AG    MINIFOSSI
Arbeitsgemeinschaft Mineralien, Fossilien, Gold, Glas & Fortifikation
- Arbeitsgemeinschaft besonders befähigter Schüler -
Friedrich-Ebert-Schule Schopfheim
 Gemeinschaftsschule
D- 79650 Schopfheim

 
 
 Fortifikation rund um Wieden (6)
 
 Der irreguläre Viereckschanze vom Itzenwald
 
Münstertal & Wiedener Eck, Wieden, Wiesental, Landkreis Lörrach, Südschwarzwald, Baden-Württemberg, Bundesrepublik Deutschland
 

Werner Störk © 2017

 
 
 
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017
 
Zur ersten Orientierung eine topografische Karte aus dem Jahre 1905
 
 
 
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017
 
Hier nun die Gesamtanlage auf dem Wiedener Eck, bestehend aus der wieder aufgefundenen Jetzenwald-Schanze (1), dem sehr langen Sperrwall-System (2) mit den zwei Schanzen im Zentrum als Pass-Sicherung (3) - dort gab es ursprünglich eine dritte Rautenschanze direkt auf der Pass-Straße liegend (durch den Straßenbau zerstört) - sowie der Nordsicherung des Stampfebächle-Tals mit dem Hörni und  mit der Lezi (4).
 
 
Repro © Landesarchiv Baden-Württemberg Generallandesarchiv Karlsruhe https://www.landesarchiv-bw.de/web/47245 2017 Signatur Hfk Planbände 11. Bl.9.
Genehmigung Aktenzeichen: 4-7512-Störk,Werner
  
 
Detail aus der Militärkarte von 1701: das Wiedener Eck.
 
 
 
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017
 
Die roten Linien markieren die alternativen Aufstiegsrouten speziell französischer Truppen und deren Ausweichmöglichkeiten, um den gesicherten Pass zu umgehen. Die blaue Linie steht für das Stampfebächle, das die Mulde der Itzenwald-Höfe entwässert und dafür verantwortlich ist, dass hier fluviativ eine Rinne geschaffen wurde, die eine ideale Aufstiegsroute ermögicht.
 
 
 
Quelle: © Google Maps, Bilder © 2016/2017 DigitalGlobe, Kartendaten © 2016/2017 GeoBasis-DE/BKG (© 2009/2017) Google 2017
 
Blick auf die Stampfebächle-Mulde und den Nollen, das Waldareal auf dem Wiedener Eck.
 
 
 
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017
 
Die heutige Straßenführung zu den Höfen entspricht nicht der historischen Situation: der einzige Zugang führte über die grün markierte Strecke, wobei diese wiederum auch die einzige Wegverbindung u.a. nach Muggenbrunn war. Damit wird auch klar, dass die langgezogene Sperrgraben-Linie eben nicht nur dem Schutz der Passhöhe diente, sondern vor allem auch eine Sicherung der Wegzuführung und der Wegweiterführung war - eine neue Erkennntnis, die für den Fortgang der Forschungsarbeiten sehr wichtig war. Denn sie benötigte, um effektiv zu sein, auch eine Nordsicherung, die bislang noch nie zur Diskussion und zur Erforschung stand. Gleichzeitig wird damit auch der zusätzliche Neubau der Itzenwald-Schanze logisch und als sinnvolle Ergänzung zur effektiven Sicherung beider Höfe sowie der möglichen Aufstiegsroute dringend geboten.
 
 
 
Quelle: © Google Maps, Bilder © 2016/2017 DigitalGlobe, Kartendaten © 2016/2017 GeoBasis-DE/BKG (© 2009/2017) Google 2017
 
Blick auf die Abflussrinne des Stampfebächles
 
 
 
Quelle: © Google Maps, Bilder © 2016/2017 DigitalGlobe, Kartendaten © 2016/2017 GeoBasis-DE/BKG (© 2009/2017) Google 2017
 
Das Gesamtareal der Pass- und Wegsicherung vom Wiedener Eck.
 
 
 
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg www.lgl-bw.de 2017, Az.:2851.3-A/899,
Grafik
 & Archiv & Sammlung Werner Störk 2017      
 
Das Wiedener Eck in einer Luftaufnahme von 1968.
 
 
 
 
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg www.lgl-bw.de 2017, Az.:2851.3-A/899,
Grafik
 & Archiv & Sammlung Werner Störk 2017      
 
Auf der Suche nach der "schwarzen Schanze" auf der Karte von 1701: zunächst das gesamte Untersuchungsgebiet (gelb)
mit dem dann eingeengten Zielgebiet (rot)
 
 
 
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg www.lgl-bw.de 2017, Az.:2851.3-A/899,
Grafik
 & Archiv & Sammlung Werner Störk 2017      
 
Alte Luftaufnahmen gewinnen durch ihre feine Schwarz-Weiß-Struktur einen hohe Aussagewert über archäologische Bodenspuren und sind daher
 fester Bestandteil - neben den modernen Lidar-Geländescans - meiner Arbeit.
 
 
 
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg www.lgl-bw.de 2017, Az.:2851.3-A/899,
Grafik
 & Archiv & Sammlung Werner Störk 2017      
 
Im Zielgebiet fallen sofort gut erkennbare Bodensuren auf: Wall-Linien und Grabenstrukturen (weiße Markierungen) und im Zentrum eine Viereckschanze (Kreis), die nun nicht mehr als "schwarze Schanze" mit unbekanntem Standort geführt wird, sondern einen Namen und einen festen Standort erhält: die Itzenwald-Schanze.
 
 
Quelle: © Google Maps, Bilder © 2016/2017 DigitalGlobe, Kartendaten © 2016/2017 GeoBasis-DE/BKG (© 2009/2017) Google 2017
 
Das Schanzen-Areal aus der Luft.
 
 
Quelle: © Google Maps, Bilder © 2016/2017 DigitalGlobe, Kartendaten © 2016/2017 GeoBasis-DE/BKG (© 2009/2017) Google 2017
 
Das Schanzen-Areal aus der Luft.
 
 
 
Quelle: © Google Maps, Bilder © 2016/2017 DigitalGlobe, Kartendaten © 2016/2017 GeoBasis-DE/BKG (© 2009/2017) Google 2017 Grafik © Werner Störk 2017
 
Das Schanzen-Areal aus der Luft.
 
 
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017
 
Die neue Schanzanlage  war die notwendige Sicherung gegen Truppen, die den Pass durch diese Mulde umgehen wollten. Gleichzeitig sicherte sie aber auch den Zugang zum Mittleren Itzewald-Hof und die von dort nach Norden führende Sperrlinie. Ohne diese nach Norden ausgerichtete Sicherung wäre der Neubau der Schanze sinnlos gewesen: denn die Angreifer wären problemlos einfach ein kleines Stück weiter nach Norden  an der neuen Schanze über das Hörnli dorthin gelangt, wohin sie wollen: entweder über Muggenbrunn ins Wiesental oder über ein Paralleltal am Hundsrücken direkt ins Wiedener Tal.
 
 
 
 
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017
 
Die Itzenwald-Schanze als nordöstliches Zentrum der Defensivstrategie zum Schutz militärischer wie auch ziviler Ziele.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Das Stampfebächle-Tal, eine muldenförmige Abflussrinne und ideale Aufstiegsroute, um den stark gesicherten Pass zu umgehen.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Nur für das geübte Auge klar erkennbar: die Itzenwald-Schanze, eine irreguläre Viereckschanze.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Die Itzenwald-Schanze (Pfeil)
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Die Itzenwald-Schanze
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Die Itzenwald-Schanze (Pfeil)
 
Hinweis: Ich könnte mir viel Zeit und auch technischen Aufwand ersparen, wenn ich die Markierungen immer gleich in das Foto setze und nur das markierte Foto hier veröffentliche. Da aber damit der tatsächliche Aussagewert häufig "überdeckt" und damit von seiner Aussagekraft wertlos wird, ist es bei mir schon lange Tradition, beide Fotos einzustellen: als erstes das nicht grafisch veränderte Bild und dann das grafisch ergänzte Foto mit Eintragungen.
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Die Itzenwald-Schanze
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Die Itzenwald-Schanze
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Von der Itzenwald-Schanze zieht gut erkennbar ein Wallgraben nach Süden (rechts) und trifft dort auf die große Sperrlinie.
 
 
 
 
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017
 
Die Itzenwald-Schanze verfügt über ein ausgedehntes Wallgraben-System nach Norden wie Süden - mit doppelter Anbindung an die große östliche Sperre.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Hier zieht das Wallgraben-System nach Süden: zur Sicherung des Verbindungsweges, des Hauptweges und mit Anbindung an den großen Sperr-Riegel.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Der Feldweg liegt exakt auf dem ehemaligen Sperrwall, der in Richtung des Mittleren Itzewald-Hofes zieht und von dort in Richtung Hörnle.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Die Redoute (1), der Wallgraben nach Süden bis zum "Knick" (2), der Wallgraben nach Norden (3)  und den Zugängen zum großen Sperr-Riegel (4 und 5)
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
In Blickrichtung Süden.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Hier treffen die Wallsysteme (Kreis) der Itzenwald-Schanze auf die große Sperre - mit Pfeilen markiert: der historische Verbindungsweg.
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Die einzelnen Baumlinien markieren die jeweiligen Wall- und Graben-Systeme.
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Hier teilen sich die Wall-Linien nach Osten und nach Süden.
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
In Blickrichtung Süden: hier treffen alle Linien auf den großen Sperrgraben und verbinden sich mit diesem.
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Die nordwestliche Ecke der Redoute und die Westflanke.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Idealtypische Rekonstruktion des Schanzenkörpers.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Man hat die oberen Feuchtwiesen mit Drainagen versehen und leitet ein Teil des Wassers direkt durch die Schanze ab -
hier ist der Westwall der Schanze durchbrochen.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Bedingt durch die Seitenerosion des Stampfebächles kam es hier am Wallkorpus zu einer Rutschung an der südlichen Ecke der Schanze. .
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
In Blickrichtung nach Norden auf das Hörnle.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Der nach Norden laufende Weidezaun markiert den Graben, der Feldweg den Wall.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
In Blickrichtung Westen.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Hier oben (Pfeil) verlief der historische Verbindungsweg vom Pass zu den Höfen.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Hier macht der Wallgraben einen dafür typischen "Knick" von 10 Metern - der sich sogar in der Flureinteilung wiederfindet. Was übrigens - entgegen der gängigen Lehrmeinung der Experten - sehr häufig vorkommt. Die Beispiele aus Neuenweg und Muggenbrunn sind bekannt - werden aber immer noch ignoriert. Wallgräben und Schanzen waren und sind fast unverrückbare Landmarken und daher ideale Ausgangspunkte für Vermessungen der Flur und der Einteilung der Gewanne. Insbesondere dort, wo vor dem Schanzen- und Linienbau keine intensive Bewirtschaftung - insbesondere Acker- und Feldanbau stattfand - sind die heutigen Gewanngrenzen oft an den Fortifikationssystemen ausgerichtet.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Ein "Knick" in der Optik...
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Solche "Knicke" wurden zur Flankensicherung und damit für eine bessere Verteidigung einer gerade  Wallgraben-Linie eingebaut -
analog wie in Neuenweg und Muggenbrunn.
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Bei Blick auf das Hörnle fallen bestimmte dominante Linien auf - nur Weidgrenzen aus Trockenmauern?
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Die nördlichen Linien unterhalb und bis an das Hörnli liegen exakt in der linearen "Flucht" als Fortführung der südlichen Wallgraben-Linien.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Blick über den einstigen Wallkorpus in Richtung Mittlerer Itzewald-Hof.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Der durchbrochene Westkorpus.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Blick über die Redoute in Richtung Osten.
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
In Blickrichtung Süden.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Die Viereckschanze - direkt in der Mulde liegend mit stark erodierenden Böschungsrändern - offenbar auch ein Quellhorizont..
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Blick vom Mittleren Itzewald-Hof auf das Schanzenareal.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Schanze (Pfeil) und Wallgraben-System nach Süden (gelb).
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Das nach Norden zu sichernden Areal - um ein Umgehen der Pass-Sicherung und auch ein Umgehen der neuen Schanze zu unterbinden.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Die Frage von Henne und Ei auch hier: waren die Weidgrenzen - markiert durch Trockenmauern aus Lesesteinen - zuerst da und wurden in das System als willkommene, weil schon vorhandene Defensivsysteme eingebaut oder wurden sie im Zuge der Fortifikationsarbeiten "aufgefrischt" (erhöht) bzw. teilweise neu errichtet? Für alle diese Arbeitshypothesen gibt es handfeste Indzien - ich bin alle Mauerwerke in ihrer gesamten (beachtlichen) Länge abgegangen und habe dabei gleich mehrere deutliche Unterschiede der Bauart feststellen können. Ich möchte mich aber bewusst nicht festlegen - allerdings weiß ich aus der landesweiten Erfahrung aller Linien - bis hin zur Eppinger Linie - dass man alle "nützlichen Elemente" in die Linien einbaute: verfallene oder noch funktionstüchtige Burgen, alte Hage oder schon bestehende Befestigungen aller Epochen - es ist also nicht so einfach und daher keine Festlegung.
 
 
 
 
Kartengrundlage ist die topografische Karte von 1905 aus der Sammlung von Benno Dörflinger (Todtnau), Farb-Grafik © Werner Störk 2017
 
Die Karte macht deutlich: ohne eine Nordsicherung bliebe die Umgehungsroute (gelb) bestehen  -
würde aber den Bau der
Itzenwald-Schanze ad absurdum führen.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Der Blick fällt auf eine auffallende Dreiecksform über dem Hof - eine Aus- oder Einstiegshilfe oder "Sammelstelle" für das Vieh?
Aber warum wurde sie dann mit einer querlaufenden Mauer versperrt bzw. erkennbar "abgetrennt"?
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Eine wirklich besondere Geländemarke (Pfeil)
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

Ich interpretiere sie als ein Teil des Sperrgabens, der das Gelände nach Norden hin sicherte und von da aus zum Hörnle führte.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Blick auf die beiden Höfe und die Schanze.
 
 
 
 

Sammlung & Archiv Copyright Werner Störk © 2017

 
Die Itzenwald-Schanze - ein weiteres wichtiges Puzzle im Gesamtsystem Wiedener Eck - obwohl schon auf der Seite des Münstertals gelegen.
 
 
Um die Bedeutung der Pass-Sicherung sowie der neuentdeckten Itzenwald-Schanze samit ihrer Nordsicherung richtig einschätzen zu könnne, hier noch ein paar Zusatzinformationen zur Strategie und Taktik (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Taktik_(Milit%C3%A4r)
 
Strategie
 

Der Begriff Strategie bezeichnet den zielgerichteten Einsatz von Gewalt oder Gewaltandrohung mit allen Mitteln eines Staates oder einer Staatengemeinschaft zu politischen Zwecken. Sie beinhaltet ausdrücklich auch dessen oder deren Ressourcen und politische Willensbildung durch ihre Bevölkerung und Regierung.

 
Taktische und operative Entscheidungen sind dem strategischen Ziel untergeordnet. Aus strategischer Sicht kann der Ausgang mehrerer einzelner Schlachten unerheblich sein, wenn der Krieg selbst gewonnen wird.
 
Taktik
 
Taktik im militärischen Sinn (von altgriechisch „Kunst, ein Heer in Schlachtordnung zu stellen“) ist nach Clausewitz „die Lehre vom Gebrauch der Streitkräfte im Gefecht“ auf der Ebene von Verbänden. Taktik kann auch als die „koordinierte Anwendung von militärischen Mitteln zur Erreichung eines gegebenen/gewollten Ziels unter Bewertung, Einbeziehung und zieldienlicher Verwendung von vorgefundener Lage, vorhandenen Kräften, räumlichen und zeitlichen Gegebenheiten“ beschrieben werden. Dieser klr untergeordnet ist der sog. Gefechtsdienst auf Einheitsebene und Teileinheitsebene, übergeordnet die Operationsführung auf der Führungsebene von Großverbänden.
 
Unter dem Einfluss von Technik und Philosophie ist die Geschichte der militärischen Taktiken im stetigen Wandel. So sind taktische Körper veraltet und taktische Zeichen unverzichtbar für die Organisation geworden.
 
Vorgefertigte taktische Muster und Aufstellungen werden als Elementartaktik bezeichnet. Die Übungen auf dem Gebiet der angewandten Taktik nennt man im kleineren Maßstab Felddienstübungen, im größeren Maßstab Truppenübungen oder Manöver.
 
Die Taktik bildet zusammen mit der Operation und der Strategie die Ebenen der Kriegsführung. Sie definieren den Entscheidungsrahmen für den Einsatz bestimmter Mittel in Zeit und Raum in Bezug auf ein Ziel. In diesen Zusammenhang tritt das Planungsdiktum Information über die Verfügbarkeit eigener und fremder Mittel und Absichten, und dient dazu eine Überlegenheit eigener Kräfte in einem Raum zu schaffen.
 
 
 
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg www.lgl-bw.de 2017, Az.:2851.3-A/899,
Archiv & Sammlung Werner Störk 2017       
 
Das nordöstliche Schanzenareal im Jahre 1968. 
 
 
 
 
Luftbild von Wieden 1968 © Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg www.lgl-bw.de 2017, Az.:2851.3-A/899,
Grafik
 & Archiv & Sammlung Werner Störk 2017       
 
Legende: 
 

Rot: Jetzenwald-Schanze (1), große östliche Sperrlinie (2), Hörnli (3) und Lezi (Letze) (4).

 
Schwarz: Angriffsszenario 1 von Oberneuhof/Münstertal über die Stampfebächle-Rinne (1). Vom ständig besetzten Beobachtungsposten Hörnli aus wird jede Feindbewegung früh erkannt und an die Schanzenkommandanten weitergeleitet. Der Beobachtungsposten auf dem Hörnli hat eine Rundumsicht (blaue Signatur) auf alle wichtigen Fortifikationspunkte sowie direkten Sichtkontakt zu allen drei Schanzen. Da die Angreifer auf Grund der Topografie nicht in breiter Front angreifen können, sind sie gezwungen, in einer Marschkolonne das Gelände zu durchqueren. Dabei gerade sie früh (2) unter Musketenbeschuß der Verteidiger, die sich hinter einer horizontal zum Talgrund laufenden Mauerlinie verschanzt haben. Da die Schussentfernung unter 100 Meter beträgt, sind die Angreifer ein gut zu erfassendes Ziel. Sollten sie nicht zurückkehren, geraten sie jetzt (3,4,5) in ein Kreuzfeuer: Die Besatzung der Itzenwald-Schanze sowie die an der Flanke stationierten Kräfte feuern nun von drei Seiten auf den Feind. Notwendige Verstärkung kann von der Hauptschanze angefordert werden. Sollte der Feind versuchen, mit einem Scheinangriff auf die Itzenwald-Schanze in Wirklichkeit einen Angriff auf die Hauptschanze zu planen, wird dieser spätestens an der stark ausgebauten Wegsicherung (6) abgefangen. So wird auch eine gefährliche Umgehung (karminroter Pfeil) mit einem dann im Rücken agierenden Feind unterbunden. Sollte wider Erwarten der Angreifer diese Stationen überwinden, besteht eine zweite Rückzugslinie (7) sowie eine dritte Rückzugslinie (8), wo am Ende der östlichen Sperrgraben-Linie nochmals starke Kräfte einen Durchbruch abwehren 
 
Weiß: Angriffsszenario 2 von Unterneuhof/Münstertal über den Laien und nördlich am Zimmerhölzle vorbei (1). Hier wird der Feid bereits von einer breiten Abwehrlinie (2) erwartet - da man vom Hörnli aus die anmarschierenden Soldaten bereits früh erkannt und die Verteidiger alarmiert hat. Die Verteidiger liegen oder knien hinter einer Deckung gebenden Mauer aus großen Lesesteinen, während der Feind über das offene Wiesengelände angreifen muss. Die Mauer wurde teilweise mit einem höheren Erdwall verstärkt, um einen noch besseren Sicht- und Bewegungsschutz für die Verteidiger zu gewährleisten. Sollte der Feind durchbrechen, erwartet ihn kurz dahinter eine weitere gut ausgebaute Abwehrlinie (4), die ihn von der Flanke her unter Beschuss nehmen kann. Die topographische Einengung des für einen Angriff zur Verfügung stehendes Geländes wird an der Letze (rot 4) zu einem massiven Abwehrpunkt. Sollte der Gegner hier nach Süden über den Hundsrücken ausweichen wollen, sind auch hier weitere Abwehrlinien (7 und 8) installiert, die einen Durchbruch unterbinden. 
 

   
     
Fortifikation
Wiedener Eck
Ost-Redoute
Wiedener Eck
 
Sperrrgaben Ost
Wiedener Eck
 
West-Redoute
Wiedener Eck
 
 Sperrgraben West
Wiedener Eck
 
Itzenwald-Schanze
Wiedener Eck 
 
   
           
 Lezi & Letzen
Wiedener Eck
  Alarmfeuer
Wiedener Eck
Fortifikation
Muggenbrunn
Fortifikation
Neuenweg 
Fortifikation
Bürchau
Fortifikation
National & intenational
           

Zurück zur Homepage