Fortifikation
rund um Wieden (7) |
Jetzenwald - Itzenwald - Letzenwald |
Die Nordsicherung am Hörnli und die Letze Lezi |
Münstertal & Wiedener Eck, Wieden, Wiesental, Landkreis Lörrach, Südschwarzwald, Baden-Württemberg, Bundesrepublik Deutschland |
Werner Störk
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2017 |
Repro ©
Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner |
Die Militärkarte von 1701 - eine wichtige Quelle für die räumliche und zeitliche Zuweisung. |
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Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner |
Die originale Legende der Karte. |
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Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
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Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner |
Die spezielle Schraffur der Hau- oder Letzwälder lassen sie auf der Karte als zusammenhängendes dunkles Band erkennen. |
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Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
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Zur räumlichen Orientierung: das Wiedener Eck als Teil der Vorderen Linie. |
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Die drei klassischen Pass-Sicherungen: Muggenbrunn, Wiedener Eck und Neuenweg. |
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Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner |
Mit Pfeilen markiert: die Hau- und Letzwälder. |
Quelle:
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Das Arbeiten mit historischen Karten ist ein wichtiger Bestandteil meiner Arbeit - vor allem dann, wenn sie mittels moderner Software auf heutige - also aktuelle Karten- und Bildwerke montiert werden könnne. Mit Wulf Springhart habe ich einen Experten an der Hand, für dessen handwerklich-technisches Können ich sehr dankbar bin. |
Quelle:
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© 2016/2017 GeoBasis-DE/BKG (© 2009/2017) Google Sammlung Wulf Springhart, Design © Wulf Springhart (Böllen) 2017, Grafik Werner Störk © 2017 |
Hier wird eine Karte von 1895/1905 auf ein Google-Earth-Raumbild projiziert und in 3-D- umgeformt. |
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Detail eine Karte von 1895/1905 - auf ein Google-Earth-Raumbild projiziert und in 3-D- umgeformt. |
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Damit lassen sich z. B. Beziehungsfelder zwischen zwei Ortschaften oder Schanzen besser einschätzen und bewerten. |
Detail aus der DG-1:5.000 Karte Wieden Nr. 8113.24 © Landesvermessungsamt Baden-Württemberg Karlsruhe 2017 |
Auch die leider nicht mehr aufgelegten Deutschen Grundkarten für
Baden-Württemberg, die legendären DG 1 : 5.000 sind ausgezeichnete Grundlagen für eine erfolgreiche Recherche, Suche und Interpretation. |
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Aus der Vogelperspektive: das Schanzenumfeld vom Wiedener Eck. |
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Die reguläre Route über den bewehrten Pass
(gelb) und die alternativen Aufstiegsrouten speziell französischer
Truppen: die durch die Stampfenbächle-Rinne (rot) führt
und die zweite oberhalb vom Gewann Zimmerhölzle und dem Hörnle in Richtung Auf den Böden (karminrot). |
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Luftaufnahmen sind - wie Raumbilder generell - eine wichtige Hilfe bei der Einschätzung von alternativen Aufstiegsmöglichkeiten - wobei sich das Landschaftsbild selbst - vor allem der Waldbestand - in den letzten 300 Jahren stark verändert hat. |
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Die Abwehrlinie am Wiedener Eck - ohne die Nordsicherung (orange) hoch zum Hörnle undenkbar. |
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Das Gesamtareal der befestigten Punkte am Wiedener Eck, wobei der größte Anteil schon auf Münstetaler Gebiet liegt. |
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Die drei Brückenpfeiler der Nordsicherung: die Itzenwald-Schanze (rot), das Hörnle (orange) und die Lezi (roter Kreis) |
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Blick vom Pass ins Münstertal |
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Die alternative Aufstiegsroute (Pfeile) vor dem Pass in die Stampfebächle-Rinne. |
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Und die zweite Alternative. |
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Entweder die Stampfebächle-Route (rot) oder die zweite Variante - über das Zimmerhölzle (gelb) |
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Wieden. Muggenbrunn und Aftersteg. |
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Das Defensiv-System von 1701 bestehende
Schanzen (rot) am Wiedener Eck
und in Muggenbrunn - und
die nach 1702 errichteten Schanzen (gelb). Die weiße Kreismarkierung markiert den "Flaschenhals" der Lezi, einer Letze. |
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Die benachbarten Schanzsysteme von Muggenbrunn und Wiedener Eck. |
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Hier wurde die Kommunikationslinien eingetragen, also die Laufgräben und Wegeverbindungen zwischen den Schanzen. Dabei wird deutlich, welche besondere Rolle die Lezi (gelber Kreis) spielte: sie war der Garant für eine reibungslose Kommunikation über die Nordtangente zur Scheren-Schanze sowie zum großen östlichen Sperrgraben (weißer Punkt) und den Schanzen am Wiedener Eck. |
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Die bisherige Betrachtungsweise der Fortifikation am Wiedener Eck war geprägt von dem langen Sperrgraben und den beiden Viereckschanzen - wobei immer der Paß im Mittelpunkt stand. Jetzt ändert sich diese Einschätzung: mit der Itzenwald-Schanze wird klar, dass die eigentliche Bedrohung nicht über das Wiedener Eck kam, sondern nördlich davon verlief - mit sehr variablen Auf- und Abstiegsrouten - wobei immer der bewehrte Pass umgangen werden konnte. |
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Die speziell französischen Alternativrouten (weiße Pfeile) und die Schlüsselrolle der Lezi (roter Kreis) |
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017 |
Legende: |
Das Bedrohungspotential nördlich der Passhöhe und dem
Nollen.:
Bach-und Flussläufe (blau) waren schon immer ideale Aufstiegsrouten und
willkommene Übergangspassagen von einem Tal zum anderen. Dies gilt auch
für die Region rund um das
Wiedener Eck.
So versuchte man, auf zwei alternativen Routen, den stark bewehrten (3
Schanzen) Pass möglichst zu umgehen. Dazu diente vor allem die
Aufstiegsroute über das
Stampfebächle (rot) sowie über den
Laien
und das
Zimmerhölzle
(gelb). Um diese Routen zu unterbinden und den historischen Weg zu den
Itzenwald-Höfen sowie nach Muggenbrunn (karminrot) zu sichern - wohl
auch um Kontributionen bei den beiden Höfen sowie die Möglichkeit, dort
eine Lager oder eine Stellung einzurichten - zu unterbinden. Ein
umfangreiches Netzwerk an Wallgraben-Sperren, integrierten Mauerwerken
mit Wall-Segmenten sowie dem zusätzlichen Bau der
Itzewald-Schanze
und einer besseren Anbindung des nordöstlichen Punktes an der
Lezi
sorgten dafür, dass ein absolut gut funktionierendes und effektives
Defensiv-System aufgebaut wurde. |
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Das nördliche Gelände - wohl im
Spätmittelalter gerodetes Terrain, wobei die bis zum heutigen Tag
bestehenden Gewann- und Hofnamen sehr wohl darauf hindeuten, dass es sich hier um ein Gebiet mit ehemaligen Letzwald handelt. |
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Bislang in der Fortifikations-Forschung völlig unbeachtet: das Hörnli (weißer Pfeil) und das Gewann Lezi. |
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Die neue (1702) Itzenwald-Schanze. |
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Die Nordsicherung - nur so macht der Bau der Itzenwald-Schanze wirklich Sinn. |
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Das Gelände musste in der gesamten Nord-Süd-Breite gesichert und geschützt werden: |
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Eine idealtypische Rekonstruktion unter Berücksichtigung bestehender
Mauerwerke und Wall-Systeme - aber auch auf der Basis auffallend linearer Mauer- und Wallstrukturen. |
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In Blickrichtung Norden: das markant-exponierte Hörnle. |
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Der Mittlere Itzenwald-Hof und darüber das Hörnle. |
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Der Mittlere Itzenwald-Hof mit seiner drüber liegenden besonderen Landmarke. |
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung Baden-Württemberg
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2017, Az.:2851.3-A/899, Grafik & Archiv & Sammlung Werner Störk 2017 |
Deutlich heben sich im Flurbild von 1968 mindestens drei markante und auffällig gerade - lineare - Linien ab... |
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und
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Ich interpretiere sie als "systememinent" und Teil der Nordsicherung - wobei ich hier auch - schon allein aus taktischen Gründen (immer mindestens zwei Rückzugslinien) die vorderer Linie mit einbeziehe. Man könnte auch noch eine zusätzliche Linie (orange) in Richtung Westen markieren - auch sie verläuft auffällig linear und wäre aus der Sicht eines Fortifikationsoffiziers dringend notwendig, um den Feind schon beim Betreten der Stampfebächle-Rinne effektiv mit Musketen bestreichen zu können (orange) |
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und
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Die Nordseite der langen Sperr-Sicherung. |
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Die Letze Lezi (Kreis) |
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und
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2017, Az.:2851.3-A/899, Grafik & Archiv & Sammlung Werner Störk 2017 |
Dieses Detail macht die optimale Verteidigungssituation der Lezi deutlich: wie ein Flaschenhals zieht sich das Gelände in Richtung Osten hin. Und leicht zu verteidigen, da der anrückende Feind keinerlei lineare Angriffsformation aufstellen und so auf breiter Front angreifen kann. Mit Verhau und Verhack und Spanischen Reitern zusätzlich gesichert, ist dies eine nur sehr schwer und nur unter hohen Verlusten einnehmbare Stellung. |
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Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und
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2017, Az.:2851.3-A/899, Grafik & Archiv & Sammlung Werner Störk 2017 |
Die Nordsicherung- bestehend aus der Itzenwald-Schanze (rot), dem Sperriegel zum Hörnli (blau , der Lezi (gelb) und dem langen Sperrgraben (karminrot),. |
Kartengrundlage ist die älteste topografische Karte von Todtnau aus dem Jahre 1846 - Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau) |
Hier kommen die möglichen Auf- und Abstiegsbereiche sehr gut zu Geltung. |
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau) |
Hinter der Lezi gab es allein zwei Abstiegsroutenin Richtung Talgrund. |
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017 |
Zieht man alle Alternativrouten zusammen, die ohne den Lezi-Punkt für feindliche An- und Durchmärsche zur Verfügung standen - ohne den bewehrte Pass im Kampf nehmen zu müssen - dann wird schnell klar, welche bedeutsame strategische Rolle diese Letze innehatte und die durch die An- und Verbindung vom Hörnli sowie der Itzenwewald-Schanze an die Hauptlinie angeschlossen wurde. Damit wurde ihre wichgte Funktion nochmas verstarkt und auch bestätigt.. |
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Die markanten "Weidgrenzen" bestehen aus völlig unterschiedlichen "Bautypen" - insbesondere die Abschnitte zum Hörnli hin |
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Das Zwischenstück hier ist definitiv keine Lesesteinmauer - sondern ein massiver Wallkorpus. |
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Auch die Abzweigung im der Bildmitte nach Osten ist eindeutig ein Wallkorpus. |
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Beispiele der Trockenmauern. |
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Ursprünglich ca. 120 cm hoch und bis 80 cm breit. |
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Ab 100 cm Mauerhöhe besteht kniend in dieser Hanglage bereits ein ausreichender
Körperschutz - und zur Auflage ein kleiner Sandsack - zum sicheren Zielen mit der Muskete |
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Verstürzte Trockenmauer. |
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Blick auf die beiden Itzenwald-Höfe und die Itzenwald-Schanze. |
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Die Itzenwald-Schanze - Zentrum der Nordsicherung. |
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Selbst vom äußersten östlichen Rand der große Sperre frei sichtbar: das Hörnle |
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Das Hörnle vom großen Sperrgraben aus gesehen. |
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Blick vom großen östlichen Sperrgraben in Richtung Norden. |
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Das Hörnle (schwarzer Pfeil) und die Lezi (roter Pfeil). |
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Allgegenwärtig - und daher militärisch-strategisch-taktisch ein "Pfund": das Hörnle - hier vom Pass über das Münstertal hinweg gesehen. |
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Das Hörnle. |
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Blick vom Winkelpunkt des südlichen Wallgrabens in Richtung Norden. |
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So könnte die Nordssicherung ausgesehen und funktioniert haben. |
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Mittlerer Itzenwald-Hof mit Itzenwald-Schanze, Hörnli und Lezi sowie dem Hundsrücken. |
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Ein Blick auf die Gesamtsituation der Nordsicherung. |
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Ein starkes Team: die Pass-Sicherung (gelb), die Itzenwald-Schanze (rot) und die Letze Lezi (weiß). |
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017 |
Ergebnis intensiver Quellen- und Feldforschung. eine völlige Neubewertung der Fortifikation am Wiedener Eck. |
Die variable Schreibweise vom Jetzenwald und Itzenwald und in der Folge davon auch für die Jetzenwald- oder Itzenwald-Höfe basiert auf dem eigentlichen Wortstamm Letzenwald. Wobei das Gewann Lezi noch sehr klar auf den gemeinsamen Bezug der Letze und des Letzens hinweist. |
Neben der
Letze als eng begrenzter Verteidigungspunkt innerhalb
einer Landwehr
oder zur Sicherung einer Grenzlinie, entwickelte
sich mit der Zeit auch das großflächige
Letzen, also das
Errichten von Weg- und Annäherungshindernissen durch das großflächige
Umlegen von Bäumen. Nicht nur im Mittelalter, sondern bis spät
ins 18. Jahrhundert galt dies als optimales defensives
Verteidigungssystem. |
1672 und erneut 1673 erfolgten französische Angriffe auf Schönau, das dabei fast völlig niedergebrannt wird. Offensichtlich stießen die Soldaten auf ihrem geplanten Weiterzug wohl auf Letzen: „Doch gingen sie wieder zurück, weil die Schwarzwälder sich zur Wehr setzten und viele ihrer Feinde in den Engpässen erschlugen“. |
Die hier beschriebenen
Engpässe lassen die Vermutung zu, dass
es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um hier z. B. um den bereits legendären Engpass
bei
Schönenbuchen handelte, der schon 1444 Schauplatz eines
Abwehrkampfes war. Der Flurnamen „Letzberg“ in unmittelbarer
Nachbarschaft verstärkt diese Annahme. Daneben kommt etwas südlich von
Schönau auch der Engpass bei Wembach in Frage. |
Das Bild der "Schlacht von Schönenbuchen" (1444)in der Wallfahrtskapelle Unserer lieben Frau von Schönenbuchen und Zum Heiligen Petrus und Paulus, OT Schönenbuchen, Schönau, ist nicht nur auf Grund seines ungewöhnlichen Formates von 6,36 x 2,35 Metern ein absoluter "eyecatcher" -sondern es ist auch im deutschsprachigen Raum, vermutlich sogar auch europaweit, das einzige Bild, auf dem neben den sich selbst gegeneinander kämpfendenSoldaten derselben Truppe - und jetzt kommt die absolute Einzigartigkeit - auch die gegen sie defensiv kämpfenden Schwarzwälder Bauern an einer Letze zeigt. Diese - und auch das ist sonst nirgends abgebildet - werfen sog. Krähenfüße, Fuß- oder Wurfangeln zwischen die Füße der Kämpfenden. Es ist das einzige Bild, in dem diese Form des zivilen Widerstands und die erfolgreichen Guerilla-Taktik der Zivilbevölkerung so plastisch dargestellt wird. |
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Krähenfüsse - rechts originale aus dem Südschwarzwald und links Rekonstruktionen nach historischem Vorbild - auch in der Machart. |
Beim „Baumletzen“ wurden die Stämme nicht vollends gefällt, sondern in
ca. 1 - 1,20 Meter Höhe so angeschlagen, dass die Baumkrone in die
gewünschte, also feindliche Angriffsrichtung fiel, der obere Teil des
Stammes jedoch nur umgeknickt war, also noch relativ fest mit dem
unteren Reststamm verbunden blieb. Gleichzeitig konnte so der Saftstrom
noch die oberen Äste und Blätter erreichen, so dass diese länger grün
blieben und mit ihrer ausladenden Baumkrone ein massives Hindernis
bildete.
|
Zusätzlich
wurden die längsten Äste mit benachbarten
"geletzten" Bäumen
entweder verflochten oder mittels Seilen miteinander verknüpft und durch
das Geäst der Bäume wurden weitere Pflöcke getrieben, um diese nochmals
zu fixieren. So entstand ein kaum zu überwindendes und nur schwer
beseitigendes Weghindernis. |
Diese rein defensive
Verteidigung impliziert einen taktisch sehr wirkungsvollen Stu-fenplan:
Überwinden die Angreifer die Baumletze - wofür sie viel Zeit zum
Wegräumen brauchen - können die Verteidiger diese Zeit nutzen, um ihre
Abwehrpotential durch das Zusammenziehen von zusätzlichen Verteidigern
deutlich zu verstärken. Sollten dennoch der feindliche Angriff auf die
Letze gewagt werden, erwartet sie dort mit Sicherheit eine massive
Gegenwehr, die auf Grund der optimalen Deckung für den Angreifer das
Risiko hoher Verluste bedeutet. |
Wie effektiv das "Baumletzen" als defensives Fortifikationselement war, zeigt sich auch heute noch im Wald: Neben dem natürlichen "Letzen" durch Wind- und Schneebruch - bei uns sind die "verletzten“ und „verhackten" Wälderreste nach dem Orkan "Lothar" noch in bester Erinnerung - zeigen aber auch schon relativ kleine Forstarbeiten, wie schnell nahezu unüberwindliche Stamm- und Asthindernisse entstehen. |
Sich vorzustellen, mit einer relativ großen Anzahl von Reiter- und Fußtruppen incl. Geschützen und Tross ein großflächig massiv „geletztes“ Waldstück zu überwinden, macht deutlich, wie effektiv hier die zeitlich genau geplanten Truppenbewegungen oder Angriffspläne vereitelt wurden. |
Die Anordnung
der Schanzen sowie die erhaltenen Kommunikationslinien belegen, dass die
zwischen den Schanzen ausgewiesenen "Letzwälder" oder
"Haue"
sich topographisch wie strategisch exakt in die
Linie
einfügten
und das gesamte Defensivsystem optimierten. |
Noch heute erinnern die „Hau“-Flurnamen bei Hausen, Neuenweg und Gersbach an diese historische Funktion, aber auch die sprachliche Verkleinerungsform wie das „Häule“ (Scheinberg bei Maulburg) sind erkennbare Hinweise |
Um die Bedeutung
der Pass-Sicherung sowie der neuentdeckten Nordsicherung richtig
einschätzen zu könnne, hier noch ein paar Zusatzinformationen zur
Strategie
und
Taktik
(Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Taktik_(Milit%C3%A4r) |
Strategie |
Der Begriff Strategie bezeichnet den zielgerichteten Einsatz von Gewalt
oder Gewaltandrohung mit allen Mitteln eines Staates oder einer
Staatengemeinschaft zu politischen Zwecken. Sie beinhaltet ausdrücklich
auch dessen oder deren Ressourcen und politische Willensbildung durch
ihre Bevölkerung und Regierung. |
Taktische und operative Entscheidungen sind dem strategischen Ziel
untergeordnet. Aus strategischer Sicht kann der Ausgang mehrerer
einzelner Schlachten unerheblich sein, wenn der Krieg selbst gewonnen
wird. |
Taktik |
Taktik im militärischen Sinn (von
altgriechisch „Kunst, ein Heer in Schlachtordnung zu stellen“) ist nach
Clausewitz „die Lehre vom
Gebrauch der Streitkräfte im Gefecht“
auf der Ebene von Verbänden. Taktik kann auch als die „koordinierte
Anwendung von militärischen Mitteln zur Erreichung eines
gegebenen/gewollten Ziels unter Bewertung, Einbeziehung und
zieldienlicher Verwendung von vorgefundener Lage, vorhandenen Kräften,
räumlichen und zeitlichen Gegebenheiten“ beschrieben werden. Dieser klr
untergeordnet ist der sog. Gefechtsdienst auf Einheitsebene und
Teileinheitsebene, übergeordnet die Operationsführung auf der
Führungsebene von Großverbänden. |
Unter dem Einfluss von Technik und Philosophie
ist die Geschichte der militärischen Taktiken im stetigen Wandel. So
sind taktische Körper veraltet und taktische Zeichen unverzichtbar für
die Organisation geworden. |
Vorgefertigte taktische Muster und
Aufstellungen werden als Elementartaktik bezeichnet. Die Übungen auf dem
Gebiet der angewandten Taktik nennt man im kleineren Maßstab
Felddienstübungen,
im größeren Maßstab Truppenübungen
oder Manöver. |
Die Taktik bildet zusammen mit der Operation und der Strategie die
Ebenen der Kriegsführung. Sie definieren den Entscheidungsrahmen für den
Einsatz bestimmter Mittel in Zeit und Raum in Bezug auf ein Ziel. In
diesen Zusammenhang tritt das Planungsdiktum Information über die
Verfügbarkeit eigener und fremder Mittel und Absichten, und dient dazu
eine Überlegenheit eigener Kräfte in einem Raum zu schaffen. |
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung Baden-Württemberg
www.lgl-bw.de
2017, Az.:2851.3-A/899, Archiv & Sammlung Werner Störk 2017 |
Das nordöstliche Schanzenareal im Jahre 1968. |
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung Baden-Württemberg
www.lgl-bw.de
2017, Az.:2851.3-A/899, Grafik & Archiv & Sammlung Werner Störk 2017 |
Legende: |
Rot: Jetzenwald-Schanze
(1), große östliche Sperrlinie (2), Hörnli (3) und Lezi
(Letze) (4). |
Schwarz: Angriffsszenario 1 von Oberneuhof/Münstertal über die Stampfebächle-Rinne (1). Vom ständig besetzten Beobachtungsposten Hörnli aus wird jede Feindbewegung früh erkannt und an die Schanzenkommandanten weitergeleitet. Der Beobachtungsposten auf dem Hörnli hat eine Rundumsicht (blaue Signatur) auf alle wichtigen Fortifikationspunkte sowie direkten Sichtkontakt zu allen drei Schanzen. Da die Angreifer auf Grund der Topografie nicht in breiter Front angreifen können, sind sie gezwungen, in einer Marschkolonne das Gelände zu durchqueren. Dabei gerade sie früh (2) unter Musketenbeschuß der Verteidiger, die sich hinter einer horizontal zum Talgrund laufenden Mauerlinie verschanzt haben. Da die Schussentfernung unter 100 Meter beträgt, sind die Angreifer ein gut zu erfassendes Ziel. Sollten sie nicht zurückkehren, geraten sie jetzt (3,4,5) in ein Kreuzfeuer: Die Besatzung der Itzenwald-Schanze sowie die an der Flanke stationierten Kräfte feuern nun von drei Seiten auf den Feind. Notwendige Verstärkung kann von der Hauptschanze angefordert werden. Sollte der Feind versuchen, mit einem Scheinangriff auf die Itzenwald-Schanze in Wirklichkeit einen Angriff auf die Hauptschanze zu planen, wird dieser spätestens an der stark ausgebauten Wegsicherung (6) abgefangen. So wird auch eine gefährliche Umgehung (karminroter Pfeil) mit einem dann im Rücken agierenden Feind unterbunden. Sollte wider Erwarten der Angreifer diese Stationen überwinden, besteht eine zweite Rückzugslinie (7) sowie eine dritte Rückzugslinie (8), wo am Ende der östlichen Sperrgraben-Linie nochmals starke Kräfte einen Durchbruch abwehren |
Weiß: Angriffsszenario
2 von Unterneuhof/Münstertal über den Laien und nördlich am
Zimmerhölzle vorbei (1). Hier wird der Feid bereits von einer
breiten Abwehrlinie (2) erwartet - da man vom Hörnli aus die
anmarschierenden Soldaten bereits früh erkannt und die Verteidiger
alarmiert hat. Die Verteidiger liegen oder knien hinter einer Deckung
gebenden Mauer aus großen Lesesteinen, während der Feind über das offene
Wiesengelände angreifen muss. Die Mauer wurde teilweise mit einem
höheren Erdwall verstärkt, um einen noch besseren Sicht- und
Bewegungsschutz für die Verteidiger zu gewährleisten. Sollte der Feind
durchbrechen, erwartet ihn kurz dahinter eine weitere gut ausgebaute
Abwehrlinie (4), die ihn von der Flanke her unter Beschuss nehmen kann.
Die topographische Einengung des für einen Angriff zur Verfügung
stehendes Geländes wird an der Letze (rot 4) zu einem massiven
Abwehrpunkt. Sollte der Gegner hier nach Süden über den Hundsrücken
ausweichen wollen, sind auch hier weitere Abwehrlinien (7 und 8)
installiert, die einen Durchbruch unterbinden. |
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