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Tausende von staunenden Besuchern wurden in Wien wie auch im Mannheimer
Reiss-Engelhorn-Museum von ihr wie magisch angezogen: Der Himmelsscheibe
von Nebra. Sie ist einer der spektakulärsten archäologischen Funde der
Bronzezeit mit der Darstellung von Sonne, Mond und Sternen, ausgeführt mit Goldblechen
auf einer Bronzescheibe. Es ist die älteste bekannte Himmelsdarstellung, vermutlich
auch die älteste astronomische Sternkarte der Menschheitsgeschichte. Von Schatzsuchern
und Raub-gräbern im Juli 1999 bei einer heimlichen Grabung in einer
Wallanlage bei Nebra (Sachsen-Anhalt) gefunden, an Hehler verkauft und von Kriminalbeamten
2002 im Basler Hotel Hilton sichergestellt, gehört diese zwei Kilogramm
schwere Bronzescheibe welt-weit zu den absoluten archäologischen Raritäten und wissenschaftlichen
Highlights unseres Jahrhunderts. |
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Fotos
© Werner Störk 2006 |
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Sonderausstellung "Die Himmelsscheibe von Nebra
- der geschmiedete Himmel"
in den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim |
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Untersucht wird dieser einmalige Fund derzeit im Institut für
Archäologie in Mannheim, das gemeinsam mit den Unis von Tübingen und Halle. Die Archäometrie
untersucht mit naturwissenschaftlichen Methoden und Verfahren archäologische
Funde und Befunde. Sie dient der Untersuchung der Herkunft von Rohstoffen, um so Rückschlüsse
auf die Echtheit archäologischer Fundstücke ziehen zu können. Wesentlich
ist dabei auch die inter-disziplinäre Zusammenarbeit mit Fachbereichen wie der Montanarchäologie,
Mineralogie,
Geologie, Bergbaukunde, Biologie und Chemie. |
Das Ziel des aktuellen Forschungsmoduls: Die geo-chemische Charakterisierung
der
Seifen- und Berggoldvorkommen im regionalen und europäischen Umfeld
sowie die
Abschätzung der prähistorischen Höffigkeit (Ausbeute
versprechend) der Goldvorkommen. So werden derzeit alle Goldvorkommen Mitteleuropas intensiv untersucht,
um Vergleichsdaten mit den Goldblechen der Himmelsscheibe von Nebra zu sammeln.
Auch die Goldvorkommen vom Schwarzwald und vor allem vom Rhein - von dem
bereits röm-ische Geschichtsschreiber berichten, dass sie keltische Frauen und
Kind beim Waschen der goldreichen Sande beobachtet hätten. |
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Foto
© Werner Störk 2006 |
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.Foto
© Werner Störk 2006 |
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Schon 25 Jahren mit den Goldgründen des badischen Altrhein bestens
vertraut, lag es nahe, dass auch die AG Minifossi in dieses europaweite Netzwerk mit aufgenommen
wurde. Bereits im Herbst 2004 suchte Prof. Dr. Borg von der Uni Halle
Kontakt mit den Goldwäschern
und ihrer umfangreichen Gold- und Datenbank. Aus dem Wissenschaftsteam
reiste nun extra von Halle Dipl.- Ing. Alexander Schmiderer nach Schopfheim, um gemeinsam
mit einem er-fahrenen Goldwasch-Team im Rhein Gold zu waschen - quasi auf
den Spuren der Kelten. Die in den letzten Jahrzehnten gewonnene Kenntnis der exakten Lage
dieser goldführenden Ablagerungen bescherten - auch für den europaweit agierenden Spezialisten
- eine überraschend ertragreiche Tagesausbeute. Sie wird nun mit modernsten Untersuchungsmethoden im Mannheimer Institut für Archäometrie auf Spurenelemente
und Isotopie untersucht -
wobei alle gewonnenen Daten der Minifossi-AG zur Verfügung gestellt
werden. |
Wenn im Herbst die „Himmelsscheibe von Nebra“ als Sonderausstellung
vom 29. September
2006 bis zum 29. Januar 2007 im Historischen Museum Basel gastiert,
werden unter den Besuchern auch die Minifossis sein. Sie werden das weltbekannte Original des „geschmiedeten
Himmels“ sicherlich staunend betrachten - mit einem ganz eigenen Bezug und dem
Wissen, im Rahmen eines europaweiten Projektes ganz persönlich an der Erforschung
von diesem welt-weit einzigartigen Fund mitgewirkt zu haben. |
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