AG MINIFOSSI
Arbeitsgemeinschaft Mineralien, Fossilien, Gold & Fortifikation
- Arbeitsgemeinschaft besonders befähigter Schüler FöbbS -
Friedrich-Ebert-Schule Schopfheim
Hauptschule mit Werkrealschule
D- 79650 Schopfheim

Impressum  & Datenschutzerklärung

NEU: Aus der Praxis - für die Praxis
Berichte aus der Arbeit der AG MINIFOSSI
Ein kleiner Einblick in unsere Aktivitäten, Projekte, Vorträge und Forschungsergebnisse

Im Schuljahr 2005/2006 besteht die AG aus insgesamt 12 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 7 - 10 
mit 4 Mädchen und 8 Jungen, die ein spezielles Aufnahmeverfahren (vergleiche Abschlußbericht 2004/2005)
durchlaufen haben bzw. mehrheitlich bereits in der AG MINIFOSSI mitgearbeitet haben (bis zu drei Jahren).

Als Gäste arbeiten weiterhin zwei Schüler aus der Schule für Erziehungshilfe (Lörrach-Tüllingen) im Rahmen 

unserer bereits bestehenden schulischen KOOP mit.

Im Rahmen von Patenschaften mit anderen Schulen wird unser Wissen und unsere Arbeit auch für andere auf-
geschlossen und erweitert. 

Ein internationales Netzwerk von fachwissenschaftlichen Einrichtungen unserer KOOP-Partner sichert aktuelle 

und für uns wichtige Erkenntnisse und Forschungsergebnisse, die umgehend in unsere Arbeit einfließen und 

einen qualitativ hohen Level gewährleisten. Unsere Ergebnisse werden daher auch immer im Internet veröffent-

licht und sichern so den freien Zugang für weitere Untersuchungen - auch durch unsere KOOP-Partner.

Die fachhistorische Begleitung der Leader+ Projekte in Gersbach auf der Basis unserer Forschungsergebnisse

soll die historisch authentischen Rekonstruktion einer Barockschanze in Form experimentelle Archäologie vor-

bereiten und sichern. Dieses KOOP-Projekt unserer Schule mit der Leader+ Planungsgruppe und dem Förder-

verein Gerisbac ist natürlich eine besondere - auch zeitaufwendige - Herausforderung, der wir uns aber gerne 

und mit Erfolg stellen - gemäß dem Leitsatz: Fördern und fordern. Gleichzeitig ist dies eine einzigartige Chance,

unsere fachtheoretischen Arbeitsergebnisse in der Praxis zu überprüfen (siehe unten). 

Diese fließen dann konkret in den Bau von großen Diorama-Modellen ein, um so die rein defensiven Verteidi-

gungstechniken der Schwarzwälder Schanzbauern erstmals in 3-D bildhaft umsetzen zu können. Auch hier 

bewegen wir uns auf absolutem Neuland - was für alle Teilnehmer natürlich spannend und sehr ertragreich ist. 

Dabei ist die interdisziplinäre Vernetzung aller beteiligter Fachbereiche die wichtigste Grundlage für ein erfolg-

reiches Arbeiten (siehe unten)

Eine weitere fachhistorische Begleitung im Rahmen der Leader+ Projekte in Gersbach ist das geplante Wald-

Glas-Zentrum, das ebenso wie das Projekt Barockschanze auch im Rahmen der KOOP zwischen Schule und

Gemeinde bzw. den verantwortlichen Gremien und Vereinen läuft. Auch hier können wir erstmals alle Erkennt-

nisse unserer fachpraktischen Feldarbeit umsetzen und einbringen. Ebenfalls können wir so auch gewährleis-

ten, dass unsere zahlreichen Oberflächenfunde sachgerecht gelagert und optimal präsentiert werden können.
Beide Bereiche - Barockschanze und Wald-Glas-Zentrum - sind einmalige Chance für uns als Schüler-AG, un-

ser in 10 Jahren angeeignetes Fachwissen gezielt und praxisnah einzubringen und umzusetzen: Pädagogisch,

didaktisch-methodisch und fachwissenschaftlich ein Traum und Krönung unserer im nächsten Jahr 25-jährigen

Projektarbeit.

Die nachfolgenden (veröffentlichten) PR-Berichte sollen dem Leser einen zusätzlichen Einblick in unsere Projekt-

Arbeit ermöglichen.

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Foto © Werner Störk 2006
Diorama-Modellbau-Teams der AG MINIFOSSI  
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 Rätseln um geheimnisvolle schwarzen Kügelchen
Im Mittelalter kannte man noch keine öffentliche Müllentsorgung. Daher waren die 
Bäche und Flüsse direkt vor der Haustüre willkommene „Müllschlucker“. Ebenso 
wurden Bodenunebenheiten im Feld und Wald gerne mit Müll „ausgleichend auf-
gefüllt“. Diese Form der „privaten Müllabfuhr“ hielt sich in den Schwarzwalddörfern 
bis in die nahe Neuzeit - vielleicht frönt deshalb auch heute noch mancher moder-
ne Zeitgenosse dieser wirklich mittelalterlichen Praxis.
Über die Jahrhunderte hinweg haben sich die so entsorgten Gegenstände im Bach-
bett abgesetzt und wurden im  Sediment eingelagert. Und was nicht nur den Umwelt-
schützer berechtigt ärgert, ist für die Archäologen oft eine unerwartete Fundgrube. 
Auch die Goldwäscher der Ebert-Schule stoßen bei ihren Sedimentuntersuchungen
in Schwarzwaldbächen immer wieder auf die Reste alter Gerätschaften der histori-
schen Haushalte aus Glas, Keramik oder Metall.
Aber auch Werkzeuge, ja sogar Schmuck und - wie kürzlich im Schlierbach - sehr alte 
Münzen kommen so wieder ans Tageslicht. Deshalb wird das vorsichtige Ausgraben 
immer wieder zu einer spannenden Zeitreise durch die letzten Jahrhunderte. Denn je 
tiefer man gräbt, um so älter werden die Ablagerungen: Nur extreme Hochwasser kön-
nen alte Sedimente bis tief zum Bachbett aufwirbeln und umlagern.  Während die von 
Anwohnern einst gezielt im Bach entsorgten Gegenstände bereits zu jenem Zeitpunkt 
defekt, zerbrochen oder unbrauchbar waren, sind aber auch Dinge zu finden, die vom
Wert und vom Material her dies eigentlich ausschließen. Dabei handelt es sich vermut-
lich um Objekte, die bei einer Überschwemmung aus Häusern oder bei einem Unfall 
vom Wasser mitgerissen wurden. Ebenso können Fundobjekte aus einem weiten Um-
feld des Baches von Schmelzwässern oder starken Regenfällen in den Bach getragen
worden sein.
Beim jüngst geglückten Nachweis für seltene Schwarzwald-Gold im Böllenbach sties-
sen die Minifossis jedoch auf etwas ganz Besonderes: Massenhaft schwarze, metal-
lisch glänzende Kügelchen in der Größe zwischen  0,1 bis 1 Millimeter. Sie bildeten 
in der  Waschpfanne einen ungewöhnlichen pechschwarzen Niederschlag
Selbst professionellen Geowissenschaftlern geben diese Metallkügelchen immer noch
Rätseln auf: Sind es Mikro-Meteoriten aus dem All oder doch historische Zeugen längst
vergangener Vulkanausbrüche? Oder sind es Indizien für Verhüttungsprozesse im Berg-
bau und Schmiedearbeiten, bei welchen der heiße Luftstrom der Esse winzigste Metall-
teilchen durch den Kamin mitreißt und nach dem Erkalten wieder in der Umgebung als 
feinster Eisenstaub absetzt? Die Minifossis tippen beim Böllenbach auf die letzte Vari-
ante: Standen doch gerade Schmieden bevorzugt an Bächen. Auch an der Belchenwie-
se bei Bürchau gelang es beim Goldwaschen mit diesen  Eisenkügelchen den Standort
einer bislang unbekannten Schmiede nachzuweisen.
Was wieder einmal deutlich macht, dass nicht nur die Goldsuche und das Goldwaschen
im Mittelpunkt der Projektarbeit der Minifossis steht, sondern vielmehr die thematische 
Gesamtvernetzung von Natur und Kultur, Mensch und Landschaft, Geschichte und Raum. 
Natürlich freuen sich die Minifossis über den erfolgreichen Abschluss der Goldwasch-
Saison 2005: Mit vier neuen Fundorten hat man nun im mittleren und südlichen Schwarz-
wald an insgesamt 40 Stellen Gold nachweisen können - eine beachtliche Bilanz für die
Schüler-AG.
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Foto © Werner Störk 2006
Prospektions-Team der AG MINIFOSSI am Böllenbach
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Schwarzwaldgold im Künabach
Schwarzwaldgold gehört zu den seltenen Vorkommen der sonst an Mineralien sehr reichen 
Region. Besonders im Südschwarzwald gelingt es immer wieder, in den Bächen des Wie-
sentals die begehrten Erstnachweise für das Edelmetall zu führen. Dazu tragen im beson-
deren Maße die Schüler der Schopfheimer AG Minifossi bei, zu deren Projektarbeit seit nun-
mehr dreiundzwanzig Jahren auch das Goldwaschen zählt. Und sie tun dies mit einem über-
raschenden Erfolg: In 36 bislang als goldfrei geltenden Gewässern konnten die Schüler der
Friedrich-Ebert-Schule das legendäre Edelmetall nachweisen.
Jetzt ist ihnen wieder ein solcher erstaunlicher Erstnachweis geglückt: Nachdem sie jüngst im 
Erzenbach bei Zell fündig wurden, haben sie ihr Prospektionsgebiet nun weiter nach Norden 
ausgedehnt, um auch hier nach Spuren von „Ausbissen“, also das Zutagetreten von Erzgang-
führungen, zu suchen. Dabei konnten sie im Angenbachtal bei Häg ebenfalls erstmals staub-
feines Gold nachweisen.
Dass man um die kalte Jahreszeit zum Goldwaschen ausrückt, verwundert viele. Der beginnen-
de Winter war aber immer Goldwaschzeit - auch zum Beispiel am Rhein, bei den legendären 
badischen „Goldern“, wie sich die Goldwäscher selbst stolz nannten. Es waren in der Mehrzahl
„bedürftige Fischer und Bauern“, wie die historischen Quellen berichten. Also arme Zeitgenos-
sen, die sich auf diese Weise ein kleines Zubrot verdienten. Nur in der kalten Jahreszeit hatten
sie für das Goldwaschen Zeit. Um historisch authentisch das Leben der Goldsucher aufzuneh-
men, gehört eben auch die richtige Jahreszeit. Bei knackigen minus vier Grad Außentemperatur 
kostet es natürlich schon Überwindung, sich im und am Wasser zu bewegen. Wobei heute mo-
derne Textil- und Kunststoffe das Heu ersetzen, das sich die historischen Goldwäscher als Wär-
meschutz in die schweren Lederstiefel und unter die löchrigen Leinenjacken schoben. Dennoch
blieb und bleibt es eine „Knochenarbeit“.
Wobei es natürlich noch einen triftigen Grund gibt, jetzt auf die Goldsuche zu gehen: Während im
Frühjahr die Schmelzwässer und im Sommer die Gewitterregen die Bachsedimente gehörig auf-
wirbeln - und damit vorhandene Goldstäube ständig umlagern, ist jetzt - auch für die Lebewesen - 
„Ruhe im Bach“ - und damit ideale Bedingungen, ein „ordentlich“ abgelagertes Bachsediment zu 
untersuchen.
Das Schwarzwaldgold-Programm der Minifossis wurde vom Landesamt für Geologie, Rohstoffe 
und Bergbau Baden-Württemberg ausgelöst, da man seitens der Profi ein großes Interesse an der
speziellen Beprobung verschiedener Waschstandorte im Wiesental hat. Denn neben dem Gold 
werden beim Goldwaschen in der Goldwaschpfanne die für Spezialisten so interessanten Schwer-
mineralien angereichert. Ein unglaublicher Mikrokosmos und eine in dieser Form besonders fas-
zinierende Sammlung von farbenprächtigen Mineralien - auf deren Basis Experten Rückschlüsse
auf die Entstehung des Schwarzwaldes treffen können. Unter ihnen der tiefrote Granat, ein Edel-
stein, der das besondere Interesse der Geologen findet. Bislang konnte er nur an wenigen Stel-
len im Südschwarzwald nachgewiesen werden. Dank der intensiven Forschungsarbeit der Mini-
fossi liegen jetzt schon zwölf Fundnachweise für das gesuchte Mineral vor: Erst kürzlich konnte ein
sehr schönes Exemplar geborgen werden. Der Granat  ist einer der 29 Steinen, denen man im Mit-
telalter heilende und magische Kräfte zuschrieb. Er zählte einst zum „Geschlecht der Karfunkel“. 
Noch heute findet er sich unter den Planenten- und Monatssteinen und spielt in der Esoterik eine
wichtige Rolle.
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Foto © Werner Störk 2006
Minus 4 Grad - beim Goldwaschen am Künabach
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Dreharbeiten der Filmakademie Stuttgart bei der AG MINIFOSSI
Die Minifossis sind als langjährige  Goldwäscher inzwischen gefragte Ansprechpartner, 
speziell wenn es dabei ums Rheingold geht. Die praxisnahe Erfahrung von über 20 Jah-
ren Goldsuche schlägt sich u. a. auch in der aktiven Mitwirkung bei  Fernsehsendungen
vor, aber auch hinter der Kamera nieder wie beispielsweise dem Wissenschaftsmaga-
zin „Quarks“ oder Kindersendungen wie dem „Tigerentenclub“ und der „Sendung mit der
Maus“.
Dennoch war man jetzt überrascht, als erstmals eine Kooperationsanfrage von der Film-
akademie Baden-Württemberg (Stuttgart) für ein umfangreiches Filmprojekt über das 
Rheingold eintraf.  Die verantwortliche Regisseurin Michaela Krause, Stipendiatin der Yale
University mit dem Abschluss als Master of Arts, hat ebenfalls an der University Economics 
Tilburg studiert und absolviert derzeit an der Filmakademie Stuttgart ein Aufbaustudium im 
Fachbereich Wirtschafts- und Wissenschaftsfilm. In ihrem Film geht es - von den Anfängen
bis in die aktuelle Geschichte - um die Chemie, den Mythos und die wirtschaftliche Funktion
des Goldes. Dabei geht es primär auch darum, die komplizierten fachwissenschaftlichen 
Zusammenhängen für den Zuschauer auch allgemeinverständlich optimal darzustellen. Als 
Berufsziel strebt Michaela Krause das einer freien Journalistin und Wissenschaftsfilmerin 
an, wobei sie sich auf sozial- und naturwissenschaftliche Inhalte gleichermaßen speziali-
sieren will.
Das junge Aufnahme-Team von insgesamt vier Studenten der Filmakademie gestaltete 
die Filmarbeiten auch für die Minifossis sehr interessant und so erlebten die Schüler ein-
mal das komplexe Werden eines professionellen Filmes. Gedreht wurde direkt am badi-
schen Altrhein auf einer Kiesbank, um möglichst viel Authentizität zu erreichen. Vor lauf-
ender Kameras wurden so gezeigt, wie man Rheingold wäscht und wie viel Sorgfalt und 
Zeit es braucht, die 22-karätigen Goldflitterchen zu bergen. Bei hochsommerlichen 32 
Grad waren idealen Aufzeichnungsbedingungen, so dass die Aufnahmecrew um Micha-
ela Krause nach vier Stunden sehr zufrieden und voll des Lobes über die jungen Dar-
steller war. Gezeigt werden im Film auch besonders ausgewählte Goldstufen aus der um-
fangreichen Gold-Sammlung der Minifossis. Weitere Drehorte werden die Gold- und Sil-
berscheideanstalt Pforzheim, das Landesmuseum Karlsruhe und das Max-Planck-Institut 
für Festkörperforschung in Stuttgart sein.
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Foto © Werner Störk 2006
Bei den Dreharbeiten am Waschbrett am Altrhein
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Erfolgreiche Schanzenjagd der AG MINIFOSSI - Neue Anlage auf dem Rechberg
Als im März 2002 die ersten Schanzen und Wälle im Raum Gersbach durch die Minifossis
untersucht, kartiert, gezeichnet und fotografisch dokumentiert wurden, waren lediglich acht
dieser historischen Verteidigungsanlagen bekannt. Errichtet wurden sie mehrheitlich von 
einheimischen Schanzbauern im Auftrag des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden, dem 
legendären Türkenlouis, der sein Defensivsystem gegen Frankreichs Sonnenkönig Ludwig
XIV. über den gesamten Schwarzwald hin ausdehnte. Doch nur noch im südlichen Schwarz-
wald zeigen sich die beeindruckenden Anlagen in dieser Formenvielfalt und bieten auch auf 
Grund des erstaunlich guten Erhaltungszustandes optimale Forschungsbedingungen.
Während zu Beginn der Untersuchungen der Gersbacher Raum als wichtiger Dreh- und An-
gelpunkt von zwei großen Verteidigungslinien der zentrale Ausgangspunkt war, dehnte sich 
im Laufe der letzten drei Jahre der Forschungsraum bis in Hintere Wiesental und die benach-
barten Seitentäler aus. So wuchs Monat für Monat die Zahl der wieder entdeckten Schanzen-
und Sperrwall-Systeme. Dank der engagierten Zusammenarbeit mit  Förstern sowie Heimat- 
und Geschichtsforschern aus dem ganzen Landkreis reihten sich die Fundorte bald wie Per-
len auf einer Kette aneinander und ergaben so erstmals und einzigartig im gesamten Land 
das faszinierendes Gesamtbild einer 300-jährigen Festungslinie.

Eigentlich wollte man bei den Minifossi das Thema Schanzen im Frühjahr 2005 abschliessen, 
um nun eine detaillierte Auswertung der unglaublichen Datenmenge, die man zwischenzeitlich 
erhoben hat, vorzunehmen: Neben über 300 Einzelzeichnungen und annähernd 3000 Einzel-
maßdaten stehen zusätzlich im Internet 8.000 bearbeitete Fotos (http://www.jugendheim-gers-

bach.de) der bis dato 120 erfassten Anlagen - und noch zeichnet sich kein Ende ab: Immer wie-
der treffen konkrete Hinweise auch für den Bereich des Vorderen Wiesentals ein und beginnen, 
auch hier ein wirklich erstaunliches Gesamtbild dieser Verteidigungslinie zu zeichnen.

So folgte die Minifossis dem Hinweis von Christian Bernauer aus Maulburg, der in seiner Funk-
tion als Wege- und Naturschutzwart vom Schwarzwaldverein Maulburg viele Gebiete des Wie-
sental besonders gut kennt. Ihm fielen die eigenartigen Grabenstrukturen im Bereich vom oberen
Rechberg bei Hauingen auf.
Im Rahmen der Projekttage der Friedrich-Ebert-Schule konnte man nun dieses Zielgebiet gemein-
sam untersuchen und wurde auch tatsächlich fündig: Hier oben - strategisch äußerst optimal ge-
wählt - sicherte ein ausgedehnte Wall- und Grabensystem den historischen Übergang nach Wei-
tenau.
Auch bei diesen Anlagen stimmen die Merkmale und typische Formen im Vergleich zu den bis-
lang wiederentdeckten Systemen völlig überein: Ausgedehnte Wallschwärme, massive Wallfä-
cher mit einer starken rechtsseitig geprägten Talschutzfunktion - um die vermeintlich südliche 
Front eines französischen Angriffes abzufangen: Mit rein defensiven Strukturen zur Sicherung 
der Passwege, der historisch relevanten Wegenetze, der Furten sowie von exponierten Talein-
schnitten.
Da die mündliche Überlieferung erfahrungsgemäß nur runde einhundert Jahre lang Wissen si-
chert, wurde bei den Einheimischen die Anlagen oft als Schützengräben der Weltkriege oder 
dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 zugewiesen. An das Schanzen am Westwall 
und eine Schützengrabenlinie aus dem Zweiten Weltkrieg können sich Zeit-zeugen aus Hau-
ingen noch genau zu erinnern, ebenso an die aus strategischen Gründen speziell angelegte 
Verbindungsstraße zwischen dem Wiesen- und dem Kandertal mit Zugang nach Wittlingen: 
Sie wurde angelegt, um die frei  im feindlichen Blickfeld liegende Verkehrsführung über die 
„Lucke“ zu umgehen. Wertvolle Hinweise in diesem Bereich erhielten die Minifossi vom ehe-
maligen Museumskustos Gerhard Moehring, dessen Chronik über Hauingen sehr interessante
Grundlagen in diesem Bereich vermittelte.
Schon jetzt steht fest, dass die Forschungsarbeiten der Minifossi noch ein weiteres Jahr fortge-
setzt werden müssen, um das gesamte Wiesental-System zu erfassen und zu archivieren - es 
wird dann in dieser Form einzigartig sein und die Einmaligkeit dieses Systems für ganz Baden-
Württemberg dokumentieren. Daher wird die bestehende Kooperation mit dem Landesdenk-
malamt nochmals intensiviert, um auch hier weiterhin fachwissenschaftlich optimal begleitet zu
werden. Alle Forschungsergebnisse und die inzwischen aufgebaute, sehr umfangreiche Samm-
lung münden in eine große Schanzen-Ausstellung, die man voraussichtlich im 300. Todesjahr 
des Türkenlouis  in Schopfheim einrichten wird.
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Foto © Werner Störk 2006
Erfolgreiche Schanzenjagd im südlichen Wiesental
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Erster Goldnachweis in der Kander - Auf den Spuren des Kaisers von Kalifornien
Man schreibt das Jahr 1848. Die Badische Revolution geht im Kugelhagel preußischer 
Truppen unter. Viele Hoffnungen auf ein Leben in Freiheit sind zerbrochen, die politisch 
Unliebsamen und sozial Schwachen werden in groß angelegten Abschiebaktionen aus 
dem Land geworfen: Von den Behörden mit einem Ticket für die Schiffsreise dritter Klas-
se über den Atlantik ausgestattet, hoffen viele - auch der freiwilligen Auswanderer - in
Amerika endlich das „Land der unbegrenzten  Möglichkeiten“, zu finden, um dort ihr Le-
ben neu zu beginnen..
Und die Hoffnungen sind groß, denn im gleichen Jahr bricht in Kalifornien der bis dahin 
weltweit größte Goldrausch aus: Bei einer Mühle im Sacramento-Tal hatte man zufällig 
bei Bauarbeiten ein großes Goldnugget im Bachbett entdeckt - die weiteren Forschungen
machten schnell klar, dass alle Bäche und Flüsse dieser Region sehr goldreich waren. 
Diese Nachricht verbreitete sich blitzschnell. Zehntausende verliessen deshalb von heu-
te auf morgen den Arbeitsplatz, Frau und Kind, Die Arbeiter ihre Fabriken, die Matrosen
ihre Schiffe, die Bauern ihre Farmen. Der Besitzer jener Mühle, an der alles begann, ge-
hörte bis  zum Beginn des Goldrausches wohl zu den reichsten Männern Amerikas - und 
verlor nun im  Ansturm der vom  Goldfiebers erfassten Menschen binnen weniger Tage 
ein ganzes Imperium. Sein Name: Johann  August Sutter. Er, der als polizeilich gesuchter
Betrüger aus dem alten Europa flüchtete, als Pelzhändler sein erstes großes Geld machte 
und im Sacramento-Tal als „Kaiser von Kalifornien“ mit Neu-Helvetien sogar eine eigene 
Kolonien gründete, wurde 1803 in Kandern geboren, wo sein Geburtshaus auch heute 
noch steht
Da die Kander, die im Gebiet des Blauen entspringt und bei Märkt in den Rhein mündet, 
bislang noch nie erfolgreich auf Gold untersucht wurde, lag es für die Goldwäscher der 
Friedrich-Ebert-Schule nach dem Studium von Sutters Leben nahe, ihr Glück  in der Kan-
der zu versuchen. Das Gold der Schwarzwaldflüsse ist staubfein und nur selten als so ge-
nanntes „Freigold“ so groß, dass man es mit bloßem Auge in der Waschpfanne erkennen
kann. Nur mit sehr sorgfältigen Waschverfahren kann man diese mikrofeinen Partikel aus
den Bachsedimenten gewinnen. Deshalb war die Freude groß, als nach  intensivem Schau-
feln und Sieben tatsächlich Gold in der Pfanne funkelte - und damit bereits zum vierzigsten 
Mal einen Erstnachweis für Gold im Südschwarzwald bringen konnte. Die ein bis zwei Milli-
meter kleinen, flachen und rundlichen Goldflitterchen weisen durch ihre Form und Größe auf 
ihren Ursprung: Sie sind Zeugen der letzten Eiszeit, als schwergewichtige Gletschereismas-
sen unsere Landschaft abhobelten und dabei das Felsmaterial und die darin enthaltenen 
Mineralien zu feinem Korn zerrieben. Nun tragen die Bäche und Flüsse ihre goldhaltige 
Fracht in den Rhein. Dort haben sich im Laufe der Jahrtausend die Ablagerungen angerei-
chert und waren die Grundlage für die ausgedehnte Goldsuche nach dem legendären 
Rheingold.
Die Rheingoldwäscherei war vor allem für die ärmeren Fischer und Bauern ein wichtiges 
Zubrot. Mit dem kalifornischen Goldrausch 1848 und den unglaublichen Fundmengen sank 
jedoch der Goldpreis weltweit  so dramatisch, dass es auch für die badischen Rheingold-
wäscher nicht mehr rentabel war, das mühsame Handwerk weiter zu betreiben. Sie hingen 
ihre Waschpfannen an den Nagel und die Goldwäscherei geriet innerhalb weniger Jahrzehn-
te in völlige Vergessenheit - und so schließt sich auch für die Minifossis der historische Kreis
um die faszinierende Person von Johan August Sutter: Von der Kander ins ferne Sacramento-
Tal und wieder zurück zum Rhein.
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Foto © Werner Störk 2006
Goldwaschspezialisten der AG MINIFOSSI in der Kander
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Die AG MINIFOSSI rekonstruiert historische Schanzkörbe
Die experimentelle Archäologie hat bei den Minifossis bereits eine lange Tradition: An-
gefangen mit der Nachbildung von Goldwaschgeräten des 17. Jahrhunderts haben sie 
auf der Basis der  Gersbacher Oberflächenfunde erstmals Glashäfen der Glashütten
historisch exakt nachbilden können. Und nun wurden zeitgenössische Kupferstiche und
historische Beschreibungen zum Schanzenbau ausgewertet und dienten als Grundlage
für die Rekonstruktion zweier Schanzkörben.
Das gesamte Gebiet um Schopfheim wurde im 17. Jahrhundert mit einem dichten Netz 
von Schanzen und ausgedehnten Wallanlagen von über dreißig Kilometer Gesamtlänge 
überzogen. Sie sollten die einheimische Bevölkerung vor feindliche Übergriffe und bei 
kriegerischen Konflikten schützen. Seit drei Jahren untersuchen Schüler der AG Mini-
fossi der Friedrich-Ebert-Schule dieses defensive Verteidigungssystem, das der  ba-
dische Markgrafen Ludwig Wilhelm errichten ließ.
Die Arbeit des Schanzens wurde bereits im Mittelalter von Schanzbauern, die man auch 
Schaufelgräber, Passerer oder Quastiter nannte, durchgeführt. Sie waren im Kriegs- und
Verteidigungsfall zuständig für das Errichten der Schanzen, das Instandsetzen von Wegen,
mussten die Wälle aufwerfen und Schanzkörbe flechten. Auch für den Brückenbau und 
Tunnelanlagen sowie für alle anfallenden Zimmermannsarbeiten waren sie verantwortlich.

Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurden die Schanzbauern militärisch in so genannte Schanz-
fähnlein organisiert, erhielten einen eigenen Bauernhauptmann und einen Fähnrich. Sie zähl-
ten aber nie zum Kriegsvolk, deshalb waren sie den Landsknechten auch nicht gleichgestellt.
Die Arbeit der Schaufelbauern wurde zudem von den Landsknechten sehr gering geschätzt, 
denn diese verweigerten jede Form der Schanzenarbeit als „niedere und unwürdige Beschäf-
tigung“.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts änderte sich dies: Schanzarbeiten wurden jetzt auch - zumind-
est teilweise - von den Soldaten durchgeführt, dennoch erledigten der Großteil der Arbeit immer
noch aus der Zivilbevölkerung zwangsrekrutierte Bauern. Um größere Erdbewegungen durchzu-
führen mussten oft Tausende von Bauern der näheren und weiteren Umgebung zusammengezo-
gen werden. So ist dem Kriegstagebuch des Markgrafen zu entnehmen, dass er "über Nacht 
2000 Schanzbauern zusammenziehen“ ließ, um innerhalb von wenigen Stunden neue Schanz-
linien aufzuwerfen.
Ab der Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelte sich auf der Basis veränderter Taktik, Strategie 
und Waffenentwicklung mehr und mehr militärische Spezialeinheiten, welche die Schanzbauern 
ablösten.  Jetzt übernahmen Mineure, Sappeure, Pioniere und besondere Ingenieur-Corps die-
se Arbeit. Dennoch bliebt bis in die jüngere Geschichte das Schanzen großer Festungsanlagen -
wie der Westwall im Zweiten Weltkrieg - die Arbeit der zivilen Bevölkerung. Auch in Schopfheim 
können sich Zeitzeugen gut daran erinnern, „zum Schanzen“ am Rhein verpflichtet worden zu sein.
Über Jahrhunderte wurden die Schanzen, Geschützstellungen, die Vorposten an Passwegen und
Furten der Flußübergänge mit Schanzkörben gesichert. Diese dienten  auch als Sicht- und Be-
wegungsschutz  und waren lebenswichtige Deckung bei fehlenden Holz-Palisaden oder Stein-
mauern.
Der Schanzkorb selbst ist ein zylindrische Geflecht aus Zweigen und zwischen 120 bis 180 Zenti-
meter hoch. Der Durchmesser beträgt rund 60 Zentimeter.  Als Flechtmaterial wurde häufig Wei-
de, Ha-sel oder die noch jungen, biegsamen Äste  anderer Laubbäume wie Buche oder Birke be-
vorzugt. Die beiden Schanzkörbe der AG MINIFOSSI sind - ihren Vorbildern aus dem 15. bis 19. 
Jahrhundert entsprechend - runde 180 Zentimeter hoch und 60 Zentimeter breit.  Die zylindrische 
Form wird jedoch auf  Grund der Verjüngung nach oben streng genommen zu der eines Kegel-
stumpfes. Die neu geschaffenen Schanzkörbe sind aus Weideruten geflochten und haben 16 ver-
tikale Standruten,  die unten angespitzt sind: Nicht nur optimal beim Einflechten der Ruten, son-
dern auch beim Einsatz im Ernstfall: Damit wird der Korb fest verankert und kann so schnell ge-
füllt werden.
Denn der Schanzkorb wurde direkt am Einsatzort mit loser Erde aufgefüllt, wobei man darauf ach-
tete, dass keine größeren Steine unter das Füllgut gerieten: Beim Treffer einer feindliche Kanonen
kugel  hätten die wie Geschosse herum fliegenden Steine die Verteidiger noch zusätzlich  verletzen
können. Das Füllmaterial konnte, um die Standfestigkeit eines Korbes zu erhöhen, mit Wasser 
durchgetränkt werden. Je nach Größe erreichte man so ein Gesamtgewicht von über zwei Tonnen.
Die Körbe wurden nach dem der Beendigung der Belagerung durch einfaches Hochziehen wieder 
entleert. und waren dadurch lange wieder verwendbar: Nachhaltiges Wirtschaften und optimales 
Recyclen, würde man heute das nennen.
Bei der praktischen Umsetzung der theoretischen Grundkenntnisse suchten die Minifossis den Kon-
takt mit Fachleuten aus ganz Baden-Württemberg und fanden in der Flechtmeisterin Lore Wild aus 
dem schwäbischen Oberriexingen eine in der Schanztechnik landesweit anerkannte und sehr erfahr-
ene Fachfrau, welche die Minifossi-Pläne sorgfältig umsetzte. Die beiden so entstandenen neuen 
Schanzkörbe werden als „eyecatcher“ den besondere Blickfang für die 2007 geplante große Schan-
zenausstellung in Schopfheim bilden
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Foto © Werner Störk 2006
Experimentelle Archäologie: Schanzkörbe
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Aus dem Leben der Schwarzwälder Schanzbauern
Durchgehend vom 14. bis tief ins 17. Jahrhundert wurden die Menschen im Schwarzwald 
ständig  von kriegerischen Konflikten geplagt. Hinzu kam noch die gesundheitliche Geisel 
einer Massenseuche, die ganze Dörfer aussterben ließ: Die Pest. Krieg, Krankheit, Hun-
ger und Tod, die vier symbolischen Reiter der Apokalypse - sie fanden auch in unserer Re-
gion unzählige Opfer, vor allem während des 30-jährigen Krieges (1618 - 1648).
Nur scheinbar ein Glaubenskrieg, ging es dabei - wie  immer - um reine machtpolitische 
Interessen in Europa. Und während die unzähligen Schlachten der kriegsführenden Par-
teien stets Eingang in die Ruhmesanalen der Nationen fanden, blieb der Alltag der ein-
fachen, “niederen Stände“, im tiefsten Dunkel der Geschichte. Insbesondere das extrem
harte Leben der Schwarzwälder Bauern, die im Kriegsfall als Schanzgräber die Hauptlast
bei der Errichtung der mächtigen Schanzanlagen und  oft kilometerlangen Verteidigungs-
linien trugen, geriet in völlige Vergessenheit.
So werden selbst heute noch auch die Vorstellungen über den Barock des 17. Jahrhunderts 
die Architektur der luxuriösen Schlösser und prachtvollen Kirchen geprägt: Die Spuren der
einfachen, aber soliden „Erdwerke“ der Schanzbauern wurden dagegen fast völlig verwischt. 
Nur spärliche Geschichtsquellen werfen ein schwaches Licht auf das entbehrungsreiche Le-
ben zwischen Hof und Schanze, Pflug und Wall.
Die damalige Kriegsführung wurde mehrheitlich auf den späten Frühling, den Sommer und 
den Herbst begrenzt, da nur  in diesen Jahreszeiten die optimale Nahrungsversorgung der 
Pferde garantiert war. Pferde waren - neben den Menschen - die wichtigsten „Fortbewegungs-
mittel“. So wurden 1704 allein in nur einer Schlacht 35.000 Kavallerie-Pferde eingesetzt. Hinzu
kam, dass nur wenigen Straßen für den Durchmarsch eines Heeres geeignet waren: Zumal 
diese auch über Höhenlagen des Schwarzwaldes führten, die im Winter nicht passierbar waren.
So wurden die Schanzbauern immer gerade dann zum Schanzen wider Willen eingezogen, 
wenn es eigentlich ans Säen oder Ernten ging. Was aber keinen sonderlichen Eindruck auf die
Kriegsführung machte - mit verheerenden Folgen für die spätere Ernährungslage der ländlichen
Bevölkerung. Selbst nicht unmittelbar vom Kriegsschauplatz bedroht, wurde so aber auf vielen 
Schwarzwaldhöfen alltäglich der Hunger zum erbitterten Feind.
Den Minifossis der Friedrich-Ebert-Schule ist es in den letzten drei Jahren gelungen,  die letzten
Spuren dieser Schanzbauern hier im Südschwarzwald aufzuspüren und zu sichern. Nun werden 
die gewonnenen Erkenntnisse in 3-D-Raummodelle umgesetzt, die das Leben und die Arbeit 
der Schanzbauern wieder sichtbar machen. Im Auftrag der Minifossis wurden innerhalb der letz-
ten zwei Jahre wurden von Spezialisten historisch detailgetreue Zinnfiguren angefertigt.  Bis Ende 
2006 haben die Minifossis die Modelle als einen neuen Schwerpunkt in ihrem Programm. Dann
werden über 3.000 Figuren mit dazu beitragen, dem Betrachter eine konkrete Vorstellung von 
der besonderen Leistung der  Landbevölkerung des Schwarzwaldes zu mitteln.
Bereits am Montag, dem 23. Januar 2006, dagegen besteht die Möglichkeit , sich über die Schanz-
bauern zu informieren: In Zusammenarbeit mit der Gersbacher Dorfbücherei und dem neugegrün-
deten Förderverein „Gerisbac“ wird erstmals einer breiten Öffentlichkeit das Leben der Schanz-
bauern sowie das Gersbacher Schanzensystem im  Detail vorgestellt (Rathaus Gersbach, 20 Uhr) -
eine spannenden Reise in das Zeitalter des Barocks - jedoch mit Blick auf die nicht so golden strah-
lende Kehrseite der sonst so glänzenden Barockmedaille.
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Foto © Werner Störk 2006
Zinnfiguren: Schanzbauern bei der Arbeit
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Erstmals Schanzen-Anlage des Türkenlouis auf dem Dinkelberg nachgewiesen
Lange Zeit galt für den Dinkelberg, dass es hier zwar Bodenspuren der Kelten und Römer gab, 
sogar Zeugnisse aus der Bronzezeit,  bislang  jedoch keine bekannten Festungs- und Verteidi-
gungsanlagen aus dem Barock. Ebenso zeigten die bereits von den Minifossis erforschten 
Schanzen und Wallanlagen ein deutliche Konzentration auf das Gebiet zwischen der Wehra 
und Wiese. Und so ist es eine erstaunliche archäologische Neuigkeit, dass nun  erstmals  auch
auf dem zentralen Dinkelberg eine solche Schanzanlage nachgewiesen werden konnte.
Es ist bei den Minifossis schon eine altbewährte Tatsache, sich vor allem den Förstern und deren
scharfe Beobachtungsgabe anzuvertrauen, um neue Entdeckungen anzugehen. Diesmal auf Ein-
ladung von Revierleiter Helmut Bäckert, zuständig für den städtischen Forst, begleiteten die Schüler 
den versierten Heimatforscher zunächst zu den Heidengräbern und einer beeindruckenden Kelten-
schanze, um als krönender Abschluss - die bislang unerforschte Wallanlage zu erkunden. Sichtlich 
beeindruckt  von Helmut Bäckerts Geschichten zur Geschichte folgten ihm die Schüler zuvor - trotz 
strömendem Regen und bereits sehr dichtem und klatschnassen Unterholz  - zielstrebig auf so 
verschlungenen Fauna und Flora-Pfaden, wie sie eben nur ein Förster kennt. Dazu passte auch - 
von Helmut Bäckert „natürlich extra bestellt“ - die überraschend nahe Begegnung mit einem Reh 
und das praxisnahe Kennenlernen der botanischen Besonderheiten unserer Wälder.
Die jetzt erstmals klar dem Liniensystem des Markgrafen Ludwig Wilhelm zuzuordnende Anlage 
zwischen Wiechs und Minseln ist eine große Passweg-Sicherung und war - so belegen die Ver-
gleiche mit bereits erforschten Anlagen - eine so genannte Gatter-Barriere-Sicherung,  wie sie 
auch bei Hasel, Kürnberg und Gersbach errichtet wurden. Da das maigrüne Blätterwerk bereits 
relativ dicht ist, werden die Minifossis die Vermessungsarbeiten und die fotographische Doku-
mentation erst im kommenden Winter durchführen, wenn der natürliche Lichteinfall durch die laub-
werkfreien Bäume die Bodenkonturen wieder verstärkt.
Das ausgeklügelte Wallgraben-System sicherte diese historische Wegverbindung und folgt - noch
heute gut erkennbar - dem Profil einer Spornlage - immer exakt parallel zum Weg. Damit ist auch 
sie ein Beleg für die Effektivität solcher Erdwerke: Selbst nach über dreihundert Jahren stehen sie -
mit einfachsten Mitteln geschaffen - noch immer. Damals zum Schutz vor Angreifern, heute als 
Mahner und Zeugen einer unglaublich kriegerischen Epoche, in der das Wort Frieden nur Hoffnung, 
der Krieg jedoch über mehr als zweihundert Jahre den Alltag der hiesigen Bevölkerung bestimmte.
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Foto © Werner Störk 2006
Revierförster Bäckert und ein Erkundungsteam der AG MINIFOSSI
bei der Sondierung eines Schanzenareals auf dem Dinkelberg 
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Auf em Hünerberg eine bislang unbekannte Tal-Schanze entdeckt
Denn erneut sind die jungen Forscher der Friedrich-Ebert-Schule auf Reste einstiger Wehr-
anlagen gestoßen - in unmittelbarer Stadtnähe und sozusagen direkt vor der Haustür.
Bereits 2003 wurde am Hühnerberg eine bis dahin unbekannte Talschanze entdeckt, die zur 
Sicherung des alten Kürnberger Weges errichtet wurde. Nicht nur die topographische Lage war
eine Neuentdeckung, sondern auch der besondere Schanzentyp, den man bislang noch nirgends
im Wiesental vorgefunden hatte. Und diese „Hühnerberg-Schanze“ barg noch eine weitere Über-
raschung: Sie ist für die Minifossi dadurch zur „Bilderbuch-Schanze“ geworden, da hier noch alle 
zusätzlichen Verteidigungsmittel wie Wolfsgruben (Falltrichter), Sperrgräben und Kommunika-
tionslinien erhalten sind. Diese machen die gesamte Anlage, die eine Fläche vom mehr als 
25.000 Quadratmetern einnimmt, so einmalig.
Eigentlich hatte man die Erforschung der Anlage abgeschlossen, da man zunächst weder im Wald 
noch in den angrenzenden offenen Flurbereichen weitere Spuren fand. Dies sollte sich jedoch im v
ergangenen Monat schlagartig ändern. Denn durch die massiven Schneefälle und die lange Regen-
periode wurden die Laubschichten am Boden so stark zusammengepresst, dass die bislang nicht 
erkennbaren Bodenspuren sich nun doch noch als deutliche Kontur abzeichnen.
Eine schnelle Bodenaufnahme und Archivierung der Kommunikationslinien und Zick-Zack-Gräben 
war dringend geboten.  Denn  diese Spuren werden  über kurz oder lang wohl für immer verloren 
gehen: Forstarbeiten mit schwerem Gerät haben das Waldareal stark durchfurcht und die Wall-
linien zerschnitten - kein seltenes Schicksal für historische Bodendenkmäler! Denn was für den 
Laien wie ein alter Holzschleifweg oder eine trocken gefallene Wasserrinne aussieht., entpuppt 
sich bei fachlicher Überprüfung sehr schnell als Element der Fortifikation (Befestigungslehre). 
So wird es diesen Teil der  Schanzanlage nur noch auf dem Blatt und in Form von Fotos geben: 
Was über fast vierhundert Jahre Bestand hatte, kann heute - teils aus Unwissenheit, aber auch 
aus Ignoranz - binnen weniger Stunden „platt gemacht“ werden.
Diese Talschanzen sind - im Gegensatz zu den hochgelegenen Schanzen bei Raitbach, Schweig-
matt, Schlechtbach und Gersbach - defensive Verteidigungsanlagen, die unmittelbar vor und vor 
allem während kriegerischer Auseinandersetzungen von den Schanzbauern und auch von Soldaten 
aufgeworfen wurden. Sie sind zeitlich vor den Schanzlinien des badischen Markgrafen Ludwig, 
dem Türkenlouis, einzuordnen.
Da den Minifossi von Seiten der Bevölkerung und vor allem von Förstern erneute Hinweise auf 
auffällige Geländeformen  erhalten hat, wird man erneut auch in diesem Jahr wieder die Suche 
nach diesen historischen Wehranlagen fortsetzen.
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Foto © Werner Störk 2006
Redoute (Viereckschanze) auf dem Hünerberg
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Im Schatten von Sonne und Halbmond - Sonderausstellung der AG MINIFOSSI
Im Schatten von Sonne und Halbmond - so lebten die Schwarzälder Bauern des späten
17. Jahrhunderts: Hineingezogen in die europäischen Kriege zwischen dem französi-
schen „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. und dem habsburgischen Kaiser in Wien auf der einen
und dem Vorrücken der Osmanischen Truppen unter dem Zeichen des Halbmondes auf 
der anderen Seiten.  Unter dem Leitthema „Zeitreise“ des diesjährigen Schulfestes der 
Friedrich-Ebert-Schule am Samstag, den 29. Juli (10 - 15 Uhr),  zeigen die Minifossis 
erstmals einen kleinen Teil ihrer archäologisch und historisch interessanten Schanzen-
Sammlung in der Öffentlichkeit. 
Gezeigt werden Schanzwerkzeuge aus vier Jahrhunderten wie Faschinenmesser, Schanz-
spaten und Schanzäxte, aber auch Großdioramen mit historischen Schlüsselszenen aus 
dem Leben der Kreuz- und Tempelritter sowie der Belagerung von Wien 1683 mit den le-
gendären polnischen Flügelreiter. 
Vollplastische Figuren sollen dabei die Befestigungskunst der damaligen Zeit veranschau-
lichen, während kleinere Zinnfiguren in kleinen Szenen die Entwicklung von den Schanzbau-
ern bis zu den heutigen Pionier-Einheiten zeigen.  Im Mittelpunkt stehen die großen dreidi-
mensionalen Schanzmodelle aus dem Gersbacher Raum sowie die einfachen, aber äus-
serst wirksamen Verteidigungsstrategien der Schwarzwälder Bauern mit Baumlawinen und
Wolfsgruben. 
Seltene Originalfunde werden zu sehen sein: So eine 16 Pfünder-Kanonenkugel aus der 
Schlacht bei Friedlingen 1702, in der Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden den französi-
schen Herzog und General de Villars, der mit mehr als 20 000 Soldaten und 33 Feldge-
schützen den Rhein überschritten hatte, wieder zurückwarf und somit das Wiesental vor 
einem Heeresdurchzug rettete. Und jene „Krähenfüße“, welche die Schwarzwälder Bauern 
1444 in der Schlacht bei Schönenbuchen gegen die Armanjacken einsetzen und damit 
deren Raubzüge im Wiesental beendeten. Die Sonderausstellung der AG Minifossi „Im 
Schatten von Sonne und Halbmond“ findet in den neuen Werkräumen der Friedrich-Ebert-
Schule statt. Während der Ausstellungszeiten kann man den Minifossis bei der Diora-
mengestaltung über die Schulter schauen und sich einen Vorgeschmack holen auf die 
große Markgrafen-Ausstellung, die 2007 aus Anlass seines 300. Todestages Städt-
ischen Museum stattfindet.
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Foto © Werner Störk 2006
Ausschnitt aus dem Diorama-Raummodell "Der letzte Tag der Kreuzritter"
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Die Schanzen-Linie des badischen Markgrafen Türkenlouis 
Die späte Herbst ist bekanntlich die beste Jagdsaison und auch für die Minifossis der
ideale Zeitpunkt für ihre „Jagd“ auf die barocken Wehranlagen in den Wäldern des Wie-
sentals. Wenn der frostige Wind die letzten Blätter von den Bäumen gefegt hat und Neu-
schnee den Waldboden leicht bepudert, dann sind dies beste Voraussetzungen, die 
sonst im Grün gut getarnten Spuren der Geschichte wiederzuentdecken.
Mit dem jetzt geglückten Nachweis ausgedehnter Wallanlagen zwischen Haagen, Hau-
ingen und Steinen können die Minifossis ihre dreijährige „Schanzenjagd“ im Mittleren 
und Vorderen Wiesental erfolgreich abschließen. Und nun eine beeindruckende Bilanz
vorlegen: Insgesamt 125 Schanz- und Wallanlagen wurden in dem inzwischen dreijähr-
igen Projekt „Fortifikation“ (Befestigungslehre) erforscht und dokumentiert. Im Internet 
wurden zu diesem Thema mehr als  6000 eigene Fotos veröffentlicht, um so auch an-
deren interessierten Heimatforscher diesen besonderen Fundus zu erschließen (http:
//www.jugendheim-gersbach.de).
Neben 42 Schanzen – durchschnittlich zwischen 10 bis 100 Metern Durchmesser breit 
und bis zu 7 Metern hoch – wurden 83 Vorposten, Wall- und Sperrgräben dem Verteidi-
gungssystem zugeordnet. Würde man die einzelnen „Wallschwärme“ und „Wallstaffeln“ 
aneinander reihen, ergäbe sich eine erstaunliche Gesamtlänge von über 30 Kilometern!
Darunter massive Zick-Zack-Sperrgräben mit zehn Metern Tiefe und 20 Metern Breite 
und einer Länge bis zu 300 Metern: Eine heute fast unvorstellbare manuelle Aushub- 
und Grabarbeit mit Holzspaten und Schubkarren, mehrheitlich geleistet von den sog. „
Schanzbauern“, zwangsverpflichteten Bauern aus dem südlichen Schwarzwald, vom 
Hochrhein und aus dem Markgräflerland.
Erkennbar wird auf Grund der umfangreichen Standortsicherungen erstmals auch das 
gesamtstrategische Element dieser rein defensiven Verteidigung in Form von „Linien“ 
und „Erdwerken“, wie die Schanzen und Wallgräben auch bezeichnet werden. Vor all-
em Passwege und Furten, wichtige Wegverbindungen und Seitentäler wurden so ge-
sichert.
Deutlich zeigt sich dabei auch Gersbach als Dreh- und Angelpunkt dieser „Linie“: Allein
hier sind auf relativ engem Raum 12 Anlagen nachweisbar – eine vom Erhaltungszu-
stand und der Formenvielfalt  in ganz Baden-Württemberg einmaligen Konzentration. 
Eine Sternschanze auf bei Gersbach-Mettlen erreichte die beeindruckende Ausdehn-
ung vom 100 Metern Durchmesser. Dank der luftbildarchäologischen Auswertung alter 
Fotos vom Landesvermessungsamt konnten die Minifossis auch diese - nur noch auf 
Luftbildern erkennbare - Großschanze von 1701 sichern.
Da selbst für viele Einheimische die Schanzen und ihre geschichtliche Einbindung ein
„Buch mit sieben Siegeln“ sind, lädt die AG Minifossi zu einer spannenden Zeitreise 
ein, in deren Verlauf die vielen historischen Kostbarkeiten (Bergbau, Gold- und Silber-
funde, Glashütten, Schanzen) aus dem „Schatzkästlein Gersbach“ erstmals auch im 
Detail betrachtet werden. Der Schwerpunkt wird aber klar auf den Gersbacher Schan-
zen liegen, um auch die konkreten Zusammenhänge mit der geplanten Rekonstruktion
einer Großschanze und dem Schanzenpfad aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet in 
Zusammenarbeit mit der Gersbacher Dorfbücherei (Rathaus) am 23.01.2006 um 20 Uhr
statt.
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Foto © Erich Meyer, Sammlung Werner Störk 2006
Die Schlechtbacher Viereckschanze aus der Luft
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Multimedia-Kooperation der AG MINIFOSSI mit dem Ev. Jugendheim Gersbach
Seit 2001 besteht zwischen dem Evangelischen Jugendheim Gersbach und der AG Minifossi
der Friedrich-Ebert-Schule eine enge Internet-Kooperation, die sich zwischenzeitlich zu einer
viel beachteten Homepage entwickelt hat.  Die Zusammenarbeit wurde möglich, da man sei-
tens der Minifossis außerhalb der eigenen Schulhomepage einen weiteren Ansprechpartner 
suchte, mit dem man gemeinsam die umfangreichen Forschungsergebnisse aus dem Raum 
Gersbach auch einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren konnte. Im Ev. Jugendheim Gers-
bach fand man den idealen Partner, da man gezielt und verstärkt Jugendliche mit den Themen
Glashütten, Bergbau und Schanzen erreichen wollte.
Aus den anfänglich fünf ersten Webseiten ist die Homepage http://www.jugendheim-gersbach.de
zur wichtigsten Informationsplattform für die AG Minifossi geworden. Hier finden sich die gesam-
ten Forschungsergebnisse in Wort und Bild, was über  150.000 Besucher im vergangenen Jahr
zu schätzen wissen. Pro Tag wird die Webseite durchschnittlich 600 Mal angeklickt und allein im 
Januar wurden erstmal über 18.000 Surfer erfasst.  Die Tendenz ist seit Monaten deutlich stei-
gend, so dass man bis Ende 2006 sicherlich über 200.000 Besucher zählen wird. Surfer aus 70
Nationen aller Kontinente wählen die Jugendheim-Seiten, wobei der Schwerpunkt  neben dem 
deutschsprachigen Raum vor allem in den europäischen Nachbarstaaten liegt. Aber auch „Ex-
oten“ von den Cocos Islands oder Tuvalu, Namibia oder Saudi-Arabien suchen und finden die 
gewünschten Informationen auf der Homepage.
Der Grund für diese Beliebtheit ist sicherlich die breite Themenpalette mit über 40 Sonderseiten, 
wo man neben Bergbau, Schanzen, Glashütten, Fauna, Flora, Geschichte oder Rinderlehrpfad 
vieles über Gersbach, dem historischen „Schatzkästlein im Südschwarzwald“ erfahren kann. Rund
8.000 Fotos und Grafiken ergänzen das Textangebot und bilden so ein sicherlich einzigartiges 
Archiv über den Ort und dessen Sehenswürdigkeiten.
Dass die Homepage so erfolgreich ist, liegt aber auch an der intensiven Aufbereitung der Web-
seiten, die sich nicht nur möglichst schnell öffnen, sondern mit den für den Betrachter nicht sicht-
baren „Quellentexte“ und eingebauten Suchbegriffen für Suchmaschinen wie Google optimal zu 
finden sind. Daher sind die Seiten des Evangelischen Jugendheimes oft unter den ersten 10 Treff-
ern bei Google - trotz hunderttausendfacher Konkurrenz. Hier einige Beispiele aus der Hitliste: Gibt
man „Mittelalter Glas“ ein, so landet man über 600.000 Treffer, „Märchen Schwarzwald“  immerhin 
noch über 150.000 Hits oder gar „Murano Venedig“ - dort zeigt Google über 900.000 Informations-
möglichkeiten - und bei allen findet man das Ev. Jugendheim auf der ersten Seite.
So ist die Webseite - neben der Wetterstation - zu einem sehr wichtigen Aushänge- und Werbe-
schild für Gersbach selbst, aber auch für die gesamte Schopfheimer Region geworden und un-
terstreicht das erfolgreiche multimediale Engagement der Minifossis.
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Foto © Werner Störk 2006
Unser Zugpferd http://www.jugendheim-gersbach.de
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Die Himmelsscheibe von Nebra - und der Forschungsbeitrag der AG MINIFOSSI
Tausende von staunenden Besuchern wurden bereits in Wien und Mannheim von ihr 
magisch angezogen - ab dem 29. September ist sie auch in Basel zu bewundern: Die
Himmelsscheibe von Nebra. Sie ist einer der spektakulärsten archäologischen Funde
der Bronzezeit mit der Darstellung von Sonne, Mond und Sternen, ausgeführt mit Gold-
blechen auf einer Bronzescheibe. Es ist die älteste bekannte Himmelsdarstellung, ver-
mutlich auch die älteste astronomische Sternkarte der Menschheitsgeschichte. Von 
Schatzsuchern und Raubgräbern im Juli 1999 bei einer heimlichen Grabung in einer 
Wallanlage bei Nebra (Sachsen-Anhalt) gefunden, an Hehler verkauft und von Kriminal-
beamten 2002 im Basler Hotel Hilton sichergestellt, gehört diese  zwei Kilogramm 
schwere Bronzescheibe weltweit zu den absoluten archäologischen Raritäten und wis-
senschaftlichen Highlights unseres Jahrhunderts.
Untersucht wird dieser einmalige Fund derzeit im Institut für Archäometrie in Mannheim, 
gemeinsam mit den Unis von Tübingen und Halle. Die Archäometrie untersucht mit na-
turwissenschaftlichen Methoden und Verfahren archäologische Funde und Befunde. Sie
dient der Untersuchung der Herkunft von Rohstoffen, um so Rückschlüsse auf die Echt-
heit archäologischer Fundstücke ziehen zu können. Wesentlich ist dabei auch die inter-
disziplinäre Zusammenarbeit mit Fachbereichen wie der Montanarchäologie, Mineralogie,
Geologie, Bergbaukunde, Biologie und Chemie
Das Ziel des aktuellen Forschungsmoduls: Die geochemische Charakterisierung der Sei-
fen- und Berggoldvorkommen im regionalen und europäischen Umfeld sowie die Abschätz-
ung der prähistorischen Höffigkeit (Ausbeute versprechend) der Goldvorkommen. So wer-
den derzeit alle Goldvorkommen Mitteleuropas intensiv untersucht, um Vergleichsdaten mit 
den Goldblechen der Himmelsscheibe von Nebra zu sammeln. Auch die Goldvorkommen 
vom Schwarzwald und vor allem vom Rhein - von dem bereits römische Geschichtsschreiber 
berichten, dass sie keltische Frauen und Kind beim Waschen der goldreichen Sande beob-
achtet hätten.
Schon 25 Jahren mit den Goldgründen des badischen Altrhein bestens vertraut, lag es nahe, 
dass auch die AG Minifossi in dieses europaweite Netzwerk mit aufgenommen wurde. Be-
reits im Herbst 2004 suchte Prof. Dr. Borg  von der Uni Halle Kontakt mit den Goldwäschern 
und ihrer umfangreichen Gold- und Datenbank. Aus seinem Wissenschaftsteam reiste nun ex-
tra von Halle Dip.- Ing. Alexander Schmiderer nach Schopfheim, um gemeinsam mit einem 
erfahrenen Goldwäscher-Team auf den Spuren der Kelten am Rhein Gold zu waschen. Die 
in den letzten Jahrzehnten gewonnene Kenntnis der exakten Lage dieser goldführenden Ab-
lagerungen bescherten - auch für den europaweit agierenden Spezialisten - eine überrasch-
end ertragreiche Tagesausbeute. Sie wird nun mit modernsten Untersuchungsmethoden im 
Mannheimer Institut für Archäometrie auf Spurenelemente und Isotopie untersucht - wobei alle 
gewonnenen Daten der Minifossi-AG zur Verfügung gestellt werden.
Die „Himmelsscheibe von Nebra“ wird nun im Rahmen der Sonderausstellung "Der geschmie-
dete Himmel - Religion und Astronomie vor 3600 Jahren"  vom 29. September 2006 bis zum 
29. Januar 2007 auch im Historischen Museum Basel gezeigt. Unter den vielen Besuchern 
sind dann auch die Minifossis zu finden, um die Himmelsscheibe im Original zu bestaunen. Mit 
dem besonderen Wissen, im Rahmen eines europaweiten Projektes ganz persönlich an der Er-
forschung von diesem weltweit einzigartigen Fund  mitgewirkt zu haben.
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Foto © Werner Störk 2006
Team der AG MINIFOSSI zusammen mit Dip.- Ing. Alexander 
Schmiderer am badischen Altrhein beim Rheingoldwaschen
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Luftbildarchäologie und Schanzenforschung - Neuer Fachbereich der AG MINIFOSSI
Auch nach mehr als dreihundert Jahren thront sie immer noch standfest über dem Wiesental 
und zeigt nun nach so langer Zeit wieder ihre ganze Größe. Nähert man sich ihr als Wanderer,
beeindrucken ihre sehr gut erhaltenen Flanken und ihr massiver Steinwall. Ihre Besonderheit,
sie hat die Form ein Parallelogramms, kann man jedoch nur aus der Vogelperspektive erken-
nen.
Dass sie heute wieder so wahrgenommen werden kann, verdankt sie einer beispielhaften Initiative 
von Revierleiter Jörg Gempp, der im Rahmen der forstlichen Nutz´ungspläne der Stadt Schopfheim 
in einer speziellen Rodungs- und Enthurstungs-ktion diese Fortifikationsanlage aus ihrem über 
dreihundertjährigen Dornröschenschlaf geweckt hat. Wobei „Dornröschen“ durchaus wörtlich zu 
nehmen ist. Der „grüne Stacheldraht“ hat selbst den Schanzenjägern der Friedrich-Ebert-Schule 
bislang den direkten Zugang zum Innenbereich der Anlage  verwehrt.
Die Rede ist von der frisch freigelegten Schanze auf der Hebelhöhe, deren markantes Anlagen-
profil selbst für Autofahrer auf dem Weg von Schopfheim nach Zell gut zu erkennen ist. Die He-
belhöhe liegt als markante Kuppe zwischen der Hohen Möhr und dem Glaskopf und war aus 
strategischer Sicht damals ein zentraler Beobachtungs- und Signalpunkt.
Die Schanze  wurde in den letzten vier Jahren intensiv von der AG Minifossi erforscht, da sie in 
unserem Raum die einzige Anlage - von inzwischen über 60 untersuchten Schanzen - ist, die im 
Jahre 1701 in Form eines verschobenen Vierecks auf der obersten Spornkante errichtet wurde. 
Die acht Nachbar-Schanzen von Raitbach, Hausen und Zell ergänzen sich hier zur „Vorderen Li-
nie“. Gleichzeitig diente die Schanze auf der Hebelhöhe als Sicherung und Rückzugsraum für die 
mächtige Sternschanze, die am Talboden vor Zell den Zugang zum Hinteren Wiesental schützte. 
Zusammen mit der Pass- und Furtsicherung bei Hausen sowie den ausgedehnten Wall- und 
Schanzanlagen auf dem Alzenbühl, dem Katharinenblick und dem Langenfirst entstand hier ein 
beeindruckendes Verteidigungssystem.
Die Schanze auf der Hebelhöhe ist  nicht nur auf Grund ihrer besonderen geometrischen Form 
etwas Besonderes, auch ihre flankierenden Festungsmaßnahmen finden sich nur hier: Massive 
Sperrgräben in Zick-Zack-Form ergänzen die Abwehrfunktion von insgesamt fünf Ringwällen, 
welche die Schanzen nach Süden und Westen sicherten. Der Steilabfall im Norden bot natür-
lichen Schutz und so schmiegt sich die Außenkante der Schanze auch extrem dicht an den nörd-
lichen Steilhang. Die exponierte Lage gewährleistet bis heute die direkte Blickverbindung mit al-
len sechs Schanzen im Zeller Raum sowie eine auch heute noch erkennbare Kommunikations-
linie zur  Grendel-Bastion.
Auf Grund ihrer keinesfalls immer positiven Erfahrungen aus anderen Forstamtsbezirken und an-
gesichts einer stark marktorientierten Bewirtschaftung der Wälder (samt dem zur Erschließung
notwendigen Forstwegebau), sehen es die Minifossis keinesfalls als Selbstverständlichkeit an, 
sich die Revierleiter vom Forstamt Schopfheim so bewusst um die historischen Bodendenk-
mäler in ihrem Forst annehmen. Dies gilt so auch für die ständige Offenhaltung der Schlecht-
bacher Schanze - eine weitere  Initiative der Männer und Frauen im „grünen Rock“, die einen
besonderen Dank verdient.
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Foto Erich Meyer © Sammlung Werner Störk 2006
Die Polygonalschanze in Rautenform auf der Hebelhöhe
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Regierungspräsidium Südbaden Freiburg Referat 7

FöbbS-Abschlussbericht 2005/2006
© WERNER STOERK


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