Krautstrunk |
Bauchiger Glasbecher des 16./17. Jh., mit aufgeschmolzenen Glasnuppen. |
Der Krautstrunk hat meist einen gekniffenen Fußring und häufig
einen konischen
Lippenrand. Die Enden der Nuppen an der Wandung des Gefäßes
weisen oft
leicht nach oben und sehen aus wie die Blattreste eines Krautstrunkes,
die beim
Abbrechen der Blätter zurückbleiben. Der Glasart nach gehört
der Krautstrunk zu
den so genannten Waldgläsern, die durch Verunreinigungen der Glasmasse
bräunlich oder grünlich gefärbt sind. Es handelt sich
um Gebrauchsgläser, doch
fanden Kraustrunke häufig auch als Reliquienbehälter Verwendung,
wie Bei-
spiele erkennen lassen, die in Ausnehmungen von Altären gefunden
wurden.
Bekannt ist beispielsweise ein solcher Krautstrunk, dessen erhaltene
Wachs-
ummantelung das Siegel des Brixener Weihbischofs Konrad Reinhard
(1481-1513) trägt. |
Quelle: Das grosse
Kunstlexikon von P.W. Hartmann |
|
|