Fortifikation
rund um Wieden (6) |
Der irreguläre Viereckschanze vom Itzenwald |
Münstertal & Wiedener Eck, Wieden, Wiesental, Landkreis Lörrach, Südschwarzwald, Baden-Württemberg, Bundesrepublik Deutschland |
Werner Störk
©
2017 |
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017 |
Zur ersten Orientierung eine topografische Karte aus dem Jahre 1905 |
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017 |
Hier nun die Gesamtanlage auf dem Wiedener Eck, bestehend aus der wieder aufgefundenen Jetzenwald-Schanze (1), dem sehr langen Sperrwall-System (2) mit den zwei Schanzen im Zentrum als Pass-Sicherung (3) - dort gab es ursprünglich eine dritte Rautenschanze direkt auf der Pass-Straße liegend (durch den Straßenbau zerstört) - sowie der Nordsicherung des Stampfebächle-Tals mit dem Hörni und mit der Lezi (4). |
Repro ©
Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe
https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner |
Detail aus der Militärkarte von 1701: das Wiedener Eck. |
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017 |
Die roten Linien markieren die alternativen Aufstiegsrouten speziell französischer Truppen und deren Ausweichmöglichkeiten, um den gesicherten Pass zu umgehen. Die blaue Linie steht für das Stampfebächle, das die Mulde der Itzenwald-Höfe entwässert und dafür verantwortlich ist, dass hier fluviativ eine Rinne geschaffen wurde, die eine ideale Aufstiegsroute ermögicht. |
Quelle:
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Google Maps, Bilder
© 2016/2017 DigitalGlobe,
Kartendaten
© 2016/2017 GeoBasis-DE/BKG (© 2009/2017) Google |
Blick auf die Stampfebächle-Mulde und den Nollen, das Waldareal auf dem Wiedener Eck. |
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017 |
Die heutige Straßenführung zu den Höfen entspricht nicht der historischen Situation: der einzige Zugang führte über die grün markierte Strecke, wobei diese wiederum auch die einzige Wegverbindung u.a. nach Muggenbrunn war. Damit wird auch klar, dass die langgezogene Sperrgraben-Linie eben nicht nur dem Schutz der Passhöhe diente, sondern vor allem auch eine Sicherung der Wegzuführung und der Wegweiterführung war - eine neue Erkennntnis, die für den Fortgang der Forschungsarbeiten sehr wichtig war. Denn sie benötigte, um effektiv zu sein, auch eine Nordsicherung, die bislang noch nie zur Diskussion und zur Erforschung stand. Gleichzeitig wird damit auch der zusätzliche Neubau der Itzenwald-Schanze logisch und als sinnvolle Ergänzung zur effektiven Sicherung beider Höfe sowie der möglichen Aufstiegsroute dringend geboten. |
Quelle:
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Google Maps, Bilder
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Kartendaten
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Blick auf die Abflussrinne des Stampfebächles |
Quelle:
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Google Maps, Bilder
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Das Gesamtareal der Pass- und Wegsicherung vom Wiedener Eck. |
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung Baden-Württemberg
www.lgl-bw.de
2017, Az.:2851.3-A/899, Grafik & Archiv & Sammlung Werner Störk 2017 |
Das Wiedener Eck in einer Luftaufnahme von 1968. |
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung Baden-Württemberg
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Auf der Suche nach der
"schwarzen Schanze"
auf der Karte von 1701: zunächst das gesamte
Untersuchungsgebiet (gelb) mit dem dann eingeengten Zielgebiet (rot) |
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und
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2017, Az.:2851.3-A/899, Grafik & Archiv & Sammlung Werner Störk 2017 |
Alte Luftaufnahmen gewinnen durch ihre feine
Schwarz-Weiß-Struktur einen hohe Aussagewert über archäologische
Bodenspuren und sind daher fester Bestandteil - neben den modernen Lidar-Geländescans - meiner Arbeit. |
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung Baden-Württemberg
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2017, Az.:2851.3-A/899, Grafik & Archiv & Sammlung Werner Störk 2017 |
Im Zielgebiet fallen sofort gut erkennbare Bodensuren auf: Wall-Linien und Grabenstrukturen (weiße Markierungen) und im Zentrum eine Viereckschanze (Kreis), die nun nicht mehr als "schwarze Schanze" mit unbekanntem Standort geführt wird, sondern einen Namen und einen festen Standort erhält: die Itzenwald-Schanze. |
Quelle:
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Das Schanzen-Areal aus der Luft. |
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Das Schanzen-Areal aus der Luft. |
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Das Schanzen-Areal aus der Luft. |
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017 |
Die neue Schanzanlage war die notwendige Sicherung gegen Truppen, die den Pass durch diese Mulde umgehen wollten. Gleichzeitig sicherte sie aber auch den Zugang zum Mittleren Itzewald-Hof und die von dort nach Norden führende Sperrlinie. Ohne diese nach Norden ausgerichtete Sicherung wäre der Neubau der Schanze sinnlos gewesen: denn die Angreifer wären problemlos einfach ein kleines Stück weiter nach Norden an der neuen Schanze über das Hörnli dorthin gelangt, wohin sie wollen: entweder über Muggenbrunn ins Wiesental oder über ein Paralleltal am Hundsrücken direkt ins Wiedener Tal. |
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017 |
Die Itzenwald-Schanze als nordöstliches Zentrum der Defensivstrategie zum Schutz militärischer wie auch ziviler Ziele. |
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Das Stampfebächle-Tal, eine muldenförmige Abflussrinne und ideale Aufstiegsroute, um den stark gesicherten Pass zu umgehen. |
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Nur für das geübte Auge klar erkennbar: die Itzenwald-Schanze, eine irreguläre Viereckschanze. |
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Die Itzenwald-Schanze (Pfeil) |
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Die Itzenwald-Schanze |
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Die Itzenwald-Schanze (Pfeil) |
Hinweis: Ich könnte mir viel Zeit und auch technischen Aufwand ersparen, wenn ich die Markierungen immer gleich in das Foto setze und nur das markierte Foto hier veröffentliche. Da aber damit der tatsächliche Aussagewert häufig "überdeckt" und damit von seiner Aussagekraft wertlos wird, ist es bei mir schon lange Tradition, beide Fotos einzustellen: als erstes das nicht grafisch veränderte Bild und dann das grafisch ergänzte Foto mit Eintragungen. |
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Die Itzenwald-Schanze |
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Die Itzenwald-Schanze |
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Von der Itzenwald-Schanze zieht gut erkennbar ein Wallgraben nach Süden (rechts) und trifft dort auf die große Sperrlinie. |
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017 |
Die Itzenwald-Schanze verfügt über ein ausgedehntes Wallgraben-System nach Norden wie Süden - mit doppelter Anbindung an die große östliche Sperre. |
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Hier zieht das Wallgraben-System nach Süden: zur Sicherung des Verbindungsweges, des Hauptweges und mit Anbindung an den großen Sperr-Riegel. |
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Der Feldweg liegt exakt auf dem ehemaligen Sperrwall, der in Richtung des Mittleren Itzewald-Hofes zieht und von dort in Richtung Hörnle. |
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Die Redoute (1), der Wallgraben nach Süden bis zum "Knick" (2), der Wallgraben nach Norden (3) und den Zugängen zum großen Sperr-Riegel (4 und 5) |
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In Blickrichtung Süden. |
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Hier treffen die Wallsysteme (Kreis) der Itzenwald-Schanze auf die große Sperre - mit Pfeilen markiert: der historische Verbindungsweg. |
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Die einzelnen Baumlinien markieren die jeweiligen Wall- und Graben-Systeme. |
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Hier teilen sich die Wall-Linien nach Osten und nach Süden. |
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In Blickrichtung Süden: hier treffen alle Linien auf den großen Sperrgraben und verbinden sich mit diesem. |
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Die nordwestliche Ecke der Redoute und die Westflanke. |
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Idealtypische Rekonstruktion des Schanzenkörpers. |
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Man hat die oberen Feuchtwiesen mit Drainagen versehen und leitet ein
Teil des Wassers direkt durch die Schanze ab - hier ist der Westwall der Schanze durchbrochen. |
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Bedingt durch die Seitenerosion des Stampfebächles kam es hier am Wallkorpus zu einer Rutschung an der südlichen Ecke der Schanze. . |
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In Blickrichtung nach Norden auf das Hörnle. |
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Der nach Norden laufende Weidezaun markiert den Graben, der Feldweg den Wall. |
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In Blickrichtung Westen. |
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Hier oben (Pfeil) verlief der historische Verbindungsweg vom Pass zu den Höfen. |
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Hier macht der Wallgraben einen dafür typischen "Knick" von 10 Metern - der sich sogar in der Flureinteilung wiederfindet. Was übrigens - entgegen der gängigen Lehrmeinung der Experten - sehr häufig vorkommt. Die Beispiele aus Neuenweg und Muggenbrunn sind bekannt - werden aber immer noch ignoriert. Wallgräben und Schanzen waren und sind fast unverrückbare Landmarken und daher ideale Ausgangspunkte für Vermessungen der Flur und der Einteilung der Gewanne. Insbesondere dort, wo vor dem Schanzen- und Linienbau keine intensive Bewirtschaftung - insbesondere Acker- und Feldanbau stattfand - sind die heutigen Gewanngrenzen oft an den Fortifikationssystemen ausgerichtet. |
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Ein "Knick" in der Optik... |
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Solche
"Knicke"
wurden zur Flankensicherung und damit für
eine bessere Verteidigung einer gerade Wallgraben-Linie eingebaut
-
analog wie in Neuenweg und Muggenbrunn. |
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Bei Blick auf das Hörnle fallen bestimmte dominante Linien auf - nur Weidgrenzen aus Trockenmauern? |
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Die nördlichen Linien unterhalb und bis an das Hörnli liegen exakt in der linearen "Flucht" als Fortführung der südlichen Wallgraben-Linien. |
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Blick über den einstigen Wallkorpus in Richtung Mittlerer Itzewald-Hof. |
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Der durchbrochene Westkorpus. |
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Blick über die Redoute in Richtung Osten. |
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In Blickrichtung Süden. |
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Die Viereckschanze - direkt in der Mulde liegend mit stark erodierenden Böschungsrändern - offenbar auch ein Quellhorizont.. |
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Blick vom Mittleren Itzewald-Hof auf das Schanzenareal. |
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Schanze (Pfeil) und Wallgraben-System nach Süden (gelb). |
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Das nach Norden zu sichernden Areal - um ein Umgehen der Pass-Sicherung und auch ein Umgehen der neuen Schanze zu unterbinden. |
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2017 |
Die Frage von Henne und Ei auch hier: waren die Weidgrenzen - markiert durch Trockenmauern aus Lesesteinen - zuerst da und wurden in das System als willkommene, weil schon vorhandene Defensivsysteme eingebaut oder wurden sie im Zuge der Fortifikationsarbeiten "aufgefrischt" (erhöht) bzw. teilweise neu errichtet? Für alle diese Arbeitshypothesen gibt es handfeste Indzien - ich bin alle Mauerwerke in ihrer gesamten (beachtlichen) Länge abgegangen und habe dabei gleich mehrere deutliche Unterschiede der Bauart feststellen können. Ich möchte mich aber bewusst nicht festlegen - allerdings weiß ich aus der landesweiten Erfahrung aller Linien - bis hin zur Eppinger Linie - dass man alle "nützlichen Elemente" in die Linien einbaute: verfallene oder noch funktionstüchtige Burgen, alte Hage oder schon bestehende Befestigungen aller Epochen - es ist also nicht so einfach und daher keine Festlegung. |
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017 |
Die Karte macht deutlich: ohne eine
Nordsicherung bliebe die Umgehungsroute (gelb) bestehen - würde aber den Bau der Itzenwald-Schanze ad absurdum führen. |
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Der Blick fällt auf eine auffallende Dreiecksform über dem Hof - eine
Aus- oder Einstiegshilfe oder "Sammelstelle" für das Vieh? Aber warum wurde sie dann mit einer querlaufenden Mauer versperrt bzw. erkennbar "abgetrennt"? |
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Eine wirklich besondere Geländemarke (Pfeil) |
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2017 |
Ich interpretiere sie als ein Teil des Sperrgabens, der das Gelände nach Norden hin sicherte und von da aus zum Hörnle führte. |
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Blick auf die beiden Höfe und die Schanze. |
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Die Itzenwald-Schanze - ein weiteres wichtiges Puzzle im Gesamtsystem Wiedener Eck - obwohl schon auf der Seite des Münstertals gelegen. |
Um die Bedeutung
der Pass-Sicherung sowie der neuentdeckten Itzenwald-Schanze
samit ihrer Nordsicherung richtig einschätzen zu könnne, hier noch ein
paar Zusatzinformationen zur
Strategie
und
Taktik
(Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Taktik_(Milit%C3%A4r) |
Strategie |
Der Begriff Strategie bezeichnet den zielgerichteten Einsatz von Gewalt
oder Gewaltandrohung mit allen Mitteln eines Staates oder einer
Staatengemeinschaft zu politischen Zwecken. Sie beinhaltet ausdrücklich
auch dessen oder deren Ressourcen und politische Willensbildung durch
ihre Bevölkerung und Regierung. |
Taktische und operative Entscheidungen sind dem strategischen Ziel
untergeordnet. Aus strategischer Sicht kann der Ausgang mehrerer
einzelner Schlachten unerheblich sein, wenn der Krieg selbst gewonnen
wird. |
Taktik |
Taktik im militärischen Sinn (von
altgriechisch „Kunst, ein Heer in Schlachtordnung zu stellen“) ist nach
Clausewitz „die Lehre vom
Gebrauch der Streitkräfte im Gefecht“
auf der Ebene von Verbänden. Taktik kann auch als die „koordinierte
Anwendung von militärischen Mitteln zur Erreichung eines
gegebenen/gewollten Ziels unter Bewertung, Einbeziehung und
zieldienlicher Verwendung von vorgefundener Lage, vorhandenen Kräften,
räumlichen und zeitlichen Gegebenheiten“ beschrieben werden. Dieser klr
untergeordnet ist der sog. Gefechtsdienst auf Einheitsebene und
Teileinheitsebene, übergeordnet die Operationsführung auf der
Führungsebene von Großverbänden. |
Unter dem Einfluss von Technik und Philosophie
ist die Geschichte der militärischen Taktiken im stetigen Wandel. So
sind taktische Körper veraltet und taktische Zeichen unverzichtbar für
die Organisation geworden. |
Vorgefertigte taktische Muster und
Aufstellungen werden als Elementartaktik bezeichnet. Die Übungen auf dem
Gebiet der angewandten Taktik nennt man im kleineren Maßstab
Felddienstübungen,
im größeren Maßstab Truppenübungen
oder Manöver. |
Die Taktik bildet zusammen mit der Operation und der Strategie die
Ebenen der Kriegsführung. Sie definieren den Entscheidungsrahmen für den
Einsatz bestimmter Mittel in Zeit und Raum in Bezug auf ein Ziel. In
diesen Zusammenhang tritt das Planungsdiktum Information über die
Verfügbarkeit eigener und fremder Mittel und Absichten, und dient dazu
eine Überlegenheit eigener Kräfte in einem Raum zu schaffen. |
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung Baden-Württemberg
www.lgl-bw.de
2017, Az.:2851.3-A/899, Archiv & Sammlung Werner Störk 2017 |
Das nordöstliche Schanzenareal im Jahre 1968. |
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung Baden-Württemberg
www.lgl-bw.de
2017, Az.:2851.3-A/899, Grafik & Archiv & Sammlung Werner Störk 2017 |
Legende: |
Rot: Jetzenwald-Schanze
(1), große östliche Sperrlinie (2), Hörnli (3) und Lezi
(Letze) (4). |
Schwarz: Angriffsszenario 1 von Oberneuhof/Münstertal über die Stampfebächle-Rinne (1). Vom ständig besetzten Beobachtungsposten Hörnli aus wird jede Feindbewegung früh erkannt und an die Schanzenkommandanten weitergeleitet. Der Beobachtungsposten auf dem Hörnli hat eine Rundumsicht (blaue Signatur) auf alle wichtigen Fortifikationspunkte sowie direkten Sichtkontakt zu allen drei Schanzen. Da die Angreifer auf Grund der Topografie nicht in breiter Front angreifen können, sind sie gezwungen, in einer Marschkolonne das Gelände zu durchqueren. Dabei gerade sie früh (2) unter Musketenbeschuß der Verteidiger, die sich hinter einer horizontal zum Talgrund laufenden Mauerlinie verschanzt haben. Da die Schussentfernung unter 100 Meter beträgt, sind die Angreifer ein gut zu erfassendes Ziel. Sollten sie nicht zurückkehren, geraten sie jetzt (3,4,5) in ein Kreuzfeuer: Die Besatzung der Itzenwald-Schanze sowie die an der Flanke stationierten Kräfte feuern nun von drei Seiten auf den Feind. Notwendige Verstärkung kann von der Hauptschanze angefordert werden. Sollte der Feind versuchen, mit einem Scheinangriff auf die Itzenwald-Schanze in Wirklichkeit einen Angriff auf die Hauptschanze zu planen, wird dieser spätestens an der stark ausgebauten Wegsicherung (6) abgefangen. So wird auch eine gefährliche Umgehung (karminroter Pfeil) mit einem dann im Rücken agierenden Feind unterbunden. Sollte wider Erwarten der Angreifer diese Stationen überwinden, besteht eine zweite Rückzugslinie (7) sowie eine dritte Rückzugslinie (8), wo am Ende der östlichen Sperrgraben-Linie nochmals starke Kräfte einen Durchbruch abwehren |
Weiß: Angriffsszenario
2 von Unterneuhof/Münstertal über den Laien und nördlich am
Zimmerhölzle vorbei (1). Hier wird der Feid bereits von einer
breiten Abwehrlinie (2) erwartet - da man vom Hörnli aus die
anmarschierenden Soldaten bereits früh erkannt und die Verteidiger
alarmiert hat. Die Verteidiger liegen oder knien hinter einer Deckung
gebenden Mauer aus großen Lesesteinen, während der Feind über das offene
Wiesengelände angreifen muss. Die Mauer wurde teilweise mit einem
höheren Erdwall verstärkt, um einen noch besseren Sicht- und
Bewegungsschutz für die Verteidiger zu gewährleisten. Sollte der Feind
durchbrechen, erwartet ihn kurz dahinter eine weitere gut ausgebaute
Abwehrlinie (4), die ihn von der Flanke her unter Beschuss nehmen kann.
Die topographische Einengung des für einen Angriff zur Verfügung
stehendes Geländes wird an der Letze (rot 4) zu einem massiven
Abwehrpunkt. Sollte der Gegner hier nach Süden über den Hundsrücken
ausweichen wollen, sind auch hier weitere Abwehrlinien (7 und 8)
installiert, die einen Durchbruch unterbinden. |
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