In Zeiten der Bedrohung |
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Die Bauern haben die Hauptwege
mit großen Bäumen geletzt und Baumstämme so gelagert, dass sie
diese lawinenartig auf die Angreifer niederprasseln lassen
können – eine fürchterliche Waffe. Ein aufge
stauter Teich kann sofort geflutet werden, um den Soldaten
den letzten Rest an Angriffslust zu nehmen.
Das Vieh haben die Bauern bereits auf die Hochweide
getrieben und damit in Sicherheit gebracht, auch
der Schäfer ist mit seiner Herde weiter und über den Paß
gezogen. |
Alle Gatter sind geschlossen und
Palisaden schützen zusätzlich vor unliebsamern Besuchern. Die Stau-
wehre sind geschlossen und lassen den Wasserstand des
Flusses so weit ansteigen, dass weder die
Furt noch die Seitenfußwege des hinteren Talbodens
begehbar sind. Die Brücke ist abgebaut und die
Zugänge zu den Berghängen mit Palisaden und Stammlawinen
gesichert. Eine dichte Reihe von gut ge-
tarnten Späher lassen die schwedischen Eindringlinge
keine Sekunde aus den Augen. |
Ein schwedischer Reiter hat versucht,
die Letze zu umgehen und sein Pferd in das sumpfige Bachgelän-
de getrieben – dabei bricht er sich beinahe den Hals.
Ein warnendes Signal für die anderen: Ein Umgehen
dieser Letze ist gleich mehrfach lebensgefährlich. Denn
die Soldaten werden schon erwartet und jeden
Moment können die Bauern sie effektiv treffen und an
ihrem weiteren Vormarsch massiv hindern. Und im
Wald verbergen sich weitere bewaffnete Bauern – sollten
die Soldaten versuchen, die Letze zu durchbre-
chen, erwartet sie auf allen Ebenen erbitterter
Widerstand. Die Wege und Pfade sind schmal und lassen
keine wirkungsvolle Truppenformation zu - im Gänsemarsch
müssen die Soldaten das Tal durchqueren. |
Auch die - durch Feuerzeichen, Böllerschüsse,
Spiegel und Boten - alarmierten Bauern der Nachbartäler
sind schon eingetroffen und schwören, Land, Hof und Leben
zu schützen und zu verteidigen - mit Sensen,
Dreschflegeln, Mistgabeln und Zimmermannsbeilen - und mit
Gottes Hilfe! |
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Zinnfiguren:
Droste, extrafeine Bemalung durch Zinnfiguren-Atelier
Roswitha Prochnow (Mannheim).
Vollplastische
Figuren: Preiser
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