Diorama & Modellbau für das Stadt- und Fachwerkmuseum Eppingen

Die Eppinger Linie

Ein Zinnfiguren-Diorama zeigt Schanzbauern und Soldaten im Einsatz

..

Fotos © Werner Störk 2009

Der Diorama-Modellbau "Eppinger Linie" geht nun in die praktische Phase -  die 

Vorbereitungen auf die Projekttage laufen an. Die Projekttage 2009 unserer Fried-

rich-Ebert-Schule bilden somit den ersten Auftakt für die  umfangreichen Modell-

bau-Arbeiten. Im kleinen Team werden die Grundlagen für das Gesamtdiorama 

zusammen- und in sorgfältiger Handarbeit hergestellt.

..
Fotos © Werner Störk 2009

Mit Robert Stebner (8c) und Patrick Beitz (8c) fanden sich zwei Modellbau-Fans, welche die Projekttage 2009 zu 

einem sehr erfolgreichen Schaffen werden ließen: Ruhiges, exaktes,  hochkonzentriertes Arbeiten mit Bedacht 
und Fingerspitzengefühl - schade, dass es nur drei kurze Tage waren ... das Minifossi-Team, das parallel sein 

2. Betriebspraktikum hatte und dadurch nicht mitarbeiten konnte, wartet nun im neuen Schuljahr auf die zwei 

"Neu-Entdeckungen" ...

..
Foto © Werner Störk  2009

Unsere "schlaue Wandtafel": Maßstäbliche Millimeter-Zeichnungen, der originale erste Skizzenentwurf 1:1,
Ständerbauweise, Vogel- und Landschaftsperspektiven des Kraichgaus, Querschnitte - alles was ein Mo-

dellbauer eben so  an Zusatzinformationen braucht, um so ein Modell nicht nur zu entwerfen, sondern auch

praktisch umzusetzen. Hinzu kommen weitere "unsichtbaren" Entscheidungen: Die Linien des Türkenlouis 

entstanden im Zeitalter des Barocks - mit seinem Hang zur Mathematik und Geometrie, zu Symmetrie und 

ästhetischen Proportionen: So ist das Modell symmetrisch aufgebaut und folgt barocken Linien-Gesetzen ...

..

Arbeitsplan für das Diorama-Projekt im für 30mmm Zinnfiguren

Originalmaße L 200 x  B 40 x H 40 cm
Die Eppinger Linie 

Entwurf & Ausführung: AG MINIFOSSI 
Planung, Materialbesorgung und Bau 

Planungsbeginn: März 2009, Fertigstellung: Dezember 2009, Auslieferung: Januar 2010 

Vorgeschichte

Im Rahmen der Städtekooperation Eppingen und Schopfheim fand im Jahr 2009 eine Sonderausstellung  

"Architektur des Krieges - Schanze, Redoute und Chartaque des Türkenlouis"  vom 29.03. -10.05.

im Stadt- und Fachwerkmuseum "Alte Universität" in Eppingen statt. Über 700 Besucher zeigten sich 

beeindruckt vom strategisch-taktischen Zusammenspiel zwischen Chartaques und Schanzen, welches 

die Eppinger Linie bestimmte. Einerseits errichtet, um den Kraichgau als Einfallstor für französische Kon-

tributions- und Verwüstungsangriffe abzuriegeln, andererseits aber auch, um das  kaiserliche Hauptlager 

bei Heilbronn nachhaltig zu schützen. 

Besonders die 20 Dioramen und Modellbauten der AG MINIFOSSI bildeten immer wieder attraktive An-

ziehungspunkte, da hier sehr anschaulich und eindrücklich die historischen Ereignisse bildhaft wieder-

gegeben wurden.

So entstand in Eppingen der Wunsch, mit einem speziellen Diorama die Geschichte der Eppinger Linie 

als Teilabschnitt und zum Teil noch im Bau befindliches Defensivsystem mit Wall, Graben und Chartaques 

mit Zinnfiguren bei der AG MINIFOSSI in Auftrag zu geben. Die zweite Auftragsarbeit eines Museums: Be-

reits im Juli 2009 hatten die AG für das Archäologische Museum arco im Colombischlössle Freiburg ein 

Diorama gebaut, das ungeteilten Zuspruch fand: Ein römisches Marsch- und Feldlager.

....

Projekt- und Arbeits-Team der AG MINIFOSSI


Robert Stebner (8c), Patrick Beitz (8c), Jennifer Gruber (9b), René Brangoli (9b), Julian Brändle (9b), Lukas Maraun (9b), 

Stephen Walde (9b) und Werner Störk (AG- und Projektleitung).

Kooperationspartner


Peter Riek, Leiter des Stadt- und Fachwerkmuseums "Alte Universität" in Eppingen 

Roswitha Prochnow (Mannheim)

Berliner Zinnfiguren

Grundlagen


Erstkontakt und Erstinfos durch das Museum (Peter Riek)

Intensive Internet- und Fachliteratur-Recherchen > Eppinger Linie
Maßstäblicher 2-D-Entwurf 1 : 1
Auswahl & Bestellung der Zinnfiguren

Die Längsausdehnung des Modell entspricht der N-S-Achse, die Tiefe der W-O-Achse

Westen und damit Feindseite entspricht somit der vorderer Längsseite des Modells.

Figuren-Ensemble und Zubehör kontrollieren
Figuren-Ensemble ergänzen 
Im Fachhandel (Barthel, Fuhrmann, Albert, Kibri, Kamemel) erwerbbares Zubehör und im Internet 
Nicht erwerbbares Zubehör selbst entwickeln und anfertigen 

Bau


Das Modell entsteht in sog. "Sandwich"-Methode aus Styro-Dur-Platten, die auf einer stabilen Spezial-

Siebdruck- oder Schildplatte mit Spezialkleber aufgesetzt werden. Darauf werden 1 : 1 die vorgesehe-

nen Bereiche aufgezeichnet.

Geländeerhebungen werden durch zugeschnittene Styro-Dur-Leisten geformt, welche dann durch Ab-

schleifen angepasst werden. Gräben wird entsprechend der Zeichnung bereits eingeschnitten. Wall-

korpusse sind vorgefertigt und werden aufgesetzt. Die Wallprofile sind mit dem Spezialmesser vorbe-.

reitet und werden aufgeklebt: Danach werden die Wall- und Grabenflächen ausgespachtelt und sauber

abgezogen. Entsprechend der tatsächlichen geologischen Verhältnisse im Kraichgau kommen Schicht-

und Kalkstein-Fels-Folien zum Einsatz. Die Folien werden passend zugeschnitten, mit Heißkleber fixiert

und mit Gips an den Übergangen modelliert. Auf dem großen Südhang werden Terrassen für Reben an-

gelegt. Die Terassenstufen werden mit Heki-Modellbauplatten "behauene Bruchsteinmauer" versehen.

Das Modell wird nun mit Gipsbinden überzogen, was dem Modell Stabilität und für die nachfolgenden Arbeiten 

eine optimale Aus- und Auftragsbasis verleiht. Nach dem Aufbringen der Gipsbinden und dem nochmaligen

Modellieren der Übergänge der Fels- und Mauerfolien wird das Gesamtmodell  abschließend mit einem Flüs-

siggips überzogen. Die gesamte Oberfläche wird nach einwöchigem Austrocknen mit Spezialkleber überstrichen 

und so quasi „versiegelt“. Bei diesem Prozess werden auch Sande und Kiese dort eingearbeitet, wo später 

diese Materialien sichtbar sein sollen. Die erste Schicht wird im Holzleim eingelassen. 

In einem zweiten Arbeitsvorgang werden die Sande und Kiese nochmals mit verdünntem Holzleim überstrichen. 
Nach dem Trocknen und Aushärten ist so eine sehr gute Grundlage zum Aufbringen der Restmasse, die fein 
verteilt mit Sprühkleber fixiert und anschließend mit Seidenmatt-Spraylack überzogen wird. Zu diesem Zeitpunkt 
erhält das Modell seine erste Seiten- und Unterbodenlackierung in weißer Farbe, die am Ende aller Arbeiten 
nochmals erneuert wird. Alle Original-Holzteile werden mit Lasur behandelt und punktuell mit Dispersionsfarben 
nachgestrichen.

Thematische Darstellung


Gezeigt wird ein Linien-Abschnitt der Eppinger Linie im idealisierten Zustand: Linie mit Graben und Wall - bestückt 

mit Palisaden, mit Durchgängen für Überraschungsangriffe oder für geordnete Truppenbewegungen, Straßen für Trup-

pen, die Baustelle einer neu errichteten Redoute (Viereckschanze), einer schon bestehenden Chartaque sowie einem 

im Bau befindlichen Wach- und Signalturm, der Weiterbau an der Linie, Wolfsgruben, Verhack und Verhau, Stamm-

lawinen, Stauwehre, ein kleiner Mauervorsprung zur besseren Seitenverteidigung und Schanzbauern bei der Arbeit.

Das bewusst feindwärts abfallende Vorgelände (Glacis) ist gut erkennbar.

Themenpfade (Didaktik-Methodik)


Militärische Defensivsysteme

Der Türkenlouis und seine Linien
Die Schwarzwaldlinien
Die Ettlinger Linie
Die Bühl-Stollhofener Linie
Die Stockacher Linie
Die Kriege des Sonnenkönigs
Ludwig XIV.
Der Spanische Erbfolgekrieg
Dreißigjährige Krieg (1618 - 1648)
Dänisch-Niedersächsischen Krieg (1623 - 1629)

Schwedischen Krieg (1630 - 1635)

Schwedisch-Französischen Krieg (1635 - 1648)
Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618
Französisch-Holländische Krieg (1672 - 1679)  
Pfälzische (auch Orléanische oder Neun-jährige) Krieg (1688 - 1697)
Spanische Erbfolgekrieg (1701 - 1714)
Das Zeitalter des Barocks
Kriege im Barock
Pest im Barock
Hexenverfolgung im Barock

Material-Übersicht


Grundplatte: Spezial-Siebdruck- oder Schildplatte 200 x 40 cm

Maximale Bauhöhe 32 cm (Vitrinenhöhe 40 cm)
Verbindliche Blockhöhe bis Ansichtskante 6 cm (weiß)

Styro-Dur-Platten 1 - 5 cm Stärke

Styro-Dur Zuschnitt (mit Band- und Kreissäge)
Styro-Dur-Platten bearbeiten, Sandwich-Technik
Spezialkleber & Spachtelmasse
Modellbau-Gipsbinden (ca. 15)
Modellbau-Gips für Übergänge, Wallgraben, etc.
Sprühkleber (für Mikrovliese)
Packpapier
Beflockungsleim (weiß und grün gefärbt)
Baumsätze für Verhau und Wolfsgruben
Kurzpalisaden für Wolfsgruben und Verhau
Laub- und Mikroflor
Mikro-Vliese
Modellgras-Matten z. B. Wildgras für Sommerwiese
Baumwurzeln (abgeholzte Stämme) > Verhau
Sand & Feinkies für Graben und Wall
Holzteile (original) für Bretter, Stangen, Pfosten, Palisaden, Schanzpfähle
Holzteile (Kunststoff) Bretter, Stangen, Pfosten, Palisaden
Borsten vom Handbesens für Faschinen (mit Schnur & Draht gebunden)

Wickeldraht und Bindfaden für Faschinen

Acrylfarben
Lasurfarbe
Hintergrund (Wolken & Landschaft)

Mauerteile

Brückenübergänge

Kunstwasser (Bach)

Chartaque

Fachwerk-Ständerbau (Blockhaus 6 Chartaque)

Sandsäcke (vollplastisch)

Fässer (vollplastisch)

Schanzkörbe (vollplastisch & Falchrelief)

Baumwurzeln

Wurzelteller

Zinnfiguren

Figuren & Zubehör


Superfeine Bemalung

Anzahl Reiter Fusser

Zubehör

Gesamtanzahl der gesetzten Figuren + sonstigen Kleinteile wie Fässer, Schanzkörbe, etc.:

Werkzeuge


Kreissäge, Bandsäge, Feinsäge, Bohrmaschine, Schleifmaschine, Schleifblätter

Pinsel (div. Stärken) für versch. Malarbeiten, Spachtel, Feinspachteln, Heißkleber, 

Spezialscheren, Pinzetten, Vorstecher, Spezialzangen, Zwingen, Schälmesser, 

Küchenmesser, Farbroller, Föhn, Kochplatte (Kunstwasser), etc

Arbeitsplan 


Figuren & Zubehör


Figuren und Zubehör besorgen, nacharbeiten, ausbessern, zusammen- oder umbauen, 

einsetzen > Spezial-Team.

...

Materialbesorgung


Grundplatte, Styro-Durplatte, Kleber, Gipsbinden, Farben, Lacke, Lasuren, Modellbaumaterial 

(Folien, Vliese, etc.), Faden, Figuren, Zubehör, Werkzeugbereitstellung

...

Wallkorpus


Wallfläche Styro-Dur formen

Oberfläche mit Sand-Kies-Gemisch abdecken
Grundieren und nachstreuen
Übergang Erdaushub > Grasfläche
Erdhügel für Korbausschüttungen
Palisaden setzen

Spitzen der Palisaden einzeln bemalen
Mit Mikrovlies nachmodellieren und ausgleichen

...

Wallgraben 


Wallfläche Styro-Dur formen

Oberfläche mit Sand-Kies-Gemisch abdecken
Grabenauslauf modellieren
Grundieren und nachstreuen
Faschinen aufsetzen
Palisadenreihen  einsetzen 

Bachunterführung mit Schutzgitter

Stauwehre
Einzelne Schanzkörbe setzen

Figuren setzen, Farbanstrich kontrollieren ggf. korrigieren
Mit Mikrovlies nachmodellieren und ausgleichen

...

Vorgelände Schanze


Wolfsgruben im Styro-Dur formen
Ober- und Innenfläche mit Sand-Kies-Gemisch abdecken
Grundieren und nachstreuen
Pfähle setzen 
Abgeholzte Baustämme grundieren, kleben und nacharbeiten
Abdeckung (Äste) aufbringen und fixieren
Tarnung (Mikrovlies) aufbringen und fixieren
Verhau: Rohbäume auflegen und fixieren > mit Mikrovliesen belauben
Figuren setzen, Farbanstrich kontrollieren ggf. korrigieren
Mit Mikrovlies nachmodellieren und ausgleichen

...

Vorgelände Chartque


Oberfläche punktuell mit Sand-Kies-Gemisch abdecken

Grundieren und nachstreuen
Bodenbedeckung (1. Lage) aufbringen (Heißkleber + Sprühkleber)
Übergänge nacharbeiten mit Mikrovlies
Chartaque montieren und setzen

Figuren setzen, Farbanstrich kontrollieren ggf. korrigieren
Fuß-Übergänge nacharbeiten mit Mikrovlies

Baustelle Hauptgraben


In Vorbereitung

Baustelle Schanze


In Vorbereitung

Baustelle Chartque


In Vorbereitung

Internet


http://www.jugendheim-gersbach/Eppinger-Linie-Linien.html

http://www.jugendheim-gersbach.de/Chartaque-chartaques.html

http://www.jugendheim-gersbach.de/Eppingen-Eppinger-Linie.html

http://minifossi.pcom.de/Daten-1.html

.....


Zurück zu den  

Schanzen

Zurück zum Diorama   

Römisches Marsch- 

& Feldlager

 Zurück zur   

Eppinger Linie


Hinweis:  Sollten Sie über eine Suchmaschine auf diese Website als Einzelseite 
gekommen sein, so haben Sie hier die Möglichkeit - trotz fehlendem 
Left-Frame - wieder direkt auf unsere Titel-Seite zu gelangen.

Zurück zur Titelseite



©ES&WS-200
9