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Hoher
Besuch in Gersbach: |
Markgraf
auf Schanzeninspektion |
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Es schüttete wie aus
Kübeln, als Max Markgraf von Baden, der Nachfahre des legendären
"Türkenlouis",
am Samstag die Gersbacher
Barockschanze besuchte. "Das waren arme Teufel damals", versetzte er
sich in die Lage der damaligen
Schanzenbesatzungen bei einem solchen Wetter. Mit dem Besuch der
nachgebauten Barockschanze
in Gersbach begab sich Seine Königliche Hoheit Max Markgraf von Baden
auf die Spuren seines Vorfahren,
des "Türkenlouis" |
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Projektleiter Werner Störk
hatte den hohen Gast im Namen der Minifossi AG eingeladen. Der Markgraf
war im Jahr 2007 schon einmal
in der Markgrafenstadt Schopfheim, um sich im Museum die Türkenlouis-
Ausstellung anzuschauen,
damals noch "inkognito". In der Schanze wurde er von Bürgermeister
Christof
Nitz (Foto) und Ortsvorsteher
Ralf Ühlin begrüßt. |
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Werner Störk hätte
sich bei der Schanzeninspektion mit Seiner Königlichen Hoheit stundenlang
über Details
aus der Schanzengeschichte
unterhalten können. Mit seinem reichhaltigen Wissen über die
Verteidigungs-
linie des Markgrafen Ludwig
Wilhelm von Baden stieß er auf einen höchst interessierten und
bestens infor-
mierten Gast. |
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Als Störk von den Schwierigkeiten
berichtete, an Dokumente aus den Wehrgeschichtlichen Museum in Rastatt
heranzukommen, signalisierte
der Markgraf Unterstützung: "Die sollen was rausrücken". Ziel
ist, bis in vier Jahren
das gesamte Befestigungssystem
vom Hochrhein bis zum Kraichgau als kulturhistorisches Denkmal zu "reakti-
vieren". Während der
römische Limes 500 Kilometer lang ist, kommen die Linien des Türkenlouis
sogar auf 550
Kilometer. |
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Mitgebracht hatte der Markgraf
aus den eigenen Bibliotheksbeständen die Kopie einer Verpflegung-
und Material-
liste für eine Schanzenbesatzung
aus dem Jahr 1820. Das Dokument ist sehr interessant für Führungen
und eine
gute Hilfe, wenn es einmal
gilt, das Schanzenleben historisch korrekt in Szene zu setzen. |
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Beim Mittagessen im Restaurant
"Zum Waldhüter" ließ Christoph Meier nach einem Rundgang natürlich
das "Barocke
Schanzen-Menü" mit
zarter Poularde in Rotweinsauce servieren. Filigrane grüne Gläser
erinnerten an das Gersbacher
Waldglas – eine Gelegenheit,
auch auf das hiesige Wald & Glas-Zentrum hinzuweisen. |
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Foto
© Hermann Jacob Badische Zeitung 2009 |
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Die Zeit zwischen den Gängen
füllten der Markgraf und Werner Störk mit intensiven Fachgesprächen.
Nicht nur über
die Schanzenverpflegung,
auch über die Religionskonflikte von damals und heute wurde ausgiebig
gesprochen. |
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Ortsvorsteher Ühlin
übergab als Geschenk einen Korb mit Gersbacher Käsespezialitäten.
Der Markgraf zeigte sich be-
eindruckt von der geleisteten
Arbeit und den Forschungsergebnissen. Von Gersbach ließ er sich nach
Todtnau chauf-
fieren zur Feier des Stadtjubiläums. |
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Quelle:
Badische Zeitung vom 21. Juli 2009, Seite 18, Schopfheim und Umland, Autor:
Hermann Jacob |
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