AG MINIFOSSI
Arbeitsgemeinschaft Mineralien, Fossilien, Gold, Glas & Fortifikation
- Arbeitsgemeinschaft besonders befähigter Schüler -
Friedrich-Ebert-Schule Schopfheim
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Erstmals in Gersbach das 111. große Treffen der südbadischen Forstleute
 Peter und Paul-Treffen in Gersbach
Erkundungen der Redoute von Schlechtbach und der Gersbacher Barockschanze

Fotos (2) © Werner Störk 2013
 
Peter und Paul ist ein Gedenktag an den Todestag der Apostel und Kirchenväter Simon Petrus und Paulus 
von Tarsus. Gefeiert wird dieser Tag am 29. Juni. Für Katholiken ein wichtiges Fest, das sich bis in das 
Frühchristentum der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt. Aber auch in den orthodoxen 
und protestantischen Kirchen wird dieser Tag besonders begangen.
Der Peter und Paul-Tag war aber auch für die Bauern im großen Einzugsgebiet rund um den Feldberg ein 
ganz  besonderer Tag: Denn damit begann auf den hochgelegenen Wiesen die überwiegend frostfreie Zeit 
und mit ihr der Viehauftrieb auf die Sommerweide.  Während bei den Bauern und selbst auch in den Kirchen 
der Peter und Paul-Tag jedoch mit der Zeit an Bedeutung verloren hat, pflegen die Forstleute bis heute eine
ganz spezielle Tradition, die bis ins Jahr 1902 zurückreicht.
Denn die alten Amtsvorstände der heutigen Forstämter St. Blasien, Todtnau, Kirchzarten, Freiburg, Lenz-
kirch und Neustadt erhielten - wie auch die Mehrzahl ihrer Kollegen im Land - noch bis ins 19. Jahrhundert 
hinein einen Teil ihres Gehalts in Naturalien und Rechten an landwirtschaftlichen Nutzungen, darunter auch
Weiderechte. So wurden die „Grünröcke“ im gewissen Sinne auch Nebenerwerbslandwirte. 
Und wie es die Bauern in den rund um den Feldberg liegenden Gemeinden seit 1800 regelmäßig taten, 
schickten nun auch die Forstleute ihr zahlreiches Jungvieh mit auf die Sommerweide. Bei den Bauern 
hatte sich als alljährlicher Tag des Viehauftriebs der Feiertag Peter und Paul herausgeschält, den vor 
allem die ländliche Bevölkerung zum ausgiebigen Festen auf den Viehhütten nutzte. Während sich dieses 
Brauchtum mit den Jahren verlor, hielten die Forstleute, auch ohne Viehauftrieb, an den jährlichen Treffen
fest. So wie auch in diesem Jahr - dem insgesamt 111. Peter- und Paul Treffen: 
Johannes Stowasser, Forstdirektor der Bezirksleitung Forstbetrieb Nord, St. Blasien. zeichnet seit 1999
für die Durchführung dieser stets hochkarätig besuchten Veranstaltung verantwortlich und plante gemein-
sam mit Dr. Gerrit Müller vom Fachbereich Forst am Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald dieses 
Treffen, das erstmals in Gersbach stattfand. 
Der diesjährige Gastgeber Vorort,  Prof. Martin Kuner, ehemaliger Rektor der Fachhochschule für Forstwirt-
schaft in Rottenburg, und auf einem der Mettlernhöfe am Mettlenkopf südlich von Gersbach zuhause, em-
pfing seine aus dem ganzen südbadischen Raum angereisten Gäste. Darunter auch Forstpräsident  Erwin 
Lauterwasser, der ehemalige Leiter der Forstdirektion Freiburg sowie dessen jetziger, Forstpräsident Mein-
rad Joos. Unter den rund 30 Personen nahmen auch mehrere ehemalige und aktive Forstamtsleiter aus dem
ganzen Gebiet des Südschwarzwaldes die Gelegenheit war, an diesem beliebten Traditionstreffen der Forst-
leute teilzunehmen.

Fotos (2) © Werner Störk 2013
Revierleiter Siggi Locher (Hasel) und Werner Störk (Schopfheim) begleiteten nach der herzlichen Begrüßung 
die Gäste auf die Redoute von Schlechtbach, einer originalen Viereckschanze von 1701. Diese Anlage wird 
in Kooperation mit dem forstlichen Stützpunkt Hasel vor der Verhurstung durch nachwachsende Sträucher 
und Bäume freigehalten und wurde so auch für diesen Besuch im wahrsten Sinne „herausgeputzt“. Werner 
Störk dankte an dieser Stelle nicht nur Revierleiter Locher, sondern vor allem auch den Forstwirt-Azubis unter 
ihrem Ausbildungsleiter Göhring für die ausgezeichnete Zusammenarbeit und führte anschließend die Gäste
in die spannenden Geschichte der Markgräflichen Schanzlinien ein - zu der einst auch diese Redoute ge-
hörte. Neben den historischen Fakten beleuchtete Störk auch die landschaftlichen Auswirkungen des Schan-
zenbaus - nicht ohne die anderen „waldfressenden“ Gersbacher Gewerbe wie den Bergbau, die Glashütten,
die Köhlerei und Harzerei vorzustellen. 
Beeindruckt von der intensiven Begegnung mit der regionalen wie europäischen Ge-schichte und ihre Auswirk-
ungen auf die Menschen und den Kulturraum dieser Region, ging es weiter auf die rekonstruierte Polygonal-
schanze auf dem Scherentann in Gersbach. Auch hier waren die Forstwirt-Azubis bei deren Bau 2008 emsig 
am Werk und setzten in schweißtreibender Handarbeit die schweren Eichen-Palisaden, die bis heute das 
Gattertor sichern. Für die Gäste, unter denen sich etliche versierte Historiker befanden, öffnete sich noch-
mals ein Blick in die Abgründe der so gar nicht friedlichen Zeit des Barocks. Bei durchweg herrlichem Son-
nenschein und für Gersbach fast hochsommerlichen Temperaturen fand dieses 111. Peter und Paul-Treffen
am frühen Abend im Hof des Gastgebers - nahe am Mettlenkopf - seinen gemütlichen Ausklang 
 
Presseartikel der Badischen Zeitung 
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