vogtei Tegernau mit der
Signatur 229 Nr. 104647, deren Beschaffenheitsbeschreibungen
nicht nur 1769/70 entstanden, sondern teilweise - wie für
Bürchau - nur im Jahr 1760, ist keine Beschreibung von Bürchau
enthalten. Die Beschreibung wurde aller Wahrscheinlichkeit nach
im 19. Jahrhundert aus dieser Akte entnommen und trägt jetzt die
Signatur 229 Nr. 15974.“ (Quelle: Mail vom 11.09.2020,
Schreiben vom 07.09.2020, Az.: 4-7512-Störk Werner).
Zwischenzeitlich habe ich diese angefordert und sie liegen mir
in hochauflöslichen Scans vor. |
Auf den beiden Gemarkungsplänen sind jeweils östlich vom
Standort der einstigen frühmittelalterlichen Burg zwei Gebäude
eingezeichnet, die durch ihre exponierte Lage auffallen. Wobei
eines der beiden durch seine ungewöhnliche Größe sofort die
Aufmerksamkeit auf sich zieht. Denn es ist – bezogen auf ganz
Bürchau – das größte Haus am Ort. Auch der Standort überrascht.
Denn es wurde exakt auf jenem Plateau-Areal errichtet, das man
einst bei Bau der Burg schuf, um zwischen Hang und Burg den
Halsgraben als östliches Sicherungselement für den Wehr- und
Wohnturm zu schaffen. |
Ebenso zeichnen sich im LiDAR sowie den
U.S.-Air-Force-Luftbild-Aufnahmen des
Kampfmittelbeseitigungsdienstes Baden Württemberg aus dem Jahre
1945 die Auskofferungsarbeiten für den nördlich davon gelegenen
Hof immer noch gut erkennbar ab. Man war also sichtlich bemüht,
auf jeden Fall beide Gebäude auf gleichem Standort und demselben
Höhenniveau zu errichten. Woraus sich der Schluss einer
gemeinsamen Funktion bzw. Aufgabenzuweisung ziehen lässt. |
Neben diesen multifunktionalen und multiepochalen
Auffälligkeiten kam der schlussendlich entscheidende Impuls,
sich diesem Gebäudekomplex intensiver zuzuwenden, im Rahmen der
Erstbegehung und der Spurensuche im Zusammenhang mit der
frühmittelalterlichen Burganlage durch Bürchauer Bürger. Dabei
fiel von einer Teilnehmerin der Hinweis, dass eines der beiden
noch bestehenden Original-Hof-Gebäude, das ebenfalls oberhalb
der historischen Burganlage lag, bereits seit Kindesbeinen schon
immer
„die Burg“ hieß |
Wie war es möglich, dass sich genau für diesen Bereich der
Begriff
„Burg“ in der
Oral History, also der
mündlichen Überlieferung erhalten hat, die eigentliche Burg
jedoch völlig in Vergessenheit geriet. Lag es nur am zeitlichen
Rahmen der rund 900 Jahre? Und warum wurden gerade
diese beiden Hofgebäude genau hier errichtet – auf dem
historischen Burgengelände? Und weshalb hat man heute noch den
Eindruck, als „thronen“ sie über der
Sonnhalde und sind für
ganz Bürchau aus allen Winkeln gut sichtbar? Und gibt es einen
Zusammenhang mit dem benachbarten Gebäude des ehemaligen
Berggasthofes
„Sonnhalde“,
auf dessen künstlichem Plateau einst die frühmittelalterliche
Burg stand? Fragen, die dringend auf Antworten warteten. |
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Erntezeit im Mittelalter (Quelle Wikipedia). |
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Das Jahr 1748 |
Das Jahr 1748
entwickelt sich zum Auftakt für besonders tiefgreifende
Einschnitte in das
herrschaftliche, wirtschaftliche und soziale Leben
der Bürchauer Bevölkerung. Blickt man rund 100 Jahre zurück,
dann endete 1648
gerade der Dreißigjährige Krieg und gleich mehrere
Pestwellen. Blickt man dagegen 100 Jahre in die Zukunft, dann
stehen wir im Jahre 1848
mitten in der Badischen Revolution und der nachfolgenden großen
Auswanderungswelle nach den USA und auch nach Australien, wo
jeweils Goldfunde einen noch nie dagewesenen Goldrausch
auslösen. Ich versuche, die wichtigsten kleinen und großen,
individuellen wie auch gesellschaftlich relevanten Ereignisse
auf der Basis folgender Quellen (ohne Einzelzitate) einerseits
tabellarisch und andererseits auch textlich zusammenzufassen: |
Hermann Jacob: Die
Auswanderung aus dem badischen Oberland in den Jahren 1797–1804,
in: Das Markgräflerland, Jg. 7.1936, H. 4, S. 134–141
Hermann Jacob: Die Auswanderung aus dem badischen Oberland in
den Jahren 1797–1804 (Schluß), in: Das Markgräflerland, Jg.
8.1937, H. 1, S. 11–22
Karl
Seith: Die Auswanderung aus dem Markgräflerland nach
Siebenbürgen in den Jahren 1742-1751, Jg. 11.1940, H. 2/4, S.
69–92
Karl
Seith: Die Auswanderung aus dem Markgräflerland nach
Siebenbürgen in den Jahren 1742–1751 (2. Fortsetzung), in: Das
Markgräflerland, Jg. 12.1941, H. 2, S. 33–45
Karl
Seith, Johannes Künzig: Die Auswanderung aus dem Markgräflerland
nach Siebenbürgen in den Jahren 1742-1751 (3. Fortsetzung), in:
Das Markgräflerland, Jg. 13.1951, H. 1, S. 1–16
Karl
Seith, Johannes Künzig: Die Auswanderung aus dem Markgräflerland
nach Siebenbürgen in den Jahren 1742-1751 (Schluß), in: Das
Markgräflerland, Jg. 14.1952, H. 1, S. 1–6
Karl
Seith: Die Auswanderung aus dem Markgräflerland nach
Siebenbürgen in den Jahren 1742-1751, mit besonderer
Berücksichtigung der Müllheimer Exulanten, in: Das
Markgräflerland, Jg. 23.1961, H. 1, S. 112-121
Günther Klugermann: Die illegale Auswanderung aus der Herrschaft
Rötteln 1749/1750, in: Das Markgräflerland, Jg. 2003, Bd. 1, S.
173-176
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Bürchau in den Jahren 1748 bis 1848 |
1749 Der Bürchauer Johann Trefzer
wandert nach Siebenbürgen aus.
1750 Er kommt wieder
zurück und wird - ausnahmsweise - wieder aufgenommen.
1760 Die
„Beschaffenheitsbeschreibung“ von Bürchau wird erstellt.
1763 Banater Schwabenzug unter Kaiserin Maria
Theresia (1763–1773)
1770
Visitationsberichte über die Vogteien.
1775 Ein neuer
Zehnthof mit großer Zehntscheuer wird auf der Sonnhalde
errichtet.
1776 Größte Ausdehnung
der Acker- und Wiesenfläche – geringster Waldanteil.
1777 Neue
Gemarkungspläne von Bürchau mit Hinweis auf Zehnthof &
Zehntscheuer.
1778 Die
Gemeindewirtschaft ist im Abgang, Schankkonzession für die
Kastelmühle.
1780 Banater
Schwabenzug unter Kaiser Josef II (1780–90)
1781 Bürchau wird
erstmals Vogtei und erhält einen eigenen Ortsvogt.
1783 Abschaffung der
Leibeigenschaft in Baden.
1803 Baden wird
Kurfürstentum.
1805 Bürchau gehört
zum Amt Müllheim.
1806
Benediktinerkloster St. Blasien wird im Zuge der Säkularisation
aufgelöst.
1806 Baden wird zum
Großherzogtum.
1808 Jakob Roser,
Bürger und Bauer, wird Bürchauer Vogt und erwirbt Besitz auf der
Sonnhalde.
1809 Bürchau kommt zum
Amt Schönau.
1813 Bürchau kommt zum
Bezirksamt Schopfheim.
1833 Abschaffung der
Zehntabgabe (Umsetzung dauert noch bis 1893).
1848 Badische
Revolution und Auftakt der zweiten großen Auswanderung.
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Quelle:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Donaudurchbruch_um_1850.jpg |
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Ulmer Schachtel auf der Donau |
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Bürchau und die Auswanderung nach Siebenbürgen um 1750. |
Angesichts der durch Erbteilung zerstückelten Landfläche und dem
dadurch entstandenen Mangel an erwerbbarem und
landwirtschaftlich nutzbaren Boden bei gleichzeitig starkem
Bevölkerungswachstum war auch für die Bewohner des Kleinen
Wiesentals der Anreiz durch Auswanderung ihre prekäre
wirtschaftliche Lage nachhaltig zu verbessern, sehr groß.
Auswanderung war daher für die Wiesentäler kein unbekanntes
Neuland. Die bereits bestehende Auswanderung ins benachbarte
Elsass hatte zwar deutlich abgenommen, umso mehr zog es die
Auswanderungswilligen nun in die nahe Schweiz. Jedoch die
Aussicht, zum Beispiel Land und Mithilfe bei Hausbau zu
erhalten, dazu die Gestellung von Saatgetreide, einen eigenen
Anteil an Wald und Rebbergen, Steuerfreiheit für die ersten
Jahre und bürgerliche Aufnahme in die dortigen Gemeinden wurde
vor allem für ein Gebiet angeboten, das sich – wie hundert Jahre
später die USA – als „gelobtes Land“ darstellte: Siebenbürgen.
Jeder Familienvater sollte eine eigene Hofstelle von 40 Fuß im
Quadrat ohne Bezahlung erhalten, dazu 20 – 40 Kübel Saatgut,
weiterhin Wiesen- und Rebgelände, so viel er zu bauen vermochte
und von der Kartoffelernte, vom Gras- Hanf- und Kornertrag der
Eingesessenen sollten sie gratis ihren notwendigen Anteil.
Erhalten. Ihnen war es auch gestattet eine eigene Metzgerei und
eine eigenen Weinschenke
zu haben, sie seien fünf
Jahre befreit von
allen Lasten und Abgaben und jeder erhielte einen Platz in der
Kirche. Man kann die dortigen Verhältnisse bereits aus den
Erfahrungsberichten jener badischen Soldaten, die in den
Türkenkriegen die metertiefe fruchtbare Schwarzerde beim
Schanzen kennen- und schätzen lernten. Zudem waren
habsburgisch-kaiserliche und preußische Werber im gesamten
Oberrheingebiet unterwegs. Die nicht nur für das fruchtbare Land
im Osten und Südosten warben, sondern auch Glaubens – und
Gewissensfreiheit, eigenen Schulen und eine eigene Verwaltung
versprachen. |
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https://www.leo-bw.de/detail-gis/-/Detail/details/DOKUMENT/kgl_atlas/HABW_12_05c/Die+Auswanderung+aus+dem+heutigen+Baden+W%C3%BCrttemberg+nach+Preu%C3%9Fen+in+den+habsburgischen+S%C3%BCdosten+nach+Ru%C3%9Fland+und+Nordamerika+zwischen+1683+und+1811+%0ADie+Auswanderung+nach+Ru%C3%9Fland+%281763-1811%29
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Quelle: Beiwort zur Karte 12,5 Die Auswanderung aus dem heutigen
Baden-Württemberg nach Preußen, in den habsburgischen Südosten,
nach Rußland und Nordamerika zwischen 1683 und 1811 |
Die Auswanderung in den habsburgischen
Südosten (Donauraum, Galizien) (1683-1805)
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https://www.leo-bw.de/detail-gis/-/Detail/details/DOKUMENT/kgl_atlas/HABW_12_05c/Die+Auswanderung+aus+dem+heutigen+Baden+W%C3%BCrttemberg+nach+Preu%C3%9Fen+in+den+habsburgischen+S%C3%BCdosten+nach+Ru%C3%9Fland+und+Nordamerika+zwischen+1683+und+1811+%0ADie+Auswanderung+nach+Ru%C3% |
Quelle: Beiwort zur Karte 12,5 Die Auswanderung aus dem heutigen
Baden-Württemberg nach Preußen, in den habsburgischen Südosten,
nach Rußland und Nordamerika zwischen 1683 und 1811 |
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Auszug: "Einen Sonderfall innerhalb der damaligen
Auswanderung nach Ungarn stellt die
Einwanderung von Protestanten vor allem aus
Baden-Durlach und dem baden-badischen Oberamt
Mahlberg ins vorwiegend
protestantische Siebenbürgen dar. 1748/49 wurden
die Oberämter Badenweiler, Hochberg und
Rötteln im
baden-durlachischen Oberland (Markgräfler Land)
von einer Art
Auswanderungsfieber erfaßt. Viele Protestanten
zogen aus diesen Gebieten plötzlich nach Siebenbürgen ab, wohl
angeregt durch Briefe lutherischer Siebenbürger, besonders aber
durch Briefe von drei früheren Auswanderern (1744). Die im
Frühjahr 1749 einen Höhepunkt erreichende Auswandererwelle
führte dazu, daß die Behörden Briefe aus Siebenbürgen abfingen
und den Wegzug zu verhindern suchten. Daher endete diese
Auswanderung 1750 durch das Eingreifen der badischen Behörden.
Aus dem Oberamt Rötteln
zogen 1749 30 Familien und nochmals 48 Familien weg, aus
dem Oberamt Hochberg 48 Familien. Insgesamt verließen
177 Familien (= 583
Personen) die badischen Oberlande. Als
Auswanderungsgründe wurden Übervölkerung und Landmangel
angegeben. Auslösendes Moment war wieder einmal die Werbung.
Meist gingen die Auswanderer nach Mühlbach nordwestlich von
Hermannstadt; einige zogen weiter, beispielsweise nach Mediasch.
Eine zweite, noch stärkere Auswanderungswelle nach Siebenbürgen
folgte 1770/71 (Fig. 2c)." |
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Direktlink
per Button zu dem lesenwerten Beiwort als pdf-Datei: |
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Im Juni 1749 kommt aus der
Herrschaft Rötteln-Sausenberg die Meldung, dass die Auswanderung
sehr überhandnehme. Es habe ein förmliches Emigrationsfieber
eingegriffen, so dass die Regierung sich veranlasst sah, aus
Siebenbürgen anlangende Briefe anzuhalten und zu beschlagnahmen.
Und das Oberamt in Mühlheim
alarmierte im selben Jahr das Hofratskollegium in Karlsruhe dass
diese Lustseuche fast alle Orte anzustecken beginne. |
Nach den Geboten der
Regierung ließ man zunächst noch diejenigen laufen, die weniger
wie 200 Gulden Vermögen hatten und nicht viel taugten. Daher
soll man arme, liederliche und kinderreiche Untertanen ziehen
lassen. Den Ehrlichen, Fleißigen und Bemittelten müsse man aber
die Auswanderung untersagen. Wer aber auswandern wollte, bekam
denn Entlassungsschein nur, wenn er drei Bedingungen erfüllte.
Er hat vorher seine Schulden zu bezahlen, sich aus der
Leibeigenschaft loszukaufen und das Abzugsgeld zu entrichten.
Eine Ausnahme wurde nur den kinderreichen Familien zugestanden. |
Trotz dieser
Restriktionen konnte die Obrigkeit die starke Auswanderungswelle
aus den oberen Herrschaften in das Karpatenland zu aufhalten. So
mußten sie schlussendlich zu durchgreifendenden Mittel ihre
Zuflucht nehmen und sperrte den Auswanderer die Rückkehr.
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Hatte Bürchau um 1760
geschätzt (siehe unten) rund 21
Bewohner und wandert nun die auswanderungswillige Familie
Trefzer, also zwei Erwachsene und 6 Kinder, aus, dann bedeutet
dies nach deren Weggang einen
Rückgang der Bevölkerung von 38 Prozent. Geht man nun im Vergleich zu anderen Gemeinden davon
aus, dass bei gleicher Einwohnerzahl zwei oder gar drei
kinderreiche Familie nach Siebenbürgen aufbrechen, dann bedeutet
dies schnell ein nicht mehr verkraftbarer Verlust der dort lebenden
Bevölkerung bis hin zum Zusammenbruch der Infrastruktur.
War man anfangs von den amtlichen Stellen noch
etwas zurückhaltend und sogar erleichtert über den Weggang von
„armen, liederlichen und kinderreichen Untertanen“, so wurde
doch schnell klar, dass es nicht nur solche Auswanderungswillige
waren, sondern eben auch „Ehrliche, Fleißige und Bemittelte“,
die sich nach Freiheit von Abgaben, ausreichend zu
bewirtschaftendes Land sowie Religions- und Gewissensfreiheit
sehnten. |
Bevölkerungszahlen laut Visitationsberichte um
1770::Tegernau
36, Niedertegernau 14, Elbenschwand 20,
Ebigen 8, Sallneck 26, Wies & Stockmatt 83,
Fischenberg 16 , Kühlenbronn 9,
Raich 20, Schwand 20, Hohenegg 11,
Ried 15, Holl 11 Langensee 11 und Gresgen
40 - dies ergibt einen Schnitt von 21. Nimmt man
Tegernau als Basis mit 50 Einwohnern, wäre selbst dies bei
Auswanderung einer vergleichbar großen Familie immerhin
auch 16 Prozent, bei zwei Familien bereits schon 32 Prozent.
Dies macht schnell klar, warum man seitens der Herrschaft massiv
gegensteuern musste, da ein solcher Aderlass in vielfacher
Hinsicht nicht ausgleichbar war. |
Die von mir mit in die Recherche aufgenommenen Originalquellen
von Leutrum (Freiherr
Ernst Friedrich Leutrum von Eningen, Rötteler
Landvogt 1717-1748 und sein schriftlicher Nachlaß zur
„Leutrumschen
Handschrift") und
Brodhag - hier im besonderen Fall bezogen auf
Bürchau -
haben zu den von mir untersuchten Themen keine weiteren
Erkenntnisse mehr beitragen können. |
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Die Auswanderer (Abschied der Auswanderer
von ihrer Heimat), Carl Wilhelm Hübner, 1846 (Quelle
Wikipedia)
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Die Vögte erhielten daher strengste
Anweisung, Rückwanderer aus Siebenbürgen nicht zu dulden,
sondern sie über die Landesgrenze durch Hatschiere (red.
Anmerkungen:
Die beiden Markgrafschaften
Baden-Durlach und Baden-Baden unterhielten im 18. Jahrhundert
Haustruppen, zu denen auch eine Leibgarde (Hatschiere) gehörte.
Nach der Vereinigung der beiden Territorien zur Markgrafschaft
Baden wurde ein Leibinfanterieregiment gebildet, sowie eine
berittene Garde du Corps. https://de.wikipedia.org/wiki/Garde)
abschieben zu lassen. Gewährten sie je Unterschlupf, so
verfielen sie einer Strafe von 10 Reichstalern. Noch ein anderes
Mittel wandte sie an: Sie drohte, die Erlaubnis zur Überführung
der Erbschaftsgeldern nach Siebenbürgen zu versagen.
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Es sind sehr selten
offizielle und damit beurkundete Fälle von Heimkehrer bekannt. Zwei Beispiele dafür: Michel
Grafenried nebst Frau aus Britzingen und Johannes Trefzer nebst
großer Familie von Bürchau. Das Grafenrieder
Ehepaar wurde durch das Oberamt in Badenweiler abgewiesen und
auch der Hofrat in Karlsruhe blieb "gnadenlos" hart. Zugleich wurde sowohl
dem Amtmann aus Badenweiler als auch dem Oberamtmann von
Hochberg aufgetragen, den Königsrichter in Mühlbach
(Siebenbürgen) zu
benachrichtigen, dass den ehemaligen Durlacher Landeskindern die
Rückkehr keinesfalls gestattet werden. Solche drakonischen
Maßnahmen und der grundsätzlich restriktivem Umgang mit
Rückkehrern sollten hierlebenden Auswanderungswillige massiv abschrecken –
und das tun sie auch. |
Wie der
Fall Johannes Trefzer aus
Bürchau im Jahre
1750 nachdrücklich belegt. Er war 1749 zusammen
mit seiner Frau Maria und seinen sechs Kindern – darunter die
neunjährige Verena, die sechsjährige Anna und der erst
vierjährige Hans – nach Siebenbürgen ausgewandert und kam aber
bereits im Juli 1750 gemeinsam mit seiner schwangeren Ehefrau
und den sechs Kindern wieder zurück. |
Wir
zitieren aus seinem Bittschreiben an die Obrigkeit:
„Johannes Trefzer stehet
untertänigst vor, wasmaßen er vor ganz Kurzem mit seinem Weib
und 6 Kindern aus Siebenbürgen, wohin er sich auf erhaltene
Manumussion (red. Anmerkung: Freilassung) begeben,
zurückgekommen und nunmehr sich im
dem Landes wieder ehrlich zu nähren gedenke, wenn ihm
solches gnädigst vergönnt werden wolle.“
Hierzu berichtet das Oberamt Rötteln, Trefzer habe nichts als
drei schlechte Pferde mitgebracht, jedoch wolle ihn die Gemeinde
wieder zu Bürger annehmen. Am 27. August 1750 bestimmt der
Markgraf: „Wollen aus
besonderen Gnaden desselben und seiner Familie Wiederannahme
gnädigst gestatten, doch daß er sich und die Seinigen durch
fleißige Arbeit zu nähren sich angelegen sein lasse und ohne
consequenz für andere, die etwa auf gleiche Weise nachkommen
würden!“ |
Eine der ganz seltenen
Ausnahmen, die wohl auch auf die besondere Situation der Familie
zurückzuführen ist: Maria bringt am 16. Oktober 1750 in Bürchau
den Sohn Lorenz als siebtes Kind zur Welt. Ihm folgen – nach dem
Umzug der Familie nach Vorderheubronn – noch Frederike
(16.02.1753), Matthias (21.02.1757) und Barbara als 10. Kind am
19.04.1762. |
Trotz der
Wiederaufnahme in die Gemeinde und die Ausnahmeregelung durch
den Markgrafen schreckten die vollzogenen Rückweisungen viele
Auswanderungswillige doch so nachhaltig ab, dass sich n bis 1804
in den Kirchenbücher kein einziger Hinweis mehr auf eine
weitere Auswanderung von Bürgern und/oder Bauern aus Bürchau
findet. |
Die sozialen, poltisch-gesellschaftlichen wie auch
wirtschaftlichen Hintergründe, die zur Auswanderung auch aus dem
Oberamt Rötteln führten, lösten ein Umdenken in der
Herrschaftsführung aus. Am besten zu zeigen in der Figur und dem
Wirken
von
Freiher Gustav Magnus
von Wallbrunn (1702 - 1772),
ehemaliger Obristleutnant und Generaladjutant des Markgrafen,
der Nachfolger von Landvogt Leutrum
(1690 - 1760) der
Landgrafschaft Sausenberg und Herrschaft Rötteln wurde. Er
begann mit der Ansiedlung von Manufakturen neue Arbeitsplätze
zu schaffen - was damit das Ende des landwirtschaftlichen
Primats bedeutete und den Beginn des industriellen Zeitalters im Wiesental
einläutete. |
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Quelle: Wikipedia
Carl_Ludwig_Hoffmeister_Ferdinandsbrücke_Wien_1825_-_Detail.jpg |
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Ulmer Schachteln auf der Donau bei Wien. |
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Grundwissen: Siebenbürgen.
Siebenbürgen, Transsilvanien oder Transsylvanien (rumänisch
Ardeal oder Transilvania, ungarisch Erdély) ist ein historisches
und geografisches Gebiet im südöstlichen Karpatenraum mit einer
wechselvollen Geschichte. Heute liegt Siebenbürgen im Zentrum
Rumäniens. Unter König Géza II. (1141–1162) verlegte man die
Grenze weiter nach Osten, vom Mieresch an den Alt; das Grenzland
wurde nutzbar. Die ungarischsprachigen Szekler wurden ins
heutige Szeklerland, im Osten Siebenbürgens, umgesiedelt. Ab
etwa 1147 begann die Besiedelung mit deutschen Siedlern, die
hauptsächlich aus dem Mittelrhein- und Moselgebiet, Flandern und
der Wallonie stammten. Die ersten 13 Orte wurden in der
Hermannstädter Gegend gegründet. Die Siedler sollten die Gebiete
bevölkern, die Grenzen gegen Einfälle aus dem Osten für Ungarn
und Europa sichern und die Wirtschaft beleben. Im Verlaufe des
12. und 13. Jahrhunderts verstärkte sich die Siedlungstätigkeit
durch Binnenkolonisation und wohl auch durch weitere Zuzüge aus
dem Maas-Mosel-Raum, Flandern und dem Gebiet der damaligen
Erzbistümer Köln, Trier und Lüttich. In Binnenkolonisation
wurden das Nösnerland in Nordsiebenbürgen, das Gebiet der Zwei
Stühle und das Burzenland erschlossen. Die Bezeichnung „Sachsen“
(Siebenbürger Sachsen) entstammt vermutlich dem lateinischen
Stereotyp jener Zeit Saxones für westliche (überwiegend
deutsche) Siedler. Sie übernahmen diese rechtliche
Eigenbezeichnung danach selbst. Die deutschen Bauern und
Handwerker genossen mehrheitlich die Privilegien einer
Rechtsvergabe des ungarischen Königs Andreas II. von 1224
(Goldener Freibrief, lat. Andreanum, ung. Aranybulla). Dieser
ist das weitreichendste und am besten ausgearbeitete Statut,
welches deutschen Siedlern in Osteuropa je gewährt wurde. Die
Sonderrechte galten auf dem sog. Königsboden, welchen sie
besiedelt hatten, und wurden ihnen in den folgenden
Jahrhunderten immer wieder urkundlich bestätigt und erweitert.
Die Siedler gründeten die bis heute wichtigsten Städte
Siebenbürgens: Hermannstadt, Kronstadt, Klausenburg, Mühlbach,
Schäßburg, Mediasch und Bistritz sowie viele Dörfer und
Marktflecken in drei geschlossenen, aber nicht zusammenhängenden
Gebieten, insgesamt ca. 270 Ortschaften.
Weitere
Einwanderungswellen fanden nach der Gegenreformation statt, da
zu dieser Zeit in Siebenbürgen Glaubensfreiheit galt.
Durch die sogenannte Transmigration kamen Protestanten aus
verschiedenen Teilen des damaligen Erzherzogtums Österreich nach
Siebenbürgen, die dort als Landler angesiedelt wurden. Zwischen
1621/22 und 1767 siedelten sich auch größere Gruppen der aus der
radikal-reformatorischen Täuferbewegung kommenden Hutterer in
Siebenbürgen an. Ein Zentrum der hutterischen Bewegung in
Siebenbürgen bildete dabei die Region um Unterwintz.
Als Beispiel für nicht
konfessionell begründete Immigrationen seien die Durlacher
genannt. Dabei handelte es sich um auswanderungswillige Menschen
aus Teilen der damaligen Markgrafschaft Baden-Durlach, vor allem
aus der Gegend von Emmendingen und dem Markgräflerland.
Die Auswanderung wurde
dabei nur armen und kinderreichen Untertanen erlaubt, jedoch
nicht den begüterten. Die Durlacher haben sich damals unter
anderem in Mühlbach niedergelassen, woran eine „Durlacher
Vorstadt“ und eine „Durlacher Gasse“ erinnerte. Um 1770
wanderten zahlreiche Menschen aus dem Hanauerland nach
Siebenbürgen aus. Die letzte große Zuwanderungswelle aus
Südwestdeutschland nach Siebenbürgen fand zwischen 1845 und 1848
statt, als 1500 bis 1800 Bürger aus verschiedenen Gemeinden des
Königreichs Württemberg emigrierten. Manche dieser Zuwanderer
blieben als kulturell eigenständige Gruppen bestehen und
vermischten sich zunächst kaum mit den ansässigen Siebenbürger
Sachsen und Ungarn. So erhielten die Durlacher und Hanauer in
Mühlbach einen eigenen Vogt, einen eigenen Richter und eine
eigene Schule mit Schulmeister. Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Siebenb%C3%BCrgen
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Quelle: Karten und Skizzen von 1911 (Repro, Sammlung & Archiv
Werner Störk 2020) |
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Siebenbürgen und Banat um 1700 |
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Grundwissen: Die Ulmer Schachteln.
Der Name der Ulmer Schachtel stammt
erst aus dem 19. Jahrhundert und beruht darauf, dass diese
Zillen in Ulm gebaut wurden und die Stadtfarben, ein
schwarz-weißes Streifenmuster, trugen. Als Schachtel wurden sie
insbesondere im Württembergischen, wo man vom Neckar elegantere
Schiffe gewohnt war, wegen ihrer äußerst einfachen Konstruktion
verspottet. Diese einfache Konstruktion war zweckmäßig, da der
größere Teil von ihnen nur zur einmaligen sogenannten Naufahrt
flussabwärts genutzt wurde. Am Ende der Fahrt wurden Ulmer
Schachteln vielfach als Nutzholz oder zur Weiterverwendung
verkauft. Mit den Wiener Zillen wurden in regelmäßig
wöchentlichem Schiffsverkehr von Ulm aus Waren und Personen nach
Regensburg, Passau, Linz, Wien, Budapest oder Belgrad
transportiert. Da sie nach Fahrplan regelmäßig verkehrten,
wurden sie „Ordinarischiffe“ genannt. Die Schiffe wurden von
einer eigenen Zunft gebaut und betrieben. Während die Boote
anfangs maximal 22 m lang und 3 m breit waren, vergrößerten sich
ihre Maße mit der Zeit. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts
erreichten sie Größen von bis zu 30 Meter Länge und 7,5 Meter
Breite. Die Bordwand dieser Boote hatte eine Höhe von etwa 1,5
Metern. Mittig auf dem Schiff befand sich eine größere
Holzhütte. Bei Warentransporten lagerte hier das Handelsgut; bei
Auswanderungen war dies der Wetterschutz der Passagiere. Das
Fahrzeug wurde auf seiner Reise donauabwärts mit Stangen bzw.
Ruderblättern, zwei am Bug und zwei am Heck, gesteuert. Zwischen
dem späten 17. und Ende des 18. Jahrhunderts gelangten
verschiedene deutsche Auswanderergruppen auf Ulmer Schachteln in
die von den Habsburgern neueroberten Länder des südöstlichen
Europas. In ihren neuen Siedlungsgebieten im heutigen Rumänien,
Ungarn und Serbien entstanden die Volksgruppen der
Ungarndeutschen und/oder Donauschwaben. Auch von 1804 bis 1818
gelangten tausende Auswanderer, die sich in Ulm auf Flößen und
Ulmer Schachteln einschifften, die Donau abwärts bis ins
Mündungsgebiet am Schwarze Meer, aus denen sich die Volksgruppen
der Bessarabien-, Dobrudscha- und Schwarzmeerdeutschen bildeten.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ulmer_Schachtel |
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Historische Karte von 1885 mit den Kerngebieten von Siebenbürgen
(rot) und Banat (gelb) als Zentren der Donau- und
Banater-Schwaben.(Quelle Wikipedia) |
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Grundwissen: Donauschwaben (auch
Donaudeutsche)
ist ein Sammelbegriff für die von Ende des 17. bis zur
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in die Länder der
Ungarischen Stephanskrone ausgewanderten Deutschen, aber auch
eine geringe Anzahl von Franzosen, Spaniern und Italienern,
deren Siedlungsgebiete längs des Mittellaufs der Donau in der
Pannonischen Tiefebene lagen. Die Ansiedlungen beschränkten sich
anfänglich auf die Militärgrenze, eine Kette von Militärbezirken
entlang der Grenze zum Osmanischen Reich. Diese Militärgrenze
blieb bis Ende des 19. Jahrhunderts kaiserliches Kronland,
während die restlichen, jedoch größeren donauschwäbischen
Siedlungsgebiete der ungarischen Komitatsverwaltung
eingegliedert wurden. Nachdem die Schwierigkeiten
der ersten Kolonisationszeit überwunden worden waren, hatte sich
die Mehrheit der donauschwäbischen Siedlungen auf dem Land
erfolgreich entwickelt. Das bei den Donauschwaben verbreitete
Prinzip, nur den erstgeborenen Sohn erben zu lassen, verhinderte
eine wie bei den anderen Ethnien übliche Aufteilung ihrer
Bauernhöfe in kleinere Parzellen. Die moderneren Methoden der
Donauschwaben, wie beispielsweise der intensive Ackerbau und die
Tierhaltung, wirkten sich auf Dauer produktiv auf die
Entwicklung ihrer Landwirtschaft aus, besonders in der Zeit der
Auflösung der Grundherrschaft im 19. Jahrhundert und der damit
verbundenen Kapitalisierung der Landwirtschaft. Diese wirkte
sich besonders für die besser entwickelteren Bauernhöfe günstig
aus. In der Folge kam es sowohl zu einer Vergrößerung des
Landbesitzes donauschwäbischer Bauern in den von ihnen
mehrheitlich bewohnten Ortschaften als auch zu Landkäufen in
Gemeinden, die hauptsächlich von den anderen Ethnien bewohnt
wurden. So erreichte die Mehrheit der Donauschwaben auf dem Land
einen Wohlstand, der mit der Zeit deutlich über dem der
benachbarten ethnischen Gruppen lag.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Donauschwaben
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Grundwissen: Die Banater Schwaben..Nachdem
die Habsburger im Jahr 1718 das Banat, eine historische Region
im Donauraum, von den Osmanen zurückerobert hatten, unternahmen
sie die planmäßige Besiedlung des strategisch wichtigen
Grenzgebiets. Schon 1718 kamen Handwerker und Ingenieure, um
Befestigungen und Manufakturen in Temeswar (Timis¸oara), der
wichtigsten Stadt des Banat, aufzubauen. Die "Kolonisten" kamen
in drei "Schwabenzügen": unter Kaiser Karl VI (1722–26), unter
Kaiserin Maria Theresia (1763–1773) und unter Kaiser Josef II
(1780–90). Herkunftsregionen waren die westlichen und
südwestlichen deutschen Gebiete Rheinpfalz, Trier, Hessen,
Lothringen und Franken sowie Bayern und Württemberg. Die
deutschen Siedler bildeten römisch-katholische, in mehrheitlich
orthodoxer Umgebung hervorstechende, mal ethnisch gemischte,
öfter aber geschlossene Siedlungen. Von den Nachbarethnien
Rumänen, Ungarn und Serben wurden sie "Schwaben" genannt. Diese
Fremdbezeichnung wurde zur Eigenbezeichnung.
Quelle:
https://www.bpb.de/izpb/298587/spaet-aussiedler-aus-rumaenien |
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Im Auswanderungsbüro, Felix Schlesinger,
um 1900 (Quelle Wikipedia)
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Grundwissen: Erster kleiner Schwabenzug (1736–1738).
Nach zwei Jahrzehnten Frieden stießen die Türken im Zuge des
Russisch-Österreichischer Türkenkrieg (1736–1739) im Frühjahr
1738 erneut über die Donau, brannten 28 Dörfer entlang der
Banater Südgrenze nieder und vernichteten so einen Großteil der
deutschen Gemeinden. Die kaiserlichen Truppen waren diesmal
nicht in der Lage das Banat zu halten, die Festungen Orșova und
Mehadia fielen den Türken erneut in die Hände. Die Operationen
des kaiserlichen Heeres ließen die Gebiete zeitweilig ungedeckt
und lieferten die Bevölkerung schutzlos dem türkischen
Invasionsheer und übergelaufenen Nationalitäten aus, sodass im
Süden nur Werschetz, Weißkirchen und Pantschowa, und in der
Mitte des Landes nur Kudritz, Detta, Tschakowa, Ulmbach,
Freidorf, Rekasch, Jahrmarkt, Bruckenau und Großbetschkerek
erhalten geblieben waren. Die Einrichtung der Grenzmiliz 1724
hatte mehr unter fiskalischen als militärischen Aspekten
stattgefunden, so wurde die Grenzmiliz aus serbischen Panduren
gebildet, um die Deutschen als steuerliche Einnahmequelle nicht
vom Ackerbau abzuziehen. Diese überfielen als erste die
schutzlosen Deutschen. Die deutschen Bergleute, von rumänischen
Freischärlern bedroht, verließen fluchtartig ihre Wohnsitze. Wer
sich retten konnte, floh in die deutschen Nordbanater Dörfer,
der Rest wurde Opfer der Räuberbanden oder wurde von den Türken
in die Sklaverei verschleppt. Das wild auflodernde Partisanentum
konnte erst nach der Festigung der kaiserlichen Macht in die
Schranken gewiesen werden. Die deutschen Bewohner der
Nordbanater Gemeinden wurden gegen Ende 1737 bewaffnet. Das
Lebenswerk einer ganzen Generation versank in Schutt und Asche.
Viele der zerstörten Siedlungsdörfer wurden nicht wieder
aufgebaut. In den Wirren dieses Krieges sind unter anderem auch
140 spanische Siedler zu Tode gekommen, für die man bei
Groß-Betschkerek die Gemeinde Neu-Barcelona angelegt hatte. Das
gleiche Schicksal hatten die in Pantschowa und Freudental
ansässig gewordenen Invaliden aus Schlesien. Am 18. September
1739 schlossen Österreich und das Osmanische Reich den Frieden
von Belgrad. Dabei verlor Österreich die meisten seiner
Erwerbungen aus dem Frieden von Passarowitz wieder an das
Osmanische Reich. Es verblieb nur das Temescher Banat, während
die Kleine Walachei sowie Nordserbien mit Belgrad und ein
Grenzstreifen in Nordbosnien verloren gingen. Eine unmittelbare
Folge des Krieges war 1738 der Ausbruch der von einem
Infanteriebataillon eingeschleppten Pest im gesamten Banat.
Temesvár alleine beklagte um die 2000 Opfer unter rund 5000
Einwohnern, und die Bevölkerung des dicht besiedelten
Neuplankaer-Distrikt wurde komplett dahingerafft. Eine
Hungersnot begleitete den einhergehenden Kollaps der
Infrastruktur. Zwischen 1736 und 1738 begann wieder eine von der
Hofkammer eingeleitete Anwerbung deutscher Kolonisten, die
allerdings wegen der anhaltenden Feindseligkeiten nur geringen
Erfolg hatte. Vor allem Facharbeiter und Handwerker waren zum
Bau von Festungsanlagen und zum Aufbau der zerstörten Städte
wieder erwünscht. Es kamen 432 bzw. 541 Familien mit um die 3000
Personen an, die in bestehenden Dörfer untergebracht wurden.
Alemannische Siedler
aus dem
Schwarzwald
gründeten Guttwill als Tochtersiedlung von Guttenbrunn und
siedelten sich auch
1737 in Saderlach
(Zădăreni)[2] und Munar an. Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwabenzug |
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Quelle: Karten und Skizzen von 1911 (Repro, Sammlung & Archiv
Werner Störk 2020) |
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Banat um 1718 |
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Grundwissen: Zweiter kleiner Schwabenzug (1744–1762).
Der Österreichische Erbfolgekrieg (1740–1748)
Maria Theresias von
Österreich und der Siebenjährige Krieg
(1756–1763) verhinderten zunächst eine erneute große
Ansiedlungswelle. 1745 wurde das Banat der neuerrichteten
Hofkommission in Banaticis, Transsylvanicis et Illyricis mit
Graf Leopold Kolowrat als Präsident unterstellt. Der
Siebenjährige Krieg stürzte die Kaiserin in Kriegsschulden, so
wurde das Banat für 10 Millionen Gulden an die Wiener Stadtbank
verpfändet und von der Ministerialbankodeputation verwaltet. Im
frühtheresianischen
Schwabenzug zogen rund 5000 Kolonisten
bevorzugt in bereits bestehende Ortschaften, doch wurden damit
nur Lücken gestopft, die der Türkenkrieg und die Pest 1738
hinterlassen hatten. Es wurden zunächst nur Rumänen und Serben
aus der verlorenen Kleinen Walachei und Nordserbien in die
zerstörten deutschen Dörfer im Distrikt von Neuplanka
angesiedelt, die unter kaiserlicher Herrschaft bleiben sollte.
Im nördlichen Banat entstanden 1743 gegenüber von Szegedin die
ungarischen Siedlungen Szőreg und Kiszombor. 1744 wurde die
vorhandene deutsche Siedlung von Tschakowa mit alemannischen
Siedlern aus dem Vorarlberg erweitert. Die neue Grenzlage im
Südbanat erforderte 1745 erneut die Einrichtung der Banater
Militärgrenze mit den neu organisierten Distrikten Karansebesch,
Orschowa, Neu-Planka und Pantschowa. Rumänen, Serben und
katholische Bulgaren (Kraschowaner) wurden in 5 Kompanien
eingeteilt. Sie erhielten reichlich Land und waren von allen
öffentliche Lasten befreit. Zu ihren Pflichten gehörte die
Bewachung der Grenze, die Bekämpfung des Räuberunwesens und der
Schutz der Bergwerke. Neben Walachen und Bulgaren kamen noch
rund
2500 deutsche Siedler ins Banat, welche
vorwiegend in die 1748 und
1749 neu entstandenen Orte Neubeschenowa
(Dudeștii Noi), Sanktandrees (Sânandrei), und
Deutschsanktnikolaus (Sânnicolau Mare), sowie 1750 im Arader
Komitat (Tschanad) in der privaten Siedlung Sanktmartin
(Sânmartin) ansässig wurden. Die Gemeinden Mercydorf,
Deutschsanktpeter, Guttenbrunn und Lippa erhielten Verstärkung.
Die Siedler kamen diesmal aus Lothringen und der Westpfalz, dem
nördlichen Schwarzwald
und aus dem Kurmainzer Gebiet.
1752
und
1755 erfolgte nach den
Salpetererunruhen in
der Grafschaft Hauenstein die
Deportation aller
führenden Salpetererfamilien aus dem südbadischen Hotzenwald in
das Banat, welche in den bestehenden
Siedlungen von Saderlach (Zădăreni), Neubeschenowa, Ulmbach,
Lugosch und Karansebesch eine neue Heimat fanden. Während die
staatlich geförderte Siedlungstätigkeit im Banat der Banater
Landesadministration bzw. den Zentralstellen in Wien
unterstanden, gab es Siedlungsbemühungen des Präsidenten der
Ungarischen Hofkammer in Pressburg, Graf Antal Grassalkovich I.,
der während seiner Präsidentschaft jeweils um die 4500
magyarische, 2000 slawische (hauptsächlich Slowaken und Ukrainer
aus dem damaligen Nordungarn) und
1500 deutsche Familien in der Batschka
und im Maroschdistrikt ansiedelte.)
1754 lebten etwa
25.000 Deutsche im Banat. Zwischen 1711 und 1750 wurden um die
800 Orte mit deutschen Siedlern gegründet.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwabenzug
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Handkolorierte Kupferstich mit Siebenbürgen (gelb, links
vom Kompaß-Sysmbol) ), Banat (rot) und Walachei (grün) im Jahre
1749. |
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Grundwissen: Der zweite große
Schwabenzug (1763-1773: Trotz der verbesserter
Grenzbefestigungen waren die Türken überraschend über die Donau
ins Banat eingedrungen und vernichteten viele der von Graf Mercy
gegründeten Siedlungen. Viele Kolonisten, die den einfallenden
Türken nicht entkamen, wurden entweder erbarmungslos
niedergemetzelt oder in türkische Sklaverei verschleppt. Durch
diesen neuen österreichisch-türkischen Krieg (1737-39) war die
friedliche und gedeihliche Kolonisation jäh unterbrochen. Das
Siedlungs- und Aufbauwerk von Generationen wurde dabei zerstört.
Man mußte wieder von vorne anfangen. Als weiterer
Schicksalsschlag brach auch noch die Pest aus. Der Tod
Kaiser
Karls VI. und die Probleme, die sich mit der Thronbesteigung
Maria Theresias ergaben, ließen Ansiedlungsaktion und Aufbauwerk
gänzlich in den Hintergrund treten.
Endlich am 23. Februar 1763 erließ
Kaiserin Maria Theresia
ihr eigenes Kolonisationspatent, das dann eine neue
Siedlungswelle auslöste. Auch hier, wie beim ersten Schwabenzug,
wurde den Siedlern Grund und Boden im Erbeigentum zugesichert,
nebst langfristiger Steuerfreiheit und weiteren Begünstigungen.
Diese haben sich auf die Auswanderungsbereitschaft der künftigen
Kolonisten günstig ausgewirkt. Die Batschka war das
Hauptziel des theresianischen Siedlungswerkes. Obwohl es schon
lange vor dem Banat von den Osmanen befreit worden war, blieb
dieses außerordentlich fruchtbare Gebiet
vom ersten Schwabenzug
fast unberührt, u.zw. bedingt durch den Verlauf der
Militärgrenze. Dadurch blieben große Staatsgüter unbevölkert,
zudem hat man auch dortige serbische Siedlungen aufgelöst und
umgesiedelt. Die ganze Region war jedoch für eine Kolonisation
mit deutschen Bauern vorzüglich geeignet. Ähnlich
wie Mercy im Banat, so erwarb sich der Kameralrat Anton von
Cothman bei der Ansiedlung von Donauschwaben
in der Batschka
große Verdienste. Er bereiste sogar vorher die Gebiete und hatte
für seine Kameral-Dominien, die sich zur Besiedlung eigneten,
schnell seine Pläne ausgearbeitet. Daher war er auch in der
Lage, die neu ankommenden Kolonisten zügig einzuweisen und
unterzubringen. Von Cothman beschleunigte den Ansiedlungsprozeß
aus merkantilistischen Gründen. Er siedelte während des zweiten
Schwabenzuges etwa 2.500 deutsche Familien an (ca. 10.000
Personen), von denen laut Aufstellung von 1768 seit 1763 an die
2.025 Häuser errichtet wurden. Cothmans Vorgänger, Anton von
Grassalkowich, der die Ansiedlung von 1749-1762 leitete,
siedelte etwa 5.000 Familien an, von denen 2.000 madjarischer
und 2.000 südslawischer Herkunft waren. Cothman ließ für die
Neukömmlinge auf Staatskosten Häuser bauen. Sie wurden mit
Lebensmitteln und den erforderlichen Gerätschaften prompt
versorgt, jeder Ort erhielt ein Schulgebäude und eine Kirche.
Auch Pfarrer und Lehrer wurden bestellt. Zur Wahrung der
Gesundheit sorgte man durch den schleunigen Bau von Spitälern.
Unter Cothmans Obhut entstand die Mehrzahl der Großgemeinden wie
Filipsdof, Sonnhofen-St. Ivan, Schönau-Gajdobra,
Gaumarkt-Gakovo, Kornau-Krnjaja, Wolfingen-Karavukovo u. a.
Mit dem Jahre 1773 wurde die Kolonisation auf Staatskosten
beendet. Vereinzelte deutsche Einwanderer gab es noch, die auf
eigene Faust nach Ungarn zogen.
Ein besonderes Merkmal der
staatl. Ansiedlung war, daß nur katholische Einwanderer
zugelassen wurden. Protestantische Einwanderungswillige mußten
auf den staatlichen Grundherrschaften zum kath. Glauben
übertreten, was sich in manchen Fällen tatsächlich ereignet
hatte. Der zweite große Schwabenzug hat den
bisherigen donauschwäbischen Siedlungen neues Blut und
Verstärkung zugeführt. Diesmal wurde das Aufbauwerk von Feinden
nicht mehr gestört. Trotzdem hatten die Kolonisten noch immer
viele Probleme zu bekämpfen wie die
Pest, Sumpffieber und
Überschwemmungen. Doch mit unbeugsamem Willen, Zähigkeit und
Tatkraft vollbrachten sie das Aufbauwerk zum Wohle aller. Die
Auslagen des Staates waren bald gedeckt und das Batscherland
wurde eines der reichsten Gebiete der Donauschwaben.
Quelle:
https://warasch.de/index.php?option=com_content&view=article&id=10&Itemid=111 |
Als
1919 nach dem Ersten Weltkrieg die Landkarten
neu gezeichnet wurden und Österreich-Ungarn verschwand, fielen
Siebenbürgen und große Teile
des Banats an Rumänien, der Rest an Ungarn und Serbien.
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Quelle:
https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Ulmer_Schachtel?uselang=de#/media/File:Regensburg_MET_DP823217.jpg |
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Ulmer Schachte auf der Donau vor Regensburg. |
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Zeitliche und herrschaftliche Zu- und Einordnung
des "Burg"-Hofes und der Zehntscheuer. |
Noch 1686 wird ein Fritz Behringer
"Im Kastel" als St. Bläsischer Vogt bezeichnet und genannt. Er
ist mit einer Anna Ötlinger von Eichen verheiratet. Denn in Ried
war St. Blasien bis weit ins 18. Jahrhundert Ortsherr und ein
Ausläufer von Ried reichte bis zu einer der Kastel-Mühlen. In
Bürchau sind dagegen die Herren von Rötteln und dann die
Markgrafen Orts- und Territorialherren gewesen, die Schenkung
vom Ende des 13. Jahrhunderts ist nach kurzer Zeit hinfällig
gewesen. Wir gehen auf Grund unserer Recherchen deshalb davon
aus, dass St. Blasien in diesem Fall für unser in Frage
kommendes Areal keine Rolle spielte und sich auf den Bereich
Ried und die Mühle "Im Kastel" (westlich der Belchenwiese und
auf dem Talboden) begrenzen lässt. Somit sehen wir eine
Zuordnung zur Markgräflichen Herrschaft und damit eine
neuzeitliche Einordnung und als äußeres Merkmal und
herrschaftliches Symbol als eigenständigen Vogtei ab 1781. |
Ich sehe daher als Zeitraum für die
Errichtung des neuen Zehnthofes und der großen Zehntscheuer auf
der Sonnhalde die Jahre zwischen 1770 und 1775 (1777 sind sie
bereits schon auf dem neuen Gemarkungsplan eingezeichnet) auf
der Grundlage der Visitationsberichte einerseits und die darauf
aufbauenden Neuordnung der Verwaltung mit einer Ablösung von der
bislang allein bestimmenden Vogtei Tegernau. Damit verbunden
auch ein eigener Ortsvogt mit entsprechenden rechtlichen
Aufgaben in Vertretung der Herrschaft – wozu sicherlich auch die
Maßvorgabe und Kontrolle der Zehnabgaben zählt. |
Die Neuerrichtung von großen
Zehntscheuern lässt sich in diesem Zeitraum ebenfalls auch in Schopfheim
(1759) und in Hausen (1766) beobachten. Offenbar waren es u.a.
aber auch die Gründe für die Auswanderungswelle nach
Siebenbürgen sowie die daraus zu ziehenden Konsequenzen, die die
Herrschaft bewogen, ihre sichtbare Präsenz Vorort zu verstärken.
Die Landwirtschaft in Bürchau war um 1780 auf dem absoluten
Höhepunkt, was die landwirtschaftliche Nutzung von Acker- und
Wiesenfläche sowie an die Anzahl an Groß- und Kleinvieh angeht.
Noch nie war der Waldbestand so gering und die bewirtschafteten
Rodungsflächen so umfangreich. Auch deshalb bot es sich an, hier
eine Markgräfliche Zehntscheuer zu errichten, um die
Naturalabgabe unmittelbar Vorort gut kontrollierbar und damit
ohne große Anfahrtswege nach Tegernau oder Schopfheim
einzuziehen. Gleichzeitig setzte man sich seitens Bürchau so
erstmals auch von der bis dahin in vielerlei Hinsicht alles
bestimmenden Vogtei Tegernau sichtbar und erkennbar ab. Füge ich
alle Indizien zu einem Gesamtbild zusammen, möchte ich die
Grundsteinlegung in das Jahr 1775 legen. |
Die weitere Baugeschichte bzw. die
Umbaugeschichte der Zehntscheuer lässt sich wie folgt
rekonstruieren: Zwischen 1775 und 1925
wurde die Zehntsteuer
erstmals zurückgebaut und verlor dabei ihren
südlichen Trakt. Wir gehen
davon aus, dass dies im Zusammenhang mit der
Abschaffung des Zehnten
(bis 1883)
zu sehen ist, wo die Notwendigekit und Bereitstellung einer so großen Zehntscheuer
wegfiel. Vermutlich wurde sie dann privat erworben, zurückgebaut
und mit einem Wohntrakt versehen und als Hof
weitergeführt. Dieser
Zustand dauerte bis 1953,
bis
dieses
Hofgebäude
zum
Gästehaus Ingrid zurück- und umgebaut
wurde.
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Ich bemühe mich aktuell noch um den Zugang zu den
historischen Grundbüchern der Gemeinde, die jedoch nicht mehr in
Tegernau oder Bürchau lagern, sondern zentral in Kornwestheim -
C-19 bedingt dauert das noch eine Weile, wird
aber dann eingearbeitet. |
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Quelle
https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/bild_zoom/zoom.php?bestand=14213&id=3462009&screenbreite=1680&screenhoehe=1010 |
"Topographischer Plan von
dem Elbenschwand und Bürchauer Bann", [Quelle: Generallandesarchiv
Karlsruhe] |
Grafische Nachgestaltung Werner Störk 2020 |
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Die Landwirtschaft in Bürchau war um
1780 auf dem absoluten Höhepunkt, was die landwirtschaftliche
Nutzung von Acker- und Wiesenfläche sowie an die Anzahl an Groß-
und Kleinvieh angeht. Noch nie war der Waldbestand so gering und
die bewirtschafteten Rodungsflächen so umfangreich. Gleichzeitig
erkennt man aber auch schon das Bemühen, waldfreie Flächen
wieder aufzuforsten (grüne Kreise) , da Bauholz - auch als
Zehntabgabe - sehr begehrt war. Das nahe Basel hatte einen
unersättlichen Heißhunger nach Holz und das Bauholz und
das Scheitholz zum Heizen war auch für die Herrschaft ein
einträgliches Geschäft. Die noch zusammenhängend bestehenden
Waldflächen liegen auf dem landwirtschaftlich nicht
interessanten Nordhang des Tannenkopfes und den
mehrheitlich ebenfalls dorffernen und landwirtschaftlich nicht
gut nutzbaren Steillagen der nördlichen und nordöstlichen
Gemarkungsgrenze. |
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U.S. Air-Force-Luftbild-Aufnahmen und andere historische
Fotos weisen den Weg. |
Es lagen genau drei Aufnahmen im eigenen Archiv, die erste Antworten
möglich machten. Parallel dazu liefen durch das Bürchauer Team
Befragungen Vorort sowie Recherchen in Archiven und ergänzten
diese Forschungsarbeiten. So schälten sich langsam folgenden
Fakten heraus: jener Hof, der bereits auf den Gemarkungsplänen
von 1777 und 1780 eingezeichnet wurde, besteht heute noch in
seiner ursprünglichen Form. Die sich daran anschließenden große
Scheune wurde jedoch bereits 1953 abgerissen bzw. zu dem
heutigen Gästehaus „Haus
Ingrid“ zurück- und umgebaut. |
U.S.-Air-Force-Luftbild-Aufnahmen von 1945 und zwei historische
Fotos um 1950 zeigen somit noch das komplette Original-Ensemble.
Wobei zwischen 1770 und 1953 der Rückbau des südlichen Traktes
der Scheune erfolgt sein, da sie auf den Aufnahmen von 1945 und
später – entgegen dem Gemarkungsplan – dort nur noch einen
leichten Dachvorsprung besitzt, wo sich einst der Südtrakt
anschloss. |
Die Aufnahmen vermitteln einen guten Eindruck von der Größe und
den Bestandteilen der Scheune. So sind zwei Dachgauben erkennbar
und der nach Westen zeigende Einfahrtsbereich mit zwei sehr
großen Scheunentore. Ebenso wie insgesamt acht weitere
Einzeltore, jedoch keine hangseitige Hocheinfahrt. LiDAR und die
U.S.-Aufnahmen zeigen auch noch die Spuren der Zugangsbereiche
zum südlichen Trakt des dort ursprünglichen Scheunenbereichs. |
Eine sorgfältige Ausmessung im Vergleich mit heutigen
Luftaufnahmen sowie einer deckungsgleichen Anpassung der
damaligen Flächen von Hof- und Wegemaßen samt einer
vorsorglichen Mittelmaßbildung ergaben immer noch beeindruckende
Flächen- und Volumenmaße. Gleichzeitig machte die Auswertung der
Aufnahmen auch klar, dass die damalige Zuwegung wesentlich
flacher und damit auch für schwere Gespanne leichter zu
bewältigen war, als die heute durch den moderne Wege- und
Straßenbau vorhandene sehr steile Zufahrt. Zusätzlich konnten
die Gespanne auf dem hinter der Scheune weiterführenden Weg –
ohne Wenden zu müssen – wieder ihren gewohnten Rückweg zu ihren
Höfen erreichen – quasi eine Art Kreisverkehr (mit allseits
willkommener und abschließender
„Zwischenstation“ in
der Gastwirtschaft). |
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Sonnhalde mit Schorrbühl um 1925 (Copyright & Sammlung Archiv Harald
Senn, Bürchau). |
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Aus der Vielzahl von Daten und Quellenauswertungen entstand so
das Bild eines Zehnthofes mit einer sehr großen Zehntscheuer
(vierstöckig, Ständerbauweise), die auch auf Grund des Fehlens
einer typischen Hocheinfahrt vom Hang her ihren Sonderstatus
unterstreicht. Gehen wir vom Jahr 1777 aus – als zweifelsfrei
fest verankerter zeitlicher Ausgangspunkt – so ergibt dies für
das Hofgebäude ein Alter von 247 Jahren und für die 1953
zurückgebaute Zehntscheuer von 176 Jahren. Vergleicht man nun
heute noch bestehende ehemalige Zehntscheuern und deren
zeitliche Entstehung, so können die Ursprünge der beiden
Hofobjekte in Bürchau auch älter sein. |
Die beiden Bauelemente –
„Burg“-Hof und Zentscheuer – jedoch isoliert zu sehen, würde
dem tatsächlichen Gesamtensemble nicht gerecht werden. Denn dazu
zählt auch das Gebäude auf der
Sonnhalde, also dem
späteren Berggasthof
„Sonnhalde“. Während auf der ersten historischen Aufnahme
das Gebäude sich noch als strohbedeckter Hof mit von Norden
eingerichteten Hocheinfahrt zeigt, bildet die zweite historische
Aufnahme um 1950 bereits ein gut ausgebautes, stattliches
Gasthofgebäude ab, das exakt auf dem Areal der einstigen
frühmittelalterlichen Burgablage errichtet wurde. |
Die Tatsache, dass sich hier früh eine solche große
Gastwirtschaft hat entwickeln können – trotz entfernter
Ortskern-Lage und lediglich einer Zufahrtsstraße – sehen wir
eindeutig im Zusammenhang mit dem zentralen Sammelplatz, der
Zehntscheuer und dem benachbarten Zehnthof
„Burg“, wie ihn die
Leute bis zum heutigen Tag nennen. Wir vermuten, dass die
Wirtschaft ab 1781 mit dem neuen Status von Bürchau und einem
eigenen Ortsvogt – möglicherweise jedoch schon auch sehr viel
früher – als „gute Stube“
und der Besitzer als
„Gemeindewirt“ diente. Da die Vogteien keine eigenen Häuser
besaßen, wurden private
„Gemeindewirtschaften“ und deren eigenen
„gute Stuben“
ausgewählt. Eine Quelle berichtet, dass die
„bestehende
Gemeindewirtschaft in Bürchau durch das Verschulden des Inhabers
völlig in den Krebsgang geraten sei“ und in Folge dessen die
Mühle der Kastelhöfe 1778 die Schanzkonzession erhielt. Leider
nennt die Quelle keinen Standort dieser Bürchauer
Gemeindewirtschaft (Quelle: Gudrun Welsch-Weis: Im Kleinen
Wiesental: Zwei Mühlen im Waldland in Bürchau, in: Das
Markgräflerland, Jg. NF 9(40).1978, H. 1/2, S. 59–90), sie
war aber um 1778 wohl die einzige Wirtschaft in Bürchau. |
Eine weitere Recherche über die ab 1781 eingesetzten Vögte
ergibt ein interessantes Bild – das wir vor allem dem Wissen und
der intensiven Auswertung der Kirchenbücher durch Fred Wehrle
(Kandern) verdanken. So sehen wir im dem ab 1808 als Vogt
einsetzten Jakob Roser – er wird 1817 als
„Bürger und Bauer“
später noch einmal für
eine weitere Amtsperiode als Vogt gewählt – der zwischen 1808
und 1818 jenen Hof erwirbt, der später als Berggasthof
„Sonnhalde“ weit über
Bürchau hinaus Wertschätzung und Bekanntheitsgrad erhalten wird.
Möglicherweise wurde das Hofgebäude auch schon früher,
vielleicht sogar schon wesentlich früher, als sogenannte
„Gemeindewirtschaft“
benutzt. |
„Zweifelsohne waren die Stuben oder
gemeinhin die Gemeindewirtschaften - die Tavernen - in den
einzelnen Orten der Oberen Markgrafschaft die ersten
Wirtshäuser. In der Stadt Schopfheim wird anno 1367 eine solche
Wirtsstube, geführt von dem Edelknecht Walter von Wies, erstmals
erwähnt. Die erste Nachricht über eine Taverne in Tegernau ist
uns aus dem Jahre 1424 überliefert. Als Regulär auf unterer
Ebene gestanden die Markgrafen weiterhin den Vogteien die Stuben
und Gemeindewirtschaften als Gerichtsort der Vögte, der
Geschworenen und der Gemeinderichter zu. Dort wurden alle
gemeindebetreffenden Entscheidungen der jeweiligen Vogteien
beraten und meist in öffentlichen Gemeindeversammlungen
gutgeheißen. Natürlich kam nach den offiziellen Beratungen der
Weinausschank mit teils ausgiebigen Nachfeiern, oft auf Kosten
der öffentlichen Kasse, nicht zu kurz. Dieses den Vogteien und
teils den Filialorten übereignete herrschaftliche Regal war
stets eine recht gute, oftmals einzige Einnahmequelle der
Vogteien, denn der eingelagerte und verzehrte Wein unterlag in
allen Wirts- und Gasthäusern einer streng reglementierten
Weinverbrauchssteuer, die, zusätzlich mit einem Maßpfennig pro
ausgeschenktem Schoppen, alljährlich an die Burgvogteien bzw. an
die Rentkammer der Markgrafen gewissenhaft und pünktlich als
Ohmgeld und abgeführt werden musste. Da die Vogteien und deren
Filialorte bis ins
19. Jahrhundert keine eigenen Häuser besaßen, wählte man
ursprünglich einen geeigneten Bürger aus der jeweiligen
Gemeindebevölkerung als "Gemeindewirt", welcher dann auf
bestimmte Zeit seine „gute Stube" als Gemeindewirtschaft zur
Verfügung stellte. Ab etwa dem 18. Jahrhundert versteigerten die
Vogteien bzw. die späteren Gemeinden das
Gemeindewirtschaftsrecht meist für sechs Jahre. Der
Höchstbietende erhielt in der Regel den Zuschlag. Sämtliche die
Gemeinde betreffenden und öffentlichen Tagfahrten und
Veranstaltungen wie Ratssitzungen, Grundstücks- und
Gebäudeverkäufe, Versteigerungen und dergleichen wurden dort
neben dem offiziellen Weinausschank abgehalten.
Sämtliche die Gemeinde betreffenden und
öffentlichen Tagfahrten und Veranstaltungen wie Ratssitzungen,
Grundstücks- und Gebäudeverkäufe, Versteigerungen und
dergleichen wurden dort neben dem offiziellen Weinausschank
abgehalten. Seit 1830 und in den folgenden Jahrzehnten hatte
sich die Institution der Stube bzw. die Gemeindewirtschaft
jedoch überlebt. Die „Stube“ respektive die Gemeindewirtschaft
hatte aufgrund dieser öffentlich rechtlichen Reformen als
kommunaler Sitzungsort ausgedient und besaß bis zu ihrem Ende
fortan nur noch soziale und kommunikative Funktion“. |
Quelle.
http://www.kuk-kleines-wiesental.de/wirtshausmuseum_krone_geschichte_3.htm
|
Mit der Abschaffung des Zehnten im Jahre 1833 verliert die
Zehntscheune langsam ihre herrschaftliche Bedeutung. Zwar dauert
die Umsetzung des Gesetzes noch bis 1893, dennoch gehen wir
davon aus, dass man sich seitens der Bürchauer Bauernschaft sehr
schnell von dieser Abgabenpflicht und der damit verbundenen
zwangsmäßige Anlieferung der Naturalabgaben entledigt hat. |
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Quelle: Sammlung Michael Fautz (Hauingen) |
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"Sonnhalde" um 1936. |
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Gewann und Haus
Sonnhalde
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Die Sonnhalde muss wohl schon vor dem Dreißigjährigen Krieg dauerhaft
bewohnt gewesen sein. Jedoch können die ersten Bewohne nur durch das Kirchenbuchr (ab 1635) nachgewiesen werden: Claus
Gysinger (auch Gisin), "An
der Sonnhalde", verheiratet vor 1624 mit Catharina Bachmann.
Weiterhin ein Fritz Wagner, 1631, gestorben 06.03.1699. Die Frau
gebar 8 Kinder im Zeitraum von 1655 -1669. Ermittelt werden
konnte auch Johannes Bechtel (Bechtold), er heiratete am
05.11.1715 Anna Eichin, mit der er im Zeitraum von 1716 – 1735
neun Kinder zeugte. Er starb 1737. |
Ab 1814 wird für Bürchau ein Familienbuch geführt und damit kann
eine weitere wichtige Quelle erschlossen werden. Wobei hier
nicht wie heute zwischen Unterer und Oberer Sonnhalde, sondern
zwischen Vorderer und Hinteren Sonnhalde unterschieden wurde.
Für die Vordere Sonnhalde sind eingetragen: Johann Jakob Eichin,
Bürger Schneider und Rechenmacher, verheiratet ab dem 18.10.1785
mit Catharina Trefzer, dann folgt Joh. Jakob Kiefer, Bürger,
Bauer u. Altvogt. Er heiratete am 27.08.1782 Anna Eichin. Aus
dieser Ehe geht Johann Jakob Kiefer Jun. hervor, der am
05.06.1823 Anna Magdalena Beyer heiratete. Ebenfalls aufgelistet
finden wir Matthias Weiß, Bürger u. Nagler, verheiratet mit
Rosina Catharina Asal. Und dann folgen erstmals zwei Rosers:
Jakob Roser, Bürger, Bauer und Vogt, heiratete eine Asal aus
Wies. Seine Eltern waren der Weber Friedlin Roser, gebürtig von
Raich und Barbara Kiefer von Vorderheubronn. Und nun folgt noch
sein Sohn: Jakob Friedrich Roser, Bürger und Bauer. In seinem
Vater sehen wir den ab 1808 als Vogt einsetzten Jakob Roser – er
wird 1817 noch für eine weitere Amtsperiode erneut als Vogt
tätig, der zwischen 1808
und 1818 wohl jenen Hof erwirbt (Roser taucht als Familiennamen
in keinem anderen Ortsteil mehr auf), der später das Domizil für
den Berggasthof
„Sonnhalde“ werden wird. |
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Quelle: Sammlung Michael Fautz (Hauingen) |
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"Sonnhalde" um 1952.. |
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Die Vögte von Bürchau |
Lorenz Beyer,
Schuhmacher in Bürchau, Vogt um 1785.
Jakob Kiefer, Weber in Bürchau, Vogt um
1792/ und am 29.09.1800 erwähnt.
Jakob Roser,
Bürger u. Bauer in Bürchau, 1808 Vogt, 21.04.1811 Altvogt.
Matthias
Eichin, Weber in Bürchau, Vogt um 1812.
Jakob Roser, Bürger und
Bauer in Bürchau, am 26.04.1817 bei der Geburt seines jüngsten
Kindes wieder als Vogt bezeichnet.
Die
Familie des Jakob Roser
stellt sich wie folgt dar:
Jakob Roser, geboren am 25.08.1770 in
Bürchau (Eltern bekannt), gest. am 26.11.1847 Bürchau,
verheiratet am 11.09.1798 Neuenweg mit Magdalena Asal, Tochter
des Matthias Asal, Wagner in Wies und der Anna Würger, geboren
am 17.04.1773. Und ihre sechs Kinder:
Jakob Friedrich, geb. 29.9.1800 Bürchau,
gest. 08.01.1841 (verheiratet am 14.04.1825 mit Maria Magdalena
Trefzer (Eltern: Joh. Jakob Trefzer, Weber in Bürchau und Anna
Maria Eichin):
1. Kind: Jakob Friedrich Roser, geb. am
09.04.1826 Bürchau. Er war der Hofnachfolger.
2. Anna Barbara, geb. am 16.07.1803,
heiratet nach Langensee.
3. Matthias, geb. am 25.04.1808, (hier wird
der Vater als Vogt bezeichnet), heiratet nach Hoheneck.
4. Anna Maria, geb. am 21.04.1811, (hier
wird der Vater als Altvogt bezeichnet), heiratet nach Gresgen.
5. Johann Jakob, geb. am 10.01.1814, gest.
am 30.08.1897
6. Johannes, geb. am 26.04.1817 (hier wird
der Vater wieder als Vogt bezeichnet), gest. am 16.12.1838
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Reise in die Vergangenheit |
Einige wichtige Ereignisse, Quellenhinweise und zeitliche
Zuordnungen markieren unsere nun zu Ende gehende Reise in die
Vergangenheit. Und zeigt, dass sich auch das große Weltgeschehen
immer wieder – und das über neun Jahrhunderte – hinweg bis in
die hintersten Winkel des Kleinen Wiesentals auswirkte. Und
weltliche und klerikale Spannungsfelder und die damit
verbundenen Konflikte immer wieder – mittel- und auch
unmittelbar – das Alltagsgeschehen der Kleinwiesentäler
mitbestimmten. |
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1080 Auftakt der ersten Beginn der
Rodungsphasen im Eyersbachtal.
1085 Erste Rodungsphasen am Kastelfelsen.
1090 Burgenbau & Kastelhöfe.
1096 Erster Kreuzzug.
1147 Zweiter Kreuzzug.
1149 Die Burgen Alt- und Neu-Waldeck werden
urkundlich erwähnt.
1150 Die Herren von Waldeck sterben aus.
1189 Dritter Kreuzzug bis 1270
Siebter Kreuzzug.
1278 Ersterwähnung von Bürchau – es gehört
nun den Herren von Rotenberg.
1280 Die Rotenberger sterben aus und
Bürchau geht an die Herren von Rötteln.
1316 Die Herren von Rötteln sterben aus.
1316 Bürchau kommt zur Markgrafschaft
Hachberg-Sausenberg.
1356 Erdbeben von Basel.
1492 Ende des Mittelalters, Beginn der
Neuzeit.
1503 Bürchau gehört nun zur Markgrafschaft
Baden und Baden-Durlach.
1517 Reformation (bis 1648
1524 Ausbruch der Bauernkriege.
1525 Die Leibeigenschaft wird in Baden
wieder eingeführt.
1556 Reformation in Baden.
1618 Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges.
1686
„Im Kastel“ Sitz des St. Blasianischen Vogts
1740 wandert ein Teil der Bürchauer
Bevölkerung nach Siebenbürgen aus.
1760
„Beschaffenheitsbeschreibung“ von Bürchau
1770 Visitationsberichte über Bürchau.
1777 Neue Gemarkungspläne von Bürchau mit
Hinweis auf Zehnthof & Zehntscheuer.
1781 Bürchau erhält einen eigenen Ortsvogt.
1783 Abschaffung der Leibeigenschaft in
Baden.
1803 Baden wir Kurfürstentum.
1805 Bürchau gehört zum Amt Müllheim.
1806 Benediktinerkloster St. Blasien wird
im Zuge der Säkularisation aufgelöst.
1806 Baden wird zum Großherzogtum.
1808 Jakob Roser, Bürger, Bauer wird
Bürchauer Vogt.
1809 Bürchau kommt zum Amt Schönau.
1814 Bürchau kommt von Schönau zum Bezirksamt
Schopfheim
1833 Abschaffung der Zehntabgabe (Umsetzung
dauert noch bis 1893).
1939 Bürchau kommt zum Landkreis Lörrach
1945 Luftaufnahmen der U.S. Air Force von
Bürchau.
1950 Fotografien vom
Schorrbühl mit
Sonnhalde.
1953 Die Zehntscheuer wird zurück- und
umgebaut.
2020 Forschungsprojekt Burg, Kastelhöfe,
Sonnhalde, Zehnthof & Zentscheuer.
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Mit der abschließenden Erforschung dieser drei Gebäude schließt
sich nun der Kreis unserer Reise in die Bürchauer Vergangenheit
– beginnend im frühen Mittelalter bis in die heutige Neuzeit.
Eine Reise, die einerseits allen Beteiligten wieder einmal
deutlich gemacht hat, welch wertvolles kulturelle Erbe bis heute
immer noch unentdeckt im Kleinen Wiesental schlummert. Und
andererseits wie fragil dieses Erbe zu behandeln und nachhaltig
zu schützen ist. |
Zählen wir allein nur die Neu- und Wiederentdeckungen der
letzten vier Jahre zusammen: die Ringwall-Anlage auf dem
Neuenweger Schlossboden, die Bergbausiedlung Steinihöff
gegenüber der Silbererzgrube Spitzkopf, das Wiederauffinden der
Wüstung Gebinbach bei Elbenschwand, die spätmittelalterlichen
Walderdbeer-Terrassen am Tannenkopf, die frühmittelalterliche
Burganlage mit dem neuzeitlichen
„Burg“-Hof und seiner Zehntscheuer auf der Bürchauer Sonnhalde sowie
die Vielfalt der Barockschanzen – so wird deutlich, dass dieses
Tal über einen einzigartigen historisch wertvollen Schatz
verfügt, den es immer wieder neu zu entdecken und dann vor allem
zu bewahren gilt. |
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Grundbegriffe und Erläuterungen |
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Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16
Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961
„Zehntscheuer“
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
„Zehntscheuer“
Uni Leipzig: Wortschatz-Portal
„Zehntscheuer“ |
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Zehntscheune: Als
Zehntscheune oder Zehntscheuer wurde ein Lagerhaus zur Annahme
und Aufbewahrung der Naturalsteuer (Zehnt) bezeichnet. In
Baden-Württemberg und Bayern wird häufig der Begriff Zehntstadel
verwendet. In Luxemburg spricht man von Zéintscheie] oder
Zéngtscheier. Häufig handelt es sich um Klosterscheunen, die
ursprünglich im Eigenbetrieb der Klöster oder durch Grangien
gebraucht wurden. Das Wort „Grangie“ leitet sich indirekt von
lateinisch grangarium (Getreidespeicher) ab. Auch
herrschaftliche Domänen und adlige Güter bedienten sich
derartiger Scheunen. Zehnt- und Klosterscheunen gab es bereits
im Frühmittelalter. Frühe Beispiele findet man auf dem
Klosterplan der Fürstabtei St. Gallen im frühen 9. Jahrhundert.
Die dreischiffige Scheune wurde erst im 12. oder 13. Jahrhundert
entwickelt. Zu ihren Vorläufern gehören die eisenzeitliche
Halle, die hochmittelalterliche Fest- und Markthalle sowie das
römische horreum. Dafür ließen die
Zehntherren an geeigneten Stellen, wo man die Naturalabgaben am
besten und sichersten einsammeln und aufbewahren konnte – in
oder bei ihrer Burg, auf einem ihnen gehörigen Gut, Zehnthof
oder Pfleghof, in einem
zehntpflichtigen Ort, in einer nahen Stadt – spezielle große
Scheunen erbauen.
Vielfach
waren sie nach oder sogar vor der Kirche die größten Bauwerke
des Orts, nicht nur weil sie erhebliche Mengen an verschiedenen
Naturalabgaben aufnehmen mussten, sondern auch weil sie den
Herrschaftsanspruch der Zehntherren vor Ort dokumentierten.
In ihrer architektonischen Vielfalt spiegeln Zehntscheunen
regionale und epochale Unterschiede in Baustil und -material
wider, ebenso wie die unterschiedliche Wirtschaftskraft ihrer
Bauherren. Zehntscheunen oder Grangien gab es hauptsächlich in
Mitteleuropa. In Skandinavien, Schottland oder Irland sowie in
Italien oder Spanien sind sie unbekannt. In einigen wenigen
Orten Spaniens existierten allerdings städtische Lagerhäuser
(pósitos) zur Versorgung der Armen oder für Notzeiten.
Quelle. https://de.wikipedia.org/wiki/Zehntscheune
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Quelle Geoportal BW © 2020 Grafik Werner Störk © 2020 |
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Überblick: Burgwarte (rot), Kastelhöfe (gelb) Vorburg (Rechteck
orange), Kernburg (Rechteck rot) mit Gebäude "Sonnhalde",
großer Gebäudekomplex
"Zehntscheuer" (blau),
Bauerngehöft (hellgrün). |
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Zehnt:
Eingehoben wurden der
Großzehnt (auch Feld-, Frucht- oder
Grundzehnt) in Form von Getreide, Heu, Holz, Wein, Flachs und
Feldfrüchten, und der
Kleinzehnt (Etter-, Blut- oder Viehzehnt) in
Form von Erzeugnissen des Hausgartens (z.B. Obst, Gemüse), von
Tieren (z.B. Schweinen, Lämmern, Zicklein, Hühnern, Gänsen) und
tierischen Produkten (z.B. Wolle, Käse, Eier). Die
Zehnteinhebung erfolgte zu bestimmten Terminen (gemäß dem
"Abgabekalender"); so war etwa am 1. Mai (St. Walburgis) der
Lämmerzehnt, am 25. Mai (Urbanstag) der Obst- und Weinzehnt, am
24. Juni (St. Johanni) der Viehzehnt, am 13. Juli
(Margaretentag) der Getreidezehnt, am 15. August (Mariä
Himmelfahrt) oder 1. September (St. Aegidius) der Gänsezehnt und
am 24. August (St. Bartholomäustag) der Zehnt auf Mehl, Eier
u.ä. fällig. Zehntpflichtig waren auch Erträge von Rodungsland
("Neubruchzehnt") und aus dem Bergbau ("Bergzehnt"). Vom 13. Jh.
an wurde der Zehnt zunehmend in Form einer
Geldzahlung
erbracht. Die Höhe der zu erbringenden Zehnten wurde von
Zehntbeamten (mhd.) durch Beaugenscheinigung auf dem Feld bzw.
auf der Weide oder im Stall festgestellt und dem Klostervogt
oder dem Schultheißen des Zehentdorfes zur Einhebung
aufgetragen. Keine Frage, dass die Beständner (v. mhd. bestanden
sin = zu einer Zahlung verpflichtet sein) versuchten, die
Zehnten durch Feilschen niedrig zu halten und dass die
Zehntbeamten ungeliebte Leute waren. Am Sammelpunkt der Abgaben
(Pfarrhof, Herrenhof, Kloster) wurden häufig eigene Bauten
(Zehntscheuern) zur Verwahrung von Naturalien errichtet.(s.
Abgaben)". Quelle:
https://www.mittelalter-lexikon.de/wiki/Zehnt.
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Quelle rechts: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/bild_zoom/zoom.php?bestand=14213&id=3462009&screenbreite=1680&screenhoehe=1010 |
"Topographischer Plan von
dem Elbenschwand und Bürchauer Bann", [Quelle: Generallandesarchiv
Karlsruhe] |
Quelle links Geoportal BW © 2020 |
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Kombinierte Sat-LiDAR-Aufnahme des Gesamtareals der einstigen
Burganlage mit "Burg"-Hof und
Zehntsteuer (siehe oben)...
Rechts das großflächig ausgekofferte Hangareal im Zusammenhang
mit dem Halsgraben. |
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Abgaben
(mhd. bete [z.B. betekorn], gelt [z.B. win-, korngelt], stiur
[z.B. stiurwin], stiurunge, zehent, zende; lat. tributum). Als
Gegenleistung für überlassenes Land mußten die abhängigen Bauern
(Grundholde, Hintersassen, Fröner) der Grundherrschaft neben
Verrichtungen (s. Frondienste) auch Abgaben erbringen, die
ursprünglich aus pflanzlichen und tierischen Produkten
(Naturalabgaben), seit dem 13. Jh. auch aus Geldzahlung
bestanden. Außer den Abgaben
an die Grundherrschaft, die ungefähr ein Drittel
des Ertrags ausmachten, verlangte die Kirche (vom 6. Jh. an) den
zehnten Teil des Ertrags (s. Zehnt), ursprünglich zur
Armenversorgung gedacht, später hauptsächlich zur Finanzierung
der Pfarrsprengel verwendet. Zu diesen festen Abgaben kamen
fallweise Gebühren etwa für die Benutzung der herrschaftlichen
Wälder (Holzeinschlag [ligneritia], Eichelmast [pastio]), für
die Benutzung der Mühlen, Back- und Brauhäuser, auch für ®Bede
und ®Besthaupt, ferner Strafgebühren (Bußen), Zölle und
Marktabgaben. An vegetabilen Produkten wurden abgeführt:
Getreide, Mehl, Brot, Gemüse (Hülsenfrüchte), Obst, Nüsse, Met,
Most, Wein und Bier. Abgaben
animalischer Herkunft waren Lebendvieh (Rinder,
Schafe, Schweine, Geflügel), Fleisch (Pökelfleisch,
Trockenfleisch), Fett, Eier, Milchprodukte (Käse, Butter), Häute
und Felle, Talg, Wachs und Honig. Als
Naturalabgaben
werden auch Wolle, Flachs, Hanf, Heu, Dung, Gerberrinde,
Bau- und Feuerholz, Zaunpfähle, Holzfackeln, Holzschindeln,
Dachbretter und textile Erzeugnisse (Leintücher, Hemden) sowie
Fertigprodukte von Schmieden, Sattlern, Schustern, Tischlern,
Hafnern usf. erwähnt. Die Abgabenbelastung war nicht überall
gleich, dürfte aber allgemein als drückend, mancherorts sogar
als ausbeuterisch empfunden worden sein. Für die
Abgabenentrichtung waren feste Termine eingerichtet, wie sie aus
®Urbaren oder aus dem ®Sachsenspiegel entnommen werden können.
So war am Walpurgistag (1. Mai) der Lämmerzehnt zu entrichten,
am Urbanstag (25. Mai) der Obst- und Weinzehnt, am Johannistag
(24. Juni) der Fleischzehnt, am Margaretentag (13. Juli) der
Getreidezehnt, an Mariae Himmelfahrt (15. August) der Gänsezehnt
und am Bartholomäustag (24. August) der
Geldzins.(s.
Bannrechte, Bede, Bedemund,
Besthaupt, Lantval, Leibzins, Stadtsteuern, Steuer,
Wachszinsige, Zensuale). Quelle:
https://www.mittelalter-lexikon.de/wiki/Abgaben
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Quelle: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/bild_zoom/zoom.php?bestand=14213&id=3462009&screenbreite=1680&screenhoehe=1010 |
"Topographischer Plan von
dem Elbenschwand und Bürchauer Bann", [Quelle: Generallandesarchiv
Karlsruhe] |
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Um 1780 der größte Gebäudekomplex von ganz Bürchau - exakt auf
dem frühmittelalterlichen Burggelände. . |
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"Die
Zehntablösung in Baden
durch das Zehntgesetz von 1833 sorgte für die Abschaffung
des Zehnten in Baden und dauerte bis 1893. Der Zehnt war nur ein
Teil der Grundlasten, zu dem die Bauern dem Grundherrn gegenüber
verpflichtet waren.
Der Zehntleistung, das heißt die Abgabe
eines Teils der Ernte in Naturalien, der Bauern standen meistens
Gegenleistungen des Grund- und Zehntherrn gegenüber. Diese
Gegenleistungen bezogen sich vor allem auf den Bau und Unterhalt
von Kirchengebäuden. Ebenso waren Gegenleistungen wie die
Lieferung von Bauholz möglich. Die Großherzögliche
Domänenverwaltung war der größte Zehntherr in Baden, der etwa 50
% des Gesamtzehnten bezog. Neben dem Adel konnten auch weitere
Privatpersonen, Pfarreien und Schulen zehntberechtigt sein. In
der Ersten Kammer der Badischen Ständeversammlung wurde bereits
1819 über die Abschaffung des Zehnten beraten, denn der Zehnt
hatte folgende Nachteile für das Land: Verlust von Teilen der
Ernte wegen der notwendigen Transporte, hohe Lager- und
Verwaltungskosten und schließlich die Behinderung der freien
Entwicklung des landwirtschaftlichen Gewerbes. Über Jahre wurde
in der Ersten und Zweiten Kammer der badischen Ständeversammlung
über die Ablösung bzw. Umwandlung des Zehnten in eine Geldrente
debattiert. Das am 17. Dezember 1833 verkündete Gesetz sah
folgende Bestimmungen vor: Die Ablösung des Zehnten ist
grundsätzlich möglich und die Entschädigung beträgt die 20-fache
Summe des jährlichen Zehntertrags sowie der badische Staat
übernimmt von dieser Entschädigungssumme 1/5 und dem
Zehntpflichtigen bleiben die restlichen 4/5. Schließlich wird
eine Zehntschuldentilgungskasse vom Staat errichtet, die Kredite
zur Zehntablösung geben soll. Das Gesetz sah vor, dass bis zum
1. Januar 1838 eine
Zehntablösung nur auf dem Weg einer freien Vereinbarung zwischen
Zehntpflichtigen und Zehntberechtigten erfolgen konnte. Nach
diesem Zeitpunkt konnte ein Drittel der Zehntpflichtigen einer
Gemeinde die Ablösung verlangen, wenn sie zusammen mehr als die
Hälfte des Zehnten aufbrachten. Hofgutsbesitzer konnten generell
allein ablösen und nach 1838 diese auch zwingend verlangen. Nach
dem 1. Januar 1842 konnte auch der Zehntherr eine Ablösung
verlangen. Der durchschnittliche Marktpreis der Naturalien, aus
dem die Ablösungssumme errechnet wurde, sollte vom Staat
ermittelt werden. Der Abgabenpflichtige sollte für den Verzug
der Ablösungssumme 5 % Zinsen jährlich zahlen und spätestens
nach fünf Jahren seine Schuld getilgt haben. Bei Verzug der
Zinszahlungen sollte der Zehnt weiter in Naturalien eingezogen
werden. Die Zehntablösung galt als „entscheidende Bresche in die
feudale Agrarverfassung“ und stieß in den Reihen der
Zehntberechtigten auf entschiedenen Widerstand. In der Folge kam
es zu einer Vielzahl von Prozessen und Verhandlungen in der
Bundesversammlung, die die Abwicklung verzögerten. Der
schleppende Gang der Zehntablösung in Baden zeigt sich darin,
dass erst 1893 die letzten 67 Ablösungen
abgeschlossen waren."
Quelle:ttps://de.wikipedia.org/wiki/Zehntabl%C3%B6sung_in_Baden
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Quelle https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/bild_zoom/zoom.php?bestand=14213&id=3462009&screenbreite=1680&screenhoehe=1010 |
"Topographischer Plan von
dem Elbenschwand und Bürchauer Bann", [Quelle: Generallandesarchiv
Karlsruhe] |
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Der Zeichner des Gemarkungsplans hebt die
ungewöhnliche Größe (möglicherweise damit auch die
"herrschaftliche" Bedeutung)
dieses auffälligen Gebäudes hervor. |
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Quelle rechts:
https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/bild_zoom/zoom.php?bestand=14213&id=3462009&screenbreite=1680&screenhoehe=1010 |
"Topographischer Plan von
dem Elbenschwand und Bürchauer Bann", [Quelle: Generallandesarchiv
Karlsruhe] |
Quelle links:
Gemarkungsplan von 1777 Ortsverwaltung
Bürchau © 2020 |
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Die beiden Gemarkungspläne um 1780
dokumentieren die auffallende Größe des Hauses (rot) oberhalb dem alten
Burgenstandort.(gelb) -
jedoch in deutlich unterschiedlicher Grundfläche. |
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Quelle rechts:
https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/bild_zoom/zoom.php?bestand=14213&id=3462009&screenbreite=1680&screenhoehe=1010 |
"Topographischer Plan von
dem Elbenschwand und Bürchauer Bann", [Quelle: Generallandesarchiv
Karlsruhe] |
Quelle links:
Gemarkungsplan von 1777 Ortsverwaltung
Bürchau © 2020 |
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Optimal eingeplanter Kreisverkehr für die
Gespanne mit Parkmöglichkeit zum Besuch der Gastwirtschaft. |
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Quelle Geoportal BW © 2020 Grafik Werner Störk © 2020 |
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Die beiden originalen Kartengrundrisse wurden
ausgemessen und entsprechend ihrer Maße auf die heutige Flur übertragen.
Anschließend einzeln berechnet und dann den
Schnitt genommen für die Rekonstruktion unten. |
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Grafik Werner Störk © 2020 |
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Rekonstruktionsversuch: Aufsicht Dach
Zehntscheuer vor Rückbau |
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Grafik Werner Störk © 2020 |
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Rekonstruktionsversuch:
Unsere Arbeitshypothese sieht in dem großem Baukomplex einer Zehntscheuer mit
angeschlossenem Gehöft im
Rahmen der Vogtei
Tegernau bzw. später mit eigenständigem Bürchauer Ortsvogt. Die
Rekonstruktion findet ihre Bestätigung auch in den
Spezial-Aufnahmen der U.S.
Air Force und deren Kriegsluftbilder des Kampfmittelbeseitigungsdienstes BW (KMBD)
aus dem Jahre 1945, welche sogar noch den südlichen Zugang
dokumentieren. Aus allen Daten lassen sich ein relativ genaues
Bild der damaligen Zehntscheuer zusammenstellen und belegen ihre
für damalige Verhältnisse ungewöhnlich große Dimension. |
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Foto Werner Störk © 2020 |
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Drei der ehemals vier kleineren Einfahrtsore auf der Nordseite
der einstigen Zehntscheuer wurden in den Hausrück- und Umbauten
in den Jahren 1936 bis 1953 als architektonische
Gestaltungselemente auch vom jetzigen Gästehaus "Ingrid"
mit aufgenommen. Rechts der "Burg"-Hof. Ganz links der
Dachfirst der "Sonnhalde". |
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Grafik Werner Störk © 2020 |
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Rekonstruktionsversuch: Aufsicht Dach
Zehntscheuer nach Rückbau |
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Dass historische Aufnahmen eine wertvolle Quelle sein können,
belegen die nachfolgenden Beispiele: |
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Die beiden historischen Aufnahmen (1925 und 1950) lassen wichtige
Rückschlüsse auf das Gebäude neben dem
"Burghof" zu.
(Copyright & Sammlung Archiv Harald
Senn, Bürchau). |
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Die beiden historischen Aufnahmen lassen wichtige Rückschlüsse
auf das Gebäude neben dem "Burghof" zu. |
(Copyright & Sammlung Archiv Harald
Senn, Bürchau). |
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Im Kreis: der "Burg"-Hof,
der Berggasthof Sonnhalde
und darüber die große Zehntscheuer mit zwei Dachgauben.
(Copyright & Sammlung Archiv Harald
Senn, Bürchau). |
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Links der "Burg"-Hof in der
Mitte noch die originale (aber schon bereits zurückgebaute) Zehntscheuer
und rechts der noch strohbedeckte
Vorläufer des
Berggasthofes
Sonnhalde. Die Gauben weisen auf eine
viergeschossige, wohl in Ständerbauweise errichtete Scheune.
(Copyright & Sammlung Archiv Harald
Senn, Bürchau). |
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Die damals wesentlich flacher ausgelegte Hofzufahrt (hellgrün)
zu den zwei großen Scheunentoren (weiße Pfeile) der Zehntscheuer
(rot) mit zwei Dachgauben,
gelb der Vorläufer der "Sonnhalde"
(Copyright & Sammlung Archiv Harald
Senn, Bürchau). |
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Quelle Geoportal BW & Grafik Werner Störk © 2020 |
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Die beiden heutigen Flurstücke rund um das ehemaligen Burgareal
mit dem Kernburg (schwarz, entspricht auch dem ursprünglichen
Hofgebäude als Nachfolger der Burg), Gelände (rot)
und dem abgetragenen
Hangprofil (orange).mit der ursprünglich sehr großen
Zehntscheuer (grün) und den beiden Gebäudetrakten (zurückgebaut
hellblau, bis 1953 dunkelblau) |
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Quelle Geoportal BW & Grafik Werner Störk © 2020 |
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Wir sehen in den beiden dicht nebeneinander
liegenden Gebäudekomplexen eine wirtschaftlich zusammengehörige
Einheit. Wobei das südliche Gebäude auf der stark ausgekofferten
Grundfläche des abgetragenen Hangprofils (grün) errichtet wurde,
währenddessen für den nördlichen Hof speziell nochmals
zusätzliches Hangmaterial abgetragen (hellgrün) werden musste,
um ein passendes Plateau - auf gleichem Niveau - als
Grundterrasse für den Hof zu erhalten. Gut erkennbar - auch im
LiDAR - die rückwärtige Hochzufahrt (Pfeil), die das Gebäude als
bewirtschafteten Hof ausweist. Wir sehen in der absoluten Nähe
bzw. dem Bau direkt auf dem einstigen Burggelände eine enge
Beziehung zur Funktion des Gebäudes - in der Tradition der
einstigen Herrschaft und deren eindrucksvolle Repräsentation auf
der Sonnhalde. Nur dass der später errichteten Gebäudekomplex
noch höher über dem Tal "thront" - sicherlich nicht ohne
Absicht.
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Quelle Google Earth Grafik Werner Störk © 2020 |
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Deutliche Geländeanomalie (gelb): Südzuwegung zum ehemaligen
Südtrakt. |
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Foto Werner Störk ©
Copyright 2020 |
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Der Kreis markiert die oben angemerkte Geländeanomalie. |
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Foto Werner Störk © 2020 |
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Gebäudesituation heute: Bauernhof (links), heutiges Wohngebäude
(Mitte) auf dem Standort des großen Gebäudes und links die
"Sonnhalde". |
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Foto & Grafik Werner Störk © 2020 |
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So visuell dominant und exponiert der Standort der
frühmittelalterlichen Kernburg (links) war, genauso waren es
dann der "Burghof" und die Zehntscheuer (rechts).. |
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Quelle Geoportal BW & Grafik Werner Störk © 2020 |
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Die kombinierte Sat-LiDAR-Aufnahme zeigt,
dass es bei dem ursprünglichen Standort des großen Gebäudes
keine Spuren einer sonst typischen hangseitigen Hochzufahrt gab
(Kreis) - bei dem nördlich davon gelegenen Bauernhof jedoch sehr
wohl (Pfeil). Wir interpretieren dies deshalb als ein besonderes
Gebäude mit besonderen Funktionen, die nicht denen eines
üblichen Bauerngehöfts entsprachen. Hinzu kommen die
ungewöhnliche Größe der Grundfläche sowie die kombinierte
Übereck-Bauweise von zwei wohl auch funktional getrennten
Trakten.
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Foto Werner Störk ©
Copyright 2020 |
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In Blickrichtung Süden. |
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Foto Werner Störk ©
Copyright 2020 |
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Hangauslauf zum Halsgraben (gelb), ausgekoffertes Plateau
(orange), Halsgraben (hellgrün), Hausanbau (blau) und
Hauseingang (rot) über den zugeschütteten Nordgraben. |
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Foto Werner Störk ©
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In Blickrichtung Nordwesten: hier verlief der Halsgraben
entsprechend der Teerdecke - rechte Hangseite ist erst den
Straßenbau entstanden. |
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Foto Werner Störk ©
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Das Foto kann nur bedingt die steile Kurve wiedergeben, die
heute zu
den beiden Häusern führt. |
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In Blickrichtung Nordosten. |
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Sehr heute sehr steile Auffahrt (rot) mit davor liegendem Plateau (gelb). |
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Foto Werner Störk ©
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In Blickrichtung Osten. |
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Übergang von der ausgekofferten Terrassenfläche zum Halsgraben. |
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In Blickrichtung Nordwesten.. |
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Die heutige Straßenführung liegt auf einem stark aufgefüllten
Terrain, das einst die Steilkante von der ausgekofferten
Hangterrasse zum Halsgraben bildete. |
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Foto Werner Störk ©
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In Blickrichtung Norden. |
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Halsgraben (gelb) und ursprüngliche Hausgröße (19350, die der
Größe der historischen Zehntscheuer (weiß) entspricht. |
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Südliche Terrassenkante des ausgekofferten Hangbereiches im
Übergang zum linksseitigen Halsgraben. |
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Der Kreis markiert die Hangfuß des südlichen Traktes. |
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In Blickrichtung Norden. |
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Kaum Mindestabstand - die enge Bebauung weist auf den sehr
eingeschränkten Raum, der zur Verfügung stand. |
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In Blickrichtung Norden. |
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Das für den Bauernhof zusätzlich künstlich geschaffene
Bauplateau (gelb). |
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In Blickrichtung Nordosten. |
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Extreme Baudichte (rot), natürliches Hangprofil (gelb) und
künstliches Plateau für das Gehöft (orange) zeugen von der
begrenzten Baufläche
(= ausgekofferte Terrasse im Zusammenhang mit dem Halsgraben.) |
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In Blickrichtung zum Schorrbühl. |
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Der Hangfuß als Grenze zwischen dem
natürlichen Hangprofil und der ausgekofferten Terrassenebene..
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