AG MINIFOSSI
Arbeitsgemeinschaft Mineralien, Fossilien, Gold, Glas & Fortifikation
- Arbeitsgemeinschaft besonders befähigter Schüler -
Friedrich-Ebert-Schule Schopfheim
 Gemeinschaftsschule
D- 79650 Schopfheim

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Besondere Sternstunden in der Geschichte der AG MINIFOSSI (2)
 
 Archäometrie & Rheingold
Die Himmelsscheibe von Nebra
Der geschmiedete Himmel - die älteste bekannte Himmelsdarstellung
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Tausende von staunenden Besuchern wurden in Wien wie auch im Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museum von ihr wie magisch angezogen: Der Himmelsscheibe von Nebra. Sie ist einer der spektakulärsten archäologischen Funde der Bronzezeit mit der Darstellung von Sonne, Mond und Sternen, ausgeführt mit Goldblechen auf einer Bronzescheibe. Es ist die älteste bekannte Himmelsdarstellung, vermutlich auch die älteste astronomische Sternkarte der Menschheitsgeschichte. Von Schatzsuchern und Raub-gräbern im Juli 1999  bei einer heimlichen Grabung in einer Wallanlage bei Nebra (Sachsen-Anhalt) gefunden, an Hehler verkauft  und von Kriminalbeamten 2002 im Basler Hotel Hilton sichergestellt, gehört diese  zwei Kilogramm schwere Bronzescheibe welt-weit zu den absoluten archäologischen Raritäten und wissenschaftlichen Highlights unseres Jahrhunderts.
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Fotos © Werner Störk 2006
 Sonderausstellung "Die Himmelsscheibe von Nebra - der geschmiedete Himmel" 
in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
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Untersucht wird dieser einmalige Fund derzeit im Institut für Archäologie in Mannheim, das gemeinsam mit den Unis von Tübingen und Halle. Die Archäometrie untersucht mit naturwissenschaftlichen Methoden und Verfahren archäologische Funde und Befunde. Sie dient der Untersuchung der Herkunft von Rohstoffen, um so Rückschlüsse auf die Echtheit archäologischer Fundstücke ziehen zu können. Wesentlich ist dabei auch die inter-disziplinäre Zusammenarbeit mit Fachbereichen wie der Montanarchäologie, Mineralogie, 
Geologie, Bergbaukunde, Biologie und Chemie.
Das Ziel des aktuellen Forschungsmoduls: Die geo-chemische Charakterisierung der  Seifen- und Berggoldvorkommen im regionalen und europäischen Umfeld sowie die  Abschätzung der prähistorischen Höffigkeit (Ausbeute versprechend) der Goldvorkommen. So werden derzeit alle Goldvorkommen Mitteleuropas intensiv untersucht, um Vergleichsdaten mit den Goldblechen der Himmelsscheibe von Nebra zu sammeln. Auch die Goldvorkommen vom Schwarzwald und vor allem vom Rhein - von dem bereits röm-ische Geschichtsschreiber berichten, dass sie keltische Frauen und Kind beim Waschen der goldreichen Sande beobachtet hätten.
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Foto © Werner Störk 2006
 
 
.Foto © Werner Störk 2006
 
Schon 25 Jahren mit den Goldgründen des badischen Altrhein bestens vertraut, lag es nahe, dass auch die AG Minifossi in dieses europaweite Netzwerk mit aufgenommen wurde. Bereits im Herbst 2004 suchte Prof. Dr. Borg  von der Uni Halle Kontakt mit den Goldwäschern und ihrer umfangreichen Gold- und Datenbank. Aus dem Wissenschaftsteam reiste nun extra von Halle Dipl.- Ing. Alexander Schmiderer nach Schopfheim, um gemeinsam mit einem er-fahrenen Goldwasch-Team im Rhein  Gold zu waschen - quasi auf den Spuren der Kelten. Die in den letzten Jahrzehnten gewonnene Kenntnis der exakten Lage dieser goldführenden Ablagerungen bescherten - auch für den europaweit agierenden Spezialisten - eine überraschend ertragreiche Tagesausbeute. Sie wird nun mit modernsten Untersuchungsmethoden im Mannheimer Institut für Archäometrie auf Spurenelemente und Isotopie untersucht -  wobei alle gewonnenen Daten der Minifossi-AG zur Verfügung gestellt werden.
Wenn im Herbst die „Himmelsscheibe von Nebra“ als Sonderausstellung vom 29. September  2006 bis zum 29. Januar 2007 im Historischen Museum Basel gastiert, werden unter den Besuchern auch die Minifossis sein. Sie werden das weltbekannte Original des „geschmiedeten Himmels“ sicherlich staunend betrachten - mit einem ganz eigenen Bezug und dem Wissen, im Rahmen eines europaweiten Projektes ganz persönlich an der Erforschung von diesem welt-weit einzigartigen Fund mitgewirkt zu haben.
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