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Historische Festungen & Fortifikation

 
   Die Marienburg   
  Einst Sitz des historischen Deutschen Ritterordens  
     
     
 
     
Alle Fotos © Werner Störk 2005    
     
 
Münzen-Replicas aus der Zeit des Deutschen Ritterordens von der Marienburg
     
     
 
Alle Fotos © Werner Störk 2005
Impressionen von einem persönlichen Rundgang in der Marienburg.
 
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Marienburg 
Die Marienburg ist eine Ordensburg in Malbork (Marienburg) in der heutigen Woiwodschaft
Pommern (Westpreußen) im Norden Polens, südlich von Danzig. Die Burg war der Haupt-
sitz des Deutschen Ordens in Europa. Man versichert glaubwürdig, dass es sich um den
größten Backsteinbau Europas handelt.
Entsprechend ihrem Zweck sind die Gebäude des Mittel- und des Hochschlosses als Kon-
ventsburgen, d.h. als Stützpunkt und Unterkunft der großen Zahl der Ordensritter und die-
nenden Brüder gebaut. Der zuerst fertig gestellte Nordflügel des Hochschlosses hatte fol-
gerichtig auch die Funktion eines Dormitoriums (Schlafsaal). Der Nordflügel mit Kirche 
und Kapitelsaal des Hochschlosses wurden bis 1280 vollendet. Hochmeister Dietrich von
Altenburg ließ die Kirche Sankt Marien anbauen. An der Außenwand der befindet sich 
das farbiges Glasmosaik "Unserer Lieben Frau".
Die neue Funktion als Residenz machte es notwendig, die Burg den Repräsentationsbe-
dürfnissen der Hochmeister anzupassen. Unter Luther von Braunschweig wurde das 
Schloss ausgebaut. Für die stark zunehmende Anzahl der Ordensbrüder wurden weitere
Funktionsbauten errichtet. Die Vorburg war ab 1309 in Ansätzen vorhanden. In der St. 
Lorenz-Kapelle, einem bescheidenen Bau mit Flachdecke, an die Außenmauer der Vor-
burg gelehnt, fanden die Gottesdienste für die Halbbrüder des Deutschritterordens und 
für die dienenden Schwestern statt. Die Kapelle enthielt eines der größten Meisterwerke 
der Malerei des 14. Jh. in den Ordenslanden, den Altar aus dem Ordensschloss Grau-
denz. Hochmeister Dietrich von Altenburg ließ das Komturhaus bauen und eine Pfahl-
brücke über den Fluss schlagen. Den bedeutendsten Bau des Schlosses stellt der Hoch-
meisterpalast dar. Begonnen wahrscheinlich schon 1305, wurde er unter dem Hoch-
meister Konrad von Jungingen 1399 fertig gestellt. Der in Form eines Wohnturmes er-
richtete Bau weist neben den gotischen auch Elemente der frühen italienischen Renais-
sance auf und stellt eine architektonische Besonderheit dar.
Der Hochmeisterpalast, der kunstvollste Teil der Anlage, ein Prachtstück der Backsteingotik,
1393 von Nikolaus Felleisen vollendet. Der schönste Raum des Palastes ist der Sommerre-
mter (Remter hießen früher die Speisesäle in mittelalterlichen Burgen und Klöstern), dessen 
Sterngewölbe von einem einzigen schlanken Granitpfeiler getragen wird. Diesem Pfeiler soll 
die Steinkugel gegolten haben, die über dem großen Kamin eingemauert ist. Sie stammt von
der Belagerung durch Jagiello im Jahr 1410. Die Glasfenster von 1822 bis 1826 zeigen Sze-
nen aus der Ordensgeschichte. Ähnlich dem Sommerremter trägt auch das Gewölbe des 
kleinen Winterremters nur eine einzige Säule. Hier gibt es als Wandmalereien die Hochmeis-
terbilder des Malers Peter vom Anfang des 15. Jh. Der große Remter, dreißig Meter lang, hat
leichte Sterngewölbe, von drei schlanken roten Granitpfeilern getragen. In den hohen Spitzbo-
genfenstern befinden sich Glasmalereien von Lauterbach aus dem Jahr 1908.
Eine Verstärkung der Verteidigungsanlagen wurde unter Heinrich von Plauen in der Mitte des 
15. Jahrhunderts (Plauener Wall) durchgeführt. Es besteht seit dieser Zeit ein kompliziertes 
Mauer-Graben-Zwinger-System mit teilweise vierfachem Mauerring. Im nördlichen und östl-
ichen Vorfeld wurden durch die Schweden 1656 - 59 Verteidigungswälle erbaut.
Im Zuge seiner Ostexpansion sicherte der Deutsche Orden die eroberten Gebiete durch den 
Bau von Burgen. So entstand in der Zeit zwischen 1270 bis 1300 am Ufer des Nogat, eines 
Mündungsarms der Weichsel, die Marienburg, erbaut vom Orden der Brüder vom Deutschen
Haus St. Marien und ihnen zu Ehren benannt.
Während der Orden in Osteuropa militärische Erfolge hatte, musste er im Heiligen Land Rück-
schläge hinnehmen. So fiel dort 1271 seine Hauptfestung Montfort. Diese politische Lage ver-
anlasste den Deutschen Orden, seinen Hauptsitz von Venedig nach Marienburg zu verlegen. 
Die Burg war als Sitz des Komturs gedacht. Seit Hochmeister Siegfried von Feuchtwangen 
1309 den Hochmeistersitz des Ordens von Venedig nach Marienburg verlegt hatte, fanden
hier die großen Kapitel des Gesamtordens statt, an denen auch Deutschmeister und Meist-
er in Livland teilnahmen und auf denen die Hochmeister und die fünf Gebietiger des Ordens 
gewählt wurden. Noch Heinrich von Plauen konnte die Burg nach der verlorenen Schlacht bei
Tannenberg (1410) erfolgreich verteidigen. Aber nach der Verteidigung von 1454 musste der 
Hochmeister Ludwig von Erlichshausen, da er in Geldschwierigkeiten war, die Burg 1455 an
seine Söldner verpfänden. Diese verkauften sie dann direkt an den polnischen König
Am 7. Juni 1457 zog der König von Polen in das Schloss ein und der Hochmeister flüchtete 
nach Königsberg. Im Zweiten Frieden von Thorn kamen Stadt und Burg endgültig zu Polen. 
Der Ordensstaat wurde in das weltliche Herzogtum Preußen unter polnischer Lehnsherr-.
schaft umgewandelt und der Hochmeister Albrecht I. Herzog von Preußen residierte ab dem
9. Mai 1525 als in Königsberg.
Während des Dreißigjährigen Krieges 1626 und 1629, sowie im Schwedisch-Polnischen Krieg
von 1656-1660 wurde die Burg von den Schweden besetzt. Ab 1773 gehörte die Burg zum 
Königreich Preußen.
Schon während des Kaiserreichs spielte die Burg unter der Regierung von Kaiser Wilhelm II. 
eine wichtige Rolle in der deutschnationalen Propaganda.
Später ideologisierte der Nationalsozialismus den Deutschen Orden und damit auch die Marien-
burg, ähnlich wie das Tannenberg-Denkmal. Die NSDAP und SS bzw. ihre Funktionäre nutzten
sie häufig für Tagungen, Feierlichkeiten und Aufmärsche. Ab 1934 wurde mit dem Bau eines 
großen Amphitheaters auf der Ostseite der Burg begonnen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Burg zu 60 Prozent zerstört. Danach fiel sie an Polen und wurde
in vorbildlicher Weise vom polnischen Staat wieder aufgebaut. Seit einigen Jahren ist auch die 
Marienkirche wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Diese wurde nicht renoviert, sondern bis-
her nur gegen Einsturz gesichert; das Ausmaß der Zerstörung wird so auf eindringliche Weise 
dokumentiert.
Die Marienburg ist heute einer der wichtigsten Anziehungspunkte für Touristen in Polen; sie wird
überwiegend als Museum genutzt. Seit 1998 zählt die Marienburg zum Weltkulturerbe der 
UNESCO
Quelle http://de.wikipedia.org/wiki/Ordensburg_Marienburg
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