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Auf den Spuren der alten Waldglashütten
und aus der Geschichte des Waldglases |
Das
Klirren im Walde...
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Glasbläserei in Gersbach und ihre Rolle im südlichen Schwarzwald seit dem 15. Jahrhundert |
Im Städtischen Museum Schopfheim vom
07.07. - 03.11.2004 |
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Ausstellungsbegleiter zur
60.
Sonderausstellung der
AG
MINIFOSSI |
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Sehr geehrte Besucher, |
wir freuen uns sehr über Ihr Interesse an unserer Waldglas-Sonderausstellung. Mit diesem Ausstellungsbegleiter bieten wir Ihnen zusätzliche
Informationen an, um den Besuch für Sie noch interessanter zu
gestalten. |
Unser Vorschlag: Beginnen Sie Ihren Rundgang mit der Vitrine 1 - damit folgen Sie dem konzeptionellem Aufbau dieser Ausstellung. |
Vitrine 1 |
Hier zeigen wir Ihnen eine umfangreiche Sammlung von Naturglas: Vulkangläser und Impaktgläser (Entstehung bei Meteoriteneinschlägen).
Dazu
zählen Moldavite, Tektite, Suevite, Darwinglas, Köfelsit,
Bimssteine und die große „Familie“ der Obsidiane
wie Mahagoni-Obsidian, Silber-Obsidian oder Schneeflocken-Obsidian.
Ein besonderes Exponat: Das sehr seltene Wüstenglas.
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Sie finden in dieser Vitrine aber auch „Gläser“ - die keine Naturgläser
sind:
Wie etwa das Marienglas und das Bergkristall, die beide zu den Mineralien
zählen. |
Weitergehende Informationen über Herkunft, Fundort, Alter usw.
unter |
Naturglas-Gesteinsglas-0.html |
Vitrine 2 |
Neben originalen Funden von römischen Glasfragmenten zeigen wir
Ihnen
hier Replike (Nachbildungen) von römischen Spielsteinen aus Glas,
ein
Flakon, ein Traubenglas sowie ein Sechskantkrug. Zusätzliche Originalfunde ergänzen diesen Bereich. |
Weitergehende Informationen können Sie abrufen unter |
http://www.jugendheim-gersbach.de/Glas-Geschichte-Roemisches-Glas-0.html |
Mit den weltbekannten
Millefioris
erinnern wir an die europäische
Vormachtstellung der Glasmetropole Venedigs und dem legendären Mu-
rano. Diese Glasbläser kannten und hüteten das Geheimnis
der „Glaswäsche“ mit Mangan: |
Nur sie konnten damals kristallklares Glas schmelzen und hatten so
auch das Monopol bei der Spiegelherstellung. Neben Mangan war von
den Glasbläsern von Murano auch das Kobalt gesucht, mit dem sie
den
einzigartigen tiefblauen Farbton erreichten. |
So schickten sie die sagenumwobenen „Venediger“ in alle europäischen Mittelgebirge, um diese begehrte Rohstoffe zu suchen. Diese erzsuchen-
den, mineralienkundigen Prospektoren ziehen in unsere Sagenwelt ein und bilden so den geschichtlicher Hintergrund für die Entstehung
von
Zwergen- und der im Schwarzwald bekannten Stumm-Männle-Sagen. |
Besonders beeindruckende Replike eines Flügelglases in „venezianischer
Manier“ sowie oktogonale Passgläser zeigen die Ästhetik und
Formen-
vielfalt der Gläser des 17. Jahrhunderts. |
Vitrine 3 |
Hier spannen wir den Bogen der Glasprodukte über ganz Europa:
Ein besonders beeindruckendes Exemplar einer Schale aus massivem
Bleikristall aus Böhmen, skandinavisches Glasdesign, verführerisch
echt funkelnder Strass-Glasstein-Schmuck, afrikanische Glasperlen
für den Tauschhandel, Halsketten aus den „Goldenen Zwanzigern“ sowie ein Beispiel moderner Glaskunst aus der der Schweiz. Eine
originale Glasperlen-Stickerei der Inuits aus Grönland findet
sicherlich auch Ihr Interesse. Farbige Glasmurmeln aus dem Kunsthaus
Wien ( Friedensreich Hundertwasser) runden unser Exponatangebot ab. |
Vitrine 4 |
Nun widmen wir uns ganz den WaldGLAS-gläsern und ihrer unterschiedlichen Ausprägung (Berkemeyer, Kuttrolf, Römer, Spechter,
Rüsselbecher, etc.). Auch zeigen wir hier unsere Oberflächenfunde aus dem Raum Gersbach. Dazu zählen Ofenteile, blaue und grüne
Glasschmelzen sowie Fragmente der Glasofentüre - selbst landesweit sehr seltene Fundstücke. |
Vitrine 5 |
Auch hier steht das Waldglas und seine Produktpalette im Mittel-punkt: Krautstrünke, Fußbecher, Nuppenbecher, Stangengläser,
Faden- und sogar ein sog. „Lindwurm“-Becher. Und natürlich auch aktuelle Glasfunde von den Glaswüstungen in Gersbach. Weitere Fundstücke aus dem Südschwarzwald belegen unsere
regionalen Schwerpunkte und die Zielpunkte vieler Exkursionen. |
Vitrine 6 |
Der Traum der alten Waldglasschmelzen ... - aufgehäufte
Oberflächenfunde von Glasschmelzen und Ofenteilen einer Gersbacher
Glaswüstung, aus denen wieder jene beeindruckenden Waldgläser „traumhaft emporwachsen“, welche einst von den Glasbläsern geschaffen wurden ... |
Vier Info-Tafeln an den Seitenwänden informieren Sie weiter über
das
Waldglas und die Geschichte des Glases. Eindrückliche Illustrationen von Agricola und Diderot
zeigen die Arbeit der historischen Glasbläser.Moderne wie auch rekonstruierte Glashäfen offenbaren, in welchen
Gefäßen das Glas einst und heute schmolz. |
Der weiße Quarzsand - in allen Vitrinen - ist nicht nur Dekorationselement, sondern verweist auf den entscheidenden Rohstoff für die
Glasherstellung. |
Literaturtipps können Sie den Vitrinen entnehmen. Gerne erteilen
wir auch zusätzliche Auskünfte: minifossi@mail.pcom.de oder über
die Schulanschrift. |
Ebenso bieten wir Ihnen - gegen eine freiwillige Spende - als
Einzelperson oder als Gruppe - eine Sonderführung durch die Ausstellung
an: Dabei erfahren Sie viele Details und spannende Geschichten. Kontakt (Schulsekretariat) unter Tel. 07622 -7091. |
Wir hoffen, unsere Ausstellung hat Ihnen gefallen und bedanken uns nochmals für Ihren Besuch. |
Wir wünschen Ihnen abschließend ein herzliches
Glückauf - für alle Dinge des Lebens! |
Das MINIFOSSI-Team |