AG MINIFOSSI
Arbeitsgemeinschaft Mineralien, Fossilien, Gold, Glas & Fortifikation
- Arbeitsgemeinschaft besonders befähigter Schüler -
Friedrich-Ebert-Schule Schopfheim
 Gemeinschaftsschule
D- 79650 Schopfheim

Ausstellungsbegleiter
Vom 24. Juni bis zum 7. Oktober 2012 zeigt das Städtische Museum Schopfheim in Kooperation 
mit Werner Störk (Schopfheim) diese Sonderausstellung unter dem Titel:

Barocke Architektur
 
Eine Kupferstich-Sammlung mit Motiven historischer Belagerungs-, Verteidigungs- und Angrifftechniken

mit über 200 originalen Kupferstichen der historischen Meisterstecher wie Merian, de Fer, Seutter und Bodenehr 

sowie Dioramen mit über 2.200 Zinnfiguren.

Zum geschichtlichen Hintergrund: Im 17. und dem frühen 18. Jahrhundert haben Kriege und deren wirtschaftlich-
politischen Auswirkungen Europa geprägt.  Dazu zählen vor allem der Dreißigjährige Krieg (1618 - 1648), der sich, 
ausgelöst durch den Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618 und dem daraus resultierenden Ständeaufstand in Böh-
men (1618), aufteilt in den Dänisch-Niedersächsischen Krieg (1623 - 1629), den Schwedischen Krieg (1630 - 1635) 
und den Schwedisch-Französischen Krieg (1635 - 1648).
Ganz Europa versank so für fast einhundert Jahre in Krieg und Zerstörung. Alle wirtschaftlichen und sozialen Ver-
hältnisse wurden völlig umgestürzt. Die durch den Krieg betroffenen Territorien brauchten mehr als ein Jahrhundert,
um sich von den vielfältigen Kriegsfolgen zu erholen.
Wie unfriedlich dieses Zeitalter wirklich war, zeigt sich auch darin, dass nach dem Westfälischen Friedenschluss 
1648 in Münster der Französisch-Holländische Krieges (1672 - 1679) ausbricht, ihm folgen der Pfälzische (auch 
Orléanische oder Neunjährige) Krieg (1688 - 1697) sowie der Spanische Erbfolgekrieg (1701 - 1714). Weitere Krie-
ge in Europa ergeben eine mehr oder minder zusammenhängende Kette schwerer kriegerischer Auseinandersetz-
ungen bis weit in das 20. Jahrhundert.
Die „apokalyptischen Reiter der Offenbarung“ beherrschten das Land: Die Kriege forderten einen hohen Blutzoll und 
Missernten führten im 17. Jahrhundert zusätzlich zu einer weiteren Ver-knappung der durch Verwüstung, Teuerung
und Kontributionen bereits sehr begrenzten Nahrungsmittel. Als Folge davon wurden die Menschen anfällig für Er-
krankungen und Seuchen. So forderte die Pest ihren tödlichen Tribut - auch im südbadischen Wiesental. In Süd-
deutschland überlebte nur ein Drittel der Bevölkerung. Auch die Hexenverfolgung erlebt einen unrühmlichen Höhepunkt.
Erstaunlicherweise entwickelte sich gerade in diesem Jahrhundert mit dem Barock eine Epoche, die gekennzeichnet 
war von kulturellen Höchstleistungen in der Malerei, Grafik, Architektur, Mode und Musik. Wobei die drei Phasen des 
Barocks, angefangen vom Frühbarock  (1616 - 1648) über den Hochbarock (1650 - 1675) bis hin zum Spätbarock 
(1675 - 1715) wiederum zeitlich parallel zu den kriegerischen Zeiten laufen.
Weltberühmte Künstler wie Cervantes, Monteverdi, Rubens, van Dyck, Rembrandt, Cleasz, Hals, Moliere, Bach und 
Händel schufen in dieser Zeit ihre einzigartigen Kunstwerke, Grimmelshausen seinen Simplicissimus. Und Bauwerke 
wie das Schloss von Versailles, der Dresdner Zwinger, Sans-souci, der Petersdom Rom, der Louvre, der Invalidendom
in Paris, das Schloss Belvedere in Wien, das Winterpalais in St. Petersburg sowie die Residenzschlösser in Ludwigs-
burg und Rastatt entstanden in jener Epoche.

Schon im 16. Jahrhundert fand eine Aufteilung der Architektur in eine Zivil- und eine Militärarchitektur statt. Der Zivil-

architekt erwarb seine Kenntnisse und Fertigkeiten im Handwerk, der Militäringenieur dagegen in seiner militärischen 

Ausbildung. 

Wobei vor allem und gerade die Fortifikation (Festungskunst) auch geniale und universelle Künstler wie Albrecht Dürer 
(1471 - 1528), Maler, Grafiker, Mathematiker und Kunsttheoretiker oder Leonardo da Vinci (1452 - 1519), Maler, Bild-
hauer, Architekt, Musiker, Anatom, Mechaniker und Ingenieur, ja selbst Machiavelli (1469 - 1527), italienischer Politiker, 
Philosoph, Geschichtsschreiber und Dichter besonders faszinierte und sie in Theorie und Praxis zu vielfältigen Skizzen
und Modellen, ja selbst zu realen Festungsbauwerken anregten, die auch heutige Betrachter noch in Staunen versetzen.
Der Barock war das Zeitalter, in dem in vielen Bereichen der Gesellschaft erstmals die Naturwissenschaften in den Vor-
dergrund rückten, hier vor allem die angewandten Mathematik und Geometrie. So wurde auch in der Architektur versucht, 
alles mit idealen geometrisch-ästhetisch-proportionierten Formen zu gestalten, ganz gleich, ob in der „architectura civilis“ 
und der „architectura militaris“. Geometrie als „barocke Verhaltensnorm“ und die Fortifikation als eine der Geometrie ver-
wandte Form der Mathematik: Diese „mathematica militaris“ fand über die beliebten Ideal-Linien ihren Eingang in allen 
militärischen Bereichen - bis hin zur „Lineartaktik“, bei der selbst auf dem Schlachtfeld streng geometrisch, wie mit dem
Lineal gezogen, die Truppen aufgestellt wurden. Dies galt unein-geschränkt auch für die Anlage von Festungs- und Schanz-
anlagen: Auch hier wurden „Linien“ favorisiert. Und selbst die massiven und dennoch wohlproportionierten Befestigungsanl-
agen von Mannheim und Breisach sollten Freund wie Feind gleichermaßen beeindrucken und gleichzeitig den absolutis-
tischen Machtanspruch im wahrsten Sinne des Wortes untermauern.
Um 1700 gehörten Kenntnisse im Festungsbau und der Fortifikation nicht nur zum grundlegenden „Rüstzeug“ jedes Offiziers,
sondern auch zum festen Bildungsgut junger Adliger. So standen auch bei dem erst  15-jährigen badischen Prinzen Ludwig 
Wilhelm, dem späteren "Türkenlouis", auf seinen „Kavaliersreisen“ - heute würde man dies als Praktikum mit Auslandsauf-
enthalt bezeichnen - die Fortifikationslehre und angewandte Studien auf seinem Lern- und Besuchsprogramm. Originale 
Fortifikationsbücher - das früheste von 1641 - sowie Modelle der verschiedenen Schanzentypen vervollständigen für den Be-
sucher das in dieser Form sicherlich einmalige Informationsangebot.
Man sprach im Barock auch nicht von Kriegsführung, sondern von der „Kriegskunst“. Wobei die Fortifikation als „Festungs-
kunst“, also der Fähigkeit, ideale (weil uneinnehmbare) Festungsbauwerke zu schaffen, eine zunehmende Rolle spielte. 
Sébastien Le Prestre, Seigneur de Vauban (1633 - 1707) war der Meister der französischen „Festungskunst“ und bestimmte
durch seine geniale „Manier“ die gesamte europäische Fortifikation. Neu-Breisach gilt als sein Meisterwerk.
Die hier gezeigten originalen Kupferstiche sind Teil einer großen Sammlung von über 500 Exponaten, welche die Basis für 
die umfangreichen Forschungsarbeiten der AG MINIFOSSI der Friedrich-Ebert-Schule in Schopfheim zusammengestellt 
wurde. 

Über 2.200 detailgetreue Zinnfiguren zeigen die historischen Regimenter zu Pferd und zu Fuß u.a. aus Frankreich, Spanien,
England, Preußen, Österreich und Bayern und veranschaulichen exemplarisch Uniformen und Bewaffnung der damaligen 
Heere. Ebenso werden Szenen aus dem 30-jährigen Krieg gezeigt. Umfangreiche Illustrationen ergänzen den visuellen 

Bereich.

Diese Sonderausstellung ergänzt die im Dachgeschoß des Museums installierte Dauerausstellung, über die Schanzlinien
des Türkenlouis (Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden) mit großen, wirklich außergewöhnlichen Dioramen, einer umfang-
reicher Werkzeug-Sammlung historischer Exponate vom Schanzenbau sowie einem in dieser Form besonders interessan-
ten Zinnfiguren-Kabinett. Für jeden Besucher, in Kombination mit dieser Kupferstich-Sammlung, sicherlich die willkommene 
Chance, einen ungewohnt realistischen Einblick in die sonst gern verklärte, von feudal-luxuriösen Vorstellungen geprägten 
Sicht auf die Epoche des Barocks zu erhalten.
Umfangreiche zusätzliche Informationen in Form von Sonderdrucken, Karten und einer CD-ROM sind an der Kasse erhältlich. 
Kombinierte Sonderführungen im Museum mit einem Besuch der 60 Meter breiten und 7 Meter hohen Schanzenrekonstruktion
in Gersbach sind möglich. Ebenso Exkursionen zu Originalschanzen im Südschwarzwald. 
Diese Ausstellung ist ein Betrag zur Jubiläumsjahr des Landes Baden und eine Ergänzung zur Großen Landesausstellung im 
Karlsruher Schloss, bei der auch ein Diorama von hier zu sehen ist. Die Ausstellung soll bewusst machen, dass unser heutiger 
Friede in Europa nicht selbstverständlich und quasi vom Himmel gefallen ist - sondern auf den konkreten historischen Kriegser-
fahrungen gerade im Barock basiert, deren damals für die Menschen - auch in unserer Region - erstmals hautnah erlebbaren 
Erbfeindschaften zunächst im Ersten und dann sehr konsequent auch im Zweiten Weltkrieg endeten.     

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Führungen
A) Führungen durch die Sonderausstellung Kupferstiche mit Besuch der 
Dauerausstellung der Schanzlinien (Dachgeschoß) 48 Euro
Gruppengröße max. 20 Personen
Dauer       60 Minuten 
Kosten     48 Euro > 2,40 € pro Person 
B) Führungen auf der Barockschanze (Gersbach > Anfahrt mit Privat Pkw) in 
Verbindung mit einer Sonderführung durch die Sonderausstellung Kupferstiche
mit Besuch der Dauerausstellung der Schanzlinien 84 Euro 
Gruppengröße max. 20 Personen
Dauer       60 Minuten Schanze/ 45 Minuten Museum
Kosten     84 Euro  > 4.20 € pro Person
C) Führungen auf der Barockschanze (Gersbach > Anfahrt mit Privat Pkw) plus 
Originalschanze/n in Verbindung mit einer Sonderführung durch die Sonderaus-
stellung Kupferstiche mit Besuch der Dauerausstellung der Schanzlinien 132 € 
Gruppengröße max. 20 Personen
Dauer       30 Minuten Barockschanze
                45 Minuten Museum
                90 Minuten Schanzen
Kosten    132 Euro  > 6.60 € pro Person
D) Eine Veranstaltungs-Trilogie wird in Zusammenarbeit mit der Museumsgesellschaft 
Schopfheim angeboten (Teilnehmerzahl begrenzt, verbindliche Teilnahme):
Am Freitag, dem 20.07.2012 ein Vauban-Abend im Museum mit Führung durch die 
Sonderausstellung ab 19.30 Uhr (5 Euro)
Am Samstag, dem 21.07.2012 Exkursion nach Alt- und Neubreisach, 8.30 - 17 Uhr 
mit spezieller Führung durch elsässische Guides und gemeinsamem Mittagessen (nicht
im Preis inbegriffen) in Altbreisach (25 Euro).
Am Samstag, dem 06.10.2012  (mit Busanfahrt) eine Exkursion zu einer Originalschanze 
aus dem Dreißigjährigen Krieg und dem Besuch der Barockschanze 13 Uhr - 17 Uhr (10 Euro).
Bei Führungen größerer Gruppen bitte Kontakt mit dem Guide über die Museumsaufsicht 
aufnehmen oder hier per Mail.
Bei Führungen kleinerer Gruppen gilt der pauschale Unkostenkostenbeitrag.  Die Teilnahme 
an allen angebotenen Veranstaltungen läuft auf eigene Gefahr.
Führungen von Schulklassen kostenfrei
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